Obwohl die Dock und Yard Management Systeme zunehmend an Bedeutung gewinnen, ist die Kenntnis über ihre Existenz z. T. noch sehr eingeschränkt. Auch ist die Anzahl der Anbieter dieser Informationssysteme gegenwärtig noch nicht sehr ausgeprägt. Das Ziel dieser Arbeit ist es, dem Leser einen ersten Einblick in die Thematik des Dock&Yard Managements zu verschaffen. Hierfür ist eine Vielzahl von D&Y Management Systemen, hauptsächlich aus dem amerikanischen Ausland, untersucht worden.
Das Dock Management umfasst die Steuerung der Aktivitäten an den Laderampen während das Yard Management die Aktivitäten auf dem Werksgelände koordiniert, d. h. die Zuordnung der Aufgaben-, Arbeitsteilung sowie die Steuerung des auf dem Betriebsgelände stattfindenden Verkehrs, um eine Minimierung unnötiger Such- und Rangierfahrten zu verwirklichen. Die Aktivitäten an den Laderampen umfassen neben dem Wareneingang und Warenausgang u. a. die Steuerung der ankommenden und abfahrenden LKWs an bzw. von den Verladerampen. Auf diese Problematik werden sich die folgenden Kapitel konzentrieren.
Das Yard Management hingegen steuert den aufkommenden Verkehr auf dem Werksgelände, ausgelöst durch werkseigene, wie auch externe Fahrzeuge. Des Weiteren ist durch das Yard Management die Möglichkeit gegeben, zu jeder Zeit alle relevanten Informationen über die auf dem Betriebsgelände befindlichen LKWs und Container zu besitzen. Dazu gehört z. B. das Wissen, welcher LKW bzw. Container an welcher Stelle auf dem Betriebsgelände steht, welche Ladung sich darin befindet, welchem Unternehmen der LKW/Container gehört, wie lange er noch auf dem Betriebsgelände steht, usw.
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung in die Thematik Dock&Yard Management
1.1 Einleitung
1.2 Gegenstand und Aufbau der Arbeit
1.3 Begriffliche Abgrenzung des Dock&Yard Managements
1.4 Motive für die Einrichtung des D&Y Managements
2 Einführung in die Thematik Use Case
3 Voraussetzungen für effektives Dock&Yard Management
3.1 Anzeige und Speicherung verwaltungsrelevanter Daten des
D&Y Managements
3.1.1 Informationen über einzelne Bereiche des Werksgeländes
3.1.2 Daten über Verkehrsträger und mobile Lagerflächen
3.1.3 Verwaltungsrelevante Daten basierend auf Avis
3.1.4 Die Anzeige sämtlicher Ressourcen und deren Verfügbarkeit
3.2 Visualisierung des Werksgeländes
3.2.1 Die Darstellung der Gebäude und anderer Bereiche des Werksgeländes
3.2.2 Die Darstellung der Verlade-Parkstellen und deren Zustand
3.2.3 Die Darstellung der Verkehrsträger bzw. der mobilen Lagerflächen
3.2.4 Die Darstellung eventueller Störungen
3.3 Planung der Abläufe im D&Y Management
3.3.1 Planung der Ankunft
3.3.2 Planung der Tor- u. Parkstellenbelegung
3.3.3 Planung des Verlade- Parkvorgangs
3.3.4 Planung der Ausfahrt
3.3.5 Konfiguration von Alarmparametern
3.4 Steuerung der Abläufe im D&Y Management
3.4.1 Die Steuerung der Ankunft
3.4.2 Die Steuerung des Verkehrs auf dem Werksgelände
3.4.3 Die Steuerung der Verkehrsträger zur Verladung bzw. zur Parkstelle
3.4.4 Die Steuerung der Rangierfahrzeuge auf dem Werksgelände
3.4.5 Die Steuerung des Verlade-Parkvorgangs
3.4.6 Die Steuerung der Ausfahrt
4 Darstellung typischer Geschäftsprozesse des Dock und Yard Managements im Tagesablauf eines Warenverteilzentrums
4.1 Use Case 1: Ankunft des Verkehrsträgers
4.2 Use Case 2: Angabe der Verladestation/Stellfläche
4.3 Use Case 3: Angabe der Parkstelle
4.4 Use Case 4: Entladung
4.5 Use Case 5: Beladung
4.6 Use Case 6: Parken
4.7 Use Case 7: Rangieren der mobilen Lagerflächen
4.8 Use Case 8 Benachrichtigung über/der nachfolgende(n) Ziele
4.9 Use Case 9: Verlassen des Werksgeländes
Abbildung 30: Beispiel zur vereinfachten Abmeldung
5 Fazit/Ausblick
6 Anhang
6.1 Anhang A: Beispiel der Visualisierung eines Werksgeländes
6.2 Anhang B: Beispiel der Visualisierung der Trailer
6.3 Anhang C: Illustration der Verfügbarkeit der Ressource Arbeitskraft für eine Verladestelle
6.4 Anhang D: Beispiel für die Erstellung und die Darstellung eines Zeitplans
6.5 Anhang E: Beispiel zur Konfiguration der Handlingszeit
7 Literaturverzeichnis und weiterführende Literatur
1 Einführung in die Thematik Dock&Yard Management
1.1 Einleitung
Die vergangenen Jahre haben durchgreifende Veränderungen der wettbewerblichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Märkte bewirkt. Die zunehmende Globalisierung der Märkte, steigende technologische Entwicklungen und steigende Anpassungen an die Wettbewerbssituation erfordern eine Optimierung der gesamten Prozesskette, d. h. von der Beschaffung der Rohstoffe und Vorprodukte bis hin zur Auslieferung der fertigen Endprodukte. Wachsende Kundenansprüche, geprägt von steigenden Qualitätsanforderungen, von einem stetig steigenden Servicegrad und einer wachsenden Leistungsqualität (Durchlaufzeit u. Termintreue), verlangen ebenfalls eine schnelle Reaktion seitens der Unternehmen. Verschiedene logistische Konzepte haben sich in den letzten Jahren durchgesetzt, die diese Optimierung zum Ziel haben. Die Unternehmen sind weiterhin bestrebt, innerhalb der Anwendung dieser logistischen Konzepte, ebenfalls ein Optimum zu erreichen. Eine Möglichkeit, dieses Optimum zu verwirklichen, liegt in der Einrichtung eines effektiven D&Y Managements.
Die Unternehmen sind stetig bemüht, ihre Kosten auf eine Minimum zu reduzieren. Vor allem bei großen Handels- bzw. Versandunternehmen haben sich Rationalisierungsmaßnahmen in den Unternehmensbereichen Lager und Logistik als zukunftswirksam erwiesen. Hierbei liegt die Konzentration der Handelsunternehmen insbesondere in der Errichtung großer Warenverteilzentren, um die Zunahme der Warenströme (Umsatzexpansion und Ausweitung des Sortiments) kostenminimal zu bewältigen. Die so vollzogene Realisierung des Warenumschlags hat natürlich auch eine erhöhtes Transportaufkommen zur Folge. Die Warenverteilzentren sind bestrebt, den Verkehrsfluss im bzw. vor dem Werksgelände so zu gestalten, dass eine konstante uns problemlose Warenanlieferung bzw. Warenabholung vollzogen werden kann. Hierfür sind, neben dem entstehenden Verkehrsträgeraufkommen, zusätzliche Faktoren zu berücksichtigen, wie beispielsweise Personal bzw. Verladekapazitäten. D&Y Managementsysteme stellen alle Daten bereit, welche für die Planung, Durchführung und Überwachung der Vorgänge auf dem Werksgelände benötigt werden.
Die zunehmende Verlagerung von Produktionsstandorten nach Osteuropa und Fernost (Niedriglohnländer) führt zu einer kontinuierlichen Erhöhung des inländischen Transportaufkommens. Auch nimmt die Tendenz zur Ausgliederung von Logistikleistungen durch Industrie- und Handelsunternehmen (Outsourcing) stetig zu. Einhergehend damit vergrößern sich auch die Umschlagplätze der Waren. Auch in diesem Fall sind die Unternehmen (v. a. Logistikunternehmen) bemüht, trotz steigendem Güteraufkommen die Leistungsqualität der Waren zu verbessern. Es wird für die Unternehmen zunehmend schwieriger, die Massen an Waren in den einzelnen Umschlagszentren zu kontrollieren. Eine entscheidende Verbesserung der Verwaltung der einzelnen Containerplätze und deren Steuerung ist durch die D&Y Managementsysteme gewährleistet.
1.2 Gegenstand und Aufbau der Arbeit
Obwohl die Dock und Yard Management Systeme zunehmend an Bedeutung gewinnen, ist die Kenntnis über ihre Existenz z. T. noch sehr eingeschränkt. Auch ist die Anzahl der Anbieter dieser Informationssysteme gegenwärtig noch nicht sehr ausgeprägt. Das Ziel dieser Arbeit ist es, dem Leser einen ersten Einblick in die Thematik des Dock&Yard Managements zu verschaffen. Hierfür ist eine Vielzahl von D&Y Management Systemen, hauptsächlich aus dem amerikanischen Ausland, untersucht worden.
In der nachfolgenden Ausarbeitung wird zunächst eine Abgrenzung des Begriffs Dock und Yard Management vorgenommen und die Motive zur Einrichtung von D&Y Management Systemen erörtert. Der eigentliche Einstieg in die Thematik beginnt mit der Vorstellung der einzelnen Komponenten des D&Y Managements, welche übereinstimmend bei allen Anbietern vorzufinden sind. Neben der Anzeige und Speicherung verwaltungsrelevanter Basisdaten ist die Visualisierung sämtlicher Bereiche des Werksgeländes ein unerlässlicher Faktor der Planung und der späteren Durchführung bzw. Steuerung der einzelnen Vorgänge auf dem Werksgelände. Die Basisdaten sämtlicher beteiligter Akteure, Verkehrsträger und einzelner Bereiche des Werksgeländes, die in den D&Y Management-Prozess involviert sind, werden separat dargestellt. Visualisierungsbeispiele verschiedener Bereiche des Werksgeländes sind im Anhang zu finden. Auch auf die Planung und Steuerung der einzelnen Vorgänge wird detailliert eingegangen. Der Hauptteil dieser Arbeit bezieht sich auf die Darstellung typischer Geschäftsprozesse des D&Y Managements im Tagesablauf eines Warenverteilzentrums. Für die Darstellung dieser Geschäftsprozesse werden Use Cases (Anwendungsfälle) verwendet. Sie beschreiben detailliert und komprimiert die Interaktion des Anwenders mit dem D&Y Management System. Zusätzlich werden Geschäftsprozessschablonen verwendet, um umfangreichere Spezifikationen ausführlich darzustellen. Abschließend wird im Fazit eine thesenartige Zusammenfassung der Arbeit gegeben sowie ein Ausblick auf weitere, zukünftige Entwicklungen im Zusammenhang mit dem D&Y Management erörtert.
1.3 Begriffliche Abgrenzung des Dock&Yard Managements
Das Dock Management umfasst die Steuerung der Aktivitäten an den Laderampen während das Yard Management die Aktivitäten auf dem Werksgelände koordiniert, d. h. die Zuordnung der Aufgaben-, Arbeitsteilung sowie die Steuerung des auf dem Betriebsgelände stattfindenden Verkehrs, um eine Minimierung unnötiger Such- und Rangierfahrten zu verwirklichen [Tec03-ol]. Die Aktivitäten an den Laderampen umfassen neben dem Wareneingang und Warenausgang u. a. die Steuerung der ankommenden und abfahrenden LKWs an bzw. von den Verladerampen. Auf diese Problematik werden sich die folgenden Kapitel konzentrieren. Das Yard Management hingegen steuert den aufkommenden Verkehr auf dem Werksgelände, ausgelöst durch werkseigene, wie auch externe Fahrzeuge. Des Weiteren ist durch das Yard Management die Möglichkeit gegeben, zu jeder Zeit alle relevanten Informationen über die auf dem Betriebsgelände befindlichen LKWs und Container zu besitzen. Dazu gehört z. B. das Wissen, welcher LKW bzw. Container an welcher Stelle auf dem Betriebsgelände steht, welche Ladung sich darin befindet, welchem Unternehmen der LKW/Container gehört, wie lange er noch auf dem Betriebsgelände steht, usw.
1.4 Motive für die Einrichtung des D&Y Managements
Das Ziel eines jeden ertragsorientierten Unternehmens ist die Sicherstellung der maximalen Zufriedenheit jedes Kunden. Einen wesentlichen Beitrag, dieses Ziel zu erreichen, leistet die perfekte Abstimmung aller logistischen Abläufe aufeinander sowie das synchrone Zusammenspiel aller Komponenten entlang der Wertschöpfungskette. Die Komponenten sind hierbei die Planung und Warendisposition, die Bereitstellung bzw. Zulieferung, die Produktion, die Lagerhaltung und die Belieferung des Auftraggebers. Die optimale Auslastung aller Ressourcen spart Kosten und steigert die Produktivität und die Qualität des gesamten Logistiksystems.
Die o. g. Synchronisation ist nur dann möglich, wenn ein Informationssystem in der Lage ist, alle relevanten Informationen in Echtzeit bereitzustellen und diese simultan und in übergreifender Logik in die Abläufe der gesamten logistischen Wertschöpfung so zu integrieren, dass alle Vorgänge lückenlos miteinander verknüpft sind.
Die Synchronisation von Materialfluss und Arbeitsabläufen ist das Ergebnis:
- der Verfügbarkeit des richtigen Produktes, in der richtigen Menge, zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort.
- der Reduzierung der Lagerbestände, für Nachschub, aber auch für Hilfs- und Betriebsmittel.
- der höheren Wirtschaftlichkeit durch reduzierte Lagerhaltung, Ressourcenschonung und Zeitersparnis.
- der schnelleren Warenlieferung vom Abgangsort zur Endbestimmung.
mit dem Ziel der Steigerung der Rentabilität durch Kostensenkung in der Logistik.
Das operative Umfeld der Lagersteuerung und -verwaltung von Produktionsunternehmen sowie von Distributionsunternehmen wird maßgeblich von der verfrühten und verspäteten Zufuhr von Gütern beeinflusst. Der zunehmend im Mittelpunkt stehende Engpass sind die Rampen bzw. deren nutzenmaximierte Belegung über den Tag. Die knappen, oftmals auch Schwankungen unterworfenen, verfügbaren Ressourcen (Arbeitskräfte, Maschinen, etc.) leisten einen wesentlichen Beitrag zur termingetreuen Aufgabenbewältigung. Die Verwaltung und Steuerung dieser Ressourcen, bzw. deren Glättung sowie die Berechnung, ob diese zur Aufgabenbewältigung in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, ist ein maßgeblicher Faktor. Diese Problemstellung wird mit Hilfe eines effektiven D&Y Managements gelöst. Es trägt dazu bei, dass der Materialfluss an den Rampen reibungslos verläuft. Abbildung 1 soll das Verfahren der Glättung verdeutlichen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Verfahren der Glättung zur optimalen Ausnutzung der Verladerampen
Den Unternehmen stehen nur eine begrenzte Anzahl Laderampen, Personal und Maschinen zur Verfügung, um den Wareneingang und Warenausgang optimal durchzuführen. Die Kapazitäten reichen zu bestimmten Zeiten jedoch nicht aus (im Tagesverlauf, in saisonbedingten Spitzenzeiten oder Stoßzeiten vor Feiertagen, d. h. saisonaler und zeitlich flüchtiger Nachfrage). Das D&Y Management versucht anhand von Optimierungsverfahren unter Berücksichtigung verfügbarer Ressourcen sowie frühzeitiger Informationsübermittlung eine Glättung vorzunehmen, um so die Kapazitäten optimal zu nutzen.
Innerhalb des D&Y Managements werden die Rampen als Produktivfaktoren betrachtet. Die Rampen bilden die Schnittstelle zwischen dem Lager und dem Versand (interne u. externe Logistik). Die Materialzugänge und Warenausgänge kreuzen sich an den verfügbaren Rampen. Die Rampen bilden demzufolge die Drehscheibe des Materialflusses. Die Planung bzw. die Steuerung der Rampenbelegung ist ein wesentlicher Faktor, denn je häufiger diese auftragswirksam werden, desto höher ist die Umschlagsquote bei gegebenem Auftragsvolumen. Der Kapazitätsanstieg mit Hilfe eines effektiven D&Y Managements durch optimale Nutzung der Rampen ist ein wichtiges Glied bei der durchgängigen Optimierung logistischer Prozessketten.
Die o. g. interne bzw. die externe Logistik unterliegt oftmals bestimmten Gesetzmäßigkeiten und sind häufig mit unterschiedlichsten Problemstellungen behaftet:
- Der Versand: Unvorhersehbare Verzögerungen der Frachtführer bilden oftmals unproduktive Zeitfenster, da die Planung nicht unverzüglich nach Kenntnisnahme überprüft und angepasst werden kann. Grundsätzlich beschäftigt sich die Problemlösung jedoch ab der Bereitstellfläche im Lager. Im D&Y Management wird davon ausgegangen, dass die Güter entsprechend zur Verfügung stehen.
- Das Lager: Schwankende Verfügbarkeit von Arbeitskräften und unterschiedliche Produktivität einzelner Mitarbeiter führen oftmals zu Engpässen und Belastungsspitzen und in der Folge zu Verzögerungen bei der Auftragsbewältigung. Verspätet sich ein Fahrzeug, findet keine adäquate Nutzung der Produktivfaktoren statt, denn häufig liegt der Zeitpunkt der Kenntnisnahme kurz vor dem geplanten Termin und es besteht keine Möglichkeit, die Tagesfeinplanung zu modifizieren und die Produktivfaktoren sinnvoller einzusetzen. Hier zielt die Problemlösung auf die internen Transportaufträge zu den Bereitstellflächen an den Rampen. Es ist Ziel des D&Y Managements, dass das Abholfahrzeug zum Zeitpunkt der vollständigen Bereitstellung der Ware an der Rampe zur Beladung verfügbar ist.
Zusätzlich ist eine fehlende Informationsversorgung bei statischer Planung eine weiterer Grund für die Entstehung von Engpässen. Diese verändert sämtliche Tätigkeitsprofile in einem Wettlauf gegen die Zeit. Das Fehlen einer Entscheidungshilfe zur dynamischen Planung der Rampen hat in der Regel einen Abfall der Produktivität zur Folge.
Im heutigen, immer stärker zunehmenden Wettbewerb suchen die Unternehmen nach jeglicher Möglichkeit, die Produktivität und Effektivität ihrer Ressourcen zu erhöhen, um so Wettbewerbsvorteile erreichen zu können. Nach der Optimierung von Warehouse - und Transportsystemen besteht eine Möglichkeit in der Einrichtung eines D&Y Managements. Es reduziert die fixen Kosten und das Standgeld, welches entsteht, wenn die LKW-Fahrer auf dem Betriebsgelände auf ihren Verladevorgang warten müssen. Es erhöht die Nutzung der LKW-Fahrer sowie die Nutzung des Laderampenpersonals. Aufwendige Kontrollen der LKWs auf dem Betriebsgelände werden durch das D&Y Management verringert oder ganz vermieden. Durch die im D&Y Management berechneten und geplanten Ankunfts- und Abfahrtszeiten wird eine bessere Ausnutzung der Laderampen erreicht.
Die Ankunft der Verkehrsträger ist oft mit Problemen verbunden. Die LKWs sind häufig gezwungen, vor dem Betriebsgelände bzw. vor dem Verladetor zu warten, da vor ihnen noch andere LKWs zu entladen sind.
Die Folgen einer unerwarteten bzw. außerplanmäßigen Ankunft eines LKWs (egal, ob zu spät oder zu früh) spiegeln sich in der zum Teil starken Erhöhung der Kosten wieder, aufgrund von stillstehenden oder zu wenigen Abladehilfen (Gabelstapler) oder aufgrund von unter- bzw. überfordertem Personal. Außerdem erhöhen leere, nicht genutzte Flächen auf dem Werksgelände sowie nicht genutzte Verladetore die Opportunitätskosten, wenn sich auf diesen Flächen die LKWs oder sonstige Gegenstände befinden und somit keiner anderen Nutzung zur Verfügung stehen. Kommt ein LKW zu spät, stellt jede zur Verfügung stehende Ressource an einem leeren bzw. nicht genutzten Verladetor Kosten dar.
Darüber hinaus können noch andere Probleme innerhalb des Betriebshofes durch D&Y Systeme koordiniert werden. Beispielsweise Ausfälle der auf dem Betriebsgelände eingesetzten Fahrzeuge, nicht funktionierende Verladetore oder die Verladevorgänge benötigen nicht die vorgeschrieben Zeit, dauern entweder zu lange oder sind zu schnell. D&Y Management Systeme verhindern des Weiteren, dass Fahrzeuge auf dem Betriebshof abhandenkommen. In der Praxis kommt es häufig vor, dass Unternehmen Mitarbeiter einstellen, deren Aufgabe darin besteht, abhanden gekommene Fahrzeuge (Trailer, Container usw.) wiederzufinden . Das D&Y Management arbeitet in “Echtzeit“, d. h. ist es in der Lage, die Aktivitäten auf dem Betriebsgelände zu jeder Zeit zu verfolgen und zu kontrollieren mit dem Ziel, die wartenden LKWs schnellstmöglich zu den freien Verladestellen zu leiten. Es wird zu jeder Zeit überprüft, ob und welche Auswirkungen die o. g. zeitlichen Abweichungen auf die Verladesituation haben.
2 Einführung in die Thematik Use Case
Die folgenden Kapitel beinhalten die Darstellung und Analyse der Geschäftsprozesse des Dock und Yard Managements. Für diese Darstellung werden Use Case Diagramme verwendet.
Use Cases (Anwendungsfälle) beschreiben im Allgemeinen Geschäftsprozesse. Balzert unterscheidet zwischen Use Cases in einem Informationssystem (Softwaresystem) und einem Unternehmen. Erstgenannte definiert Balzert als “eine Sequenz von zusammengehörigen Transaktionen, welche von einem Akteur im Dialog mit einem System ausgeführt werden, um für den Akteur ein Ergebnis von messbarem Wert zu erstellen.“ Während der Use Case in einem Unternehmen von Balzert definiert wird als “eine Sequenz von Transaktionen in einem System (Unternehmen). Die ausgeführte Aktion soll für den Akteur von messbarem Wert sein“ [Bal99,S.62]. Ein Use Case beschreibt in der Regel eine typische Interaktion eines Anwenders (Akteurs) mit einem System. Es wird damit das gewünschte externe Systemverhalten aus Sicht des Akteurs beschrieben und somit Anforderungen, welche das System erfüllen soll. Ein Akteur ist hierbei keine konkrete Person, sondern eine Rolle, welche ein Benutzer des Systems spielt. Akteure können Personen, aber auch Organisationseinheiten oder externe Systeme (Softwaresysteme) sein. Es ist aber zu beachten, dass sich ein Akteur stets außerhalb des Systems befindet [Bal99,S.63]. Die im D&Y Management beschriebenen Use Cases sind sowohl Use Cases, welche Informationssysteme (Softwaresysteme) beschreiben, als auch Use Cases, die organisatorische Schritte enthalten, bei denen die Akteure bestimmte Entscheidungen treffen und durchführen müssen.
Ziel der Darstellung der folgenden Geschäftsprozesse ist es, die nähere Betrachtung sämtliche Aktionen, welche innerhalb des Dock Managements und des Yard Managements zwischen den Akteuren untereinander und mit dem System stattfinden, zu dokumentieren und deren Anforderungen zu analysieren.
Während bei der Darstellung der einfachen Geschäftsprozesse eine umgangssprachliche Beschreibung ausreicht, werden bei umfangreicheren Spezifikationen sogenannte Geschäftsprozessschablonen in Form einer Tabelle zur Anwendung kommen. Die Geschäftsprozessschablone wird vor allem bei der stattfindenden Darstellung typischer Geschäftsprozesse im Tagesablauf eines Warenverteilzentrums angewandt. Die Geschäftsprozessschablone setzt sich laut Balzert aus folgenden Punkten zusammen, wobei nicht jeder der Punkte auszufüllen ist [Bal99,S.64]:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1 : Darstellung der Geschäftsprozessschablone
Zusätzlich zu der Beschreibung in natürlicher Sprache bzw. der Beschreibung mit Hilfe der Prozessschablone werden die Geschäftsprozesse durch graphische Notationen, den sogenannten Use Case Diagrammen beschrieben. Diese haben den Vorteil, dem Betrachter einen guten Überblick über das System, die Akteure und die Schnittstellen zur Umgebung zu verschaffen. Innerhalb der Use Case Diagramme werden im Folgenden die Akteure als stilisierte Personen (Strichmännchen) dargestellt. Abbildung 2 zeigt einen Akteur als solche graphische Notation.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Beispiel für eine Notation eines Akteurs
Die eigentlichen Geschäftsprozesse (Use Cases) werden als Ovale dargestellt. Die Ovale sind in einem Rechteck dargestellt, welches das System beschreibt und dessen Ränder die Systemgrenze darstellen. Die Verbindungslinie zwischen Akteur und Geschäftsprozess definiert die Beteiligung des Akteurs an der Ausführung des Use Case. Verbindungslinien mit Pfeilen zwischen den Use Cases beschreiben Beziehungen zueinander. In der Literatur wird zwischen zwei Arten von Beziehungen unterschieden [Bal99,S.67]. Eine E xtends- Beziehung liegt vor, wenn Geschäftsprozess B dem Geschäftsprozess A ähnelt, jedoch um eine detailliertere Variante der Ausführung (z. B. Sonderfälle) erweitert wird. Die Include- Beziehung besagt, dass das beschriebene Verhalten in Geschäftprozess A auch innerhalb des Geschäftsprozesses C vorkommt. Immer wenn Geschäftsprozess A ausgeführt wird, wird auch Geschäftsprozess C ausgeführt. Der Vorteil dieser Darstellung liegt in der Vermeidung von Redundanzen, indem das beschriebene Verhalten, welches in mehreren Anwendungsfällen gleichermaßen vorkommt, extrahiert wird. Abbildung 3 zeigt die typische Darstellung eines Geschäftsprozesses durch ein Use Case Diagramm.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Beispiel eines Use Case Diagramms
3 Voraussetzungen für effektives Dock&Yard Management
Die folgenden Abschnitte erläutern, welche Anforderungen für eine wirkungsvolle Steuerung des Werksverkehrs durch D&Y Management Systeme erfüllt sein müssen. Die Komponenten, aus denen die untersuchten D&Y Management Systemen aufgebaut sind und durch die eine effektive Steuerung gewährleistet ist, sind der folgenden Abbildung 4 zu entnehmen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Komponenten des D&Y Managements
Grundlage des D&Y Managements ist die Anzeige aller verwaltungsrelevanter Daten (vgl. Abschnitt.3.1) . Erst durch diese Anzeige ist eine effektive Planung sämtlicher Vorgänge auf dem Werksgelände gewährleitstet. Die Basisdaten werden permanent vervollständigt und aktualisiert. In der Regel geschieht dieser Vorgang selbststeuernd. Sobald ein Vorgang (beispielsweise eine Verladung) durchgeführt wird, werden die Daten dieses Vorgangs in der Datenbank abgelegt und dem Nutzer zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe der Basisdaten werden aller Vorgänge im D&Y Management vom Leitstand geplant (vgl. Abschnitt 3.3). Dazu gehört auch die Konfiguration von Alarmparametern (vgl. Abschnitt 3.3.5). Die Komponente Steuerung hat im D&Y Management die Aufgabe, sämtliche Vorgänge zu überwachen und bei eventuellem Abweichen vom normalen, in der Planung festgelegten Verlauf, einzugreifen (vgl. Abschnitt 3.4). Ein Teilaspekt ist hierbei die Reaktion auf auftretende Störungen. Eine entscheidende Hilfe bei der Planung und Steuerung ist die Visualisierung des Werksgeländes (vgl. Abschnitt 3.2).
3.1 Anzeige und Speicherung verwaltungsrelevanter Daten des D&Y Managements
Im Dock&Yard Management muss der Leitstand zu jeder Zeit einen ausnahmslosen Überblick über die vollendeten, gegenwärtigen und zukünftigen Abläufe besitzen. Dazu gehört es, jederzeit die nötigen Informationen aus allen Bereichen des Werksgeländes abrufen zu können. Sämtliche Daten des D&Y Managements werden selbststeuernd in einer zentralen Datenbank abgelegt. Des Weiteren ist es für die Planung und Steuerung der Abläufe notwendig, planungsrelevante Daten im Vorfeld zu determinieren, so dass diese jederzeit abrufbar sind. Die Speicherung und Anzeige von Daten über vollendete Handlungen werden benötigt, um die Suche nach bestimmten Verkehrsträgern, Lagerflächen, Materialien, etc. zu simplifizieren. Des Weiteren können durch die Speicherung Statistiken ausgearbeitet werden, welche die Ökonomie bestimmter Tätigkeiten ermitteln. Beispielsweise kann durch die Speicherung der Daten eines bestimmten Verkehrsträgers dessen durchschnittliche Aufenthaltszeit errechnet und eventuell beschleunigt werden. Die Anzeige von Informationen über augenblickliche Abläufe ermöglicht dem Leitstand wiederum die o. g. Suche und vor allem die Abläufe “real-time“ zu verfolgen. Der Leitstand prüft permanent, ob und welche Auswirkungen zeitliche Abweichungen auf die Abläufe haben. Um die Anzeige der Abläufe optimal zu gestalten, werden in der Regel zusätzliche Technologien eingesetzt, wie beispielsweise Transponder zur Lokalisierung einzelner Verkehrsträger bzw. mobiler Lagerflächen. Nicht nur der Leitstand, sondern alle Nutzer des D&Y Systems (Lagerarbeiter, Fahrer der Rangierfahrzeuge, Pförtner, etc.) stellen die Basisdaten ein und erhalten andererseits durch die Anzeige der aktuellen Informationen einen vollständigen Überblick über die Abläufe auf dem Werksgelände. Hierbei kann die Dateneingabe auch von anderen Managementsystemen erfolgen, wie z. B. von Warehouse-Managementsystemen, Transportmanagementsystemen, Personalmanagementsystemen oder von Ortungssystemen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Use Case Einstellen und Anzeige der Basisdaten
Das Einstellen und die Anzeige der Basisdaten ist sowohl Voraussetzung für die Steuerung und Verwaltung des Verkehrs, als auch Grundlage für die später beschriebene Planung der Abläufe. Gleichzeitig werden alle Daten in der Zentralen Datenbank gespeichert, so dass diese jederzeit abrufbar sind. Die verwaltungsrelevanten Daten beinhalten Angaben zu sämtlichen, am D&Y Management beteiligten Akteuren und Objekten sowie deren Eigenschaften, welche für eine gegenwärtige und zukünftig effektive Steuerung relevant sind. Die nachfolgende Abbildung 6 zeigt eine Übersicht der verwaltungsrelevanten Daten, die darauffolgend im Einzelnen aufzeigt werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Verwaltungsrelevante Daten des D&Y Managements
3.1.1 Informationen über einzelne Bereiche des Werksgeländes
Zu den informationsrelevanten Bereichen des Werksgeländes innerhalb des D&Y Managements zählen zunächst die Verlade- bzw. Parkstellen, das Gatehouse (bzw. der Pförtner), die einzelnen Lagerhäuser und individuelle Bereiche, d. h. je nach Größe und Verwendung des Betriebsgeländes können Informationen aus unterschiedlichen Bereichen zusätzlich von Relevanz sein. Beispielsweise kann ein individueller Bereich ein Werkstattgelände innerhalb des Betriebshofes sein, dessen Aufgabe die Instandhaltung und Wartung der unternehmenseigenen Fahrzeuge ist. Auf die Beschreibung dieser Daten wird im Folgenden nicht eingegangen, da diese Thematik zu spezifisch ist. Die Daten über die Verladestellen sind in der Regel folgende :
- eine Übersicht aller abgeschlossenen und durchzuführenden Verladungen eines festgelegten Zeitraums (i. d. R. eines Tages).
- Der Anzeige, welche Ladung verladen wird.
- Der Anzeige, welche Verkehrsträger an der Verladung teilnimmt (i. d. R. ID-Nummer oder Name des Transporteurs).
- Der Anzeige, welcher Verlademeister für die Verladung verantwortlich ist
- Der Anzeige der Handlingzeit (Dauer) sowie des Status der Verladung (Angabe in Prozent).
- Spezielle Kennzeichnung(i. d .R. aufsteigende Zahlenreihen mit ggf. Buchstaben).
- Unterscheidung Wareneingang oder Warenausgang.
- Informationen über ausschließliche Verwendungen (wie z. B. Temperaturzonen für Tiefkühlprodukte etc.).
- Die Größe der einzelnen Verladestelle (d. h. Abmessungen, Aufnahmekapazität, etc.).
- Vorhandene Verladehilfen (Hubstabler, Verladekran, sonstige Hilfsmittel).
- Zulässigkeit für Verkehrsträger (Lieferwagen, Sattelkraftfahrzeug, über bzw. unter 7.5 to., etc.).
- Technische Ausstattungen (wie Anfahrtshilfen, optische Hilfen, usw.).
- Angaben über die aktuelle bzw. zukünftige Situation der Verladestelle (belegt, evtl. Dauer, reserviert, gesperrt etc.).
- Bei Reservierungen Angabe von Zeitpunkten (Beginn u. Ende).
Um die einzelnen Parkflächen zu verplanen, bzw. die Verkehrsträger und mobilen Lagerflächen auf die Parkflächen zu steuern, bedarf es der Angabe folgender Informationen:
- Individuelle Kennzeichnung (i. d. R. aufsteigende Zahlen mit ggf. Buchstaben).
- Allgemeiner Verwendungszweck (Lang-Kurzzeitparken, Ausweichparken, Parken vor/nach Verladung).
- Spezieller Verwendungszweck (nur für gefährliche Güter, besondere Waren wie Kühlprodukte, etc.).
- Abmessungen (Breite, Länge)
- Angaben über die aktuelle bzw. zukünftige Situation der Parkstelle (belegt, evtl. Parkdauer, reserviert, gesperrt, etc.)
- Bei Reservierungen Angabe von Zeitpunkten (Beginn u. Ende)
Die relevanten Informationen für den Bereich Gatehouse bei den untersuchten D&Y Management Systemen setzen sich zusammen aus:
- Name des Pförtners
- Übersicht “Ankunft der Verkehrsträger bzw. mobilen Lagerflächen“
- Übersicht “Abfahrt der Verkehrsträger bzw. mobilen Lagerflächen“
Neben den in Abschnitt 3.1.1 demonstrierten graphischen Informationen über das Warenverteilzentrum bzw. Lagerhaus sind in der Regel noch folgende verwaltungsrelevante Daten über das (die) Warenhaus (-häuser) von Bedeutung. Es wird an dieser Stelle erneut darauf hingewiesen, dass der D&Y Management Prozess in der Regel an der Verladerampe endet.
- Daten über Anzahl und Kennzeichnung der Verladerampen
- Daten über alle eingelagerten Bestände (i. d. R. über Schnittstellenmanagement)
- Standorte spezieller Warengruppen (z. B. Tiefkühlprodukte, saisonale Produkte, usw.)
Bei der Planung der Verladestellen hat der Leitstand außerdem die wesentlichen Stammdaten aus dem Warenhaus bzw. Lager zu berücksichtigen, welche in der Regel mittels Schnittstellenmanagement zur Verfügung stehen. Die planungsrelevanten Daten aus Warehousemanagement Systemen setzen sich zusammen aus:
- Standort der Warenausgangsladeeinheiten (Stellplätze mit Nummerierung)
- Standorte bzw. Lagerorte der Produkte (von Produktgruppen wie Gefahrengut, etc.)
- Aktueller Bestand
- Bestelldaten (Bestellnummer, Datum der Bestellung, geforderte Lieferdatum)
3.1.2 Daten über Verkehrsträger und mobile Lagerflächen
Anhand der Abbildung 7 sollen noch einmal die Objekte Verkehrsträger, mobile Lagerfläche und Ladung veranschaulicht werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 7: Illustration Verkehrsträger, Lagerfläche, Ladung
Im Folgenden sind die verwaltungsrelevanten Daten der Verkehrsträger dokumentiert, die bei den untersuchten D&Y Management Systemen übereinstimmend vorzufinden sind. Dabei wird zwischen Verkehrsträgern, die das Werksgelände frequentieren und reinen Rangierfahrzeugen unterschieden. Die verwaltungsrelevanten Daten der Verkehrsträger setzen sich zusammen aus:
- Verkehrsträgernummer (entweder im Vorfeld festgelegte Nummer oder Kfz-Kennzeichen)
- Name und Anschrift des Spediteurs, Lieferanten, Transporteurs
- Name des Fahrers
- Eventuell Nummer des Mobiltelefons des Fahrers
- Typ des Fahrzeugs (Sattelzug, Lieferwagen, etc.)
- Ladung (Ladungs-ID, Art u. Anzahl der Paletten, Gewicht der Ladung)
- Ankunftszeit (Datum, Uhrzeit)
- anzufahrende Verlade-Parkstellen (Nummer der Verlade-Parkstelle, Beginn/Ende der/des Verladung/Parkens)
- Maße (Länge, Höhe, Gewicht)
Die verwaltungsrelevanten Daten der Rangierfahrzeuge unterscheiden sich geringfügig von den o. g. Daten und sind nachfolgend angeführt:
- ID-Nummer
- Name des Fahrers
- Typ des Fahrzeugs
- Nächste durchzuführende Tätigkeit (Verladung, Parken)
- Anfangs/Endzeitpunkte der einzelnen Verladungen
- Historie über durchgeführte Tätigkeiten (Zeitraum individuell einstellbar)
- Aktueller Status (Durchführung eines Rangierauftrags, Rangierbereitschaft)
- Aktueller Standort (eventuell vorhandene Technologie wie z. B. GPS
- Inspektionsstand (bei Unternehmen mit eigener Werkstatt)
- Ausfälle (Grund der Ausfälle)
Die im D&Y Management erfassten Daten können als Grundlage für Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten dienen. Des Weiteren können die Daten für statistische Zwecke, wie z. B. Verbrauch, KM-Leistung, Durchschnittsgeschwindigkeit, etc. ausgewertet werden. Durch den Fahrzeugbezug ist eine Auslastungs- bzw. Nutzungsanalyse sowie ein Vergleich unter den einzelnen Rangierfahrzeugen möglich. Somit kann ein genauer Nachweis der Leistung der Fahrer bzw. eine Auslastungsanalyse der Fahrzeuge erbracht werden.
Bei einigen Yard Management Systemen sind die planungsrelevanten Daten der einzelnen Rangieraufträge separat abzurufen. Sie setzen sich zusammen aus:
- Rangierauftragsnummer
- Angabe der Route (von Stellplatz ..., nach Stellplatz...)
- Status (offen, in Arbeit, abgeschlossen)
- Angabe des Fahrzeugs, welches den Auftrag durchführt
- Zeitstempel für Beginn und Ende
- Historie
Die Daten über die einzelnen mobilen Lagerflächen, welche innerhalb des D&Y Managements von Bedeutung sind, bestehen aus:
- ID-Nummer
- Typ der mobilen Lagerfläche (Wechselbrücken, Auflieger (Trailer), Container)
- Aktueller Zustand (leer, beladen)
- Lagerflächeninhalt (Ladungsnummer(n))
- Eigner der Lagerfläche/Ladung(en)
- Abmessungen (Höhe, Breite, Länge, Gesamtgewicht)
- Historie über Standort (d. h. ehemalige, augenblicklicher u. evtl. zukünftige Standort(e), evtl. Positionsdaten über GPS Standdauer
- Eventuelle Angaben über Standgebühr
In Verbindung mit der Angabe der verwaltungsrelevanten Daten der Verkehrsträger und mobilen Lagerflächen sind nachfolgend die Informationen der Ladung aufgezählt:
- Art der Ladung
- Ladungsnummer
- Gewicht
- Anzahl der Paletten, Kartons, usw.
- Eingangsdatum
- Bestimmungsort(e)
- Individuelle Informationen (Temperaturunter-/-obergrenze, Verfalldatum)
- Prioritätenanzeige (i. d. R. individuell einstellbare Stufen)
3.1.3 Verwaltungsrelevante Daten basierend auf Avis
Ein Avis im D&Y Management ist eine Nachricht, die vom Transporteur oder Lieferanten an die Verantwortlichen im Leitstand des WVZ übermittelt wird, um die Ankunft eines Verkehrsträgers anzukündigen. Handelt es sich um ein Lieferavis, ist das Warenverteilzentrum der Warenempfänger. Werden Waren dagegen ausgeliefert, übermittelt das Warenverteilzentrum im Vorfeld die Daten an den Abholer. Der Lieferant übermittelt daraufhin eine Ankündigung oder die Bestätigung zur Abholung. Im D&Y Management enthält das Avis Informationen darüber, wann der Empfänger (WVZ) mit der Ankunft des Verkehrsträgers rechnen kann, welche Materialien in welcher Menge geliefert (ausgeliefert) werden und wie diese verpackt sind (z. B. die Form der Ladungsträgern oder die Anzahl der Einheiten). Im Folgenden werden die verwaltungsrelevanten Daten vorgestellt, welche innerhalb des D&Y Managements eine Bedeutung haben. Dabei wird unterschieden, ob es sich um eine Ankündigung für eine Anlieferung oder Auslieferung von Ware handelt. In beiden Fällen müssen zwar die Verkehrsträger (beladen zur Anlieferung oder unbeladen zur Auslieferung) an die Verladestellen (vorwiegend an die Verladerampen) dirigiert werden, jedoch ist die Anzahl der im Vorfeld übermittelten Daten nicht kongruent. Des Weiteren erhalten die Transporteure eine Bestätigung mit der genauen Uhrzeit (Zeitfenster) und dem genauen Standort der Verladestelle. Für die effektive Steuerung der Anlieferung von Ware sind folgende Daten relevant:
- Datum der Ankunft
- Planzeit der Ankunft
- Name Lieferant
- Adresse Lieferant (Land, PLZ, Ort, Straßen-Nr., Tel.-Nr., evtl. Ansprechpartner)
- Lieferantennummer (vom WVZ vergebene Nummer zur Identifikation des Lieferanten)
- Lieferavisnummer
- Name Transportdienstleister
- Name des Fahrers (evtl. Rufnummer)
- Warenbezeichnung (Ladungsnummer)
- Warenmenge in Maßeinheit, z. B. Stück, Kilogramm
- Eventuell Verpackung, d. h. Art der Packstücke (Paletten, Kartons, Pakete, etc.)
[...]
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