Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Film langsam zu einer eigenständigen Kunst. Über die bloße Machbarkeit des Aufzeichnens von Bildern zu bewegten Geschichten, schaffte es vor allem die beständige Weiterentwicklung des Films in Hollywood zu einem eigenständigen neuen Ausdrucksmittel von Autoren, Regisseuren und Darstellern. Eine neue Kunst war geschaffen, die sich nicht mehr an den antiken Idealen orientierte, wie es im Theater oder der Literatur bis dahin üblich war (vgl. Balász 1972). Eine neue Massenkultur war am entstehen und hat sich bis heute als eine solche gefestigt. Durch die industrielle Massenproduktion ist der Film fast jedem Menschen zugänglich gemacht worden. In der reflexiven Weltgesellschaft, ist er aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Kinos findet man heute in fast jeder Stadt. Sie erreichen täglich tausende von Menschen mit einem großen Angebot verschiedenster Gattungen und Genres des Films.
Massenfähige Filme werden heute immer ein Stück nach den Bedürfnissen des potentiellen Publikums zugeschnitten und beherbergen mit ihren Inhalten verschiedenste Facetten vom sogenannten „Zahn der Zeit“. Sie können auch als eine Art objektivierte Form subjektiven Wertempfindens der Drehbuchautoren, Regisseure und Darsteller verstanden werden. In ihnen kann man die Werte einer Gesellschaft zum Zeitpunkt T wiederfinden, wenn man nur genau hinschaut. Da die Filmproduktion innerhalb der letzten Jahrzehnte geradezu explodiert ist und man als Sozialwissenschaftler keinen Einfluss auf den fertigen Film nimmt, kann man anhand verschiedenster Filme aus den letzten Jahrzehnten und im internationalen Vergleich sehr gut einen Wandel der Werte anhand verschiedensten Filmmaterials untersuchen. Dieses Essay soll diesen Analysestandpunkt näher beleuchten und die Filmanalyse als eine höchst objektive Methode darstellen, um den Wertewandel der Weltgesellschaft zu untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Filme und Werte im historischen Vergleich
- Aufbau einer Theorie des Wandels
- Entwicklung von Forschungshypothesen
- Methodisches Vorgehen
- Zum Einsatz der vergleichenden Sequenzanalyse
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay zielt darauf ab, die Filmanalyse als eine objektive Methode zur Untersuchung des Wertewandels in der Weltgesellschaft zu präsentieren. Er untersucht, wie sich Werte in Filmen aus verschiedenen Jahrzehnten widerspiegeln und wie diese Veränderungen im Zeitvergleich analysiert werden können.
- Die Entwicklung einer Theorie des Wertewandels, die auf die Maslowsche Bedürfnispyramide und die Theorie von Inglehart aufbaut.
- Die Formulierung von Forschungshypothesen, die den Wertewandel in Bezug auf materielle Zufriedenheit, die Bedeutung von Arbeit und die Einstellung zur Sexualität untersuchen.
- Die Anwendung der vergleichenden Sequenzanalyse als Methode zur Analyse von Filmen und zur Identifizierung von Werten.
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Filmanalyse als Instrument zur Erforschung des Wertewandels.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Filmanalyse für die Untersuchung des Wertewandels dar und führt in die Thematik ein. Der zweite Abschnitt beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Untersuchung, indem er die Theorie des Wertewandels nach Inglehart und die Maslowsche Bedürfnispyramide erläutert. Dieser Abschnitt legt die Grundlage für die Entwicklung von Forschungshypothesen, die im nächsten Abschnitt vorgestellt werden. Die Hypothesen untersuchen den Wertewandel in Bezug auf materielle Zufriedenheit, die Bedeutung von Arbeit und die Einstellung zur Sexualität. Der vierte Abschnitt widmet sich der Methodik der Untersuchung und erläutert den Einsatz der vergleichenden Sequenzanalyse als Instrument zur Analyse von Filmen und zur Identifizierung von Werten. Dieser Abschnitt beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten der Filmanalyse als Instrument zur Erforschung des Wertewandels.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Wertewandel, die Filmanalyse, die vergleichende Sequenzanalyse, die Maslowsche Bedürfnispyramide, die Theorie von Inglehart, materielle Zufriedenheit, die Bedeutung von Arbeit, die Einstellung zur Sexualität und die Weltgesellschaft.
- Quote paper
- Carsten Saremba (Author), 2014, Filmanalyse und Wertewandel. Essay über die Methodik eines umfangreichen Forschungsvorhabens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286287
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