Die Printmedien versorgen ihre Leser regelmäßig mit den neuesten Ergebnissen aus der Männerforschung. So erschienen in diesem Frühjahr eine Reihe von Artikeln mit Titeln wie: „Die Schmerzensmänner“ oder „Welcher Mann darf’s sein?“ , die über die verweichlichte Männerwelt berichten. Sie zeigen auf teils humoristische Art und Weise die Problematik der Männer auf, die sich, wider den Erwartungen mancher Frauen, nicht entsprechend der traditionellen Rollenverteilung verhalten. So beschreibt auch Jenny Friedrich-Freksa in ihrem Artikel „Geschlechterrollen im Wandel - Küssen kann man nicht alleine“ , anhand Nina Pauers „Die Schmerzensmänner“, den hyperreflektierten jungen Mann, der den Anforderungen, „Fordernder müssten die Männer wieder sein, zielstrebiger, wie früher halt. Männlich.“, nicht gerecht wird, sondern in seinem Strickpulli und Hornbrille da sitzt und abwartet, anstatt der Dame, die ihm in der Bar gegenüber sitzt, einen Kuss zu geben. Friedrich-Freksa befürchtet eine wachsende Population „unmännlicher Männer“, die zwar über Gefühle reden kann, sich aber soweit an die Frauen angleicht, dass der Reiz am Gegenüber verloren geht. Denn „Anziehungskraft kommt erst durch Unterschied“ behauptet die Autorin und beschreibt die Veränderung vieler Männer zu einer Rolle hin, mit der nichts anzufangen sei. „Sie sehnt sich nach einem Kerl, der weiß was zu tun ist“ und ist sich dabei wohl bewusst, dass dies ein rückwärtsgewandter Gedanke ist. Wahrscheinlich würde sie ihm am liebsten zu rufen: „Sei ein Mann!“ Aber was würde das für ihr Gegenüber bedeuten? Woher weiß er, in welchem Verhältnis er zur Frau steht und welche Verhaltensnormen er seinem Handeln zugrunde legen soll? Wer schafft diese Erwartungshaltung? Was sind Aufgaben der Männer? Wer bestimmt, was Männer zu tun haben? Sind es Lebensberater, Psychologen, Sozialwissenschaftler, Frauen, Tradition, Religion oder die Natur selbst? Je nachdem, wie man diese Fragen beantwortet, erhält man distinkte Verhaltensschemata. Lässt man Fragen offen, resultiert daraus Unsicherheit in Verhaltensmustern gegenüber seinen Mitmenschen und im Bezug auf das eigene Sein, die eigene Identität. [...]
Inhaltsverzeichnis
- I. EINFÜHRENDE GEDANKEN
- A. Problembeschreibung.
- B. Problemspezifizierung
- C. Der Zusammenhang von Identität und Rolle.
- D. Vorgehen und Aufbau
- II. HAUPTTEIL.
- A. Historische Hinführung.
- B. Fazit.
- C. Sinus Sociovision Studie: Rolle vorwärts, Rolle rückwärts.
- 1. Der starke Haupternährer .
- 2. Der Lifestyle-Macho.
- 3. Der moderne „neue“ Mann
- 4. Der postmodern-flexible Mann
- 5. Der,,durchschnittliche Mann“
- 6. Lebenswunsch und Wirklichkeit....
- D. Männer in Bewegung..
- 1. Arbeitsteilung im Alltagsleben
- 2. Eigenschaften
- 3. Familie......
- 4. Beruf..
- 5. Religion
- 6. Fazit..
- E. Theoretische Sozialwissenschaftliche Ansätze......
- 1. Pierre Bourdieu
- 2. Raewyn Connell.
- 3. Sozialkonstruktivivmus ....
- 4. Gender Studies
- 5. Essentialismus/Biologismus:..
- III. BIBLISCHER BEFUND
- A. Hermeneutische Vorüberlegungen.
- B. Identität.
- C. Rolle......
- D. Altes Testament: Der Mann als Ebenbild Gottes..
- 1. Die Gleichwertigkeit der Geschlechter in Genesis 1-3
- 2. Die Verschiedenartigkeit der Geschlechter in Genesis 1-3..
- E. Neues Testament: Der Mann als Grund der Existenz der Frau.
- 1. Die Verschiedenartigkeit der Geschlechter im Neuen Testament
- 2. Epheser und Kolosser.
- 3. Galater
- 4. Die Beziehung von Mann und Frau in der Gesellschaft.
- F. Fazit
- IV. SYNTHESE
- A. Soziologische Ansätze und die Bibel:
- B. Mann und Rolle.
- C. Ausblick....
- V. BIBLIOGRAPHIE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rolle des Mannes in der heutigen Gesellschaft und untersucht, wie sich diese Rolle im Spannungsfeld zwischen soziologischen Deutungsansätzen und dem biblischen Männerbild entwickelt. Die Arbeit zielt darauf ab, die Unsicherheiten des Mannes in der modernen Gesellschaft zu beleuchten und die Herausforderungen zu verstehen, die sich aus dem Wandel der Geschlechterrollen ergeben.
- Die sich verändernde Rolle des Mannes in der modernen Gesellschaft
- Die Bedeutung von soziologischen Ansätzen für das Verständnis der männlichen Identität
- Die Rolle des biblischen Männerbildes in der heutigen Zeit
- Die Herausforderungen und Chancen, die sich aus dem Spannungsfeld zwischen soziologischen und biblischen Perspektiven ergeben
- Die Bedeutung von Identität und Rolle für das Selbstverständnis des Mannes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Problematik der männlichen Identität in der heutigen Zeit. Sie beleuchtet die Unsicherheiten, die sich aus dem Wandel der Geschlechterrollen ergeben und stellt die Frage nach der Bedeutung von Identität und Rolle für das Selbstverständnis des Mannes.
Im Hauptteil wird zunächst ein historischer Überblick über die Entwicklung der männlichen Rolle gegeben. Anschließend werden die Ergebnisse der Sinus Sociovision Studie vorgestellt, die verschiedene Typen von Männern in der heutigen Gesellschaft beschreibt. Die Arbeit analysiert die Veränderungen in der Arbeitsteilung, den Eigenschaften, der Familie, dem Beruf, der Religion und dem Selbstverständnis des Mannes.
Im dritten Teil der Arbeit wird der biblische Befund untersucht. Es werden die hermeneutischen Vorüberlegungen zur Interpretation der Bibel erläutert und die biblischen Aussagen zur Identität und Rolle des Mannes im Alten und Neuen Testament analysiert.
Im vierten Teil der Arbeit werden die soziologischen Ansätze und der biblische Befund miteinander in Beziehung gesetzt. Es wird untersucht, wie sich die beiden Perspektiven auf das Verständnis der männlichen Rolle ergänzen und welche Herausforderungen sich aus dem Spannungsfeld zwischen beiden ergeben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Rolle des Mannes, die männliche Identität, die Geschlechterrollen, die moderne Gesellschaft, soziologische Ansätze, das biblische Männerbild, die Herausforderungen der modernen Zeit, die Bedeutung von Identität und Rolle, die Arbeitsteilung, die Familie, der Beruf, die Religion und die Beziehung zwischen Mann und Frau.
- Quote paper
- Andreas Rehberg (Author), 2012, Der unsichere Mann. Die Rolle des Mannes in der gegenwärtigen Gesellschaft zwischen soziologischen Deutungsansätzen und biblischem Männerbild, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284236