„Brot, Freiheit und Würde!“ Dies waren die Forderungen, welche die ägyptische Bevölkerung im Januar 2011 nach fast vierzig Jahren autoritärer Repression an ihre Regierung stellte. Sie implizierten den Wunsch nach demokratischen und menschenrechtlichen Grundprinzipien, welche durch die im Land vorherrschenden sozioökonomischen und politischen Missstände nicht gewährleistet werden konnten. Erst im Zuge der in Tunesien beginnenden Protestwelle in der sogenannten MENA-Region (Middle East and North Africa), fanden vor allem junge Ägypter_innen den Mut, für ihre Rechte einzustehen und den bis dato als äußerst stabil geltenden Staatsapparat
unter Reformdruck zu setzen. Fragwürdig hierbei erscheint, wie es im Fokus der internationalen Gemeinschaft überhaupt möglich war über Jahrzehnte hinweg einem korrupten und undemokratischen Regime wie Ägypten Handlungsfreiheit zu gewähren, wo doch externe Demokratieförderung das zentrale Instrumentarium westlicher Entwicklungszusammenarbeit darstellt.
Die Europäische Union (EU) legte in ihrem Vertrag über die Europäische Union fest, dass sie als eine Wertegemeinschaft intern und extern auftreten wolle. Ihre Werte wie Achtung der Menschenrechte, Freiheit, Demokratie, Gleichheit und
Rechtsstaatlichkeit sollen über ihre Grenzen hinaus vertreten und gefördert werden (vgl. EU 2008). Um demokratische, soziale und ökonomische Reformen in den arabischen
Mittelmeerländern zu promoten, agiert die EU seit Mitte der 90er Jahre innerhalb diverser Förderprogramme wie der Euro-Mediterranen Partnerschaft (EMP), der Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP) und der Union für den Mittelmeerraum (UfM) auch in Ägypten als großzügiger Geberakteur. Angesichts der jüngsten Entwicklungen in dem Land am Nil lässt sich die Wirksamkeit dieser Programme in Frage stellen und vermuten, dass die EU aus ihren Planungs- und Umsetzungsfehlern gelernt hat, indem sie ihre gegenwärtigen Unterstützungsmaßnahmen an den ägyptischen
Transformationsprozess angepasst hat.
Die vorgelegte Studienarbeit soll der Frage nachgehen, ob und inwieweit eine
Demokratisierung in Ägypten möglich ist und welchen Beitrag die externen Maßnahmen
der EU im historischen Verlauf von 2000 bis heute dazu leisteten. Hierfür
werde ich die Sonderrolle Ägyptens innerhalb des arabischen Frühlings aufzeigen,
indem auf politische und sozio-ökonomische Bestimmungsfaktoren vor und während
der Proteste eingegangen wird (Kapitel 2). Weiterhin werde ich mich auf die Außenbeziehungen
der E
Inhaltsverzeichnis
1. Demokratische Sozialisation durch EU-Promotion?
2. Der arabische Frühling und die Sonderrolle Ägyptens
2.1. Ägyptens Sozialstruktur unter Husni Mubarak (2000 - 2011): Politische und sozio-ökonomische Besonderheiten
2.2. Die Proteste von 2011: Zentrale Akteur_innen und ihre Forderungen
2.3. Politische, soziale und ökonomische Entwicklungen nach den Aufständen
3. Externe Demokratieförderung der EU in Ägypten
3.1. Die EU-Außenpolitik in Ägypten. Ziele, Herausforderungen und Instru-
mentenwahl von 2000 -2011
3.2. EU- Förderprogramme in Ägypten 2000 - 2011:
Ziele und (Miss-)Erfolge
4. Europäische Demokratieförderung im ägyptischen Transformationsprozess: Neue Herausforderungen, Ziele und Instrumentenwahl
5. Aktuelle Tendenzen
6. Fazit
Literaturverzeichnis
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.