„Mach die Augen auf“, flüstert eine Stimme. Ein Mann folgt der Aufforderung und erwacht aus einem Traum, der ihm anfangs wie das echte Leben vorgekommen sein muss. Bis er bemerkte, dass er der einzige Mensch in New York City zu sein schien. Die Rede ist von David Aames, Protagonist des 2001 veröffentlichen Films VANILLA SKY, ein Remake von Alejandro Amenábars Film ABRE LOS OJOS aus dem Jahre 1997. Begleitet wird die Szene von einem Song der britischen Art-Rock-Band RADIOHEAD. Er trägt den Titel EVERYTHING IN ITS RIGHT PLACE und passt, auch wenn man dies erst retrospektiv erfährt, perfekt zur Handlung des Films. Nun ist es keine Seltenheit, dass die Songs, die Teil des Soundtracks eines Films sind, textlich oder auch musikalisch zu dem passen, was auf der Bildebene erzählt wird. Ganz im Gegenteil. Es ist in der Regel aktiv gewollt, Bild und Ton als dialektische Einheit zu inszenieren und markiert nicht für wenige die Besonderheit des Mediums „Film“, dem es so gelingt verschiedene Modalitäten ineinander zu integrieren. Dies ist auch bei VANILLA SKY der Fall. Die positiv rezipierte Filmmusik von VANILLA SKY besteht ausschließlich aus Pop- oder Rocksongs, so genanntem „Pop-Scoring“ , und auch diese Songs tragen, was ebenfalls nicht gerade schockieren mag, ihren Teil zu Handlung bei, passen von ihrer Musikalität zum filmisch Gezeigtem, haben eine kommentierende Funktion, eine symbolische Wirkungskraft oder nehmen diegetisch am filmischen Geschehen teil. Was hingegen überrascht, ist, was sich zeigt, wenn man das, zum ersten im Film gezeigten Song gehörige Album KID A aufmerksam anhört. Der Eindruck, dass die jeweiligen Songs bzw. das Album in seiner Ganzheit auf fast beängstigende Weise die Handlung von VANILLA SKY um- bzw. beschreibt, erklärt oder begleiten zu scheint, drückt sich gerade zu auf. Was auch der Grund für das folgende essayistische Experiment ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Bedeutung von Filmmusik
- Vanilla Sky & Kid A
- Vor dem Unfall: „Ich lebe den Traum!“
- Everything In Its Right Place
- The National Anthem
- Kid A
- Nach dem Unfall: „Wir sehen uns im nächsten Leben.“
- Optimistic
- Idioteque
- Motion Picture Soundtrack
- Im Traum: „Ich will aufwachen!“
- How To Disappear Completely
- In Limbo
- Morning Bell
- Vor dem Unfall: „Ich lebe den Traum!“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die vermeintliche Synchronizität zwischen dem Film "Vanilla Sky" und dem Radiohead-Album "Kid A". Ziel ist es, auf experimenteller Basis eine multi-mediale Migration durchzuführen, indem "Kid A" als "Soundtrack" zu "Vanilla Sky" interpretiert und die Beziehung zwischen beiden Kunstwerken analysiert wird. Dadurch soll ein tieferes Verständnis beider Werke erreicht werden.
- Die Funktion von Filmmusik und ihre Übertragbarkeit auf ein externes Album.
- Die Analyse der Symbiose zwischen visuellen und auditiven Elementen.
- Die Interpretation von "Kid A" als Kommentar zur Handlung und Thematik von "Vanilla Sky".
- Die Dekonstruktion und Analyse von "Vanilla Sky" mithilfe von "Kid A".
- Der Versuch, einen Zusammenhang zwischen den beiden Medien aufzuzeigen, der über bloßen Zufall hinausgeht.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein, indem sie den Film "Vanilla Sky" und den Song "Everything in its Right Place" von Radiohead als Ausgangspunkt nimmt. Es wird die These aufgestellt, dass das Album "Kid A" als inoffizieller Soundtrack zu "Vanilla Sky" interpretiert werden kann und die Arbeit eine multi-mediale Migration zwischen beiden Medien vornimmt, um sie besser zu verstehen.
Zur Bedeutung von Filmmusik: Dieses Kapitel erläutert die Bedeutung von Filmmusik im Allgemeinen und bezieht sich auf die Arbeit von Zofia Lissa, die 18 Funktionen von Filmmusik beschreibt. Es werden drei besonders relevante Funktionen hervorgehoben: Musik als Kommentar, Musik als Symbol und Musik als Einblick in die Psyche. Die Übertragbarkeit dieser Funktionen auf "Kid A" im Kontext von "Vanilla Sky" wird diskutiert, wobei "Kid A" als externer, semi-synchroner Soundtrack betrachtet wird.
Vanilla Sky & Kid A: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und stellt eine detaillierte Analyse der Verbindung zwischen dem Film und dem Album dar. Es wird die Parallele zwischen den drei Phasen im Film (vor, nach dem Unfall und im Traum) und entsprechenden Songs oder musikalischen Motiven von "Kid A" untersucht. Die Analyse vertieft die Funktionen der Musik als Kommentar, Symbol und Einblick in die Psyche von David Aames, dem Protagonisten des Films. Jede Unterkapitel analysiert die jeweilige Musik und ihre Rolle im Gesamtkontext.
Schlüsselwörter
Vanilla Sky, Kid A, Radiohead, Filmmusik, Multi-mediale Migration, Symbiose, Analyse, Kommentarfunktion, Symbolisierung, Psyche, Art-Rock, Interpretation.
Vanilla Sky & Kid A: Eine Multi-mediale Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Verbindung zwischen dem Film "Vanilla Sky" und dem Radiohead-Album "Kid A". Es wird die These aufgestellt, dass "Kid A" als inoffizieller Soundtrack zu "Vanilla Sky" interpretiert werden kann. Die Analyse zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis beider Werke durch eine multi-mediale Migration zu erreichen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit analysiert die Funktion von Filmmusik und deren Übertragbarkeit auf ein externes Album wie "Kid A". Sie untersucht die Symbiose zwischen visuellen (Film) und auditiven (Musik) Elementen und interpretiert "Kid A" als Kommentar zur Handlung und Thematik von "Vanilla Sky". Letztendlich versucht die Arbeit, einen über den Zufall hinausgehenden Zusammenhang zwischen beiden Medien aufzuzeigen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit der Funktion von Filmmusik (Kommentar, Symbol, Einblick in die Psyche), der Analyse der Symbiose zwischen visuellen und auditiven Elementen, der Interpretation von "Kid A" als Kommentar zu "Vanilla Sky", der Dekonstruktion von "Vanilla Sky" mithilfe von "Kid A" und dem Nachweis eines Zusammenhangs zwischen beiden Medien.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Bedeutung von Filmmusik, ein zentrales Kapitel zur Analyse der Verbindung zwischen "Vanilla Sky" und "Kid A" (unterteilt in die Phasen "vor dem Unfall", "nach dem Unfall" und "im Traum") und ein Fazit. Die Kapitelzusammenfassungen bieten einen Überblick über die einzelnen Abschnitte.
Welche konkreten Songs von "Kid A" werden analysiert?
Die Analyse umfasst folgende Songs aus dem Album "Kid A": "Everything In Its Right Place", "The National Anthem", "Kid A", "Optimistic", "Idioteque", "Motion Picture Soundtrack", "How To Disappear Completely", "In Limbo" und "Morning Bell". Diese Songs werden im Kontext der drei Phasen in "Vanilla Sky" (vor, nach dem Unfall und im Traum) untersucht.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf die Arbeit von Zofia Lissa, die 18 Funktionen von Filmmusik beschreibt. Drei dieser Funktionen – Musik als Kommentar, Musik als Symbol und Musik als Einblick in die Psyche – spielen eine zentrale Rolle in der Analyse.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Vanilla Sky, Kid A, Radiohead, Filmmusik, Multi-mediale Migration, Symbiose, Analyse, Kommentarfunktion, Symbolisierung, Psyche, Art-Rock, Interpretation.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
(Die konkrete Schlussfolgerung ist in der gegebenen HTML-Datei nicht explizit zusammengefasst. Sie müsste aus dem vollständigen Text der Arbeit entnommen werden.)
- Quote paper
- Lukas Lohmer (Author), 2014, Die Synchronizität zwischen "Kid A" und "Vanilla Sky", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283752