Seit Beginn der Industrialisierung im späten 18. Jahrhundert und der dadurch ansteigenden Verschmutzung von Land, Luft und Wasser tritt das Versagen von dezentral organisierten Märkten für das Gut „saubere Umwelt“ zunehmend deutlich zutage . Dies betrifft vor allem die Kontaminierung von Luft und Wasser mit Schadstoffen, wie etwa Treibhausgasen in der Luft oder Düngemitteln und Schwermetallen in den Gewässern.
Die Gründe - und daher auch die Lösungsansätze - für die Übernutzung dieser natürlichen Ressourcen sind je nach Perspektive verschieden. So kann man auf zwischenstaatlicher Ebene vor allem das Problem des Trittbrettfahrers identifizieren, während auf innerstaatlicher Ebene in erster Linie Externalitäten und fehlende Eigentumsrechte zu nennen sind.
Die folgende Arbeit wird den Blickwinkel ausschließlich auf die innerstaatliche Ebene richten, weshalb Unternehmen aufgrund ihrer Emissionen die Schädiger der Umwelt sind, wohingegen die Haushalte die Rolle der Geschädigten übernehmen.
Das derzeit populärste Instrument zur staatlichen Regulierung der Umweltbelastung sind handelbare Verschmutzungsrechten, auch Emissionszertifikate genannt. Sie werden in der Literatur häufig anhand von statischen und dynamischen Effizienzkriterien mit anderen Umweltinstrumenten, wie etwa Steuern oder Auflagen, verglichen. Ein weiterer Fokus in der Analyse sind die Auswirkungen verschiedener Gestaltungsparameter auf das Marktergebnis.
Bisher gibt es allerdings kaum Untersuchungen zu den Transaktionskosten in Abhängigkeit vom Design eines Zertifikatehandels. Diese können jedoch wesentlich über den Erfolg eines Emissionsrechtehandels entscheiden (Stavins 1995). Daher soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden, wie sich die Transaktionskosten durch Wahl einer optimalen Marktgröße und eines Erstausgabeverfahrens minimieren lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Marktversagen im Markt für Klimaschutz – Ursachen und mögliche Lösungsansätze
- Begriff der Transaktionskosten
- Wirkung von Transaktionskosten im neoklassischen Modell
- Gestaltung eines Cap-and-Trade Emissionshandels
- Marktgröße: Marktteilnehmer und Marktabgrenzung
- Erstausgabe von handelbaren Verschmutzungsrechten
- Markt-Transaktionskosten
- Politische Transaktionskosten
- Zusammenfassung und kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Gestaltung eines Cap-and-Trade Emissionshandels aus Sicht der Transaktionskostentheorie. Im Fokus steht die Analyse der Auswirkungen von Transaktionskosten auf die Effizienz des Emissionshandels und die Gestaltung relevanter institutioneller Rahmenbedingungen.
- Marktversagen im Markt für Klimaschutz
- Begriff und Wirkung von Transaktionskosten
- Gestaltung eines Cap-and-Trade Emissionshandels
- Effizienz des Emissionshandels
- Institutionelle Rahmenbedingungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema des Versagens von dezentral organisierten Märkten für „saubere Umwelt“ dar und führt in die Problematik der Umweltverschmutzung durch Treibhausgase, Düngemittel und Schwermetalle ein. Es werden verschiedene Perspektiven auf das Problem aufgezeigt und der Fokus auf die innerstaatliche Ebene gerichtet, bei der Unternehmen die Umwelt schädigen und Haushalte die Rolle der Geschädigten einnehmen.
- Theoretischer Hintergrund: In diesem Kapitel werden die Ursachen des Marktversagens im Markt für Klimaschutz erörtert, der Begriff der Transaktionskosten erläutert und deren Wirkung im neoklassischen Modell analysiert. Die Kapitel beleuchten die Rolle von Externalitäten und fehlenden Eigentumsrechten als Ursachen für die Übernutzung natürlicher Ressourcen.
- Gestaltung eines Cap-and-Trade Emissionshandels: Das Kapitel befasst sich mit der Gestaltung eines Cap-and-Trade Emissionshandels. Es werden die Marktgröße, die Marktteilnehmer und die Marktabgrenzung definiert sowie die Erstausgabe von handelbaren Verschmutzungsrechten betrachtet. Dabei werden die Markt- und die politischen Transaktionskosten im Detail untersucht.
Schlüsselwörter
Emissionshandel, Transaktionskosten, Umweltverschmutzung, Marktversagen, Externalitäten, Eigentumsrechte, Effizienz, institutionelle Rahmenbedingungen, Cap-and-Trade, Emissionszertifikate, Marktgröße, Marktteilnehmer, Marktabgrenzung, Erstausgabe, Markt-Transaktionskosten, politische Transaktionskosten.
- Quote paper
- Kristina Riedel (Author), 2014, Handelbare Verschmutzungsrechte. Gestaltung eines Cap-and-Trade Emissionshandels aus Sicht der Transaktionskostentheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286767