Bewältigung ist einer der wesentlichsten Aspekte des erfolgreichen Alterns. Menschen nutzen eine Vielfalt von Strategien, um mit Veränderung, Verlust, Enttäuschung und Einbußen sowohl im physischen als auch im psychischen Gesundheitszustand umgehen zu können. Doch vor allem alleinlebende Ältere befinden sich in besonderen Lebensumständen, da sie mit den verschiedensten Problemen selbst zurechtkommen müssen. Ziel dieser Studie ist, eine literarische Basis und neue geschlechtsspezifische Forschungsergebnisse über die Bewältigungsstrategien von älteren Leuten zu geben, die alleine leben sowie hilfe- und pflegebedürftig sind.
Durch eine theoretische Annäherung konnten neue Erkenntnisse über eine rapide alternde Bevölkerung gefunden werden. Diese zukünftigen Entwicklungen haben nachhaltige Auswirkungen auf die Altersstruktur im Allgemeinen bzw. wie die Älteren ihr Leben im Konkreten bewerkstelligen, um ein bestimmtes Niveau der Lebensqualität zu garantieren. Weiters werden im theoretischen Teil mehrere Bewältigungstheorien und -modelle präsentiert und besprochen. Besonders wertvoll für die vorliegende Arbeit sind die kognitiv-transaktionale Bewältigungstheorie, das AAI-Modell sowie das SOK-Modell.
Um individuelle Bewältigungsstrategien von alleinlebenden älteren Frauen und Männern zu identifizieren, wurde die Grounded Theory Methodologie zur Sekundäranalyse von qualitativen Interviews angewandt. Durch genaue Textanalyse und Konzeptualisierung wurde das Modell der distanzierten bzw. der offenen Bewältigung identifiziert. Es bestehen be-merkenswerte Geschlechterunterschiede bei der Bewältigung von Lebenslagen. Die allein lebenden Frauen verwenden aufgeschlossenere Bewältigungsstrategien, sie vertrauen ihren professionellen Hilfen und pflegen ein großes soziales Netz, wohingegen die Männer eine distanzierte und skeptischere Art zu bewältigen anwenden, für ihre Unabhängigkeit kämpfen und vor allem ihr kulturelles Kapital, wie z. B. Bildung, aufrechterhalten. Dennoch konnten auch einige Gemeinsamkeiten gefunden werden; zum Beispiel verwenden sowohl Männer als auch Frauen Abwärtsvergleiche als eine Bewältigungsstrategie.
In Conclusio gibt diese Arbeit eine Übersicht über die Bewältigung von Lebenslagen im Alter und zeigt neue fundierte Ergebnisse einer geschlechtersensiblen Auseinandersetzung mit Bewältigung. Dennoch herrscht auch künftig Bedarf an weiterer Forschung, vor allem um eine Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse zu unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Rahmen
- 2.1 Lebenslagen im Alter
- 2.2 Alter und Geschlecht
- 2.3 Hilfe- und Pflegebedürftigkeit
- 2.4 Soziale Unterstützung
- 2.5 Bewältigungsstrategien
- 3 Methodik
- 3.1 Forschungsdesign
- 3.2 Stichprobenbeschreibung
- 3.3 Datenerhebung
- 3.4 Datenanalyse
- 4 Ergebnisse
- 4.1 Soziodemografische Daten
- 4.2 Lebenslagen im Alter
- 4.3 Hilfe- und Pflegebedürftigkeit
- 4.4 Soziale Unterstützung
- 4.5 Bewältigungsstrategien
- 4.6 Genderunterschiede
- 5 Diskussion
- 5.1 Lebenslagen im Alter: Genderunterschiede
- 5.2 Hilfe- und Pflegebedürftigkeit
- 5.3 Soziale Unterstützung
- 5.4 Bewältigungsstrategien
- 6 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit den Lebenslagen alleinstehender, hilfebedürftiger alter Menschen. Das zentrale Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die individuellen Bewältigungsstrategien dieser Personengruppe zu entwickeln, wobei ein besonderer Fokus auf Genderunterschiede gelegt wird.
- Lebenslagen im Alter und deren Beeinflussung durch Geschlecht
- Herausforderungen und Bewältigungsstrategien im Kontext von Hilfe- und Pflegebedürftigkeit
- Rolle der sozialen Unterstützung im Alter
- Genderunterschiede in den Bewältigungsstrategien
- Implikationen für die Gestaltung einer alternsgerechten Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und erläutert die Relevanz der Forschungsfrage. Kapitel 2 präsentiert den theoretischen Rahmen, der die zentralen Konzepte der Lebenslagen im Alter, Alter und Geschlecht, Hilfe- und Pflegebedürftigkeit, soziale Unterstützung und Bewältigungsstrategien beleuchtet. In Kapitel 3 wird die Methodik der Studie vorgestellt, einschließlich des Forschungsdesigns, der Stichprobenbeschreibung, der Datenerhebung und -analyse. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung, die soziodemografische Daten, Lebenslagen im Alter, Hilfe- und Pflegebedürftigkeit, soziale Unterstützung, Bewältigungsstrategien und Genderunterschiede beleuchten. Kapitel 5 diskutiert die Ergebnisse der Studie und zieht Schlussfolgerungen für die Praxis und zukünftige Forschung. In Kapitel 6 werden die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst.
Schlüsselwörter
Lebenslagen im Alter, Hilfe- und Pflegebedürftigkeit, Bewältigungsstrategien, Genderunterschiede, Soziale Unterstützung, Alleinstehende, Alter, Geschlecht, Empirische Forschung, Qualitative Methoden, Gerontologie.
- Quote paper
- Clara Wenger-Stockhammer (Author), 2010, Lebenslagen im Alter. Individuelle Bewältigungsstrategien alleinlebender hilfe- und pflegebedürftiger alter Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284967