»Zu meiner Empörung gegen die Mörder gehört für mich untrennbar die Frage: Sind die Terroristen vom Himmel gefallen oder sind sie aus dem Boden dieser Gesellschaft gewachsen?«
Inwiefern bedingten sich die damalige Gesellschaft und die RAF gegenseitig? Welche Schuld tragen die Medien bei Gründung und Fortbestehen der RAF?
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung
- 2.0 Hassliebe: Die Rote Armee Fraktion und die Medien der Bundesrepublik
- 2.1 Gründung der ersten Generation: Die Anschläge auf Benno Ohnesorg und Rudi Dutschke
- 2.2 Gründung der zweiten Generation: Der Tod Holger Meins'
- 3.0 Ergebnis und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern die deutschen Medien, insbesondere der Springer-Verlag, eine Mitschuld an der Entstehung und dem Fortbestehen der Roten Armee Fraktion (RAF) tragen. Sie analysiert die wechselseitige Beziehung zwischen der Terrorgruppe und den Medien, indem sie die mediale Darstellung von Ereignissen und die Überlieferung von symbolträchtigen Bildern in den 1960er- und 1970er Jahren betrachtet.
- Die Rolle der Medien in der Radikalisierung der Studentenbewegung
- Der Einfluss der Springer-Presse auf die öffentliche Meinung
- Die mediale Inszenierung der RAF und die Nutzung der Medien durch die Terrorgruppe
- Die Bedeutung von Schlüsselereignissen wie den Anschlägen auf Benno Ohnesorg und Rudi Dutschke sowie dem Tod von Holger Meins
- Die Frage der Mitschuld der Medien und die Folgen der medialen Berichterstattung für die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Einleitung und den Kontext der Hausarbeit. Es wird die Faszination der RAF und die einseitige Betrachtung des Beziehungsgeflechts zwischen der RAF und den Medien kritisiert. Im Fokus steht die mediale Präsenz des Springer-Verlags und der negative Einfluss, den er hatte.
Kapitel 2 untersucht die Hassliebe zwischen der RAF und den Medien der Bundesrepublik. Es wird die Argumentation von Bettina Röhl aufgegriffen, wonach die RAF ohne die hysterische Reaktion von Politik und Medien niemals die Auswirkungen und Entwicklungen hätte vollziehen können, die sie letztendlich genommen hat. Dabei wird die Rolle der Springer-Presse in den Studentenprotesten der 1960er Jahre hervorgehoben und die beiden Ereignisse der Anschläge auf Benno Ohnesorg und Rudi Dutschke als Initialzünder für die Radikalisierung von Teilen der Studentenbewegung betrachtet.
Kapitel 2.1 konzentriert sich auf die Gründung der ersten Generation der RAF und analysiert die Ereignisse um die Anschläge auf Benno Ohnesorg und Rudi Dutschke. Die Medienberichterstattung wird kritisch beleuchtet und die Argumentation von Heinrich Böll aufgegriffen, der den Sensationsjournalismus als Faktor für die Entstehung von Gewalt sieht.
Kapitel 2.2 befasst sich mit der Gründung der zweiten Generation der RAF und analysiert den Tod von Holger Meins als Initialzündung für eine neue Welle der Sympathie für die Terrorgruppe. Die mediale Darstellung von Meins' Tod wird untersucht und die Rolle der Bilder in der Polarisierung der deutschen Bevölkerung und der Eskalation des Konflikts zwischen der RAF und dem Staat beleuchtet.
Das dritte Kapitel fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und kommt zu dem Schluss, dass die Überreaktion von Politik und Medien, die Panik in der Öffentlichkeit schürte, ein entscheidender Faktor für die Entstehung und das Fortbestehen der RAF war.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit Themen wie der Entstehung und dem Fortbestehen der Roten Armee Fraktion (RAF), der Rolle der Medien im Terrorismus, der medialen Inszenierung von Ereignissen und den Folgen für die Gesellschaft, der Polarisierung der öffentlichen Meinung, der Kritik am Sensationsjournalismus, den Studentenprotesten der 1960er Jahre und der Medienpolitik des Axel Springer-Verlags.
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- Isabella Caldart (Author), 2014, Springers Mitschuld? Zur Reziprozität der Roten Armee Fraktion und der deutschen Medien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285183