Mithilfe der Theorie der Diskursanalyse wird in dieser Arbeit versucht die sozialen Akteure aufzuzeigen, die sich in Bezug auf die Identitätsbildung der Neuen Leipziger Schule zu Wort gemeldet haben und gehört wurden, um dank ihrer anerkannten Macht und Deutungshoheit diese Gruppenidentität mit zu formen. Ebenso sollen ihre jeweils dabei eingenommenen Positionen und Argumentationen für oder gegen ein Bestehen einer NLS herausgearbeitet werden.
Die Einteilung der Akteure in Gruppen wird dabei, wie bereits erwähnt, wie folgt vorgenommen: 1. Künstler, 2. Galeristen und 3. Sammler, sowie 4. professionelle Kunstkritiker und 5. professionelle Kunstexperten.
Da nach Bourdieu Abgrenzung wichtig für die Bildung einer Existenz ist, versucht diese Analyse die Differenzierungen der Akteure der NLS von anderen Künstlern und Künstlergruppen herauszuarbeiten. Deshalb wird in der Untersuchung ein Raster auf die Darstellungen der NLS von den einzelnen Akteuren angelegt. Der Begriff, die darunter gefassten Künstler sowie die angegebenen Gemeinsamkeiten und Verbindungen der NLS-Künstler sollen so gegenübergestellt werden können.
Um diese verschiedenen Positionen und die eventuelle Veränderung im zeitlichen Verlauf aufzuzeigen, werden in der folgenden Untersuchung Artikel aus Kunstfachzeitschriften, Zeitungen, Magazinen und zahlreichen Ausstellungskatalogen analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Diskursanalyse - Die Neue Leipziger Schule
- 2.1. Die Akteure und ihre Positionen im zeitlichen Verlauf von 1997 bis 2006
- 2.2. Die Künstler
- 2.2.1. Arno Rink
- 2.2.2. Sighard Gille
- 2.2.3. Neo Rauch
- 2.2.4. Matthias Weischer
- 2.2.5. Tim Eitel
- 2.3. Die Galeristen
- 2.3.1. Gerd Harry Lybke
- 2.4. Die Sammler
- 2.4.1. Karl-Heinz Essl
- 2.4.2. Mera und Don Rubell
- 2.5. Die professionellen Kunstkritiker
- 2.5.1. Leipziger Volkszeitung
- 2.5.2. The New York Times
- 2.5.3. Deutsche Kunstfachzeitschriften
- 2.6. Die professionellen Kunstexperten
- 2.6.1. Claus Baumann
- 2.6.2. Hans-Werner Schmidt
- 2.7. Zusammenfassung - Konsensbildung?
- 3. Diskussion und Ausblick: Die Bedeutung der amerikanischen Akteure
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung des Diskurses um die „Neue Leipziger Schule“ (NLS) mittels Diskursanalyse. Ziel ist es, die beteiligten Akteure (Künstler, Galeristen, Sammler, Kunstkritiker, Kunstexperten) und ihre Positionen im Zeitraum von 1997 bis 2006 zu identifizieren und zu analysieren. Der Fokus liegt auf der Herausarbeitung der Argumentationen für und gegen die Existenz einer NLS und der Konsensbildung (oder deren Fehlen) innerhalb des Diskurses.
- Identifizierung der wichtigsten Akteure im Diskurs um die NLS
- Analyse der Positionen und Argumentationen der Akteure bezüglich der NLS
- Untersuchung der Konsensbildung (oder des Konsensmangels) im Diskurs
- Der Einfluss amerikanischer Akteure auf die Entwicklung des Diskurses
- Die Rolle von Ausstellungen und Publikationen in der Konstitution der NLS
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar. Sie beschreibt den Erfolg junger Leipziger Maler und die damit einhergehende Debatte um den Begriff „Neue Leipziger Schule“. Die Arbeit untersucht, wie dieser Begriff entstand und welche Akteure ihn prägten. Die methodische Herangehensweise mittels Diskursanalyse wird erläutert und die Auswahl der zu analysierenden Akteure begründet. Die Einleitung verweist auf die umstrittene Geschichte des Begriffs „Leipziger Schule“ und betont die soziale Konstruktion von Wissen und die Rolle der Sprache in diesem Prozess.
2. Diskursanalyse - Die Neue Leipziger Schule: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit. Es analysiert die Positionen verschiedener Akteure (Künstler, Galeristen, Sammler, Kunstkritiker, Kunstexperten) bezüglich der „Neuen Leipziger Schule“ im Zeitraum von 1997 bis 2006. Es werden deren Argumentationen für oder gegen die Existenz einer solchen Schule herausgearbeitet, unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Machtpositionen und Deutungshoheiten. Die Analyse basiert auf der Auswertung von Artikeln in Fachzeitschriften, Zeitungen und Ausstellungskatalogen, welche die Positionen der Akteure abbilden und deren Versuche, die Kategorie NLS mittels bestimmter Kriterien zu spezifizieren und herauszustellen. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Konsensbildung oder des Mangels daran im Diskurs.
3. Diskussion und Ausblick: Die Bedeutung der amerikanischen Akteure: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Einfluss von amerikanischen Akteuren auf den Diskurs um die NLS. Es untersucht, wie amerikanische Sammler, Kritiker und Institutionen zur Verbreitung und Wahrnehmung der NLS beitrugen und welchen Einfluss dies auf die Konstitution und die Wahrnehmung der Gruppe hatte.
Schlüsselwörter
Neue Leipziger Schule, Diskursanalyse, Kunstmarkt, Akteure, Positionen, Konsensbildung, Neo Rauch, Matthias Weischer, Arno Rink, Sighard Gille, Diskurs, Identitätsbildung, Kunstkritik, Ausstellungen, Sammler.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Diskursanalyse der „Neuen Leipziger Schule“
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und Entwicklung des Diskurses um die „Neue Leipziger Schule“ (NLS) zwischen 1997 und 2006 mittels Diskursanalyse. Im Fokus steht die Identifizierung der beteiligten Akteure (Künstler, Galeristen, Sammler, Kunstkritiker, Kunstexperten) und deren jeweilige Positionen und Argumentationen bezüglich der Existenz und Definition der NLS. Besonderes Augenmerk liegt auf der Konsensbildung (oder dem Fehlen derselben) innerhalb dieses Diskurses.
Welche Akteure werden in der Arbeit analysiert?
Die Analyse umfasst eine breite Palette an Akteuren, darunter die Künstler Arno Rink, Sighard Gille, Neo Rauch, Matthias Weischer und Tim Eitel, die Galeristen (insbesondere Gerd Harry Lybke), die Sammler Karl-Heinz Essl und Mera und Don Rubell, sowie Kunstkritiker und -experten aus verschiedenen Medien (Leipziger Volkszeitung, The New York Times, deutsche Fachzeitschriften) und Personen wie Claus Baumann und Hans-Werner Schmidt.
Welche Methode wird in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet die Diskursanalyse als methodisches Werkzeug, um die Entstehung und Entwicklung des Diskurses um die NLS zu untersuchen. Dabei werden die Argumentationen und Positionen der verschiedenen Akteure analysiert und in ihren jeweiligen Kontexten betrachtet.
Welche Zeitspanne wird in der Arbeit betrachtet?
Die Analyse konzentriert sich auf den Zeitraum von 1997 bis 2006, um die Entwicklung des Diskurses um die NLS in dieser entscheidenden Phase zu erfassen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Identifizierung der wichtigsten Akteure, die Analyse ihrer Positionen und Argumentationen, die Untersuchung der Konsensbildung (oder des Mangels daran), den Einfluss amerikanischer Akteure auf den Diskurs und die Rolle von Ausstellungen und Publikationen in der Konstitution der NLS.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in drei Kapitel: Eine Einleitung, die den Kontext und die methodische Vorgehensweise erläutert; ein Hauptteil mit der Diskursanalyse der NLS, in der die Positionen der verschiedenen Akteure analysiert werden; und ein abschließendes Kapitel, das den Einfluss amerikanischer Akteure auf den Diskurs diskutiert und einen Ausblick gibt.
Welche Quellen wurden für die Arbeit verwendet?
Die Analyse basiert auf der Auswertung von Artikeln in Fachzeitschriften, Zeitungen und Ausstellungskatalogen, die die Positionen der verschiedenen Akteure im Diskurs um die NLS widerspiegeln.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit untersucht, ob und inwieweit ein Konsens über die „Neue Leipziger Schule“ innerhalb des analysierten Diskurses besteht. Sie beleuchtet die Rolle verschiedener Akteure und deren Einfluss auf die Definition und Wahrnehmung der NLS. Der Einfluss amerikanischer Akteure auf die Verbreitung und den Erfolg der NLS wird ebenfalls analysiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Neue Leipziger Schule, Diskursanalyse, Kunstmarkt, Akteure, Positionen, Konsensbildung, Neo Rauch, Matthias Weischer, Arno Rink, Sighard Gille, Diskurs, Identitätsbildung, Kunstkritik, Ausstellungen, Sammler.
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- Carolin Modes (Author), 2007, Wie entstand der Diskurs „Neue Leipziger Schule“? Eine Diskursanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283507