„Mein fester Glaube an Homer und die Tradition ist nie von der modernen Kritik erschüttert worden, und diesem Glauben verdanke ich die Entdeckung Trojas“ schrieb Heinrich Schliemann einst. Doch woher kam dieser unerschütterliche Glaube an Homer? Waren es wirklich nur die Epen des griechischen Dichters, die Schliemann Troja finden ließen? Wie genau fand er die lang gesuchte Stadt? Und wie kam er dazu, Homer nicht nur als Dichter zu sehen, sondern ihn auch als „Reiseführer“ zu benutzen? All diesen Fragen soll die vorliegende Hausarbeit auf den Grund gehen.
Im ersten Teil sollen die „Hauptakteure“ beleuchtet werden, um ein besseres Verständnis für die diese Fragen beantwortenden Ausführungen im zweiten Teil aufzubauen.
Dabei sind folgende Schwierigkeiten zu beachten: Dichtung wird von Wahrheit zu trennen sein, da Schliemann seinem Leben gern mit erfundenen Geschichten eine zusätzliche Würze verlieh. Dazu kommen zu einigen Themen höchst unterschiedliche Angaben in der Fachliteratur. Und natürlich müssen, um den Umfang dieser Arbeit nicht zu sprengen, verschiedene überaus wichtige und interessante Fragen vernachlässigt werden. So zum Beispiel die Entstehungsgeschichte der Ilias, Gegenthesen zu Schliemann, die sich ebenfalls auf Homer berufen, wie die von Raoul Schrott, die späteren Ausgrabungen in Troja nach Schliemann und Dörpfeld und deren Ergebnisse etc.
Bei meinen Ausführungen des ersten Teils stütze ich mich vor allem auf die Bücher Troia und Homer und Homer von Joachim Latacz, sowie auf die Schliemann-Biografie von Franz Georg Brustgi, während mir für den zweiten Teil vor allem Schliemanns eigene Schriften über Troja und Heinrich Schliemanns Weg nach Troia von Manfred Flügge nützlich scheinen. Letzt genanntes Werk möchte ich besonders hervorheben, da es nach all den Lobgesängen auf Schliemann sehr erfrischend war, eine kritische Lektüre über ihn zu lesen. Außerdem möchte ich mich bei dem angehenden Archäologen Matthias Daniels bedanken, der den entscheidenden Hinweis auf Charles Maclaren lieferte und auch sonst viele Denkanstöße und Hilfestellungen gab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die „Hauptakteure“
- Heinrich Schliemann
- Homer und die Ilias
- Troja-Geschichte und Lage
- Die Debatte um die exakte Lage Trojas zur Zeit Schliemanns
- Maclaren - Calvert - Schliemann
- Schliemann vergleicht mit Homer
- Die Troja-Ausgrabungen Schliemanns
- Maclaren - Calvert - Schliemann
- Ausblick
- Literatur und Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Heinrich Schliemanns Entdeckung Trojas und beleuchtet die Rolle Homers dabei. Es wird der Frage nachgegangen, wie Schliemanns Glaube an Homer seine Suche beeinflusste und welche Methoden er anwendete. Die Arbeit berücksichtigt die Herausforderungen, Dichtung von Wahrheit zu trennen und die unterschiedlichen Angaben in der Fachliteratur.
- Heinrich Schliemanns Leben und seine Motivation zur Suche nach Troja
- Homers Ilias als Grundlage für Schliemanns Suche
- Die archäologische Debatte um die Lage Trojas
- Schliemanns Ausgrabungstechniken und -ergebnisse
- Die Rezeption von Schliemanns Arbeit und die wissenschaftliche Kontroverse
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die zentrale Forschungsfrage der Arbeit: Wie fand Heinrich Schliemann Troja, und welche Rolle spielte dabei Homer? Sie benennt die Schwierigkeiten, die bei der Bearbeitung des Themas zu beachten sind, wie die Trennung von Dichtung und Wahrheit in Schliemanns Erzählungen und die unterschiedlichen Angaben in der Fachliteratur. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und erwähnt die verwendeten Quellen.
2. Die „Hauptakteure“: Dieses Kapitel porträtiert die zentralen Figuren der Geschichte: Heinrich Schliemann und Homer. Es beschreibt Schliemanns Leben, beginnend mit seiner Kindheit, in der seine Begeisterung für Homer geweckt wurde, bis zu seinen Erfolgen als Archäologe und den Kontroversen, die seine Arbeit begleiteten. Der Abschnitt über Homer beleuchtet die Unsicherheiten bezüglich seines Lebens und seiner Werke, hebt aber die Bedeutung der Ilias als Quelle für Schliemanns Überzeugung hervor. Das Kapitel legt den Grundstein für das Verständnis der nachfolgenden Kapitel, indem es die Hauptpersonen und ihre Motivationen vorstellt.
3. Die Debatte um die exakte Lage Trojas zur Zeit Schliemanns: Dieses Kapitel diskutiert die wissenschaftliche Kontroverse um die genaue Lage Trojas während Schliemanns Zeit. Es vergleicht verschiedene Ansichten und Theorien, insbesondere die von Maclaren, Calvert und Schliemann selbst, und analysiert, wie Schliemann Homers Beschreibungen zur Lokalisierung Trojas verwendete. Der Abschnitt über Schliemanns Ausgrabungen beschreibt die Methoden und Ergebnisse seiner Arbeit, beleuchtet aber auch die damit verbundenen Kritikpunkte.
Schlüsselwörter
Heinrich Schliemann, Homer, Ilias, Troja, Archäologie, Ausgrabungen, Hissarlik, Mykene, wissenschaftliche Kontroverse, Dichtung und Wahrheit, Quellenkritik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Heinrich Schliemann und die Entdeckung Trojas
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Hausarbeit untersucht Heinrich Schliemanns Entdeckung Trojas und die entscheidende Rolle, die Homers Ilias dabei spielte. Sie beleuchtet Schliemanns Methoden, seine Motivationen und die damit verbundenen wissenschaftlichen Kontroversen.
Welche Hauptthemen werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf Schliemanns Leben und seine Begeisterung für Homer, die Verwendung der Ilias als Grundlage für seine Suche nach Troja, die archäologische Debatte um die genaue Lage Trojas, Schliemanns Ausgrabungstechniken und -ergebnisse sowie die Rezeption seiner Arbeit und die wissenschaftliche Kontroverse um seine Methoden und Interpretationen.
Wer sind die „Hauptakteure“ der Arbeit?
Die zentralen Figuren sind Heinrich Schliemann, der Archäologe, und Homer, der Autor der Ilias, dessen Werk Schliemanns Suche maßgeblich beeinflusste. Die Arbeit beleuchtet deren Leben und Wirken und untersucht die Wechselwirkungen zwischen beiden.
Welche Rolle spielte Homers Ilias bei Schliemanns Suche nach Troja?
Homers Ilias diente Schliemann als wichtigste Quelle für die Lokalisierung Trojas. Die Arbeit analysiert, wie Schliemann Homers Beschreibungen interpretierte und diese in seine Suche integrierte, und beleuchtet die damit verbundenen Herausforderungen, da es sich um literarische Darstellungen und nicht um historische Fakten handelt.
Gab es eine wissenschaftliche Debatte um die Lage Trojas?
Ja, die Arbeit beschreibt die wissenschaftliche Kontroverse um die exakte Lage Trojas zur Zeit Schliemanns. Sie vergleicht die unterschiedlichen Ansichten von Gelehrten wie Maclaren und Calvert mit Schliemanns eigener Interpretation und analysiert die Methoden, die er zur Lokalisierung Trojas verwendete.
Wie beschreibt die Arbeit Schliemanns Ausgrabungen?
Die Arbeit beschreibt detailliert Schliemanns Ausgrabungstechniken und -ergebnisse in Troja (Hissarlik). Sie beleuchtet nicht nur die Erfolge, sondern auch die Kritik an seinen Methoden und den damit verbundenen wissenschaftlichen Kontroversen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die „Hauptakteure“ (Schliemann und Homer), ein Kapitel über die Debatte um die Lage Trojas, sowie einen Ausblick und ein Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Heinrich Schliemann, Homer, Ilias, Troja, Archäologie, Ausgrabungen, Hissarlik, Mykene, wissenschaftliche Kontroverse, Dichtung und Wahrheit, Quellenkritik.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die verwendeten Quellen werden im Kapitel "Literatur und Quellen" aufgeführt.
Wie ist der Aufbau der Arbeit?
Die Arbeit folgt einem logischen Aufbau: Einleitung, Darstellung der Hauptpersonen, Diskussion der wissenschaftlichen Debatte, Zusammenfassung und Schlussfolgerung. Der genaue Aufbau ist im Inhaltsverzeichnis ersichtlich.
- Quote paper
- Svenja Gerbendorf (Author), 2014, Homer als Reiseführer? Wie Heinrich Schliemann Troja entdeckte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284527