Ayaan Hirsi Ali sprach sich in einer Rede am 9. Februar 2006 in Berlin für das Recht zu beleidigen aus:
„Es ist meine Überzeugung, dass die fragile Unternehmung, die wir Demokratie nennen, ohne freie Reden, besonders in den Medien, nicht existieren kann. Journalisten dürfen die Verpflichtung zur Redefreiheit nicht vergessen, weil Menschen in anderen Hemisphären diese Freiheit verweigert bleibt.“
Die Islam Kritikerin bezog sich dabei auf die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in der dänischen Zeitung Jyllands Posten, sowie auf die weltweiten sekundären Veröffentlichungen. Sie vertritt dabei die Auffassung, dass Journalisten ihrer Verpflichtung zur Herstellung von Öffentlichkeit nachkommen müssen, gerade weil diese Freiheit nicht in jedem Land gewährt sei. Hirsi Ali erkennt daher das Recht auf freie Meinungsäußerung als einen wesentlichen Bestandteil liberaler Ideen, dementsprechend sei eine Einschränkung dieses Rechtes eine Gefahr für die Demokratie.
Gegner der Publikationen verweisen darauf, dass die Veröffentlichungen der Karikaturen eine bewusste Provokation waren, in der nicht nur keine Rücksicht auf das islamische Bildverbot des Propheten genommen wurde, sondern, und wesentlich gravierender, die Zeichnungen anti-islamisch stereotypisierend und beleidigend seien, und dadurch zu einem negative belastetem Islambild in den Medien geführt hätten.
Während es verschiedene Annahmen darüber gibt, warum die Karikaturen veröffentlicht wurden: Provokation , fremden Feindlichkeit, Erweiterung der Meinungsfreiheit oder die Eröffnung einer Debatte über die angeblichen Sonderschutz Statuen religiöser Gefühle von Muslimen, ist der Konflikt um das Spannungsverhältnis Meinungsfreiheit und dem Schutz von religiösen Empfindungen bis heute nicht aufgelöst.
Es gibt bis heute keinen einheitlichen Konsens darüber, was Karikaturen erlaubt ist, wie weit religiöse Gefühle beleidigt werden dürfen und wo die Grenzen der Pressefreiheit liegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Hintergründe zum Karikaturenstreit.
- Die Zweitveröffentlichungen
- Die Karikaturen - Blasphemie oder Satire.
- Die Schranken der Meinungsfreiheit....
- Der rechtliche Rahmen in Deutschland.
- Die Entscheidung des Deutscher Presserat..
- Die Stellungnahme des Schweizer Presserats
- Fazit ...........
- Literaturverzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Karikaturenstreit, der im Jahr 2006 durch die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in der dänischen Zeitung Jyllands Posten ausgelöst wurde. Ziel ist es, die Hintergründe des Streits, die rechtlichen und ethischen Aspekte der Veröffentlichung sowie die Frage nach den Grenzen der Meinungsfreiheit zu beleuchten.
- Die Hintergründe des Karikaturenstreits und die Rolle der Zweitveröffentlichungen
- Die Interpretation der Karikaturen als Blasphemie oder Satire
- Die Schranken der Meinungsfreiheit im Kontext des Karikaturenstreits
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und die Stellungnahmen der Presseräte
- Die ethischen Aspekte der Veröffentlichung und die Frage nach der Verantwortung von Journalisten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Karikaturenstreits ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext der Meinungsfreiheit und des Schutzes religiöser Gefühle dar.
Das Kapitel "Die Hintergründe zum Karikaturenstreit" beleuchtet die Entstehung des Streits, die Rolle der dänischen Zeitung Jyllands Posten und die Motivation des Chefredakteurs Flemming Rose. Es werden die Zweitveröffentlichungen in verschiedenen Ländern und die damit verbundenen Argumente und Debatten analysiert.
Das Kapitel "Die Karikaturen - Blasphemie oder Satire" befasst sich mit der Interpretation der Karikaturen aus islamischer und wissenschaftlicher Perspektive. Es werden die verschiedenen Darstellungen Mohammeds und die damit verbundenen Reaktionen der muslimischen Welt beleuchtet.
Das Kapitel "Die Schranken der Meinungsfreiheit" erörtert die Grenzen der Meinungsfreiheit aus wissenschaftlicher und rechtlicher Sicht. Es werden die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und die Stellungnahmen der Presseräte analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Karikaturenstreit, die Meinungsfreiheit, den Schutz von religiösen Empfindungen, die Blasphemie, die Satire, den islamischen Bildverbot, die Rolle der Medien, die ethischen Aspekte des Journalismus, die rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und die Stellungnahmen der Presseräte.
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- Rosa Grieser (Author), 2013, Wie weit dürfen Karikaturen gehen? Der Kampf zwischen Meinungsfreiheit und religiöser Empfindung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/282324