Das 1956 in den USA verfasste Werk "Das Heilige und das Profane. Vom Wesen des Religiösen" ist ein Bestseller unter den religionswissenschaftlichen Publikationen. Es drückt prototypisch den Stil und die Position des Autors aus. Zwar geht es in dem Werk nicht explizit um den Schamanismus – Eliades Forschungsschwerpunkt – aber seine Ausführungen zu Mythen und dem Heiligen sowie das präsentierte Weltbild referiert deutlich auf die Naturreligion. In diesem Werk möchte Eliade eine „allgemeine Einführung in die phänomenologische und historische Untersuchung der religiösen Tatsachen“ für ein breites nicht-fachkundiges Publikum geben. Gemäß dem Titel erläutert Eliade die Dialektik zwischen dem Heiligen und dem Profanen. Dieses Dichotomiekonstrukt ist in der Religionswissenschaft als eine grundlegende Kategorisierung weit verbreitet und darf in einführender Literatur nicht fehlen. Was genau hat es mit dem Heiligen, dem Profanen und ihrem Verhältnis zueinander auf sich? Wie definiert Eliade die Begriffe? Diesen Fragen soll in der Ausarbeitung nachgegangen werden, um dieses grundlegende Konzept der Religionswissenschaft fassbar zu machen. Zunächst soll als Basis die Definition des Heiligen dargelegt werden (Kap. 2.1), um anschließend die Heiligkeit von Räumen (Kap. 2.2), Zeiten (Kap. 2.3) und Manifestationen des Heiligen im Kosmos (Kap. 2.4) sowie im menschlichen Leben (Kap. 2.5) zu beschreiben. Nach dieser Darlegung der Argumentationsstruktur von Eliade sollen wissenschaftliche Positionen (Kap. 3) sowie eine eigene Interpretation und Stellungnahme zu der Theorie (Kap. 5) die Ausarbeitung abschließen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführendes zu Mircea Eliade und zur Ausarbeitung
- Eliades Theorie des Heiligen und Profanen
- Das Heilige und die Hierophanie
- Der heilige Raum
- Die heilige Zeit
- Der heilige Kosmos
- Existenz des Menschen und Heiligung des Lebens
- Stellungnahmen zu Das Heilige und das Profane
- Eigene Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Ausarbeitung verfolgt das Ziel, Mircea Eliades Konzept des Heiligen und Profanen, welches im Werk „Das Heilige und das Profane. Vom Wesen des Religiösen“ dargelegt wird, zu erläutern und zu analysieren. Die Arbeit soll die zentralen Elemente seiner Theorie, insbesondere die Definition des Heiligen, die Hierophanie und die Unterscheidung zwischen profanen und heiligen Räumen, näher beleuchten.
- Die Definition des Heiligen und seine Beziehung zum Profanen
- Die Hierophanie als Manifestation des Heiligen in der Welt
- Die Unterscheidung zwischen heiligen und profanen Räumen
- Die Bedeutung der Weltachse („axis mundi“) für die heilige Raumordnung
- Der homo religiosus und seine Sichtweise auf die Welt im Vergleich zum modernen Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführendes zu Mircea Eliade und zur Ausarbeitung
Dieses Kapitel stellt Mircea Eliade als einflussreichen Religionshistoriker und -Philosophen des 20. Jahrhunderts vor und beschreibt sein Werk „Das Heilige und das Profane“. Die Arbeit erläutert Eliades Zielsetzung, eine „allgemeine Einführung in die phänomenologische und historische Untersuchung der religiösen Tatsachen“ für ein breites Publikum zu liefern. Das Kapitel betont die Bedeutung des Dichotomiekonstrukts von Heiligen und Profanen in der Religionswissenschaft und stellt die zentralen Fragen der Ausarbeitung vor.
2. Eliades Theorie des Heiligen und Profanen
2.1 Das Heilige und die Hierophanie
Dieses Kapitel beginnt mit Eliades Definition des Heiligen als Gegenbegriff zum Profanen. Die beiden Begriffe werden als „zwei existenzielle Situationen“ des „In-der-Welt-Seins“ beschrieben. Es wird betont, dass das Heilige für den religiösen Menschen eine sinnstiftende und „realere“ Erfahrung darstellt als die profane Welt. Das Kapitel erklärt den Begriff der Hierophanie als die Offenbarung des Heiligen in der Welt und analysiert die Paradoxie, dass sich das Heilige in „natürlichen“ Gegenständen unserer „profanen“ Welt zeigt, obwohl es „nicht von unserer Welt“ stammt.
2.2 Der heilige Raum
Dieses Kapitel betrachtet die Unterscheidung zwischen heiligen und profanen Räumen. Es wird erläutert, wie heilige Räume durch die Trennung von profanen Räumen eine Orientierung schaffen. Die Kapitel analysiert die Rolle von Schwellen und Türen als „Symbole und Mittler des Übergangs“ zum Heiligen und betrachtet architektonische sakrale Gebäude wie Kirchen und Tempel als heilige Orte. Es werden zwei Arten der rituellen Verwandlung von Räumen in heilige Theophanien beschrieben: die Angleichung an den Kosmos durch Imitieren der „axis mundi“ und die Wiederholung des mythischen Schöpfungsaktes. Das Kapitel diskutiert außerdem die Bedeutung von heiligen Orten für den homo religiosus und den modernen Menschen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die zentralen Themen des Heiligen und Profanen, die Hierophanie, die Raumordnung und die Weltachse („axis mundi“), die Religionsphilosophie Mircea Eliades und die Bedeutung der Religion für den homo religiosus und den modernen Menschen. Die Analyse des Werkes „Das Heilige und das Profane“ bietet wichtige Einblicke in die Religionswissenschaft und die Geschichte der Religionsforschung.
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- Anonym (Author), 2014, Heiliges und Profanes. Zur Theorie von Mircea Eliades, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/286275