Intervision. Für viele Personen, egal ob im sozialen Bereich tätig oder nicht, kann dieser Begriff und diese Methode oftmals ein Fragezeichen darstellen. Eigentlich schade, denn Intervision kann im professionellen Alltag vieles erleichtern. Sei es zum einen ein Problem zu lösen oder zum anderen ein Problem zu verstehen und dieses aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Oft geschieht Intervision auch nebenbei, bei einer Tasse Kaffee oder auf dem Weg zur gemeinsamen Mittagspause in Form eines lockeren Gesprächs. Dies wird häufig als „Tratsch“ abgetan und für andere Mitarbeiter ist es oftmals nicht ersichtlich, wie hilfreich ein solches Gespräch sein kann.
Intervision, auch kollegiale Beratung genannt, stellt eine Methode der Selbsthilfe für Personen in so genannten Helferberufen dar. Intervision als Selbsthilfe kann in diesem Zusammenhang bedeuten, einen Beitrag zur eigenen Psychohygiene zu leisten oder berufliche Problemstellungen zu lösen. Bei der Intervision kommt es aber auch vor allem darauf an, ein Problem für sich verarbeiten zu können. Gerade in sozialpädagogischen Berufen haben die MitarbeiterInnen täglich mit Problemen und deren Lösungen zu tun. Aber eine adäquate Lösung zu finden ist manchmal nicht leicht, kann sehr oft die Mitarbeit der KollegInnen erfordern und auch die MitarbeiterInnen selbst herausfordern. Viele soziale Einrichtungen arbeiten schon mit der Methode der Intervision um Probleme zu lösen, die eigene Sichtweise zu reflektieren und dadurch zu erweitern. Dabei kann man in zwei unterschiedliche Arten von Intervision unterscheiden: Die „Formalisierte“ und die „Nicht- formalisierte“ Form. Bei der Formalisierten Intervision gibt es genaue Vorgaben, Abläufe und Prinzipien. Dagegen läuft die Nicht- formalisierte Intervision eher spontan im Alltag ab, als fall- und problemorientiertes Gespräch unter Kollegen und Kolleginnen.
Zur Nicht- formalisierten Art von Intervision gibt es bisher kaum Veröffentlichungen oder Handlungsleitlinien, obwohl diese Gesprächsmethode in der einen oder anderen Form schon länger besteht und in vielen sozialen Einrichtungen unbewusst zum täglichen Arbeitsalltag gehört. Aber genau die Tatsache, dass diese Methode schon seit längerem Bestand hat, und in den verschiedensten Formen ausgeführt wird, lässt den Schluss zu, dass Intervision oder kollegiale Beratung ein unverzichtbares Werkzeug für SozialarbeiterInnen darstellt und sinnvollerweise auch im ASD angewendet werden sollte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundbegriffe
- Supervision
- Intervision
- Historische Entwicklung von Intervision
- Formalisierte Intervision
- Nicht-formalisierte Intervision
- Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD)
- Aufgaben des Allgemeinen Sozialen Dienstes
- Historische Entwicklung des ASD
- Formalisierte Intervision im ASD
- Intervision in deutschen ASD's
- Vorgaben des Bundes
- Vorgaben des bayerischen Landesjugendamtes
- Angewandte Intervision im ASD
- Intervision am Beispiel eines ASD
- ASD im kommunalen Jugendamt XY
- Fragenkatalog zu Experteninterviews im ASD
- Experteninterviews
- Auswertung
- Leitlinien für die Durchführung von Nicht-formalisierter Intervision im ASD
- Zusammenfassung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung nicht-formalisierter Intervision im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD). Ziel ist es, die praktische Anwendung dieser Methode im Arbeitsalltag des ASD zu beleuchten und Handlungsleitlinien für deren Durchführung zu entwickeln. Dies geschieht vor dem Hintergrund der bisher knappen Literatur zu diesem Thema.
- Nicht-formalisierte Intervision im ASD
- Vorteile und Herausforderungen der informellen kollegialen Beratung
- Entwicklung von Handlungsleitlinien für die Praxis
- Analyse von Experteninterviews im ASD
- Vergleich mit formalisierter Intervision und Supervision
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Intervision ein und erläutert deren Bedeutung für die Psychohygiene und Problemlösung im professionellen Kontext sozialer Arbeit. Sie hebt die Notwendigkeit der Vertiefung des Themas hervor, insbesondere im Hinblick auf die nicht-formalisierte Intervision, und kündigt die Entwicklung von Handlungsleitlinien für den ASD an, basierend auf Experteninterviews in einem konkreten Jugendamt (Jugendamt XY).
Grundbegriffe: Dieses Kapitel definiert zentrale Begriffe wie Supervision und Intervision (formal und informal) sowie den Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD). Es wird kurz auf die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Supervision und Intervision eingegangen, wobei der Fokus auf Intervision liegt, insbesondere deren nicht-formalisierte Form. Die Definitionen bilden die Grundlage für das Verständnis der weiteren Ausführungen.
Intervision in deutschen ASD's: Dieses Kapitel beleuchtet die Vorgaben des Bundes und des Bayerischen Landesjugendamtes zur Intervision und ihre praktische Anwendung im ASD. Es stellt den Kontext dar, in dem nicht-formalisierte Intervision im ASD stattfindet und welche Rahmenbedingungen vorhanden sind.
Intervision am Beispiel eines ASD: Dieses Kapitel präsentiert eine Fallstudie am Beispiel des Jugendamtes XY. Es beschreibt den methodischen Ansatz, der die Experteninterviews umfasst, sowie den Fragenkatalog der Interviews. Die Auswertung dieser Interviews dient als Grundlage für die Entwicklung der Handlungsleitlinien.
Schlüsselwörter
Intervision, Nicht-formalisierte Intervision, Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD), kollegiale Beratung, Selbsthilfe, Experteninterviews, Handlungsleitlinien, Jugendamt, Soziale Arbeit, Psychohygiene, Problemlösung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Nicht-formalisierte Intervision im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD)
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung und Praxis der nicht-formalisierten Intervision im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD). Sie beinhaltet eine Einleitung, die Definition grundlegender Begriffe (Supervision, Intervision, ASD), eine Analyse der rechtlichen Vorgaben und der praktischen Anwendung von Intervision in deutschen ASDs, eine Fallstudie mit Experteninterviews in einem konkreten Jugendamt und abschließend die Entwicklung von Handlungsleitlinien für die Durchführung nicht-formalisierter Intervision im ASD.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Themen: Nicht-formalisierte Intervision im ASD, die Vorteile und Herausforderungen informeller kollegialer Beratung, die Entwicklung von Handlungsleitlinien für die Praxis, die Analyse von Experteninterviews im ASD und der Vergleich mit formalisierter Intervision und Supervision. Es werden die historischen Entwicklungen von Intervision und ASD ebenso berücksichtigt wie die konkreten Aufgaben des Allgemeinen Sozialen Dienstes.
Welche Methode wurde angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Forschungsmethode. Der Hauptteil der Untersuchung besteht aus Experteninterviews in einem konkreten Jugendamt (Jugendamt XY). Diese Interviews werden mit einem detaillierten Fragenkatalog durchgeführt und anschließend ausgewertet, um Handlungsleitlinien abzuleiten. Die Arbeit stützt sich darüber hinaus auf Literaturrecherche zu den Themen Intervision und ASD.
Was sind die Ergebnisse der Arbeit?
Die Arbeit liefert Handlungsleitlinien für die Durchführung von nicht-formalisierter Intervision im ASD, basierend auf den Auswertungen der Experteninterviews im Jugendamt XY. Sie beleuchtet die praktische Anwendung der Methode im Arbeitsalltag des ASD und trägt zum Verständnis der Bedeutung informeller kollegialer Beratung bei. Die Ergebnisse zeigen die Vorteile und Herausforderungen nicht-formalisierter Intervision im Kontext des ASD auf.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit richtet sich an Fachkräfte im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD), insbesondere an Mitarbeiter in Jugendämtern. Sie ist ebenfalls relevant für Auszubildende und Studierende der Sozialen Arbeit, sowie für alle, die sich mit kollegialer Beratung, Supervision und den Arbeitsbedingungen im ASD auseinandersetzen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Intervision, Nicht-formalisierte Intervision, Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD), kollegiale Beratung, Selbsthilfe, Experteninterviews, Handlungsleitlinien, Jugendamt, Soziale Arbeit, Psychohygiene, Problemlösung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung und der Definition wichtiger Begriffe. Es folgt ein Kapitel zu Intervision in deutschen ASDs, welches die rechtlichen Vorgaben erläutert. Der Hauptteil beinhaltet die Fallstudie mit der Beschreibung des Jugendamtes XY, dem Fragenkatalog, den Experteninterviews und deren Auswertung. Die Arbeit schließt mit Leitlinien für die Praxis, einer Zusammenfassung und einem Fazit.
- Quote paper
- Barbara Wunder (Author), 2014, Wenn Berater sich selbst beraten. Die Bedeutung von Nicht-formalisierter Intervision im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284663