Zu Beginn dieser Einleitung möchte ich einige persönliche Anmerkungen voranstellen. Die vielleicht größte Motivation mich eingehender mit dem Islam zu beschäftigen lieferte der Umstand, dass meine eigene Kenntnis vom Islam eher marginal und in der Hauptsache vom Hörensagen und den Medien bestimmt war. Zusätzlich, mit Blick auf meine künftige Arbeit als Lehrer im Fach Ethik/Philosophie bedingt die Tatsache, dass unter anderem im Lehrplan für Gymnasien des Landes Rheinland-Pfalz für die Klasse 9/10 vorgesehen ist, sich mit dem Islam zu befassen, eine weitere stark motivierende Anregung. Das Fach Ethik/Philosophie hat im Fächerkanon meist die unterschätzte Rolle eines Ersatzfaches für die katholische und evangelische Religionslehre. Dabei liefert gerade die Situation, in einem Klassenraum viele Kinder verschiedener Religionen zu haben, ideale Bedingungen um Grenzen und Vorurteile auszuräumen. Doch auch besonders außerhalb der Schulen gewinnt der Islam zunehmend an Bedeutung, da die muslimische Gemeinschaft in der Bundesrepublik Deutschland sowie Gesamteuropas mittlerweile einen größeren Prozentsatz der demografischen Zusammensetzung stellt und eine Beschäftigung mit dem Islam langfristig nahezu unausweichlich und deshalb vor allem sinnvoll macht.
Der Islam ist neben dem Judentum und dem Christentum die dritte Weltreligion mit globalem Verbreitungsgebiet. Auch deshalb vergeht selten ein Tag, an dem wir nicht in irgendeiner Weise in Kontakt mit dem Islam kommen.
Den Titel der Masterarbeit habe ich dabei an den Ausspruch „Der Islam gehört zu Deutschland“ von Christian Wulff während seiner Rede zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2010 angelehnt. Die Fragestellung der Arbeit ist aber deshalb auf Europa ausgeweitet, da ich zeigen werde, dass es gesamteuropäische Ereignisse waren und noch immer sind, die das Verhältnis von Islam und westlicher Welt prägen.
Deshalb muss der Islam vor dem Hintergrund einer enormen Pluralität von Glaubensgrundlagen und Rechtsauffassungen sowie daraus entstandenen Abgrenzungen gesehen werden. Eine ausschöpfende Darstellung aller Fassetten des Islam würde aus diesem Grund den Rahmen einer Masterarbeit um ein Vielfaches übersteigen. Bei den entsprechenden Themenfeldern, habe ich diesbezügliche Anmerkungen eingefügt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in die Grundzüge des Islam
- Was es bedeutet nach dem Islam zu leben
- Inhalt und Lehre des Koran
- Das Leben des Propheten Muhammad und der historische Ursprung des Islam.
- Die Geschichte des Islam nach dem Tod des Propheten.
- Der Islam und die westliche Welt
- Die Chronologie der Begegnung des Islam und der westlichen Welt.
- Die Einflüsse von al-Andalus auf die westliche Welt
- Islamismus und Dschihad als Ursachen der Angst vor dem Islam.
- Der Islam und Deutschland
- Grundlagen des islamischen Rechts: die Scharia
- Konfliktpunkte zwischen der Scharia und dem deutschen Recht.
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Frage, ob der Islam zu Europa gehört. Sie untersucht die Geschichte des Islam, seine Begegnung mit der westlichen Welt und die aktuelle Situation in Deutschland. Ziel ist es, ein umfassendes Bild des Islam und seiner Beziehung zu Europa zu zeichnen und die Herausforderungen und Chancen des Zusammenlebens zu beleuchten.
- Die Geschichte des Islam und seine Entwicklung
- Die Begegnung von Islam und westlicher Welt
- Die Rolle von al-Andalus in der Geschichte des Islam und Europas
- Die Herausforderungen und Chancen des Zusammenlebens von Islam und westlicher Welt
- Die Bedeutung des islamischen Rechts (Scharia) und seine Beziehung zum deutschen Recht
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Grundzüge des Islam und erklärt, was es bedeutet, nach dem Islam zu leben. Es beleuchtet die Lehre des Korans, das Leben des Propheten Muhammad und die Geschichte des Islam nach seinem Tod.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Begegnung des Islam und der westlichen Welt. Es zeichnet die Chronologie der Begegnung nach, beleuchtet die Einflüsse von al-Andalus auf die westliche Welt und geht auf die Ursachen der heutigen Angst vor dem Islam ein.
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf die Beziehung zwischen Islam und Deutschland. Es untersucht die Grundlagen des islamischen Rechts, die Scharia, und analysiert Konfliktpunkte zwischen der Scharia und dem deutschen Recht.
Schlüsselwörter
Islam, Europa, westliche Welt, al-Andalus, Islamismus, Dschihad, Scharia, deutsches Recht, Zusammenleben, Herausforderungen, Chancen, Pluralität, Glaubensgrundlagen, Rechtsauffassungen
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- Simon Steuer (Author), 2014, Der Islam gehört zu Europa?!, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/285088