Der Unterrichtsentwurf "Freestylesprünge mit dem Minitrampolin" eignet sich sehr gut für eine Besuchsstunde im Jahrgang 5 oder 6. Die Thematik des Entwurfes fällt im Lehrplan unter den Bereich Turnen.
In dieser Stunde werden Schülerinnen und Schüler dazu angeleitet selbständig außergewöhnliche Sprünge mit dem Minitrampolin zu erarbeiten, diese einzuüben und sich gegenseitig Feedback zu geben. Ein Feedbackbogen für die entsprechende Altersklasse, eine Aufbauskizze der Geräte und ein detaillierter Verlaufsplan der Stunde sind ebenfalls in dem Entwurf enthalten.
Die Stunde wurde von der Fachleiterin als "sehr gut" beurteilt.
1. Stunden- und Reihenthema
Unterrichtsvorhaben zum Bewegungsfeld: Bewegen an Geräten - Turnen (5) Inhaltlicher Kern: Sprungerfahrung mit dem Minitrampolin
Angestrebte Kompetenzerwartung
( nach Angabe des Kernlehrplanentwurfes Sport für die Gesamtschule - Sek 1 in NRW vom 15.05.2012 )
Die Schülerinnen und Schüler können...
Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz:
- eine für das Turnen grundlegende Körperspannung aufbauen und aufrecht erhalten. (6 BWK 5.1)
Methodenkompetenz:
- Turngeräte sicher transportieren und sachgerecht kooperativ ab- und aufbauen. (6 MK 5.1)
Urteilskompetenz:
- turnerische Präsentationen einschätzen und nach ausgewählten Kriterien (z.B. Schwierigkeit, Ausführungsqualität) bewerten. (6 UK 5.1)
Anwendungssituationen
- Gemeinsames Erstellen von Beurteilungskriterien für Freestylesprünge1 vom Minitrampolin.
- Kriteriengeleitetes Feedback zu einem Freestylesprung geben (Selbst- und Fremdbeobachtung) auf der Basis selbst erstellter Kriterien.
- Richtige Körperhaltung beim Ein- und Ausspringen beim Trampolin, während der Flugphase und beim Landen.
- Eigenständiges Auf- und Abbauen der Turngeräte.
Die Schülerinnen und Schüler...
- kennen die wichtigsten Ausführungsmerkmale einfacher Grundsprünge vom Minitrampolin.
- kennen mögliche Gestaltungs- und Beurteilungskriterien für einen guten Freestylesprung.
- können ein Minitrampolin selbstständig tragen, auf- und abbauen.
- können die drei Grundsprünge „Strecksprung, Hocksprung und Grätschsprung“ ausführen.
- können sich Sprungvariationen (Freestylesprünge) ausdenken und diese immer wieder gleich ausführen.
- können nach einfachen Sprüngen sicher landen.
- können sich gegenseitig anhand von Kriterien Feedback geben.
- können vor einer Großgruppe selbst ausgedachte Sprünge präsentieren.
- können einen Freestylesprung anhand selbst entwickelter Gestaltungskriterien kriteriengeleitet beurteilen.
- können die Aspekte einer richtigen Landung benennen und erläutern.
- können kriteriengeleitete Kritik ihrer Mitschüler (und des Lehrers) annehmen und selbstkritisch mit der eigenen motorischen Leistung umgehen.
Bezug zu den pädagogischen Perspektiven
Leitende Pädagogische Perspektive:
Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungserfahrung erweitern (A)
Untergeordnete Pädagogische Perspektive:
Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln (F)
Inhaltsfelder:
- Bewegungsstruktur und Bewegungslernen (a)
- Gesundheit (f)
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Wahrnehmung und Körpererfahrung
- Informationsaufnahme und -verarbeitung bei sportlicher Bewegung
- Bewegungsstruktur und grundlegende Aspekte des motorischen Lernens
- Unfall- und Verletzungsprophylaxe
Thema der Stunde:
Freestylesprünge - eigenständiges Einüben und gegenseitiges kriteriengeleitetes Feedback geben anhand von der Klasse erstellten Bewertungskriterien.
2. Einordnung der Stunde in die Unterrichtsreihe
Thema des Unterrichtsvorhabens:
Erweiterung eines gesunden Bewegungsrepertoires im Bereich Springen, Fliegen und Landen anhand von einfachen und selbst erfundenen Sprüngen vom Minitrampolin mit kriteriengeleitetem Feedback.
Leitende Pädagogische Perspektiven der Stunde:
Sich körperlich ausdrücken, Bewegungen gestalten (B)
Unterrichtseinheit Thema/Inhalt
1.UE Einführung in das Minitrampolinspringen - Festigen der Körperspannung und Erarbeitung wichtiger konditioneller, koordinativer und physischer Grundlagen anhand eines Geräteparcours.
2.UE Sammeln von Sprung- und Landeerfahrung anhand der Grundsprünge „Strecksprung, Hocksprung und Grätschsprung“ am Minitrampolin unter besonderer Berücksichtigung der Pädagogischen Perspektive F.
3.UE Festigung der Grundsprünge mit Hilfe von Feedbackbögen und selbstständiges erarbeiten von Bewertungskriterien für einen guten „Freestylesprung“.
4.UE Freestylesprünge - eigenständiges Einüben und gegenseitiges kriteriengeleitetes Feedback geben anhand von der Klasse erstellten Bewertungskriterien.
5.UE Synchronsprünge - gegenseitiges Vermitteln der Freestylesprünge und Bewertung zweier selbstgewählter Grundsprünge und eines Freestylesprungs anhand bereits erstellter Bewertungskriterien durch die Lerngruppe.
3. Lernziele zum Erreichen der angestrebten Kompetenzerwartungen
Lernziel der Stunde:
Die Schülerinnen und Schüler sollen sich selbst Freestylesprünge vom Minitrampolin überlegen, sie einüben und sich gegenseitig anhand von selbst erstellten Bewertungskriterien einschätzen.
Wesentliche Teillernziele:
Die Schülerinnen und Schüler
Im motorischen Bereich:
- schulen ihre koordinativen Fähigkeiten (Gleichgewicht, Differenzierung, Orientierung) und entwickeln ein Sprunggefühl, indem sie verschiedene Sprungvarianten ausprobieren und üben.
- erweitern ihre kinästhetische und vestibuläre Wahrnehmung, indem sie unterschiedliche Sprünge vom Trampolin erproben. (enthält auch kognitive Anteile)
- steigern ihre Wahrnehmungsfähigkeit durch das Ausprobieren verschiedener Sprungvariationen am Minitrampolin. (enthält auch kognitive Anteile)
- können nach einem Sprung eine richtige Landung durchführen.
Im kognitiven Bereich:
- können die Kriterien eines guten Freestylesprungs nennen.
- schulen ihre Beobachtungs- und Urteilsfähigkeit, indem sie Mitschülern ein kriteriengeleitetes Feedback geben.
im sozial-affektiven Bereich:
- zeigen kooperatives Verhalten, indem sie sich gegenseitig Feedback geben, um ihre Freestylesprünge zu verbessern.
- zeigen eine gewisse Frustrations- und Ambiguitätstoleranz auf, wenn sie sich der konstruktiven Kritik ihrer Mitschüler bei der Präsentation der Freestylesprünge stellen.
4. Zentrale didaktisch-methodische Begründung
Das Minitrampolin ermöglicht durch seine Schleuderwirkung das „freie Fliegen“ und damit neue und erlebnisintensive Körpererfahrung. Sein hoher Anreiz und Aufforderungscharakter kommt den Schülern sehr entgegen und schult ihr Bewegungsgefühl, ihre Bewegungskoordination, sowie ihr Raum- Zeit- Gefühl. Weiterhin wird mit diesem Gerät durch das Überwinden der Schwerkraft (noch) fehlende Sprungkraft ersetzt, sodass es gut als Hilfsgerät beim Erlernen neuer Bewegungsfertigkeiten und bei der Verbesserung von Teilbewegungen eingesetzt werden kann.
Leider bringt das Trampolin durch seine Schleuderwirkung auch Gefahren mit sich, welchen jedoch durch eine gut strukturierte und Sicherheit gewährleistete Hinführung entgegengewirkt werden kann.
Im Sportunterricht der Primarstufe beschäftigen sich die SuS laut des Lehrplans Sport NRW für die Grundschule bereits mit den elementaren konditionellen, koordinativen und physischen Voraussetzungen für das Springen vom Minitrampolin. So machen sie beispielsweise erste Erfahrungen mit der Schwerkraft, erleben die Bedeutung der
Körperspannung für das Gelingen turnerischer Elemente und setzen sich mit Angst- bewältigung und Risikoabwägung auseinander (vgl. Ministerium für Schule und Weiterbildung, 2008, 116).
Mit dem Unterrichtsvorhaben „Erweiterung eines gesunden Bewegungsrepertoires im Bereich Springen, Fliegen und Landen anhand von einfachen und selbst erfundenen Sprüngen vom Minitrampolin“ greife ich zunächst bestimmte Aspekte der bereits in der Grundschule erworbenen Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz auf (siehe S.1 (6 BWK 5.1)), fördere und vertiefe diese und schule weiterhin gezielt Aspekte der Methoden- und Urteilskompetenz (vgl. S.1 (6 MK 5.1) und (6 UK 5.1)).
Während in diesem Unterrichtsvorhaben in der ersten beiden Stunden die Urteilskompetenz einen eher geringen Wert hat, spielt sie im weiteren Verlauf und so auch in der hier gewählten Unterrichtsstunde “Freestylesprünge - eigenständiges Einüben und gegenseitiges kriteriengeleitetes Feedback geben anhand von der Klasse erstellten Bewertungskriterien“ neben den motorischen und psychischen Herausforderung eine besondere Rolle. Diese Stunde entspricht dem Bewegungsfeld 5 der Richtlinien und Lehrpläne des Faches Sport der Sekundarstufe I Gesamtschulen des Landes Nordrhein-Westfalen und ist an die pädagogischen Perspektive „Sich körperlich ausdrücken, Bewegungen gestalten“ geknüpft. Hier sollen die SuS sich selbst Freestylesprünge vom Minitrampolin überlegen, sie einüben und sich gegenseitig anhand von der Klasse erstellten Bewertungskriterien Feedback geben.
Die Kriterien des Feedbackbogens „Körperspannung, Höhe, Kreativität und richtige Landung“ (siehe Anhang 6) wurden in der Stunde zuvor von den SuS gemeinsam erarbeitet und werden in dieser Stunde von den SuS zum Einschätzen der Freestylesprünge genutzt. Um die SuS beim Beobachten der Ausführung nicht zu überfordern sollen sie pro Sprung nur auf 2 der Kriterien achten.
Zudem haben die SuS bei den Grundsprüngen bereits auf die zwei Kriterien „Körperspannung“ und „richtige Landung“ im Rahmen eines Feedbackbogens achten müssen, sodass bei jedem Sprung nur ein neues Kriterium dazu kommt.
Pädagogische Schwerpunksetzung
Bei dem gesamten Unterrichtsvorhaben steht die pädagogische Perspektive Wahrnehmungsf ä higkeit verbessern, Bewegungserfahrung erweitern (A) im Vordergrund. Als untergeordnete Perspektive tritt Gesundheit fördern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln (F) auf. Die SuS müssen lernen, ihren Körper in unterschiedlichen Spannungszuständen wahrzunehmen, ihr Bewegungsrepertoire im Bereich Springen, Fliegen und Landen zu erweitern und den Körper im „freien Flug“ zu beherrschen (Bezug Perspenktive A). Dabei ist es wichtig, dass die SuS eine richtige Körperhaltung beim Ein- und Ausspringen aus dem Trampolin, sowie bei der Landung einnehmen um Unfälle und Verletzungen zu vermeiden. Letzteres ist besonders wichtig, denn „die Landung nach einem Sprung [...] ist der Unfallschwerpunkt im Turnen“ (Bundesverband der Unfallkassen, 1997, 9) (Bezug Perspektive F).
In der dritten und vierten Unterrichtseinheit kommt wie bereits erwähnt die pädagogische Perspektive Sich körperlich ausdr ü cken, Bewegungen gestalten (B) hinzu.
[...]
1 Fantasiesprünge am Minitrampolin bei denen Saltobewegungen und einbeiniges Ein- und Ausspringen verboten sind.
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