Diese Arbeit befasst sich mit den ethischen Problemen des (anthropogenen) Klimawandels. Das Einführungsbuch von Dominic Roser und Christian Seidel dient hierbei als maßgeblicher Ausgangspunkt. Sie stellen grundsätzliche Fragen und wiegen verschiedene Argumente und Positionen gegeneinander auf.
Doch auch der individuelle Klimaschutz steht heute mehr denn je zur Debatte. Politische Parteien fordern mehr Einsatz jedes Einzelnen für das Klima, genauso wie mehr Bewusstsein und Sensibilisierungen des Themas. Man will einen Kontrollstaat, der die Freiheiten jedes Einzelnen zu stark eingrenzt, vermeiden.
Aber inwieweit sind wir überhaupt als Individuum dazu verpflichtet, zum Klimaschutz beizutragen? Was können wir überhaupt angesichts dieses riesigen Problems effektiv tun? Wo genau sind wir ethisch verpflichtet, zur Abwehr des Klimawandels beizutragen? Viele Menschen sehen nämlich nicht ein, auf bestimmte Luxusgüter zu verzichten, halten es für ein Problem zukünftiger Generationen und zweifeln an der Wirkung individuellen Handelns in diesem Bereich.
Da die Diskussion rund um den individuellen Klimaschutz meist von Skeptikern angestoßen wird, werde ich von den Gegenargumenten ausgehen, um diese zu entkräften und stets anführen, warum individueller Klimaschutz trotzdem wichtig erscheint. Insgesamt werde ich folgende These untermauern wollen:
Zu individuellem Klimaschutz gegenüber zukünftigen Menschen ist jeder ethisch verpflichtet. Die Wirkungen des Individuums spielen eine Rolle und sind ebenfalls in einem funktionierenden und klimafreundlichen Staat von Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
Formales
I. Einleitung
II. Gegenargumente entkräften
A. Was kümmern mich andere, fremde Menschen?
1. Generelle Verantwortung zukünftigen Generationen gegenüber?
2. Beziehungsbasierte Auffassung von Verantwortung und Gerechtigkeit
3. Das Problem der Nicht-Identität
B. Das muss die Politik machen, nicht das Individuum!
C. Das ist doch alles wirkungslos!
D. Das überfordert mich!
1. Ist das wirklich überfordernd?
2. Konkrete Maßnahmen für individuellen Klimaschutz
III. Fazit
IV. Literaturverzeichnis
Eberhard Karls Universität Tübingen
Philosophisches Seminar: Philosophische Fakultät
Sommersemester 2014
Hauptseminar: Ethik des Klimawandels
Gibt es eine ethische Pflicht zu
individuellem Klimaschutz?
Welche Maßnahmen sind vertretbar und wie weit reicht die Pflicht individuellen Handelns angesichts des anthropogenen Klimawandels?
Formales
Zur Zitierweise dieser Arbeit
Ich zitiere nach Harvard-Style, um unnötig viele und sich wiederholende Fußnoten zu vermeiden. Meinem Erachten nach ist ein besserer Lesefluss dadurch gewährleistet. Jedes Mal also, wenn ich zitiere, tue ich das durch das Einklammern des Autors und des Jahres (mindestens) – die komplette Angabe zum Werk ist dann im Literaturverzeichnis zu finden.
Zum Literaturverzeichnis
Das Literaturverzeichnis ist im American Psychological Association (APA) style (6th Ed. 2010) verfasst, welches international in wissenschaftlichen Arbeiten häufig benutzt wird und ist am Ende der Arbeit zu finden.
Abkürzungen in Zitaten
- Das Werk von Roser & Seider „Ethik des Klimawandels“ (2013) kürzte ich mit R&S ab.
- Die diversen Zitate von verschiedenen Autoren aus der Zeitschrift Chrismon kürze ich einfach mit Chrismon ab. Im Literaturverzeichnis sind die Autoren aufgrund ihrer hohen Anzahl gekürzt. Folgende Autoren sind alle in diesem Artikel zu finden: Bilharz, Michael; Quack, Dietlinde; Levermann, Anders; Kohler, Stefan; Welzer, Harald; Gwinner, Regine; Brockhagen, Dietrich; Hänel, Anja; Lottsiepen, Gerd; Holch, Christine; Dräger de Teran, Tanja
Zum Thema: Sprache und Geschlecht
Die feministische Sprachkritik meinte uns zu zeigen, dass häufig der Frauenanteil bei bestimmten Wörtern unterschlagen wird. Häufig wird angegeben, die Nennung des nur männlichen Geschlechts bei Wörtern wie „Lehrer“, „Studenten“, „Schüler“ oder „Leser“, sei ein Beibehalten alter, überholter Geschlechterrollen. Mir ist ebenfalls bewusst, dass, wenn ich mich an den Leser wende, sicherlich einige Leserinnen sich nicht im gleichen Maße angesprochen fühlen. Da ich aber sehr wenig von dem großen „I“ im Wortinneren halte (hat sich auch noch nicht in den Regelbüchern zur deutschen Sprache durchgesetzt), die ständige Nennung beider Parteien für unnötig und sehr konstruiert halte und es keine Legitimation für Kunstwörter à la „Studierende“ gibt (ein Student ist immer noch ein Student, wenn er gerade schläft oder Pause macht – ein Studierender nicht), werde ich aller Genderverworrenheit zu trotz stets nur die männliche Variante benutzen und doch beide Geschlechter meinen – allein der Einfachheit und dem Stile willen. Denn, man merke, was man bereits in der Grundschule in deutscher Grammatik lernte: Grammatisches Geschlecht ist nicht gleich genetisches Geschlecht.
Herangehensweise an wissenschaftliche Arbeiten
Des Weiteren ein Zitat, das meine Herangehensweise an wissenschaftlichen Arbeiten erläutert:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
I. Einleitung
Diese Arbeit befasst sich mit den ethischen Problemen des (anthropogenen) Klimawandels im Rahmen des Hauptseminars „Ethik des Klimawandels“. Das gleichnamige Einführungsbuch von Dominic Roser und Christian Seidel dient hierbei als maßgeblicher Ausgangspunkt (s. Literaturverzeichnis) – sie stellen grundsätzliche Fragen und wiegen verschiedene Argumente und Positionen gegeneinander auf.
Dass der Klimawandel ein Problem darstellt, dass er tatsächlich stattfindet und dass er hauptsächlich menschengemacht ist, ist heute unumstritten. So schreibt die wichtigste Institution im Bereich des Klimawandels, die IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change, der Weltklimarat der Vereinten Nationen) in ihrem 2013 erschienenen fünften Sachstandsbericht: „Die Aktivitäten des Menschen sind mit großer Sicherheit die Hauptursache des aktuellen Klimawandels. Natürliche Faktoren wie Schwankungen der Sonnenaktivität oder Vulkanausbrüche haben auf die langfristige Erwärmung gegenwärtig nur einen geringen Einfluss.“ (IPCC, 2013, S. 1) Auch Peter Singer stützt sich auf den (dritten) Sachstandsberichts der IPCC und attribuiert den größten Teil der globalen Erwärmung in den letzten fünfzig Jahren dem Menschen zu. (Vgl. Singer, 2002, S. 16f.)
Es beschäftigt sich nun hauptsächlich die Politik mit Fragen, wie man dem Klimawandel begegnen soll und was gemacht werden muss. Dass die Politik hier einen großen Einfluss hat und dass sie das primäre Mittel ist, um den Klimawandel zu stoppen, scheint einleuchtend – besitzt sie doch über die meisten Mittel und Macht, um tatsächlich große Entscheidungen zu treffen.
Doch auch der individuelle Klimaschutz steht heute mehr denn je zur Debatte. Politische Parteien fordern mehr Einsatz jedes Einzelnen für das Klima, genauso wie mehr Bewusstsein und Sensibilisierungen des Themas. Man will einen Kontrollstaat, der die Freiheiten jedes Einzelnen zu stark eingrenzt, vermeiden.
Aber inwieweit sind wir überhaupt als Individuum dazu verpflichtet, zum Klimaschutz beizutragen? Was können wir überhaupt angesichts dieses riesigen Problems effektiv tun? Wo genau sind wir ethisch verpflichtet, zur Abwehr des Klimawandels beizutragen? Viele Menschen sehen nämlich nicht ein, auf bestimmte Luxusgüter zu verzichten, halten es für ein Problem zukünftiger Generationen und zweifeln an der Wirkung individuellen Handelns in diesem Bereich.
Das ethische Problem oder Dilemma taucht hier auf, weil der Klimawandel ethisch sehr speziell ist. Zum einen ist er fatal und tödlich; die Folgen der globalen Erwärmung sind früher oder später mit dem Tod von Menschen und Flora und Fauna verbunden.[1] Zum anderen gibt es eine doppelte Distanz, die bei anderen ethischen Problemen nicht vorherrscht. Die Distanz der Zeitlichkeit: Es sind nicht Menschen unmittelbar betroffen, sondern zukünftige Generationen. Die Folgen der Klimaerwärmung werden erst in 50 Jahren zu sehen sein. Die Distanz der Räumlichkeit ist ebenfalls eine Tatsache, die Peter Singer anspricht: „By spraying deodorant at your armpit in your New York apartment, you could, if you use an aerosol spray propelled by CFCs, be contributing to the skin cancer deaths, many years later, of people living in Punta Arenas, Chile. By driving your car, you could be releasing carbon dioxide that is part of causal chain leading to lethal floods in Bangladesh. “ (Singer, 2002, S. 19f)
Deshalb werde ich in meiner Arbeit darstellen, wo die ethischen Verpflichtungen sind und zeigen, was wir bereits heute machen können, um dem Klimawandel zu begegnen.
Da die Diskussion rund um den individuellen Klimaschutz meist von Skeptikern angestoßen wird, werde ich von den Gegenargumenten ausgehen, um diese zu entkräften und stets anführen, warum individueller Klimaschutz trotzdem wichtig erscheint. Insgesamt werde ich folgende These untermauern wollen:
Zu individuellem Klimaschutz gegenüber zukünftigen Menschen ist jeder ethisch verpflichtet. Die Wirkungen des Individuums spielen eine Rolle und sind ebenfalls in einem funktionierenden und klimafreundlichen Staat von Bedeutung.
II. Gegenargumente entkräften
A. Was kümmern mich andere, fremde Menschen?
Ein großes Gegenargument, das allerdings nicht nur den individuellen, sondern insgesamt den Klimaschutz betrifft, ist das Argument der Nicht-Betroffenheit. Konkret: Warum soll ich mir Sorgen über zukünftige Menschen machen? Wenn es nicht mal mehr die eigenen Kinder sind, oder sogar wenn Menschen auf der anderen Seite des Welt, auf fremden Kontinenten darunter leiden? Das wäre zu viel verlangt – schließlich fordert auch niemand, dass ich ständig all mein Geld und mein Handeln den armen Menschen auf der Erde widme? Ich werde die drei großen Probleme erläutern, die in diesem Zusammenhang entstehen.
1. Generelle Verantwortung zukünftigen Generationen gegenüber?
Das Argument gegen zukünftige Generationen ist zuerst nicht ganz so einfach zu entkräften. Es trifft ins Herzstück des Speziellen des klimaethischen Problems: Der räumlichen und zeitlichen Distanz zu den betroffenen Personen. Allerdings: Wir gehen bereits jetzt von einer moralischen Verpflichtung gegenüber zukünftiger Generationen aus: „Das Rentensystem mancher entwickelter Sozialstaaten wie Deutschland oder der Schweiz beruht auf der Idee einer generationenübergreifenden Solidargemeinschaft; wir sind offenbar der Auffassung, dass es moralisch richtig ist, wenn nicht jede Generation ihre eigene Altersvorsorge erwirtschaftet und zurücklegt“ (R&S, S. 25).
Generell ist es auch schwer zu behaupten, wir seien zukünftigen Generationen gegenüber überhaupt nicht verantwortlich – allein seinen potentiellen Kindern oder Enkelkindern gegenüber sehen die meisten Menschen ein, dass man ihnen bestimmte Dinge schuldet (man bedenke auch die Gedanken die hinter dem Erbrecht stehen).
Insgesamt muss man also zugestehen, dass man mindestens bestimmten zukünftigen Menschen zumindest gewisse Dinge schuldet, und wenn es nur das Recht auf Leben ist.
2. Beziehungsbasierte Auffassung von Verantwortung und Gerechtigkeit
Man könnte dann aber auch argumentieren, dass man nicht allen zukünftigen Menschen gegenüber eine Verpflichtung hat, sondern nur bestimmten; und zwar denen gegenüber, zu denen wir eine gewisse Beziehung haben. Das kann die Familie in erster Instanz sein, kann aber auch Nachbarn, Freunde, die Gemeinde, die Stadt oder das Land miteinbeziehen, abhängig davon, wie weit man den Begriff fasst. Komplett fremde Menschen auf der anderen Seite der Erdkugel sind aber in der Regel dann nicht betroffen.
Wie kann man dies begründen? Wie kann man gegen Impartialismus[2] argumentieren? „Modern critics of impartialism argue that an advocate of an impartial ethic would make a poor parent, lover, spouse, or friend, because the very idea of such personal relationships involves being partial toward the other person with whom one is in the relationship. This means giving more consideration to the interests of your child, lover, spouse, or friend than you give to a stranger, and from the standpoint of an impartial ethic this seems wrong.” (Singer, 2002, S. 158)
Allerdings kann man dem immer noch etwas entgegensetzen. Auch wenn unsere Pflichten beziehungsbasiert stärker sind, ist es schwer gewisse Minimalpflichten Fremden gegenüber zu verneinen. So ist z.B. die Pflicht, die Menschenrechte zu wahren, unabhängig von Beziehungen und gilt in jedem Fall absolut. Weitere globale Phänomene verhalten sich genauso: „In any case, in the present situation we have duties to foreigners that override duties to our fellow citizens. […] Reducing the number of human beings living in absolute poverty is surely a more urgent priority than reducing the relative poverty caused by some people living in palaces while others live in houses that are merely adequate.” (Singer, 2002, S. 175)
Schlussendlich ist es außerdem so, dass der Klimawandel alle zukünftigen Menschen gleichermaßen betrifft – zumindest in erster Instanz. D.h. sowohl fremde Menschen als auch die eigenen Kinder sind betroffen. D.h. ich bin so oder so zu Klimaschutzbemühungen verpflichtet, sogar dann wenn ich die Argumente gegen die beziehungsbasierte Auffassung von Pflicht nicht akzeptiere.
Klimaethisch beziehungsbasierend zu argumentieren, scheint also nicht zu funktionieren.
3. Das Problem der Nicht-Identität
Insbesondere Menschen späterer, zukünftiger Generationen sind ein schwieriges Thema, da man auf das Problem der Nicht-Identität stößt. Edward A. Page diskutiert das Problem und definiert:
„Non-identity refers to the fact that, on all respectable theories of what it is to be a person, each human being’s personal identity is remarkably sensitive to events that pre-date their birth. We might say that each person would not in fact have come into existence if a woman had not conceived at the precise time that they did […], and this was in turn affected by countless prior events, both large and small. The upshot of this empirical fact, as we shall see, is that the intergenerational application of a range of harm-based ethical theories is rendered questionable since even negligent actions and social policies will, thanks to non-identity, be responsible for creating the people that they are often held to harm.“ (Page, 2006, S. 99)
Egal wie ich mich verhalte, es wird die Identität der zukünftigen Menschen beeinflussen. Wir können die zukünftigen Menschen nicht bestimmen, wir wissen nicht wer sie sind und jede noch so kleine Aktion könnte andere Menschen hervorbringen (Schmetterlingseffekt). Um das noch genauer zu erläutern: Klimaschutzbemühungen sollen relevant sein, wenn es den zukünftigen Menschen X dadurch besser geht, als ohne. Allerdings ist es höchstwahrscheinlich so, dass Klimaschutzbemühungen (aufgrund des Schmetterlingseffekts) die Zukunft derart beeinflussen, dass die Menschen X gar nicht existieren, sondern die Menschen Y. Dadurch ist die Forderung, dass es den Menschen X besser gehen soll, nicht erfüllt. Folgendes Schema, welches einen Zeitstrahl darstellt, soll das Ganze noch einmal illustrieren:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
„Mit der Klimapolitik beeinflussen wir also nicht nur, wie gut es Menschen in der fernen Zukunft geht, sondern auch, wer genau diese Menschen überhaupt sein werden.“ (R&S, S. 29) Und das Problem was entsteht, ist, dass die Menschen X und die Menschen Y unterschiedliche Personen sind, wir also den Menschen X nicht geholfen haben, wenn wir Klimaschutz betreiben.
Daraus allerdings zu schlussfolgern, dass wir das Klima nicht zu schützen brauchen, wäre falsch. Denn wir gehen ja davon aus, dass jedem Menschen gewisse Rechte zustehen, so auch das Recht auf ein gutes Leben (was auch immer jetzt der direkte Inhalt dieses „guten“ Lebens sein mag – aber die positiven Folgen von Klimaschutz, z.B. keine Ressourcenknappheit, keine Klimakatastrophen und keine globale Armut mal darin mit inbegriffen). Und auch wenn es nicht die gleichen Menschen sind, die durch unsere Klimaschutzbemühungen betroffen sind, so sind wir doch in der Pflicht generell zukünftigen Menschen zu helfen – unabhängig von ihrer Identität.
B. Das muss die Politik machen, nicht das Individuum!
Viele Menschen halten eine politische Lösung des Klimawandels als den einzig möglichen Weg. Ganz nach dem Motto: Ich kann die Welt nicht retten – das ist Job der Politik. Zu diesem Schluss kommt auch Sinnott-Armstrong: „My fundamental point has been that global warming is such a large problem that it is not individuals who cause it or who need to fix it. Instead, governments need to fix it, and quickly. Finding and implementing a real solution is the task of governments. Environmentalists should focus their efforts on those who are not doing their job rather than on those who take Sunday afternoon drives just for fun.“ (Sinnott-Armstrong, 2005, S. 312)
Fakt ist, dass politische Instrumente mehr Klimaschutz mit weniger Aufwand erreichen können, besonders aufgrund der Tatsache, dass der Staat die Koordination vieler Individuen ermöglicht und es für Individuen enorm aufwändig ist, die nötigen Informationen über sinnvolle Klimaschutzmaßnahmen zu sammeln. „Es ist insbesondere deshalb weniger anstrengend, das Richtige aufgrund staatlichen Regeln zu tun, weil es garantiert, dass wir das Richtige nicht alleine tun.“ (R&S, S. 142) Denn viele Menschen sehen nicht ein, einem bestimmten moralischen Leitfaden folgen zu müssen, wenn andere dies unterlassen können (und nicht bestraft/sanktioniert werden). Natürlich müssen Gesetze dann angepasst sein. Sie dürfen die Freiheiten nicht zu sehr einschränken und sollten möglichst schonungsvoll umgesetzt werden, z.B. „Anreize wie Steuern auf klimaschädlichen Gütern, Subventionen für klimafreundliche Energien oder ein Emissionshandelssystem“. (R&S, S. 143)
Trotz alledem bedeutet das aber nicht, dass die persönliche Initiative des Klimaschutzes sich durch die Politik völlig aus der Verantwortung ziehen kann. Dagegen sprechen fünf Gründe:
1. Individueller Klimaschutz ist nicht komplett wirkungslos und kann somit den politischen Klimaschutz unterstützen. (s.u., C . Das ist doch alles wirkungslos! auf S. 8)
2. Positive soziale Rückkopplungseffekte können auf individueller als auch auf politischer Ebene durch individuelle Leistungen gefördert werden. Ein Beispiel ist die Vorbildfunktion unter Individuen, oder auf staatlicher Ebene „die Kostensenkungen für saubere Technologien, zu denen ein Land durch seine Vorreiterrolle beiträgt und die den Klimaschutz für andere Länder attraktiver macht“ (R&S, S. 137). Dies bestätigt auch Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: „Die Möglichkeit jedes Einzelnen in Deutschland liegt vor allem darin, das Klimaproblem wirklich ernst zu nehmen und sich nicht ablenken zu lassen. Jeder Einzelne kann sich fragen, ob ein steigender Strompreis für ihn persönlich so wichtig ist, dass man deswegen die Energiewende in Deutschland, die gleichzeitig eine Energiewende in der ganzen Welt initiieren könnte, absagt.“ (Chrismon, 2014, S. 17)
3. Gesetze können das tatsächliche Leben und die Wirtschaft nur grob steuern. Andernfalls hätten wir einen Kontrollstaat, der die Freiheiten der Menschen extrem einschränken müsste. Den persönlichen Verantwortungsbereich gibt es somit immer, und sei es nur, dass man „im Büro ein unnötiges Licht“ löscht.
4. Der Staat kommt seiner Aufgabe oft nicht nach. Politische Maßnahmen können versagen und in diesem Fall werden unsere individuellen Pflichten noch mehr verstärkt –das ist das Beispiel der nicht-idealen Gerechtigkeitstheorie, welches besagt, dass, wenn einer seine Pflichten vernachlässigt und wichtige Güter betroffen sind, unsere Pflichten dadurch verstärkt werden (um die von Anderen zu kompensieren).[3]
5. Den politischen Wandel gibt es nur, wenn die Individuen den Staat dazu ermächtigen. Das Prinzip der repräsentativen Demokratie erlangt somit enorme Wichtigkeit und spielt eine zentrale Rolle in der Verantwortung des Individuums. Dies kann auch mit Punkt 4 zusammenfallen; so sieht es Stephen M. Gardiner: „If the attempt to delegate effectively has failed, then the responsibility falls back on the citizens again – either to solve the problems themselves, or else, if this is not possible, to create new institutions to do the job.“ (Gardiner, 2011, S. 433)
Somit sollte gezeigt sein, dass politische Maßnahmen die individuelle Pflicht zum Klimaschutz nicht entlasten.
C. Das ist doch alles wirkungslos!
Ein Einwand gegen individuelle Klimaschutzbemühungen lautet häufig: „Nützt es überhaupt etwas, wenn ich in einer tatenlosen Gesellschaft meine einsamen Klimaschutzbemühungen verstärke?“ (R&S, S. 135) Die Wirkung wird in Frage gestellt. Es wird behauptet, dass der individuelle Klimaschutz nichts bringe, fast gleich Null wäre und somit zu vernachlässigen ist. Direkt mit ethischen Prinzipien gegenargumentieren ist schwierig. Auch Walter Sinnott-Armstrong hat die individuelle Klimaschutzethik analysiert, will den individuellen Klimaschutz eigentlich als wichtig erachten, verheddert sich dann aber in seinen Überlegungen, als er versucht, emissionsintensives Fahren (mit einem SUV, nur zum Spaß) als moralisch schlecht zu beschreiben: „Do we have a moral obligation not to drive in such circumstances? […] I admit that I am ‘inclined’ to answer, ‘Yes.’ To me, global warming does ‘seem’ to make such wasteful driving morally wrong. Still, I do not feel confident in this judgment. I know that other people disagree (even though they are also concerned about the environment). I would probably have different moral intuitions about this case if I had been raised differently or if I now lived in a different culture.“ (Sinnott-Armstrong, 2005, S. 296) Aber ist das wirklich so? Ist die moralische Bewertung in diesem Moment wirklich nur von der kulturellen Prägung o.Ä. abhängig? Ich denke nicht. Außerdem vergisst Sinnott-Armstrong hier meines Erachtens zu sehr die tatsächlichen Wirkungen!
Die Antwort, die man oft hört, ist, dass das individuelle Handeln ja „sowieso wirkungslos“ sei, und deshalb nicht von Nöten ist. Roser und Seidel entgegnen darauf aber, dass die Wirkung nicht immer die zentrale Rolle spielt. Das sei zu utilitaristisch gedacht. Besser sei es, den Regelutilitarismus heranzuziehen, der (ähnlich deontologischer Ethiken) bestimmte Regeln voraussetzt, denen man so oder so folgen sollte – erst einmal unabhängig von den Folgen. (Vgl. R&S, S. 135 f.) Generell gehen die meisten Menschen eh von bestimmten Grundsätzen derartig aus. Sei es die goldene Regel, sei es „Man darf Menschen nicht als Mittel zum Zweck benützen“, oder auch geringere grundlegende Regeln wie „Man soll (generell) nicht lügen“ (oder der kategorische Imperativ usw.). Warum sollte man dem Grundsatz „Man soll das Klima (generell) schützen und nicht unnötig schaden“ widersprechen wollen?
Und die Frage, ob individueller Klimaschutz tatsächlich wirkungslos sei, wäre ebenfalls schnell beantwortet: „Grundsätzlich kann von jeder noch so geringfügigen Emissionsreduktion erwartet werden, dass sie tatsächlich einen Unterschied für das Klima macht, wenigstens mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit.“ (R&S, S. 136) Dass individuelle Klimaschutzbemühungen wirken, bestätigt auch Dietlinde Quack, Expertin für effiziente Haushaltsgeräte und nachhaltigen Konsum beim Öko-Institut: „Es klingt zwar nach Peanuts, aber ein durchschnittlicher Haushalt kann mit preiswerten Sofortmaßnahmen etwa ein Drittel seines Stromverbrauchs einsparen und mit den besten heutigen Technologien sogar bis zu zwei Drittel.“ (Chrismon, 2014, S. 19) Zwar ist hier die Rede von Deutschland, aber wenn man erst einmal grob vorrechnet: Wenn nur die Hälfte der Haushalte in Deutschland ihren Stromverbrauch bis zu zwei Drittel einspart (und somit circa eine Tonne CO2-Emissionen pro Jahr vermeidet) , würde das insgesamt 20,3 Millionen Tonnen CO2-Erparnis in Deutschland allein durch individuelle Stromsparmaßnahmen ausmachen![4]
Es steht also nicht länger zur Debatte, ob individuelle Klimaschutzbemühungen wirkungsvoll sind. Zum einen wurde gezeigt, dass sie definitiv wirken und zum anderen ist es so, dass die Wirkung nicht immer die zentrale Rolle spielen sollte, sondern dass man auch vom Grundprinzip ausgehen kann, dass man das Klima erstmal generell zu schützen und nicht zu schädigen hat.
D. Das überfordert mich!
1. Ist das wirklich überfordernd?
Nachdem etabliert wurde, dass individuelle Pflichten auch unabhängig von politischen Institutionen bestehen und sie auch wirksam sind, kann man immer noch einwenden, dass diese Forderung zum individuellen Klimaschutz zu viel sei. Denn, man könnte ja immer noch mehr tun. Die Frage ist: Gibt es bestimmte Grenzen? Bis wie weit reicht die tatsächliche moralische Pflicht? Wo wird die persönliche Freiheit zu stark begrenzt, bis wohin ist es legitim, Einschränken zu fordern? Denn „es wäre übertriebener Moralismus, wenn nicht auch persönliche Visionen und Projekte, das Eigeninteresse, ästhetische Vorlieben oder religiöse Werte unser Handeln bestimmen dürften.“ (R&S, S. 138)
Die aktuelle Generation hat ja ebenfalls Rechte, die man mit denen der zukünftigen Generationen aufwiegen muss.
Allerdings stellt sich die Frage, ob denn persönlicher Klimaschutz tatsächlich dermaßen anstrengend ist. Eigentlich vertreten alle Autoren, welche die Ethik des Klimawandels analysieren, die Ansicht, dass es Möglichkeiten gibt, Klimaschutz zu betreiben, ohne dass die individuelle Belastung zu hoch wäre. „Das Umweltbundesamt hält mittlerweile weniger als eine Tonne Klimagase pro Person im Jahr 2050 für nötig und auch für möglich – wenn wir nur noch erneuerbare Energien nutzen. […] Ein Lebensstil mit unter einer Tonne ist heute in Deutschland noch nicht möglich. Aber fünf bis sechs Tonnen pro Person sind mit einem angenehmen Lebensstil vereinbar“, sagt Michael Bilharz vom Umweltbundesamt (Chrismon, 2014, S. 13).
Insgesamt bieten sich drei große Möglichkeiten an, individuell, ohne zu hohe Belastung, das Klima zu schützen.[5]
2. Konkrete Maßnahmen für individuellen Klimaschutz
a) Kompensation von Emissionen
Jeder könnte seine eigenen Emissionen radikal senken, indem er sie mit Klimaschutzmaßnahmen kompensiert. Dies erfolgt in der Regel mit Spenden an Klimaschutzprojekte, kann aber auch von Eventveranstalter gefördert werden, indem sie „klimaneutrale“ Veranstaltungen (mittels Zertifikat und Emissionskompensation) organisieren. Im Endeffekt kann auch der Besucher dieser Veranstaltung (Messen, Konzerte, usw.) durch einen leicht erhöhten Einkaufspreis des Tickets für die Klimaneutralität aufkommen – somit obliegt die Verantwortung beim Individuum ob er diese „klimaneutrale“ Veranstaltung besuchen und unterstützen möchte.
Dass die Kompensation allerdings keinen Ausgleich an Emissionen darstellt und auch nicht die ideale Lösung für das Problem des Klimawandels ist, gibt selbst Dietrich Brockhagen, Geschäftsführer von atmosfair, zu: „So wird CO2 eingespart. Aber leider nicht an der Quelle, deswegen ist die Kompensation nur eine Behelfslöung, wenn es keine Alternativen gibt. Sie entscheiden selbst über Ihr CO2-Budget und Ihren Flug. Aber wenn Sie fliegen, dann ist Kompensation das Beste, was Sie für das Klima tun können, und dann sollten Sie es auch tun.“ (Chrismon, 2014, S. 17)
Das sagt auch Michael Bilhartz vom Umweltbundesamt: „Für im Schnitt 250 Euro können Sie Ihren jährlichen Klimagas-Ausstoß bei einem seriösen Anbieter wie Atmosfair oder Myclimate kompensieren – Ihre Geldspende ermöglicht CO2-arme Technologien in Entwicklungsländern.“ Außerdem sieht er eine weitere Möglichkeit in dem Bereich: „Wenn Sie 5000 Euro auf dem Sparbuch bei einer Ökobank anlegen statt bei einer konventionellen Bank, vermeiden Sie eine Tonne CO2, weil Ihr Geld dort energieeffiziente Maßnahmen ermöglicht.“ (Chrismon, 2014, S. 13) Emissionen kompensieren ist also definitiv eine Möglichkeit, Klimaschutz zu betreiben, ohne dass es viel Aufwand kostet.
b) Energie im Haushalt sparen
Mit ein paar kleinen Maßnahmen, die niemanden stören und auch überhaupt nicht großartig einschränken, kann man seinen Energieverbrauch im eigenen Haushalt reduzieren und somit viele CO2-Emissionen einsparen. Dietlinde Quack gibt dazu folgende Tipps: „Die erste Tonne CO2 wird so eingespart: Wassersparbrausenkopf anschrauben. […] Fenster im Winter nicht auf Dauerkipp stellen, sondern mehrmals täglich fünf Minuten stoßlüften. […] Zehn 60-Watt-Glühlampen ersetzen durch Energiesparlampen oder LED-Lampen.“ (Chrismon, 2014, S. 19)
Klar ist allerdings, dass man es hiermit nicht übertreiben sollte und man es auch nicht muss. „Wenn man sich selbst nur noch kalte Duschen erlaubt und auch jeden anderen Aspekts des Alltags vom inneren Klimapolizisten dominieren lässt, um die Emissionen auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, dann ist das belastend.“ (R&S, S. 139) Deshalb kommt es beim Energiesparen tatsächlich auf ein moderates Verhalten an, das einen selbst nicht zu arg einschränkt.
c) Fleischkonsum einschränken
„Besonders schwer ist es für viele Verbraucher, die komplexen Zusammenhänge von Klimabilanzen zu durchschauen. Viele wissen beispielsweise nicht, dass sowohl Fleisch- wie auch Milchprodukte selbst aus heimischen Landen das Klima stärker verpesten als Äpfel aus Übersee.“ (Lütge, 2008)
Und das stimmt: Von der durchschnittlichen Verursachung von elf Tonnen Klimagasen, die jeder Deutsche verursacht, gehen rund 1,4 Tonnen davon auf tierische Lebensmittel zurück. „Denn man braucht für die Fleischerzeugung viel mehr Energie und Fläche als für pflanzliche Lebensmittel. Außerdem werden für das Futtermittel Soja Regenwald und waldreiche Savannen in Südamerika gerodet, die können dann kein CO2 mehr binden“ sagt Tanja Draeger de Teran, Referentin für nachhaltige Landwirtschaft beim WWF Deutschland (Chrismon, 2014, S. 15). Die Rinder sind hier besonders schlimm: Als Wiederkäuer stoßen Kühe jede Menge Methan aus, das rund zwanzigmal klimaschädlicher ist als CO₂.
Wer sich also vegetarisch(er) ernährt oder größtenteils auf Fleisch verzichtet, der kann unglaublich viele schädliche Emissionen vermeiden. Man muss sich fragen, ob es einen wirklich viel Lebensqualität kostet, nur zwei oder dreimal in der Woche Fleisch zu essen.
Dies, kombiniert mit einem umweltbewussten Fortbewegungsmittel, ist die einfachste und effektivste Klimaschonung eines jeden Einzelnen: „Einen noch viel größeren Effekt erzielen jene, die bislang ihren PS-starken Geländewagen nutzen, um zum Biohof in den Nachbarort zu fahren. Nähmen sie für die fünf Kilometer stattdessen ein Fahrrad, könnten sie dadurch locker das Klimagift von einem Steak oder 30 Kilo Gemüse neutralisieren.“ (Lütge, 2008)
III. Fazit
Was haben wir also schlussendlich festgestellt? Die Argumente gegen individuellen Klimaschutz haben sich wie folgt gezeigt.
Der erste Einwand war der, dass uns fremde, zukünftige Generationen, die ggf. auch noch in ganz anderen Erdteile leben, nicht kümmern müssen. Dies hat sich aber als nicht richtig erwiesen, da es offensichtlich ist, dass man zumindest gewisse Minimalpflichten gegenüber späteren Generationen hat – allein das heutige Rentensystem bestätigt bereits solche Gedanken. Wir haben die Pflicht, für unsere Nachkommen zu sorgen und das Klima ihretwillen zu schützen, sei es auch nur der Menschenrechte wegen.
Der zweite Einwand war der, dass Klimaschutz eine Aufgabe der Politik sei und nicht des Individuums. Dass die Politik allein aber nicht das Individuum aus seiner ganz persönlichen Verantwortung zum Klimaschutz herausnehmen kann, zeigen fünf Gründe. Erstens ist individueller Klimaschutz definitiv nicht wirkungslos. Zweitens gibt es positive soziale Rückkopplungseffekte wie z.B. die Vorbildfunktion. Drittens können Gesetze das tatsächliche Leben und die Wirtschaft nur grob steuern – das Individuum steht da in der Pflicht, wo der Gesetzesarm nicht hinreicht. Viertens kommt der Staat seiner Aufgabe oft nicht nach – da wo er versagt ist jeder individuell in der Pflicht, dies zu kompensieren. Und fünftens wird die Politik in einer repräsentativen Demokratie durch das Individuum bestimmt, es ist also seine Aufgabe die richtige Wahl zu treffen und die Politiker zum Klimaschutz zu motivieren.
Das Gegenargument der Wirkungslosigkeit versandet ebenfalls recht schnell. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass jede noch so geringfügige Emissionsreduktion einen Unterschied für das Klima macht. Auch sollte man die Frage stellen, ob man generell von einer hundertprozentigen Sicherheit der Wirkung ausgehen sollte, um generell individuelles Klimaschützen als Pflicht zu sehen. Man sollte vielmehr dem Grundsatz „Man soll das Klima (generell) schützen und nicht unnötig schaden“ folgen.
Als letztes Argument, individuellen Klimaschutz zu vernachlässigen, gibt es den Aufschrei der Überforderung. Klimaschutzmaßnahmen wäre zu überfordernd für das Individuum und würden seine Lebensqualität einschränken. Doch auch dem widersprechen zahlreiche Autoren, die einen Lebensstil mit weniger als jährlich 6 Tonnen CO2 für lebenswert nennen. Konkrete Maßnahmen, die das Individuum in seiner Freiheit nicht zu stark einschränken, wäre zum einen die Kompensation von Emissionen, indem man an ein gemeinnütziges Projekt zwecks Klimaneutralität Geld spendet. Oder aber auch das persönliche Einsparen von Energie im Haushalt durch Ersetzen von Duschköpfen, oder generellem Strom sapren. Und zum anderen und zu guter Letzt sollte der Fleischkonsum gedämpft werden. Wer auf Fleisch verzichtet, tut dem Klima etwas Gutes, da für Fleisch deutlich mehr Energie (Fütterung der Tiere, Fläche, Methan-Abgase usw.) aufgewandt werden mus.
Es bleibt einem also nichts anderes als festzustellen, dass sehr wohl jeder Einzelne in der Pflicht steht, das Klima zu schützen, ganz abgesehen von Politik. Durch ein geregeltes Leben und mehr Einsicht in die Materie, kann jeder individuell das Klima schützen, ohne dass es zu teuer oder überfordernd wäre, und sollte es dementsprechend auch.
IV. Literaturverzeichnis
Bilharz, M., Quack, D., Levermann, A., Kohler, S., Welzer, H., Gwinner, R., . . . Dräger de Teran, T. (Juni 2014). Allein gegen den Klimawandel? 24 gute faule Ausreden. Chrismon, S. 12-19.
Gardiner, S. M. (2011). A Perfect Moral Storm. The Ethical Tragedy of Climate Change. New York: Oxford University Press.
IPCC. (8. Oktober 2013). Der Fünfte IPCC-Sachstandsbericht. (BMUB, BMBF, UBA, & De-IPCC, Hrsg.) Abgerufen am 18. Juli 2014 von Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle: http://www.de-ipcc.de/_media/Botschaften%20IPCC_WGIII_Web.pdf
Karthaus, U. (2000). Die Genieästhetik. In Sturm und Drang. Epoche – Werke – Wirkung. München: Beck.
Lütge, G. (13. September 2008). Essen fürs Klima? Die Zeit (38). Abgerufen am 19. Juli 2014 von http://www.zeit.de/2008/38/Local-Food/komplettansicht
Page, E. A. (2006). Climate Change, Justice and Future Generations. Cheltenham, Northampton: Edward Elgar Publishing.
Roser, D., & Seidel, C. (2013). Ethik des Klimawandels. Eine Einführung. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
Singer, P. (2002). One world. The ethics of globalization. New Haven & London: Yale University Press.
Sinnott-Armstrong, W. (2005). It’s Not My Fault: Global Warming and Individual Moral Obligations. In R. B. Howarth, & W. Sinnott-Armstrong, Perspectives on Climate Change: Science, Economics, Politics, Ethics. (Advances in the Economics of Environmental Resources) (Bd. 5, S. 293–315). Amsterdam: Elsevier B.V. doi:10.1016/S1569-3740(05)05013-3
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[1] Ich werde mich allerdings in dieser Arbeit mit den Folgen des Klimawandels auf den Menschen beschränken. Zwar mag es auch ethisch relevant zu sein, Tiere, Pflanzen, die Natur und die Naturordnung an sich mit in die Thematik einzubeziehen, doch würde das für diese Arbeit zu weit führen.
[2] Vom Englischen „impartial“, also unparteiisch, objektiv, unabhängig.
[3] Siehe dazu R&S S. 133-135: Nicht-ideale Theorie: Was tun, wenn andere ihren Beitrag nicht leisten?
[4] 2012 gab es in Deutschland circa 40,7 Millionen private Haushalte. Quelle: Statistisches Bundesamt, https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/HaushalteFamilien/Aktuell.html
[5] Andere Möglichkeiten, die aber ggf. weniger effektiv sind, mehr Anstrengungen kosten und somit nicht als moralisch verpflichtend, sondern lediglich als wertvoll zu bezeichnen sind, wären z.B. das politische Aktivwerden in Klimaschutzorganisationen, der Verzicht auf sämtliche Luxusgüter oder das Reisen mit emissionsarmen Fortbewegungsmitteln (im Gegensatz z.B. zu einem SUV oder Flugzeugen).
- Arbeit zitieren
- Philippe Schannes (Autor:in), 2014, Gegen den Klimawandel. Über vertretbare Maßnahmen und die ethische Pflicht des Einzelnen zu individuellem Klimaschutz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283284
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