Die Gesundheit gilt als zentraler Lebenswert, wie es schon Arthur Schopenhauer als deutscher Philosoph des 19. Jahrhunderts ausgedrückt hat: „Überhaupt aber beruhen neun Zehntel unseres Glücks allein auf der Gesundheit“. Erst seit einigen Jahren werden Gesundheit und Wohlbefinden als Produktivkräfte und damit als individuelle und betriebliche Erfolgsfaktoren gesehen. Nun bestimmt nicht nur mehr allein der technische Fortschritt, der im Zuge der Globalisierung weltweit Einfluss auf die Gesellschaft nimmt, über die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Organisationen. Im Hinblick auf die Herausforderungen des demografischen Wandels, der in den nächsten 20 bis 30 Jahren eine Alterung des Erwerbspersonenpotenzials und einen verstärkten Fachkräftemangel zur Folge haben wird, gewinnen innovative Personal- und Gesundheitskonzepte für Unternehmen mehr und mehr an Bedeutung. Der Mitarbeiter gilt als wichtigste Ressource im Unternehmen. Die Themen Sicherheit und Gesundheit in Organisationen werden nicht mehr nur aus der Perspektive von Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit betrachtet. Der Blick hat sich geweitet. Im Fokus steht dabei, die Belegschaft an das Unternehmen zu binden und die Erwerbsfähigkeit so lange wie möglich zu gewährleisten, indem Gesundheit und Wohlbefinden vorausschauend und um-fassend erhalten werden. Mit dem Perspektivwechsel geht eine Verankerung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) als moderner Unternehmensstrategie und dauerhafter Gemeinschaftsaufgabe aller Führungskräfte, inner- und überbetrieblicher Experten sowie der Beschäftigten einher. Die Gesunderhaltung der Beschäftigten wird als kontinuierliche Führungsaufgabe verstanden. Die Umwelt, in der wir leben und arbeiten, gewinnt zunehmend an Komplexität und Dynamik. Daraus resultie-ren Arbeitsverdichtung und steigende Ansprüche an die Aufgaben. Arbeitsbedingte psychische Belastungen können die Folge sein. Aus dem Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse 2013 geht hervor, dass im Zeitraum von 2006 bis 2012 die Anzahl der Fehltage aufgrund psychischer Störungen um 70 % gestiegen sind. Betrachtet man dagegen die Muskelskeletterkrankungen, sind diese im selben Zeitraum um zehn Prozent angestiegen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird. Im Jahr 2011 waren 9,6 % der Gesamtfehlzeiten in Deutschland auf psychische Erkrankungen zurückzuführen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Betriebliches Gesundheitsmanagement als Unternehmensstrategie
- Entwicklung des Gesundheitsverständnisses
- Von der Gesundheitsförderung zum Gesundheitsmanagement
- Die Führungskraft im strategischen Prozess des BGM
- Der Begriff Führung
- Merkmale des transformationalen Führungskonzept als Bestandteil der ,,Full Range of Leadership Theory" nach Bass
- Betriebliches Gesundheitsmanagement als Unternehmensstrategie
- Gesundheit durch Führung
- Der Stellenwert von Führung und des transformationalen Führungsstils im Gesundheitsmanagement
- Führung als Einflussfaktor auf die Gesundheit der Beschäftigten
- Grenzen gesundheitsförderlicher Führung
- Selbstregulationskompetenz
- Außerbetriebliche Faktoren
- Maßnahmen zur Schaffung einer gesundheitsförderlichen Führungskultur
- Strategien zur Einführung gesundheitsförderlicher Führung
- Gesunde Führung nach Matyssek
- ,,Health-oriented Leadership"
- Maßnahmen für eine gesunde Performancekultur
- Adaption und Bewertung
- Strategien zur Einführung gesundheitsförderlicher Führung
- Fazit
- Anhang
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und dessen Bedeutung als Führungsaufgabe. Ziel ist es, die Möglichkeiten und Grenzen gesundheitsförderlicher Führung im Kontext des BGM zu analysieren. Dabei werden die Entwicklung des Gesundheitsverständnisses, die Rolle der Führungskraft im BGM-Prozess und die Bedeutung des transformationalen Führungsstils für die Gesundheit der Beschäftigten beleuchtet.
- Entwicklung des Gesundheitsverständnisses im Kontext von Unternehmen
- Die Bedeutung von Führung für das Betriebliche Gesundheitsmanagement
- Der Einfluss von Führungsverhalten auf die Gesundheit der Beschäftigten
- Möglichkeiten und Grenzen gesundheitsförderlicher Führung
- Strategien zur Einführung einer gesundheitsförderlichen Führungskultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ein und erläutert die Bedeutung von Gesundheit und Wohlbefinden als Produktivkräfte und Erfolgsfaktoren für Unternehmen. Die Herausforderungen des demografischen Wandels und die zunehmende Bedeutung von Personal- und Gesundheitskonzepten werden hervorgehoben. Die Arbeit stellt die Verankerung des BGM als moderne Unternehmensstrategie und dauerhafte Gemeinschaftsaufgabe aller Führungskräfte, Experten und Beschäftigten in den Vordergrund.
Das zweite Kapitel beleuchtet den theoretischen Hintergrund des BGM. Es werden die Entwicklung des Gesundheitsverständnisses, die Entstehung des BGM und die Rolle der Führungskraft im strategischen Prozess des BGM dargestellt. Der Begriff Führung wird definiert und das transformationale Führungskonzept als Bestandteil der ,,Full Range of Leadership Theory" nach Bass wird vorgestellt.
Das dritte Kapitel widmet sich dem Thema „Gesundheit durch Führung". Es wird der Stellenwert von Führung und des transformationalen Führungsstils im Gesundheitsmanagement untersucht. Der Einfluss von Führungsverhalten auf die Gesundheit der Beschäftigten wird analysiert und die Grenzen gesundheitsförderlicher Führung werden beleuchtet. Dabei werden die Selbstregulationskompetenz der Beschäftigten und außerbetriebliche Faktoren als Einflussfaktoren auf die Gesundheit berücksichtigt.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit Maßnahmen zur Schaffung einer gesundheitsförderlichen Führungskultur. Es werden verschiedene Strategien zur Einführung gesundheitsförderlicher Führung vorgestellt, darunter die „Gesunde Führung" nach Matyssek und das Konzept des ,,Health-oriented Leadership". Maßnahmen für eine gesunde Performancekultur werden ebenfalls diskutiert. Abschließend wird die Adaption und Bewertung von Maßnahmen zur Schaffung einer gesundheitsförderlichen Führungskultur betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), Führung, Führungsverhalten, transformationaler Führungsstil, Gesundheit, Wohlbefinden, Gesundheitsförderung, Gesundheitsmanagement, Performancekultur, demografischer Wandel, Selbstregulationskompetenz, außerbetriebliche Faktoren.
- Quote paper
- Carolin Paul (Author), 2014, Betriebliches Gesundheitsmanagement als Führungsaufgabe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/284022