Aliquid semper haeret: Von jeder – noch so abwegigen Beschuldigung – bleibt immer etwas hängen (Francis Bacon)
Der ehemalige Post-Chef Klaus Zumwinkel, die amerikanische Studentin Amanda Knox, der Wettermoderator Jörg Kachelmann oder der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann: sie alle haben mehr oder weniger ihre breite Bekanntheit in Deutschland Gerichtsverfahren zu verdanken. Ob der Vorwurf der Steuerhinterziehung, der Vergewaltigung oder des Mordes. Sie alle mussten mindestens zwei Urteile über sich ergehen lassen, eines durch das Gericht, das andere durch die Öffentlichkeit. Auch wenn ein Angeklagter in Deutschland so lange als unschuldig gilt, bis er von einem Gericht rechtskräftig verurteilt wurde, zeigen diese Fälle, welche Macht die Medien in Deutschland gerade bei juristischen Auseinandersetzungen besitzen. Den durch die Medien vorverurteilten Moderatoren Jörg Kachelmann und Andreas Türck beispielsweise hat der spätere Freispruch vor Gericht zwar eine Freiheitsstrafe erspart. Doch durch die Berichterstattung während der Prozesse, in der auch nach einem Freispruch immer wieder betont wurde, es handele sich nur um einen „Freispruch zweiter Klasse“, ist den Betroffenen eine berufliche Zukunft in ihrem alten Umfeld kaum mehr möglich. Der Ruf ist ruiniert, die öffentliche Existenz vernichtet (Boehme-Neßler, 2012).
„Der Beklagte sieht sich heutzutage häufig einer ‚Umkehrung‛ der Unschuldsvermutung gegenüber: Er wird als schuldig dargestellt, bis der Beweis seiner Unschuld erbracht ist“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Litigation-PR in Deutschland
- Definition von Litigation-PR
- Geschichtliche Entwicklung LPR
- USA
- Deutschland
- Unterschiede zwischen USA und Deutschland
- Litigation-PR in der Praxis
- Ziele der Litigation-PR
- Einfluss der Medien auf die Gerichte
- Abgrenzung Litigation-PR zur Krisen-PR
- Reputation Management
- Zusammenarbeit zwischen Litigation-PR-Experte und Anwalt
- Die Situation der Medien
- Rechtliche Rahmenbedingungen für Litigation-PR
- Die anderen Protagonisten und ihre Rolle
- Medien
- Jurisprudenz
- Öffentlichkeit
- Litigation-PR für Staaten
- Diskussion
- (Verfassungs-)rechtliche Gesichtspunkte
- Ethische Gesichtspunkte
- Medien
- Öffentlichkeit
- Zukunft des Rechtssystems und der Gerichte
- Ergebnis der Diskussion
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Litigation-PR in Deutschland. Ziel ist es, die Funktionsweise dieser PR-Disziplin, ihre Ziele und ihre Auswirkungen auf Öffentlichkeit, Medien und Gerichte zu analysieren. Die Arbeit untersucht die geschichtliche Entwicklung der Litigation-PR, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Rolle der verschiedenen Akteure, wie Litigation-PR-Berater, Juristen, Medien und Öffentlichkeit.
- Definition und Entwicklung der Litigation-PR
- Rechtliche und ethische Aspekte der Litigation-PR
- Die Rolle der Medien in der Litigation-PR
- Der Einfluss der Litigation-PR auf das deutsche Rechtssystem
- Die Zukunft der Litigation-PR in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Litigation-PR ein und beleuchtet die Bedeutung der Medien in juristischen Auseinandersetzungen. Sie zeigt anhand von Beispielen, wie die öffentliche Meinung durch Medienberichterstattung beeinflusst werden kann und welche Folgen dies für Einzelpersonen und Unternehmen haben kann. Die Einleitung stellt die Relevanz der Litigation-PR als Gegengewicht zur einseitigen Medienberichterstattung heraus.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Definition und der geschichtlichen Entwicklung der Litigation-PR in Deutschland und den USA. Es werden die Unterschiede zwischen den beiden Ländern hinsichtlich der rechtlichen Rahmenbedingungen und der Praxis der Litigation-PR herausgearbeitet. Das Kapitel beleuchtet die Ziele der Litigation-PR, den Einfluss der Medien auf die Gerichte und die Abgrenzung zur Krisen-PR. Es werden zudem die Themen Reputation Management, die Zusammenarbeit zwischen Litigation-PR-Experten und Anwälten sowie die Situation der Medien im Kontext der Litigation-PR behandelt.
Das dritte Kapitel widmet sich der Diskussion der rechtlichen, ethischen und medialen Aspekte der Litigation-PR. Es werden die Auswirkungen der Litigation-PR auf die Öffentlichkeit, das deutsche Rechtssystem und die Rechtskommunikation analysiert. Das Kapitel beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der Litigation-PR für die Zukunft des deutschen Rechtssystems.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Litigation-PR, Medien, Rechtssystem, Gerichte, Öffentlichkeit, Reputation Management, Krisen-PR, Rechtliche Rahmenbedingungen, Ethische Aspekte, Deutschland, USA, Vergleich, Einfluss, Zukunft.
- Citar trabajo
- Simon Heinrich (Autor), 2013, Litigation-PR in Deutschland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284080