Die vorliegende Arbeit befasst sich inhaltlich mit der Analyse des im Jahr 1999 erschienenen Films mit dem Originaltitel „The Story of Us“, welcher im deutschen unter dem Titel „An deiner Seite“ veröffentlicht worden ist. In den Hauptrollen des Films von Regisseur Rob Reiner spielt Bruce Willis den männlichen und Michelle Pfeiffer die weibliche Protagonisten/in. Dieser Film ist dem Genre der „Romantic Comedy“ zuzuordnen und steht in der Tradition „jüngerer“, romantischer Komödien aus den U.S.A., wie beispielsweise „Pretty Woman“ oder „Sweet Home Alabama“.
Die Entstehung des Genres reicht historisch betrachtet bis in die späten 20er bzw. frühen 30er Jahre der amerikanischen Filmgeschichte zurück. Im Fokus dieser Arbeit steht zum einen die Betrachtung der geschichtlichen Entwicklung des Genres und der kulturellen Veränderungen, die zu anderen Rezeptionsbedingungen und Filmkonzeptionen geführt haben.
Zum anderen soll die Analyse des Films und dort im Speziellen die filmische Inszenierung von Mann und Frau und deren unterschiedliche Darstellungsweise im Mittelpunkt stehen. Insbesondere die unterschiedlichen Konflikt- bzw. Problemlösungsmodelle sollen an Hand einer formalen und inhaltlichen Analyse herausgearbeitet werden.
Des weiteren soll mit Hilfe eines Exkurses in den Bereich der Soziologie der Versuch unternommen werden, eine exaktere Vorstellung davon zu bekommen, wie sehr der Wandel der Gesellschaftsstruktur zu einer Veränderung der Bewertung von Liebe und somit auch der Darstellung von Liebe speziell in den Medien geführt hat.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Geschichte der Romantic Comedy
3. Inhaltsangabe von „The Story of Us“
4. Analyse des Films
5. Soziologische Betrachtung des Phänomens Liebe und der Institution:Ehe
6. Fazit
1. Einleitung
Die vorliegende Arbeit befasst sich inhaltlich mit der Analyse des im Jahr 1999 erschienenen Films mit dem Originaltitel „The Story of Us“, welcher im deutschen unter dem Titel „An deiner Seite“ veröffentlicht worden ist. In den Hauptrollen des Films von Regisseur Rob Reiner spielt Bruce Willis den männlichen und Michelle Pfeiffer die weibliche Protagonisten/in. Dieser Film ist dem Genre der „Romantic Comedy“ zuzuordnen und steht in der Tradition „jüngerer“, romantischer Komödien aus den U.S.A., wie beispielsweise „Pretty Woman“ oder „Sweet Home Alabama“.
Die Entstehung des Genres reicht historisch betrachtet bis in die späten 20er bzw. frühen 30er Jahre der amerikanischen Filmgeschichte zurück. Im Fokus dieser Arbeit steht zum einen die Betrachtung der geschichtlichen Entwicklung des Genres und der kulturellen Veränderungen, die zu anderen Rezeptionsbedingungen und Filmkonzeptionen geführt haben.
Zum anderen soll die Analyse des Films und dort im Speziellen die filmische Inszenierung von Mann und Frau und deren unterschiedliche Darstellungsweise im Mittelpunkt stehen. Insbesondere die unterschiedlichen Konflikt- bzw. Problemlösungsmodelle sollen an Hand einer formalen und inhaltlichen Analyse herausgearbeitet werden.
Des weiteren soll mit Hilfe eines Exkurses in den Bereich der Soziologie der Versuch unternommen werden, eine exaktere Vorstellung davon zu bekommen, wie sehr der Wandel der Gesellschaftsstruktur zu einer Veränderung der Bewertung von Liebe und somit auch der Darstellung von Liebe speziell in den Medien geführt hat.
2. Geschichte der Romantic Comedy
Die Geschichte der „Hollywood Romantic Movie Comedy“ geht bis in die frühen 30er Jahre der amerikanischen Filmgeschichte zurück und wird häufig als das „Golden Age“ in den U.S.A. bezeichnet[1].
Berühmte Filmemacher wie Ernst Lubitsch oder Frank Capra, dessen Urenkel einer der Executive Producer von „The Story of Us“ gewesen ist, waren die Begründer dieses Genres, welches sich schwer von verwandten Genres wie der „screwball comedy“, „non-romantic sexual comedy“ oder der „family comedy“ trennen lässt.
Die Filme dieses Genres standen zu diesem Zeitpunkt in den frühen 30er Jahren in engem Kontext zu den sich verändernden sozialen und politischen Bedingungen in den U.S.A. und insbesondere Lubitsch kreierte eine neue Filmsprache, die zu einer veränderten Rezeption der Filme und als Folge daraus zu Kontroversen zwischen den Zuschauern, Filmemachern und Intellektuellen führte[2]. Darsteller und Filmgrößen wie Mae West und Charlie Chaplin hatten mittlerweile „das Starsystem“ begründet und deren Existenz auf der Leinwand ging unabhängig von den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und von einem bevorstehenden Weltkrieg mit der Emanzipation eines großen Teils der amerikanischen Gesellschaft einher.
Zwar gab es Zensurbehörden (M otion P icture P roducers and D istributors of A merica), die strengstens auf moralisch-sittenwidrige Inhalte in den „Hollywood-Machwerken“ achteten und gegebenenfalls verboten, doch war der Wunsch nach einer filmischen Inszenierung von Liebe und Sexualität so ausgeprägt, dass sich diese Filme, sofern sie zugelassen wurden auf dem Markt durchsetzten und ein neues Genre begründeten. In den 40er und 50er Jahren etablierten und profilierten sich Darsteller wie Cary Grant, Clark Gable, Katherine Hepburn, Fred Astaire oder Ginger Rogers nicht zuletzt durch ihr Mitwirken in romantischen Komödien.
Im Laufe der Zeit veränderten sich allerdings die Rezeptions- und Produktionsbedingungen für Filme dieses Genres erneut, da sich eben auch die sozialen, gesellschaftlichen und politischen Umstände in Form von höheren Scheidungsraten, einer Vielzahl von alleinerziehenden Eltern, Feminismus, Homosexuellenrechten und der wachsenden Rate von arbeitstätigen Frauen änderten[3].
Diese Fakten machten es schließlich notwendig, eben auch die Konflikte in den Filmen und die Art der Darstellung und Inszenierung zu verändern und der modernen Gesellschaft anzupassen.
Der Konflikt speziell zwischen Mann und Frau musste anders dargestellt werden, um die Glaubwürdigkeit des Films zu erhalten und vor allem die Identifikation der Zuschauer mit den Protagonisten zu gewährleisten.
So wurde zum Beispiel häufig das Ende der „Romantic Comedies“ in den 30er Jahren anders inszeniert als heute. Die fast naiven, idealtypischen Vorstellungen von ewig währender Liebe und der ungebrochene Optimismus bezüglich der Liebesbeziehung wurden in der Neuzeit ersetzt durch eine realistische, zweifelnde, skeptische und ambivalente Form der Narrration, welche die Probleme der Menschen in der „modernen Gesellschaft“ besser zu erzählen im Stande war und ist[4].
Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass der historische Kontext bei der Betrachtung eines Filmgenres und der Rezeption eines Films immer von entscheidender Bedeutung ist, da sich, wie bereits erwähnt, die Gesellschaft in einem permanenten Wandel befindet und sich daher auch die Vorstellung von einer realistischen, glaubwürdigen Darstellung der Personen, der Geschichte und der Welt ständig verändert.
3. Inhaltsangabe von „ The Story of Us“
Der Film, der im deutschen den Titel „An deiner Seite“ trägt, ist, wie bereits in der Einleitung erwähnt, im Jahr 1999 unter der Regie von Rob Reiner („Harry und Sally“) entstanden und thematisiert die Beziehung zweier Menschen, die sich kennen- und lieben lernen, heiraten, Kinder in die Welt setzen, sich trennen und schließlich wieder zueinander finden.
Die Hauptdarsteller dieser romantischen Komödie sind Michelle Pfeiffer und Bruce Willis, die bis zum Entstehungszeitpunkt des Films noch keine gemeinsame „Leinwanderfahrung“ miteinander vorweisen konnten.
Der Film beginnt mit einer Interviewsituation, von der man nicht genau weiß wo diese stattfindet und wer der Interviewer ist.
Es werden nur Ben (Bruce Willis) und Katie (Michelle Pfeiffer) im Wechsel ins Bild genommen, die in der Folge Geschichten aus ihrer Beziehung erzählen und die Differenzen zwischen männlicher und weiblicher Vorstellung eines Zusammenlebens auszudrücken versuchen.
Beide Charaktere sind extrem konträr zueinander gezeichnet, d.h. sie ist die organisierte, rationale Frau und Mutter, die alles plant, er hingegen ist der romantische, emotionale Schriftsteller der sich vom Leben treiben lässt und gerne „über den Strich zeichnet“. Der Konflikt zwischen beiden entsteht in dem Moment, als die Kinder geboren werden und der Alltag ihnen alles abverlangt.
Nun zerbrechen die romantischen Vorstellungen einer partnerschaftlichen Liebe und werden ersetzt durch den Einsatz für die Kinder, der besonders der Frau alles abverlangt. Die Familiensituation wird zum „Lustkiller“ für die Protagonisten und führt kurz nach dem 15. Hochzeitstag zur Trennung.
Fortan versuchen die beiden, während die Kinder im Ferienlager weilen, ihr neues Leben zu organisieren, sie besprechen mit Freunden ihre Situation und ziehen vorerst auseinander. Interessant ist hierbei die unterschiedliche Inszenierung von maskuliner und femininer Problembewältigungsstrategie, die in den Unterhaltungen zwischen Ben und seinen Freunden auf der einen und Katie mit ihren Freundinnen deutlich wird.
Die Betrachtungen einzelner Situationen und Momente der Vergangenheit differieren erheblich und skizzieren die grundlegende Unterschiedlichkeit zwischen Mann und Frau.
Im weiteren Verlauf des Films starten beide den Versuch sich einander zu nähern, doch dieser scheitert, weil die Vergangenheit zwischen ihnen steht. Sie werden sich einig über eine Scheidung und beschließen es den Kindern mitzuteilen, sobald diese von ihrem Feriencampaufenthalt zurück sind.
Am Tag der Abholung der Kinder hat sich das Bild allerdings gewandelt und die anfänglich von dem Scheidungsgedanken überzeugte Katie erkennt, dass Ben immer noch der Mann ist, den sie liebt. Sie gibt der Beziehung noch eine Chance und der Film endet, typisch für eine Romantic Comedy, mit der „Wiedervereinigung“ der beiden Hauptdarsteller, die sich in der letzten Sequenz wie zu Beginn des Films in einer Interviewsituation befinden und darüber philosophieren, wie sie die Zukunft gemeinsam angehen wollen.
[...]
[1] Vgl. Harvay, James (1987) : Romantic comedy in Hollywood from Lubitsch to Sturges, xi (Preface)
[2] vgl. Harvay, James (1987) : Romantic comedy in Hollywood from Lubitsch to Sturges, Preface u. S.4 (The Lubitsch Era)
[3] vgl. Babington, B. und Evans, P.W. (1989) : Affairs to remember: the Hollywood comedy of the sexes, S. 268
[4] vgl. Babington, B. und Evans, P.W. (1989) : Affairs to remember: the Hollywood comedy of the sexes, S. 271
- Quote paper
- Patrick Brendel (Author), 2003, Romantic Comedy - Über den Unterschied der Darstellung von Mann und Frau am Beispiel des Films "The Story of us" von Rob Reiner, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28440
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