Seit langem ist die Idee unter den Gelehrten im Bereich der Forschung der antiken Geschichtsschreibung entstanden, dass die Dokumente eine Hauptquelle sogar manchmal die einzige Quelle für antiken Geschichtsschreiber war. Dieser im modernen Sinn kaum zu bestreitende Schlusspunkt ist jetzt wegen einer Entdeckung eines antiken Dokuments in der reichsten Provinz Baetica des Imperium Romanum zu überprüfen. Die Hauptfiguren, die in diesem Zusammenhang behandelt werden, sind der antike Geschichtsschriftsteller Cornelius Tacitus und seine Beschreibung über den Pisoprozess im Jahr 20 nach unserer Zeitrechnung in Rom, während Tiberius der zweite Alleinherrscher über die römische Welt war.
Die Entdeckung und Lesung der Bronzetafeln vom SCPP haben uns eine Chance gegeben, dass wir den ausführlichen Text von Tacitus Annales über dieses historische Ereignis mit diesem Dokument vergleichen dürfen und nachdenken können, in wieweit die beiden übereinstimmten, ob die Meinung Tacitus vom Senatus Consultum abweicht.
Inhaltsverzeichnis
- SCPP und entsprechende Artikel in Annales
- Unterschiedlicher Umfang bei SCPP und Annales
- Interessante Ereignisse in Annales im Detail
- Die Nutzung der Quellen bei Tacitus
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Vergleich zwischen dem Senatus Consultum de Cn. Pisone Patre (SCPP) und den entsprechenden Artikeln in den Annalen von Tacitus. Sie untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Texte, insbesondere im Hinblick auf den Umfang, die Darstellung der Ereignisse und die Interpretation der Handlungen der beteiligten Personen. Die Arbeit analysiert außerdem die Quellen, die Tacitus für seine Beschreibung des Pisoprozesses genutzt hat.
- Vergleich des Umfangs und der Ereignisse im SCPP und den Annalen
- Analyse der unterschiedlichen Darstellungen in beiden Texten
- Untersuchung der Beziehung zwischen dem SCPP und der Meinung von Tacitus
- Die Nutzung von Quellen durch Tacitus
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beginnt mit der Erörterung der Entstehung der Idee, dass Dokumente eine wichtige Quelle für antike Geschichtsschreiber waren. Die Entdeckung des SCPP in Baetica bietet neue Möglichkeiten, diese Idee zu überprüfen. Der Fokus liegt auf dem Vergleich des SCPP und der Annalen von Tacitus, insbesondere auf der Beschreibung des Pisoprozesses im Jahr 20 n. Chr.
Das erste Kapitel setzt sich fort mit einer detaillierten Analyse des Umfangs des SCPP und der Annalen. Es werden Unterschiede in der Darstellung der Ereignisse und in der Tiefe der Beschreibung aufgezeigt. Außerdem werden die verschiedenen Gliederungspunkte des SCPP erläutert.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit den interessanten Ereignissen in den Annalen, die im SCPP nur kurz oder gar nicht erwähnt werden. Es werden Beispiele für die detailliertere Darstellung von Tacitus herangezogen, um die Unterschiede zwischen den beiden Texten zu verdeutlichen.
Das dritte Kapitel untersucht die Quellen, die Tacitus für seine Beschreibung des Pisoprozesses genutzt hat.
Schlüsselwörter
Antike Geschichtsschreibung, Senatus Consultum, Cn. Calpurnius Piso, Tacitus, Annalen, Pisoprozess, Vergleich, Quellenanalyse, Tiberius, Germanicus, Provinz Syrien, Imperium Romanum.
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- Chali Xu (Author), 2008, Der Pisoprozess. Ein Vergleich zwischen dem Inhalt des "Consultum de Cn. Pisone Patre" und der "Annales" von Tacitus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282649