Es ist zu beobachten, dass die Renditen von Unternehmensanleihen stets höher sind als die von risikolosen Staatspapieren. Mit der Investition in einen Corporate Bond gehen zahlreiche Risiken einher. Dementsprechend fordern Investoren eine adäquate Kompensation für die Übernahme von Risiken. Die Risikokompensation drückt sich am Rentenmarkt über die Renditedifferenz zu einer risikolosen Referenz aus, die man als Credit Spread bezeichnet. Sowohl für Unternehmen als auch für Investoren spielt der Credit Spread eine herausragende Rolle. Dieser Aufschlag determiniert unmittelbar die Höhe der Finanzierungskosten des emittierenden Unternehmens. So wirkt sich der Credit Spread über die Fremdkapitalkosten direkt auf den Unternehmenswert aus. Darüber hinaus sind für Unternehmen Kenntnisse über die langfristige Credit-Spread-Entwicklung von Vorteil, da nur so optimale Emissionszeitpunkte ausfindig gemacht werden können. Die im Zuge der Finanzmarktkrise ansteigende Risikoaversion der Marktteilnehmer stellt sicherlich keinen optimalen Emissionszeitpunkt dar. Für Investoren sind Credit Spreads ebenfalls von Bedeutung. Steigt der Credit Spread ceteris paribus, so sinken die betrachteten Portfoliowerte spürbar. Außerdem entscheiden Credit Spreads darüber, ob der Investor für das eingehende Risiko adäquat entlohnt wird. Letztendlich ist es der Credit Spread, der dafür sorgt, dass das „Preis-Leistungs-Verhältnis“ stimmt. Vor dem dargestellten Hintergrund verfolgt die Arbeit das Ziel den Zusammenhang zwischen Ausfallrisiko und Credit Spread zu untersuchen, da davon ausgegangen wird, dass das Ausfallrisiko einen entscheidenden Haupttreiber des Credit Spreads repräsentiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Vorgehensweise
- 2. Grundlagen der Unternehmensfinanzierung
- 2.1. Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung
- 2.2 Corporate Bond als Instrument der Kapitalbeschaffung
- 3. Risiken von Corporate Bonds
- 3.1 Entscheidungsverhalten unter Risiko
- 3.2 Risikokompensation durch Credit Spreads
- 3.3 Überblick über Risiken von Unternehmensanleihen
- 3.4 Spreadrisiko bei Unternehmensanleihen
- 3.4.1 Charakterisierung und Bedeutung des Spreadrisikos
- 3.4.2 Credit-Spread-Ausweitung im Zuge der Subprime-Krise
- 3.4.3 Quantifizierung des Spreadrisikos
- 3.5 Liquiditätsrisiko bei Unternehmensanleihen
- 3.5.1 Charakterisierung und Bedeutung des Liquiditätsrisikos
- 3.5.2 Quantifizierung des Liquiditätsrisikos
- 3.5.3 Markt für Unternehmensanleihen in Deutschland
- 3.6 Kreditrisiko bei Unternehmensanleihen
- 3.6.1. Systematisierung und Bedeutung des Kreditrisikos
- 3.6.2 Charaktersierung und Bedeutung des Ausfallrisikos
- 3.6.3 Quantifizierung des Ausfallrisikos über LGD, EAD und PD
- 3.6.3.1 Recovery Rate
- 3.6.3.2 Bestimmung des EAD
- 3.6.3.3 Bestimmung der Ausfallwahrscheinlichkeit
- 3.6.4 Charakterisierung und Bedeutung des Migrationsrisikos
- 3.6.5 Quantifizierung des Migrationsrisikos
- 4. Modelle zur Bewertung des Ausfallrisikos
- 4.1. Structural Models zur Ausfallrisikobewertung
- 4.2 Sensitivität des Credit Spreads
- 4.2.1 Unternehmenswert
- 4.2.2 Volatilität des Unternehmenswertes
- 4.2.3 Rückzahlungsbetrag
- 4.2.4 Risikoloser Zinssatz
- 4.2.5 Restlaufzeit
- 5. Berechnung des Credit Spreads
- 5.1 Übersicht der Methoden zur Berechnung des Credit Spreads
- 5.2 Berechnung des Credit Spreads über den Einzeltitelvergleich
- 5.2.1 Vergleich laufzeitkongruenter Bonds
- 5.2.2 Vergleich durationskongruenter Bonds
- 5.2.3 Verwendung einer Benchmark zur Bestimmung des Credit Spreads
- 5.3 Berechnung des Credit Spreads über den Strukturkurvenansatz
- 5.3.1 Ermittlung der Spot-Rate-Kurve über das Bootstrapping-Verfahren
- 5.3.2 Bestimmung von Credit Spreads beliebiger Restlaufzeit
- 5.4 Vergleich der Methoden zur Credit-Spread-Bestimmung
- 6. empirische Analysen zum Zusammenhang zwischen Ausfallrisiko und Credit Spread
- 6.1 Darstellung des Zusammenhangs zwischen Ausfallrisiko und Credit Spread an Hand einer Stichprobe
- 6.2 Empirische Untersuchung von Altman/Kishore zum Zusammenhang zwischen EL und Credit Spread
- 6.3 Untersuchung zur Komposition des Credit Spreads auf Grundlage von Elton et. al.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Ausfallrisiko und Credit Spread bei Corporate Bonds. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen des Ausfallrisikos und des Credit Spreads zu beleuchten und ihre Interdependenz zu untersuchen. Dabei werden verschiedene Methoden zur Berechnung des Credit Spreads vorgestellt und empirische Analysen zum Zusammenhang zwischen Ausfallrisiko und Credit Spread durchgeführt.
- Theoretische Grundlagen des Ausfallrisikos und des Credit Spreads
- Methoden zur Berechnung des Credit Spreads
- Empirische Analysen zum Zusammenhang zwischen Ausfallrisiko und Credit Spread
- Einflussfaktoren auf den Credit Spread
- Relevanz des Credit Spreads für die Bewertung von Corporate Bonds
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Problemstellung ein und definiert die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 erläutert die Grundlagen der Unternehmensfinanzierung und beleuchtet die Rolle von Corporate Bonds als Instrument der Kapitalbeschaffung. Kapitel 3 beschäftigt sich mit den Risiken von Corporate Bonds, insbesondere mit dem Spreadrisiko, dem Liquiditätsrisiko und dem Kreditrisiko. Kapitel 4 präsentiert verschiedene Modelle zur Bewertung des Ausfallrisikos. Kapitel 5 stellt verschiedene Methoden zur Berechnung des Credit Spreads vor. Kapitel 6 analysiert den Zusammenhang zwischen Ausfallrisiko und Credit Spread anhand empirischer Daten.
Schlüsselwörter
Corporate Bonds, Ausfallrisiko, Credit Spread, Unternehmensfinanzierung, Kapitalbeschaffung, Risikomanagement, Bewertung, empirische Analyse, Strukturmodelle, Credit-Spread-Bestimmung.
- Quote paper
- M.A. Philip Babic (Author), 2010, Der Zusammenhang zwischen Ausfallrisiko und Credit Spread bei Corporate Bonds, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286718