Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird der Frage nach dem aktuellen Bestand von Mutter-Kind-Einrichtungen bzw. –Abteilungen im deutschen Strafvollzug nachgegangen, um dann die konkreten sozialpädagogischen Maßnahmen und Angebote näher zu erläutern. Ferner soll auch der Frage nach der Legitimität einer solchen Unterbringung nachgegangen werden. Die Aufnahme eines Kindes in der totalen Institution Gefängnis wird bis heute stark kritisiert. Vor allem die Einrichtungen des geschlossenen Vollzuges schaffen aufgrund der strikten Sicherheitsmaßnahmen einen eingeschränkten Spielraum für die Förderung und Erziehung des Kindes. Eine aktuelle Bestandsaufnahme war nur durch eine zusätzliche Recherchearbeit möglich. Die Ergebnisse der durchgeführten Befragungen, in Form eines Fragenkataloges, Telefonaten und Besuchen, werden stetig in die Arbeit miteinfließen.
Um die Bedarfslage richtig zu erfassen, befasst sich der zweite Punkt der Arbeit „Struktur und Aufbau des Erwachsenenvollzugs“ mit den grundlegenden Begriffen und der Gestaltung des Strafvollzuges. Dabei wird unter der Inanspruchnahme frauenspezifischer, gesetzlicher Best-immungen und aktueller Daten die Problematik des Frauenvollzuges bzw. der inhaftierten Frauen verdeutlicht.
Das darauf folgende Kapitel drei „Geschichtliche Entwicklung von Mutter-Kind-Einrichtungen in der BRD“ beschreibt die Entstehung von gemeinsamen Unterbringungsmöglichkeiten und die entscheidende Funktion der ersten Einrichtungsleiterin Helga Einsele. Ihr Einsatz für eine Verbesserung des Frauenstrafvollzuges und die Arbeit in der Strafvollzugskommission bei der Entwicklung des heutigen Strafvollzugsgesetzes sind mitverantwortlich für die heutigen Bestimmungen hinsichtlich der Aufnahme von Kindern in den Einrichtungen (ZOLONDEK 2007, S. 46ff.).
Durch das Inkrafttreten der Föderalismusreform und die dadurch entstandene Gesetzgebungsfunktion der Länder sind die einzelnen Landesstrafvollzugsgesetze und deren frauenspezifische Bestimmungen für diese Arbeit bzw. dessen Thematik enorm relevant. Um die Situation weitgehend zu umfassen, werden die Regelungen bezüglich der Schwangerschaft, Mutterschaft, Mutter-Kind-Einrichtungen und die gesetzlichen Möglichkeiten, zur Pflege sozialer Kontakte, von inhaftierten Müttern, auf den Gesetzesebenen Bund und Länder verglichen. Die allgemein gültigen Standards zum Schutz der Mutter und des Ungeborenen sollen, nach dem Angleichungsgrundsatz (§ 3 StVollzG), auch innerhalb der Vollzugsmauern beachtet
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Struktur und Aufbau des Erwachsenenvollzuges
- Struktur des Strafvollzugs
- Der offene Vollzug
- Der geschlossene Vollzug
- Der Frauenvollzug
- Rechtliche Besonderheiten des Frauenvollzugs
- Gesundheitsfürsorge
- Schwangerschaft und Entbindung
- Regelungen bezüglich Arbeits- und Beschäftigungsmaßnahmen bei Schwangeren und stillenden Müttern
- Mutter-Kind-Einrichtungen im Strafvollzug
- Bestandsaufnahme des Frauenstrafvollzugs
- Charakteristische Merkmale weiblicher Strafgefangener
- Problemfelder des Frauenvollzugs
- Arbeit und Ausbildung
- Drogenabhängigkeit und Inhaftierung
- Psychische Belastungen und gesundheitliche Beschwerden
- Rechtliche Besonderheiten des Frauenvollzugs
- Geschichtliche Entwicklung von Mutter-Kind-Einrichtungen in der BRD
- Die Mutter-Kind-Einrichtung in der JVA Frankfurt-Preungesheim
- Entwicklung weiterer Einrichtungen
- Rechtliche Grundlagen und länderspezifische Umsetzung bezüglich inhaftierter Mütter
- Schwangerenbetreuung im Vollzug
- Inhaftierte Mütter
- Mutter-Kind-Einrichtung (§ 80, § 142 StVollzG)
- § 80 StVollzG - Ein Ländervergleich
- Regelungen hinsichtlich Alter des Kindes
- Regelungen hinsichtlich Geschlechtes des inhaftierten Elternteils
- Regelungen zur Zustimmung des Aufenthaltsberechtigten
- Regelungen hinsichtlich der Gewährleistung des Kindeswohls
- Anhörungspflicht des Jugendamtes
- Regelungen hinsichtlich Kostentragung
- Leistungen der Jugendhilfe nach SGB VIII
- Unterhaltsleistungen im Sinne des § 27 SGB VIII i.V.m. § 39 SGB VIII
- Jugendstrafvollzugsgesetze der Länder
- § 142 StVollzG – Einrichtungen für Mütter mit ihren Kindern
- Mutter-Kind-Einrichtungen nach § 45 SGB VIII
- Zahlen und Fakten über die aktuelle Situation von Mutter-Kind-Einrichtungen
- § 80 StVollzG - Ein Ländervergleich
- Unterbringung Mutter und Kind in der Praxis
- Die Rechtslage in Bund und in den Ländern
- Das Kind als Grundrechtsträger
- Menschenwürdegrundsatz (Art 1 und 2 Abs. 1 GG)
- Allgemeines Persönlichkeitsrecht Artikel 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG
- Gewährleistung des Kindeswohls nach § 80 Abs. 1 Satz 1 StVollzG
- Grundlegende Vorrausetzungen der Beteiligten
- Ermessensentscheidung der Strafvollzugsanstalt
- Antragspflicht
- Ablauf der Aufnahme
- Aufnahmekriterien der Mutter
- Aufnahmekriterien des Kindes
- Kosten und Kostenübernahme
- Funktionen des Jugendamts
- Räumlichkeiten
- Rahmenbedingungen für die Mutter
- Ziele und Grundsätze
- Medizinische Versorgung
- Weitere Angebote der Anstalt
- Kontakt zur Außenwelt
- Rahmenbedingungen für das Kind
- Ziele und Grundsätze
- Medizinische Versorgung des Kindes
- Besuch eines öffentlichen Kindergartens
- Weitere Angebote der Anstalt für das Kind
- Besuchs- und Ausgangsmöglichkeiten
- Darstellung der Aufnahme und des anfänglichen Ablaufs in einer Mutter-Kind-Einrichtung am Beispiel der JVA Frankfurt und der JVA Chemnitz
- Sozialtherapeutische Angebote und Maßnahmen
- Angebote und Maßnahmen für Mütter
- Einzel- und Gruppengespräche
- Einzel- und Gruppentherapie
- Weitere Angebote der Anstalt
- Angebote für Kind / Mutter-Kind
- Spiel- und Freizeitmöglichkeiten
- Angebote und Maßnahmen für Mütter
- Entlassungen
- Im Normalfall
- Spezielle Maßnahmen
- Vor- und Nachteile von Mutter-Kind-Einrichtungen aus theoretischer und praktischer Sicht
- In Bezug auf die Mutter
- Vorteile in Bezug auf das Kind
- Nachteile für die Mutter
- Nachteile für das Kind
- Kritische Hinterfragung der MKE aus moralischer Sicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht Mutter-Kind-Einrichtungen im deutschen Strafvollzug. Ziel ist die Darstellung des aktuellen Bestands und der Rahmenbedingungen. Die Arbeit beleuchtet die rechtlichen Grundlagen, die praktische Umsetzung und die Herausforderungen dieser Einrichtungen.
- Rechtliche Rahmenbedingungen von Mutter-Kind-Einrichtungen im Strafvollzug
- Praktische Umsetzung und Herausforderungen in den Einrichtungen
- Betrachtung der Situation inhaftierter Mütter und deren Kinder
- Geschichtliche Entwicklung von Mutter-Kind-Einrichtungen in Deutschland
- Vor- und Nachteile von Mutter-Kind-Einrichtungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Mutter-Kind-Einrichtungen im Strafvollzug ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie beschreibt die Relevanz des Themas und die Forschungsfrage.
Struktur und Aufbau des Erwachsenenvollzuges: Dieses Kapitel beschreibt die Struktur des deutschen Strafvollzugs, differenziert zwischen offenem und geschlossenem Vollzug und beleuchtet die Besonderheiten des Frauenvollzugs, einschließlich der rechtlichen Rahmenbedingungen für schwangere und stillende Insassen und der Rolle von Mutter-Kind-Einrichtungen. Es analysiert die rechtlichen Grundlagen und die spezifischen Herausforderungen des Frauenvollzugs, wie beispielsweise die Problematiken von Arbeit, Ausbildung, Drogenabhängigkeit und psychischen Belastungen bei weiblichen Gefangenen.
Geschichtliche Entwicklung von Mutter-Kind-Einrichtungen in der BRD: Dieses Kapitel beschreibt die historische Entwicklung von Mutter-Kind-Einrichtungen im deutschen Strafvollzug, beginnend mit der Einrichtung in Frankfurt-Preungesheim und der darauffolgenden Entwicklung weiterer Einrichtungen in anderen Bundesländern. Es analysiert die institutionellen und gesellschaftlichen Veränderungen, die zur Entstehung und Ausweitung dieser Einrichtungen führten, und betrachtet die Entwicklung im Kontext der sich wandelnden Rechtslage und gesellschaftlichen Einstellungen zum Thema Inhaftierung von Müttern und dem Schutz von Kindern.
Rechtliche Grundlagen und länderspezifische Umsetzung bezüglich inhaftierter Mütter: Dieses Kapitel befasst sich ausführlich mit den rechtlichen Grundlagen für die Unterbringung von Müttern mit Kindern im Strafvollzug, insbesondere mit den Paragraphen 80 und 142 des Strafvollzugsgesetzes (StVollzG). Es analysiert die länderspezifischen Unterschiede in der Umsetzung dieser Gesetze und beleuchtet die Regelungen zu Alter und Geschlecht des Kindes, die Zustimmung des Aufenthaltsberechtigten, die Gewährleistung des Kindeswohls, die Anhörungspflicht des Jugendamtes, die Kostentragung und die Leistungen der Jugendhilfe nach SGB VIII. Es untersucht auch die Rolle der Jugendstrafvollzugsgesetze der Länder und die Bedeutung von § 45 SGB VIII im Kontext der Mutter-Kind-Einrichtungen. Die verschiedenen gesetzlichen Bestimmungen werden verglichen und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Angemessenheit analysiert.
Unterbringung Mutter und Kind in der Praxis: Dieses Kapitel beschreibt die praktische Umsetzung der Unterbringung von Müttern und Kindern in Mutter-Kind-Einrichtungen. Es beleuchtet den Ablauf der Aufnahme, die Aufnahmekriterien für Mütter und Kinder, die Kostenübernahme und die Aufgaben des Jugendamtes. Es analysiert die praktischen Herausforderungen und die Möglichkeiten zur Verbesserung der Versorgung von Müttern und Kindern im Strafvollzug. Die Beschreibung der Praxis beinhaltet die Berücksichtigung rechtlicher Vorgaben sowie die Erörterung möglicher Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis.
Die Rechtslage in Bund und in den Ländern: Dieses Kapitel analysiert die Rechtslage auf Bundes- und Länderebene im Kontext der Unterbringung von Müttern mit Kindern im Strafvollzug. Es untersucht die Unterschiede in der rechtlichen und praktischen Umsetzung sowie die Herausforderungen, die aus den länderspezifischen Regelungen resultieren. Hierbei wird insbesondere auf die Harmonisierung der rechtlichen Bestimmungen eingegangen und deren Auswirkungen auf die Versorgung von Müttern und Kindern im Strafvollzug diskutiert.
Das Kind als Grundrechtsträger: Dieses Kapitel untersucht die rechtliche Stellung des Kindes im Strafvollzug unter Berücksichtigung der Grundrechte. Es analysiert den Menschenwürdegrundsatz (Art. 1 und 2 Abs. 1 GG), das allgemeine Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG) und die Gewährleistung des Kindeswohls nach § 80 Abs. 1 Satz 1 StVollzG im Kontext der Inhaftierung der Mutter. Die Analyse beleuchtet die Konfliktsituationen zwischen den Interessen der Mutter und den Rechten des Kindes und untersucht, wie diese rechtlich und praktisch gelöst werden können.
Grundlegende Vorrausetzungen der Beteiligten: Dieses Kapitel erläutert die grundlegenden Voraussetzungen für die Aufnahme von Mutter und Kind in eine Mutter-Kind-Einrichtung. Es analysiert die Ermessensentscheidung der Strafvollzugsanstalt und die Antragspflicht der Mutter. Es beschreibt die verschiedenen Akteure und deren Rollen und Verantwortlichkeiten im Entscheidungsprozess, um ein umfassendes Bild der Vorgänge vor der Aufnahme zu vermitteln.
Ablauf der Aufnahme: Dieses Kapitel beschreibt detailliert den Ablauf der Aufnahme von Mutter und Kind in eine Mutter-Kind-Einrichtung. Es erläutert die Aufnahmekriterien für die Mutter und das Kind, die Kostenübernahme und die Funktionen des Jugendamtes. Der Fokus liegt auf den verschiedenen Schritten und Verfahren, die von der Antragstellung bis zur tatsächlichen Unterbringung in der Einrichtung durchlaufen werden. Das Kapitel stellt sicher, dass alle relevanten Aspekte, einschliesslich möglicher Herausforderungen und Hürden, in der chronologischen Abfolge der Aufnahme erläutert werden.
Räumlichkeiten: Dieses Kapitel beschreibt die räumlichen Gegebenheiten und die Ausstattung von Mutter-Kind-Einrichtungen im Strafvollzug. Es analysiert die Anforderungen an die Räumlichkeiten, um das Kindeswohl zu gewährleisten und einen angemessenen Lebensraum für Mutter und Kind zu schaffen.
Rahmenbedingungen für die Mutter: Dieses Kapitel beschreibt die Rahmenbedingungen für die Mutter in einer Mutter-Kind-Einrichtung. Es beleuchtet die Ziele und Grundsätze der Betreuung, die medizinische Versorgung und weitere Angebote der Anstalt. Es analysiert, wie die Einrichtung die Bedürfnisse und Rechte der Mutter berücksichtigt und welche Unterstützung sie erhält. Die Beschreibung umfasst Aspekte wie die Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme zur Außenwelt und die Gestaltung des Alltags innerhalb der Einrichtung.
Rahmenbedingungen für das Kind: Dieses Kapitel beschreibt die Rahmenbedingungen für das Kind in einer Mutter-Kind-Einrichtung. Es beleuchtet die Ziele und Grundsätze der Betreuung, die medizinische Versorgung, die Besuchsmöglichkeiten eines öffentlichen Kindergartens und weitere Angebote der Anstalt für das Kind. Es analysiert, wie die Einrichtung die Bedürfnisse und das Wohl des Kindes berücksichtigt und welche Unterstützung es erhält, einschliesslich der Möglichkeiten zu Besuch und Ausgang.
Darstellung der Aufnahme und des anfänglichen Ablaufs in einer Mutter-Kind-Einrichtung am Beispiel der JVA Frankfurt und der JVA Chemnitz: Dieses Kapitel beschreibt die Aufnahme und den anfänglichen Ablauf in einer Mutter-Kind-Einrichtung an konkreten Beispielen der JVA Frankfurt und der JVA Chemnitz. Es vergleicht die Erfahrungen und die praktischen Umsetzungen in den beiden Einrichtungen und analysiert mögliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
Sozialtherapeutische Angebote und Maßnahmen: Dieses Kapitel beschreibt die sozialtherapeutischen Angebote und Maßnahmen für Mütter und Kinder in Mutter-Kind-Einrichtungen. Es analysiert die angebotenen Therapien, Einzel- und Gruppengespräche, Spiel- und Freizeitmöglichkeiten und andere Maßnahmen zur Unterstützung der Mütter und zur Förderung der Entwicklung der Kinder. Die Analyse beleuchtet den Zusammenhang zwischen den Angeboten und den Zielen der Resozialisierung der Mütter und der bestmöglichen Entwicklung der Kinder. Der Fokus liegt auf der ganzheitlichen Betrachtung der Bedürfnisse von Mutter und Kind.
Entlassungen: Dieses Kapitel beschreibt den Ablauf der Entlassung von Müttern und Kindern aus Mutter-Kind-Einrichtungen. Es analysiert den normalen Ablauf und spezielle Maßnahmen, die im Einzelfall notwendig sein können. Es beleuchtet die Unterstützung der Mütter nach der Entlassung und die Vorbereitung auf ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit.
Vor- und Nachteile von Mutter-Kind-Einrichtungen aus theoretischer und praktischer Sicht: Dieses Kapitel bewertet die Vor- und Nachteile von Mutter-Kind-Einrichtungen aus theoretischer und praktischer Sicht. Es analysiert die Vorteile und Nachteile für Mütter und Kinder, wobei sowohl die positive Wirkung auf die Familienbeziehung als auch die potenziellen Herausforderungen und Belastungen für alle Beteiligten berücksichtigt werden.
Kritische Hinterfragung der MKE aus moralischer Sicht: Dieses Kapitel analysiert die moralischen und ethischen Fragen im Zusammenhang mit Mutter-Kind-Einrichtungen. Es diskutiert die möglichen ethischen Konflikte und Dilemmata und bewertet die Auswirkungen der Inhaftierung von Müttern auf ihre Kinder und die gesellschaftliche Verantwortung im Umgang mit diesem Thema.
Schlüsselwörter
Mutter-Kind-Einrichtungen, Strafvollzug, Frauenvollzug, Kindeswohl, Rechtliche Grundlagen, § 80 StVollzG, § 142 StVollzG, SGB VIII, Resozialisierung, Schwangerschaft, Inhaftierung, Ländervergleich, praktische Umsetzung, theoretische Analyse, ethische Aspekte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Mutter-Kind-Einrichtungen im deutschen Strafvollzug
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht Mutter-Kind-Einrichtungen (MKE) im deutschen Strafvollzug. Sie beschreibt den aktuellen Bestand, die Rahmenbedingungen, die rechtlichen Grundlagen, die praktische Umsetzung und die Herausforderungen dieser Einrichtungen. Die Arbeit beleuchtet die Situation inhaftierter Mütter und deren Kinder, die geschichtliche Entwicklung von MKE in Deutschland und deren Vor- und Nachteile.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die rechtlichen Rahmenbedingungen von MKE, die praktische Umsetzung und Herausforderungen in den Einrichtungen, die Situation inhaftierter Mütter und deren Kinder, die geschichtliche Entwicklung von MKE in Deutschland und die Vor- und Nachteile dieser Einrichtungen. Es wird ein detaillierter Ländervergleich der rechtlichen Regelungen durchgeführt.
Welche rechtlichen Grundlagen werden untersucht?
Die Arbeit analysiert die relevanten Paragraphen des Strafvollzugsgesetzes (StVollzG), insbesondere § 80 und § 142, sowie das SGB VIII. Es wird ein Vergleich der länderspezifischen Umsetzungen dieser Gesetze durchgeführt, unter Berücksichtigung von Regelungen zu Alter und Geschlecht des Kindes, Zustimmung des Aufenthaltsberechtigten, Kindeswohl, Anhörungspflicht des Jugendamtes, Kostentragung und Leistungen der Jugendhilfe. Die Rolle der Jugendstrafvollzugsgesetze der Länder wird ebenfalls beleuchtet.
Wie wird die geschichtliche Entwicklung von MKE dargestellt?
Die Arbeit beschreibt die historische Entwicklung von MKE in Deutschland, beginnend mit der Einrichtung in Frankfurt-Preungesheim und der darauf folgenden Entwicklung weiterer Einrichtungen. Sie analysiert die institutionellen und gesellschaftlichen Veränderungen, die zur Entstehung und Ausweitung dieser Einrichtungen führten, und betrachtet die Entwicklung im Kontext der sich wandelnden Rechtslage und gesellschaftlichen Einstellungen.
Wie wird die praktische Umsetzung von MKE beschrieben?
Die Arbeit beschreibt die praktische Umsetzung der Unterbringung von Müttern und Kindern in MKE, einschließlich des Ablaufs der Aufnahme, der Aufnahmekriterien für Mütter und Kinder, der Kostenübernahme und der Aufgaben des Jugendamtes. Sie analysiert die praktischen Herausforderungen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Versorgung von Müttern und Kindern im Strafvollzug. Konkrete Beispiele aus der JVA Frankfurt und der JVA Chemnitz werden vorgestellt.
Welche Aspekte des Kindeswohls werden berücksichtigt?
Die Arbeit untersucht die rechtliche Stellung des Kindes im Strafvollzug unter Berücksichtigung von Grundrechten wie dem Menschenwürdegrundsatz (Art. 1 und 2 Abs. 1 GG) und dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG). Die Gewährleistung des Kindeswohls nach § 80 Abs. 1 Satz 1 StVollzG wird im Kontext der Inhaftierung der Mutter analysiert.
Welche Vor- und Nachteile von MKE werden diskutiert?
Die Arbeit bewertet die Vor- und Nachteile von MKE aus theoretischer und praktischer Sicht, sowohl für Mütter als auch für Kinder. Sie berücksichtigt die positive Wirkung auf die Familienbeziehung sowie potenzielle Herausforderungen und Belastungen für alle Beteiligten.
Welche ethischen Aspekte werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert die moralischen und ethischen Fragen im Zusammenhang mit MKE, diskutiert mögliche ethische Konflikte und Dilemmata und bewertet die Auswirkungen der Inhaftierung von Müttern auf ihre Kinder und die gesellschaftliche Verantwortung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Mutter-Kind-Einrichtungen, Strafvollzug, Frauenvollzug, Kindeswohl, Rechtliche Grundlagen, § 80 StVollzG, § 142 StVollzG, SGB VIII, Resozialisierung, Schwangerschaft, Inhaftierung, Ländervergleich, praktische Umsetzung, theoretische Analyse, ethische Aspekte.
- Quote paper
- Theresa Gottwald (Author), Nadia Sarachmann (Author), 2014, Mutter-Kind-Einrichtungen im Strafvollzug. Bestandsaufnahme und gegenwärtige Rahmenbedingungen in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283696