„Es ist müßig zu erörtern, wer diesen verbalen Bürgerkrieg vom Zaun gebrochen hat. Zwei politische Denksysteme, die hermetisch gegeneinander abgeschlossen waren, standen sich gegeneinander abgeschlossen waren, standen sich gegenüber, und an den Berührungsstellen flogen die sengenden Funken gleichzeitig.“ So kommentiert Gerhard Fels wohl ziemlich zutreffend die bis heute von Veteranen beider Seiten kontrovers diskutierte Frage, ob die Medien des Springer-Konzerns oder die Studenten der 68er-Bewegung den Konflikt zwischen beiden Seiten angefangen hätten.
Mit den Journalisten des Axel Springer Verlages und der 68er Studentenbewegung standen sich zwei wirkungsmächtige Gruppen gegenüber, die stellvertretend für die verschiedenen Meinungen innerhalb des deutschen Volkes standen. Auf der einen Seite der Verleger, der mit seinen Printmedien einen Großteil der veröffentlichten Meinung prägte und mit großem Geschick und Innovationsreichtum es so weit nach oben gebracht hatte. Der unter anderem mit „Bild“ die bedeutendste westdeutsche Boulevardzeitung und mit der „Welt“ eine der wichtigsten Qualitätszeitungen in der Bundesrepublik verlegte.
Und auf der anderen Seite der hochgebildete und charismatische Rudi Dutschke, der mit dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) eine der damals mächtigsten Studentenorganisationen in der Bundesrepublik Deutschland anführte. Der es trotz seiner komplizierten und verschachtelten Sprache schaffte, dass sich bundesweit Studenten an seinen politischen Ideen orientierten
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Positionen und Konflikte
- III. Erschießung Benno Ohnesorgs 2. Juni 1967
- IV. „Enteignet Springer!“
- V. Attentat auf Dutschke
- VI. Gemeinsamkeiten der Gegner Springer/Dutschke
- VII. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Konflikt zwischen der Axel Springer AG und der 68er Studentenbewegung. Ziel ist es, die Positionen beider Seiten zu beleuchten und die Dynamik der Auseinandersetzung zu analysieren. Die Arbeit betrachtet dabei die unterschiedlichen Ideologien und die Rolle der Medien in der Eskalation des Konflikts.
- Gegensätzliche Ideologien von Axel Springer und der 68er-Bewegung
- Die Rolle der Springer-Presse in der öffentlichen Meinungsbildung
- Die Ereignisse um die Erschießung Benno Ohnesorgs
- Der Einfluss der Studentenbewegung auf die Gesellschaft
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Ansätzen beider Konfliktparteien
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung stellt den Konflikt zwischen der Axel Springer AG und der 68er Studentenbewegung dar und beleuchtet die kontroverse Frage nach dem Ursprung des Konflikts. Sie führt die beteiligten Akteure – Axel Springer mit seinen Medien und Rudi Dutschke mit dem SDS – ein und hebt deren gegensätzliche politische Ideologien hervor: Springers nationalkonservative, proamerikanische und proisraelische Position im Gegensatz zu Dutschkes linkssozialistischer, antikapitalistischer und antiimperialistischen Haltung. Der Kontext der Nachkriegszeit und die Teilung Deutschlands werden als wichtige Hintergrundfaktoren für die Intensität des Konflikts hervorgehoben.
II. Positionen und Konflikte: Dieses Kapitel analysiert die gegensätzlichen Positionen und die Eskalation des Konflikts. Die Springer-Medien werden als kritische Beobachter der Studentenbewegung dargestellt, die deren Methoden als intolerant und gewalttätig verurteilt. Die „Welt“ und die „B.Z.“ kritisierten das Verhalten der Studenten scharf. Im Gegenzug werden die vier Grundsätze von Axel Springer präsentiert – deutsche Einheit, Aussöhnung mit Juden und Israel, Ablehnung von Extremismus und die soziale Marktwirtschaft – welche die ideologischen Grundlagen des Verlagshauses verdeutlichen. Die interne Spaltung innerhalb des SDS bezüglich der israelischen Politik wird ebenfalls behandelt, ebenso wie die Distanzierung unpolitischer Studenten, z.B. der Kommune I, von den politischen Aktivitäten des SDS.
III. Erschießung Benno Ohnesorgs 2. Juni 1967: Dieses Kapitel beschreibt die Erschießung Benno Ohnesorgs während studentischer Proteste gegen den Besuch des Schahs von Persien. Es wird die Schuldfrage beleuchtet, wobei sowohl der Polizei als auch dem SDS und den Springer-Medien eine Mitschuld an der Eskalation der Lage zugeschrieben wird. Die Berichterstattung der Springer-Presse wird als verzerrt kritisiert.
Schlüsselwörter
Axel Springer AG, 68er-Bewegung, Rudi Dutschke, Benno Ohnesorg, Studentenbewegung, Medien, öffentliche Meinung, politische Ideologie, Konflikt, Nationalkonservatismus, Linkssozialismus, antikommunistisch, antikapitalistisch, Israel, Deutschland, Kalter Krieg.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse des Konflikts zwischen Axel Springer und der 68er-Bewegung
Was ist der Gegenstand dieser Analyse?
Diese Analyse untersucht den Konflikt zwischen der Axel Springer AG und der Studentenbewegung der 1968er Jahre. Sie beleuchtet die gegensätzlichen Positionen beider Seiten, die Dynamik der Auseinandersetzung und die Rolle der Medien in der Eskalation des Konflikts.
Welche Themen werden behandelt?
Die Analyse behandelt die gegensätzlichen Ideologien von Axel Springer und der 68er-Bewegung, die Rolle der Springer-Presse in der öffentlichen Meinungsbildung, die Ereignisse um die Erschießung Benno Ohnesorgs, den Einfluss der Studentenbewegung auf die Gesellschaft und Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Ansätzen beider Konfliktparteien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Positionen und Konflikte, Erschießung Benno Ohnesorgs, „Enteignet Springer!“, Attentat auf Dutschke, Gemeinsamkeiten der Gegner Springer/Dutschke und Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Auseinandersetzung mit einem Aspekt des Konflikts.
Wie werden die Positionen von Axel Springer und der 68er-Bewegung dargestellt?
Die Analyse stellt die gegensätzlichen Ideologien gegenüber: Springers nationalkonservative, proamerikanische und proisraelische Position im Gegensatz zu Dutschkes linkssozialistischer, antikapitalistischer und antiimperialistischen Haltung. Die Arbeit beleuchtet auch die interne Spaltung innerhalb der Studentenbewegung und die unterschiedlichen Ansätze verschiedener Gruppen.
Welche Rolle spielen die Medien im Konflikt?
Die Springer-Presse wird als kritischer Beobachter der Studentenbewegung dargestellt, deren Methoden scharf verurteilt wurden. Die Analyse untersucht die Berichterstattung der Springer-Medien, insbesondere im Zusammenhang mit der Erschießung Benno Ohnesorgs, und deren Einfluss auf die öffentliche Meinung.
Welche Bedeutung hat die Erschießung Benno Ohnesorgs?
Die Erschießung Benno Ohnesorgs wird als zentraler Punkt der Eskalation des Konflikts behandelt. Die Analyse beleuchtet die Schuldfrage und kritisiert die Berichterstattung der Springer-Presse als verzerrt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Konflikt?
Schlüsselwörter, die den Konflikt charakterisieren, sind: Axel Springer AG, 68er-Bewegung, Rudi Dutschke, Benno Ohnesorg, Studentenbewegung, Medien, öffentliche Meinung, politische Ideologie, Konflikt, Nationalkonservatismus, Linkssozialismus, antikommunistisch, antikapitalistisch, Israel, Deutschland, Kalter Krieg.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Analyse?
Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und bietet eine umfassende Bewertung des Konflikts zwischen Axel Springer und der 68er-Bewegung. (Der genaue Inhalt der Schlussbetrachtung ist in diesem Preview nicht detailliert dargestellt.)
- Quote paper
- Matthias Thöne (Author), 2013, Der Konflikt zwischen der Axel Springer AG und der 68er Studentenbewegung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285792