Obwohl die Märchen der Gebrüder Grimm bereits Anfang des 19. Jahrhunderts veröffentlicht wurden, ist die Faszination, die von ihnen ausgeht, scheinbar immer noch ungebrochen. Bereits zur Stummfilmzeit gab es erste Märchenverfilmungen, so zum Beispiel um 1908 Schneewittchen, Rapunzel und Hänsel und Gretel (Vgl. Schlesinger 2010), auch wenn deren Aufführung zuerst noch den Erwachsenen vorbehalten war. Ursprünglich waren Märchen nicht für Kinder gedacht, da sie oft Grausamkeiten enthielten. So werden Kinder im Wald ausgesetzt oder zerreißt sich Rumpelstilzchen selbst entzwei (Vgl. Freund 2003 S.16). Nachdem sich aber die Erwachsenen vermehrt anderen Themen zuwandten, werden ab 1928 viele Märchenfilme produziert, „die sich erstmals an ein Kinderpublikum richten“ (Schlesinger 2010). Die Weiterentwicklung der literarischen Vorlage zum Märchenfilm sorgte für eine weitere Streuung des Stoffes. Viele Kinder sind mit Märchen aufgewachsen – egal, ob mit den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm oder den Disney-Verfilmungen. Auch heutzutage sind Märchenstoffe offensichtlich noch sehr beliebt, denn immer häufiger werden die alten Vorlagen wieder ausgegraben: Vor allem amerikanische Produzenten bedienen sich in den letzten Jahren wieder an den Grimm’schen Märchen und probieren sich in allen Genres aus. Dabei ist keinesfalls nur von der in dieser Arbeit relevanten Serie Once Upon A Time die Rede. Auch Kinofilme handeln mittlerweile regelmäßig vom Märchenland. So zum Beispiel Snow White and the Huntsmen aus dem Jahre 2011 oder Maleficent, der im nächsten Jahr erscheinen soll und der sich am Märchen Dornröschen orientiert (Vgl. IMDb 2013).
Doch warum sind diese Märchenstoffe immer noch so interessant und begeistern heute noch Millionen Menschen? Oder, genauer gefragt: Wie können Märchen und ihre charakteristischen Eigenschaften, die sich über Jahrzehnte hinweg in der Gesellschaft festgesetzt haben, modernisiert und dabei immer noch als solche erkannt und akzeptiert werden? [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Hintergründe
- Zur Gattung des Märchens
- Prototypische Märchenfiguren
- Schemata in Märchen
- Zum Märchen Schneewittchen
- Das Märchen
- Prototypische Märchenfiguren und Schemata in Schneewittchen
- Moderne TV-Serien
- Gestalterische Mittel moderner TV-Serien
- Moderne Dramaturgie
- Moderne Serienfiguren
- Veränderte Rezeption
- Once Upon A Time
- Inhaltsangabe
- Figuren in Once Upon A Time
- Mary Margaret Blanchard
- Emma Swan
- Regina Mills
- Henry Mills
- Analyse
- Analyse Episode 1: „Das verlorene Happy End“
- Analyse Episode 2: „Das was du am meisten liebst“
- Analyse Episode 3: „Der Fall Snow White“
- Prototypische Märchenfiguren und Schemata in Once Upon A Time
- Ergebnisse der Analysen
- Aktuelle Verfilmungen von Märchen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Medienverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Modernisierung prototypischer Märchenfiguren und -schemata in der Fernsehserie "Once Upon A Time". Die Arbeit analysiert, wie klassische Märchenelemente in ein modernes Serienformat integriert und dabei für ein zeitgenössisches Publikum aufbereitet werden.
- Analyse der Gattung Märchen und ihrer charakteristischen Elemente.
- Untersuchung prototypischer Märchenfiguren und ihrer Entwicklung.
- Behandlung von Schemata in Märchen und deren Adaption in der Serie.
- Vergleich der Erzählstrukturen von klassischen Märchen und modernen Fernsehserien.
- Bewertung der Rezeption von Märchen in verschiedenen Medien.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die anhaltende Faszination für Märchen und deren Adaptionen in verschiedenen Medien, von den frühen Stummfilmen bis zu modernen Fernsehserien wie "Once Upon A Time". Sie thematisiert den Wandel der Zielgruppe und die Entwicklung von Märchen von ursprünglich erwachsenger Unterhaltung zu Kinderunterhaltung. Die Arbeit fokussiert sich auf die Modernisierung prototypischer Märchenfiguren und -schemata und wählt "Once Upon A Time" als Fallbeispiel für die Untersuchung dieser Modernisierungsprozesse. Der Fokus liegt auf dem Vergleich von klassischen Märchenelementen mit ihrer Umsetzung in einer modernen Fernsehserie, unter Berücksichtigung medialer und rezeptioneller Unterschiede.
Theoretische Hintergründe: Dieses Kapitel legt das theoretische Fundament für die Analyse. Es definiert die Gattung Märchen, untersucht prototypische Figuren und wiederkehrende Schemata, und betrachtet speziell das Märchen "Schneewittchen" als Grundlage für die Serie. Darüber hinaus werden moderne Fernsehserien, insbesondere "Quality TV"-Serien, mit ihren gestalterischen Mitteln (wie Flashbacks und Spezialeffekten), ihrer Dramaturgie und ihrer Figurenentwicklung analysiert. Die veränderte Rezeption moderner Serien im Vergleich zu traditionellen Märchen wird ebenfalls diskutiert, wobei die erhöhte Schnittfrequenz als ein relevanter Aspekt hervorgehoben wird.
Once Upon A Time: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Serie "Once Upon A Time", inklusive einer Inhaltsangabe und Charakterbeschreibungen zentraler Figuren wie Mary Margaret Blanchard, Emma Swan, Regina Mills und Henry Mills. Die Komplexität der Serie wird angesprochen, und das Kapitel dient als notwendige Grundlage zum Verständnis der folgenden Analyse.
Analyse: Dieses Kapitel (ohne die einzelnen Episodenanalysen und die Abschnitte zu Ergebnissen und aktuellen Verfilmungen) dient der umfassenden Analyse der Serie "Once Upon A Time" im Bezug auf die Modernisierung von Märchen. Es untersucht, wie prototypische Märchenfiguren und -schemata in der Serie dargestellt werden und wie diese mit modernen Erzähltechniken und Charakterentwicklungen verbunden sind. Die Analyse vergleicht die Darstellung von Märchen in der Serie mit den ursprünglichen Märchen und beleuchtet die Veränderungen und deren Bedeutung.
Schlüsselwörter
Märchen, Schneewittchen, Once Upon A Time, Prototypische Märchenfiguren, Schemata, Moderne TV-Serien, Quality-TV, Dramaturgie, Figurenentwicklung, Rezeption, Modernisierung, Adaption.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Modernisierung prototypischer Märchenfiguren und -schemata in der Fernsehserie "Once Upon A Time"
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht, wie klassische Märchenelemente, insbesondere prototypische Figuren und Schemata, in die moderne Fernsehserie "Once Upon A Time" integriert und für ein zeitgenössisches Publikum aufbereitet werden. Der Fokus liegt auf der Modernisierung dieser Elemente und dem Vergleich mit ihren klassischen Vorbildern.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Gattung Märchen, analysiert prototypische Märchenfiguren und ihre Entwicklung, untersucht wiederkehrende Schemata in Märchen und deren Adaption in der Serie, vergleicht die Erzählstrukturen von klassischen Märchen und modernen Fernsehserien, und bewertet die Rezeption von Märchen in verschiedenen Medien. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Serie "Once Upon A Time" als Fallbeispiel.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit legt ein theoretisches Fundament, indem sie die Gattung Märchen definiert, prototypische Figuren und Schemata untersucht und das Märchen "Schneewittchen" als Referenz heranzieht. Zusätzlich werden moderne Fernsehserien, insbesondere "Quality TV"-Serien, ihre gestalterischen Mittel, Dramaturgie und Figurenentwicklung analysiert. Die veränderte Rezeption moderner Serien im Vergleich zu traditionellen Märchen wird ebenfalls diskutiert.
Welche Aspekte der Serie "Once Upon A Time" werden analysiert?
Die Arbeit analysiert ausgewählte Episoden von "Once Upon A Time", um die Modernisierung von Märchenfiguren und -schemata zu untersuchen. Es werden zentrale Figuren wie Mary Margaret Blanchard, Emma Swan, Regina Mills und Henry Mills im Detail betrachtet. Die Analyse umfasst die Darstellung von Märchen in der Serie im Vergleich zu den Originalmärchen und beleuchtet die Veränderungen und deren Bedeutung.
Welche Methode wird zur Analyse verwendet?
Die Arbeit verwendet eine vergleichende Analyse, die klassische Märchenelemente mit ihrer Umsetzung in der modernen Fernsehserie "Once Upon A Time" gegenüberstellt. Dabei werden die medialen und rezeptionellen Unterschiede berücksichtigt. Die Analyse fokussiert sich auf die Darstellung prototypischer Märchenfiguren und -schemata und deren Verbindung mit modernen Erzähltechniken und Charakterentwicklungen.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Ergebnisse der Analyse zeigen, wie prototypische Märchenfiguren und -schemata in "Once Upon A Time" modernisiert und in ein modernes Serienformat integriert werden. Die Arbeit beleuchtet die Veränderungen und deren Auswirkungen auf die Erzählung und die Rezeption. Die konkreten Ergebnisse der Episodenanalysen werden im Kapitel "Analyse" detailliert dargestellt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in folgende Kapitel gegliedert: Einleitung, Theoretische Hintergründe (inkl. Märchen allgemein und Schneewittchen, sowie moderne TV-Serien), Once Upon A Time (inkl. Inhaltsangabe und Figurenbeschreibungen), Analyse (inkl. Episodenanalysen, Ergebnisse und aktuelle Verfilmungen), Fazit, Literaturverzeichnis, Medienverzeichnis und Anhang. Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis findet sich im HTML-Code.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Märchen, Schneewittchen, Once Upon A Time, Prototypische Märchenfiguren, Schemata, Moderne TV-Serien, Quality-TV, Dramaturgie, Figurenentwicklung, Rezeption, Modernisierung, Adaption.
- Quote paper
- Doris Gutjahr (Author), 2013, Schneewittchen und Snow White. Modernisierung prototypischer Märchenfiguren und Schemata in der Serie "Once Upon A Time", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283381