Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung von Strategien am Beispiel der „Herzinsuffizienz“ für das Integrierte Versorgungssystem (IVS) Gesundes Kinzigtal. Dabei sollen primär drei Fragen beantwortet werden: 1. Welche Besonderheiten und Einschränkungen sind bei der Übertragung von klassischen Konzepten des strategischen Managements auf den Gesundheitssektor in Deutschland, insbesondere im Kontext des IVS Gesundes Kinzigtal zu berücksichtigen und welche Adaptationen sind nötig? 2. Welche Nutzungsmöglichkeiten bieten GKV-Routinedaten bei der Strategieentwicklung und welche Einschränkungen sind zu beachten? 3. Welche Strategien lassen sich für den Versorgungsbereich „Herzinsuffizienz“ entwickeln und welche Begrenzungen sind hierbei zu berücksichtigen?
Background: Das Thema Strategie hat im deutschen Gesundheitssektor lange Zeit eine untergeordnete Rolle gespielt. Erst in den letzten Jahren hat es aufgrund veränderter Rahmenbedingungen, die zu einer Verschärfung des Wettbewerbs geführt haben, an Wichtigkeit gewonnen. Neben diesen Entwicklungen hat sich die Datenbasis der GKV in den letzten Jahren zunehmend verbessert. Die Nutzungsmöglichkeiten dieser Daten für die Strategieentwicklung sind bis jetzt nur marginal untersucht worden.
Methode: Als theoretisches Rahmenkonstrukt zur Entwicklung der Strategien kommt ein analytisches Modell des strategischen Managements zum Einsatz. In einer Situationsanalyse werden externe und interne Einflussfaktoren auf das IVS Gesundes Kinzigtal und speziell das Geschäftsfeld „Herzinsuffizienz“ untersucht. Im Anschluss verdichtet unter Nutzung einer Portfolioanalyse und mittels einer SWOT-Analyse strategische Stoßrichtungen generiert. Als Erkenntnisquelle werden neben vielfältigen primären und sekundären Daten insbesondere die GKV-Routinedaten der AOK Baden-Württemberg herangezogen.
Ergebnisse: Es kann gezeigt werden, dass „klassische“ Strategietechniken im Prozess der Strategieentwicklung der „Gesundes Kinzigtal“ prinzipiell sinnvoll eingesetzt werden können. Abhängig von eingesetztem Instrument und Fragestellung sind allerdings Adaptationen auf den Kontext der „Gesundes Kinzigtal“ in unterschiedlichem Ausmaße nötig. Die GKV-Routinedaten können in diesem Prozess der Strategieentwicklung primär zur Bestimmung der gesundheitlichen und ökonomischen Krankheitslast und einer darauf aufbauenden Prioritätensetzung verwendet werden. Zusätzlich ergeben sich Nutzungsmöglichkeiten für vergleichender Untersuchungen (Benchmarking).
Inhaltsverzeichnis
- GENDER
- KURZFASSUNG
- ABSTRACT
- EINLEITUNG
- Darstellung der Ausgangssituation und der Problemstellung
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- DAS KONZEPT DES STRATEGISCHEN MANAGEMENTS ALS THEORETISCHER KONTEXT
- Einige Definitionen
- Strategie
- Strategisches Management
- Strategisches Management in der Gesundheitswirtschaft
- Modelle des strategischen Managements
- Denkschulen des strategischen Managements
- Die zwei Grunddimensionen des strategischen Managements - Analytische versus sich herausbildende Modelle
- Strategietypen - Reichweite und Perspektive der Strategie
- UNTERSUCHUNGSOBJEKTE UND ERKENNTNISQUELLEN
- Darstellung des Untersuchungsobjektes „IV-Modell Gesundes Kinzigtal“
- Die Gesundes Kinzigtal GmbH
- Das Modell - Die Konzeption der Versorgung
- Ein Vertrag zur Integrierten Versorgung
- Vertragsgegenstände
- Beziehung Krankenkasse – Gesundes Kinzigtal GmbH – Leistungserbringer (Leistungsverpflichtungen und Finanzierung)
- Beziehung Patient - Gesundes Kinzigtal
- SITUATIONSANALYSE
- Externe Analyse
- Gesundheitspolitische Rahmenbedingungen
- Soziodemographische Entwicklungen
- Wettbewerbliche Rahmenbedingungen
- Technologische Entwicklungen
- Ökonomische Rahmenbedingungen
- Interne Analyse
- Ressourcenanalyse
- Kompetenzanalyse
- Kulturelle Analyse
- STRATEGISCHE ANALYSE
- Portfolioanalyse
- Die Boston Consulting Group Matrix
- Die McKinsey-Matrix
- Die General Electric Matrix
- SWOT-Analyse
- STRATEGIEENTWICKLUNG
- Strategieformulierung
- Expansionsstrategien
- Stabilisierungsstrategien
- Reduktionsstrategien
- Strategieimplementierung
- Organisationsentwicklung
- Personalentwicklung
- Kommunikation
- Controlling
- DIE NUTZUNG VON GKV-ROUTINEDATEN IM RAHMEN DER STRATEGIEENTWICKLUNG
- Datenquellen und -qualität
- Möglichkeiten und Grenzen der Datennutzung
- Analyse der Krankheitslast
- Benchmarking
- Prognosemodelle
- Datenschutz und Datensicherheit
- STRATEGIEENTWICKLUNG FÜR DAS GESCHÄFTSFELD „HERZINSUFFIZIENZ“
- Analyse der Krankheitslast
- Entwicklung von Strategien
- Expansionsstrategien
- Stabilisierungsstrategien
- Reduktionsstrategien
- Bewertung der Strategien
- FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung von Strategien für das Geschäftsfeld „Herzinsuffizienz“ im Integrierten Versorgungssystem „Gesundes Kinzigtal“. Ziel ist es, die Nutzungsmöglichkeiten von GKV-Routinedaten für die Strategieentwicklung zu untersuchen und ein analytisches Modell des strategischen Managements auf den Kontext des Integrierten Versorgungsmodells zu übertragen.
- Analyse der Übertragbarkeit von strategischen Konzepten und Praktiken aus dem klassischen Wirtschaftssektor auf den Gesundheitssektor in Deutschland
- Nutzungsmöglichkeiten von GKV-Routinedaten für die Strategieentwicklung
- Entwicklung von Strategien für das Geschäftsfeld „Herzinsuffizienz“
- Bewertung der entwickelten Strategien
- Herausforderungen und Chancen der Integrierten Versorgung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Ausgangssituation und die Problemstellung darstellt. Anschließend wird das Konzept des strategischen Managements als theoretischer Kontext erläutert, wobei verschiedene Definitionen, Modelle und Strategietypen vorgestellt werden. Im dritten Kapitel wird das Untersuchungsobjekt „IV-Modell Gesundes Kinzigtal“ detailliert beschrieben, einschließlich der Struktur, der Konzeption der Versorgung und der beteiligten Akteure. Die Situationsanalyse im vierten Kapitel umfasst eine externe Analyse der gesundheitspolitischen, soziodemographischen, wettbewerblichen, technologischen und ökonomischen Rahmenbedingungen sowie eine interne Analyse der Ressourcen, Kompetenzen und Kultur der Organisation. Im fünften Kapitel wird die strategische Analyse mit Hilfe der Portfolioanalyse und der SWOT-Analyse durchgeführt. Das sechste Kapitel befasst sich mit der Strategieentwicklung, einschließlich der Strategieformulierung und der Strategieimplementierung. Das siebte Kapitel untersucht die Nutzungsmöglichkeiten von GKV-Routinedaten im Rahmen der Strategieentwicklung, wobei die Datenquellen, die Möglichkeiten und Grenzen der Datennutzung sowie der Datenschutz und die Datensicherheit betrachtet werden. Im achten Kapitel wird die Strategieentwicklung für das Geschäftsfeld „Herzinsuffizienz“ dargestellt, einschließlich der Analyse der Krankheitslast, der Entwicklung von Strategien und der Bewertung der Strategien. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die wichtigsten Ergebnisse zusammenfasst und einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen gibt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Strategieentwicklung, Integrierte Versorgung, GKV-Routinedaten, Herzinsuffizienz, Gesundheitsmanagement, Gesundheitsförderung, analytisches Modell des strategischen Managements, Situationsanalyse, Portfolioanalyse, SWOT-Analyse, Strategieformulierung, Strategieimplementierung, Datenschutz, Datensicherheit, Krankheitslast, Benchmarking, Expansionsstrategien, Stabilisierungsstrategien, Reduktionsstrategien.
- Citar trabajo
- Alexander Pimperl (Autor), 2007, Strategieentwicklung in integrierten Versorgungssystemen unter Nutzung von GKV-Routinedaten am Beispiel der Herzinsuffizienz, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/283125