Die deutsch-iranischen Beziehungen während des Ersten Weltkrieges waren auf der einen Seite geprägt von der politischen Situation in Europa zur damaligen Zeit sowie der expansionsgeprägten Kolonialpolitik Deutschlands als erhoffter zukünftiger Weltmacht und auf der anderen Seite von der Besatzungspolitik Großbritanniens und Russlands in Iran und dem daraus erwachten Nationalitätsdenken und Unabhängigkeitsstreben iranischer Intellektueller.
Die vorliegende Arbeit behandelt hauptsächlich die auf Iran bezogene Politik Deutschlands und den Versuch des Widerstandes seitens der Exiliraner im Ersten Weltkrieg. Dabei liegt der Schwerpunkt der Arbeit in der Untersuchung des „Persischen Comités“ und der Zeitschrift „Kaveh“. Sie ist ein Versuch, sowohl einen Überblick über deren Programme bzw. Inhalte als auch deren Hintergründe und Entstehungsgeschichte zu geben. Diese Arbeit gibt hierbei weder genaue Berichte über das eigentliche Kriegsgeschehen, noch behandelt sie die Entstehungsgeschichte oder den Ausgang des Krieges. Auf die genauen Rollen Großbritanniens, Russlands und des Osmanischen Reiches in Europa und Iran sowie Deutschlands Beziehungen zu diesen Ländern wird nur am Rande eingegangen. Vielmehr soll diese Arbeit eine Untersuchung zu den politisch-kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Iran sein.
Im Rahmen einer Magisterarbeit sind diesem Versuch natürlich gewisse Grenzen gesetzt, so dass die Arbeit keinen Anspruch auf umfassende bzw. vollständige Behandlung des Themas erhebt.
Im Literaturverzeichnis sind neben Originalliteratur der damaligen Zeit auch Titel aufgenommen, die zur Klärung der einzelnen Fragestellungen beigetragen haben oder von allgemeiner Bedeutung für die Arbeit waren.
Die Titel der Artikel von „Kaveh“ sind alle im Original – also in Persisch – übernommen worden und nur in den Fußnoten näher erläutert.
Ebenfalls im Original übernommen sind Zitate bzw. Notizen aus Akten des Politischen Archivs des Auswärtigen Amtes (AA) in Berlin, die ich persönlich dort eingesehen habe. Diese und die Artikel der Zeitschriften „Der Neue Orient“ und des „Korrespondenzblattes der Nachrichtenstelle für den Orient“ wurden ebenfalls in den Fußnoten genauer beschrieben.
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Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- 1. Historischer Hintergrund
- 1.1. Geschichte der deutsch-iranischen Beziehungen
- 1.2. Deutsche Interessen in Iran vor Kriegsbeginn
- 1.3. Lage Irans bei Kriegsbeginn
- 1.3.1. Westliche Einflüsse
- 1.3.2. Reformen
- 1.3.3. Die Konstitutionelle Revolution
- 2. Deutsch-iranische Beziehungen während des Ersten Weltkrieges
- 2.1. Die „Nachrichtenstelle für den Orient“
- 2.1.1. „Korrespondenzblatt der Nachrichtenstelle für den Orient“
- 2.1.2. „Der Neue Orient“
- 2.2. Das „Persische Comité“
- 2.2.1. Plan zur Gründung eines Komitees
- 2.2.2. Mitglieder
- 2.2.3. Das Programm
- 2.3. Die Zeitschrift „Kaveh“
- 2.3.1. Entstehung einer persischsprachigen Zeitschrift
- 2.3.2. Hintergründe zur Entstehung
- 2.3.3. Finanzierung und Organisation von „Kaveh“
- 2.3.4. Autoren und Inhalte der Zeitschrift
- 2.4. Sayyed Hasan Taqīzādeh
- 2.5. Sayyed Mohammad-Alī Ğamālzadeh
- 2.1. Die „Nachrichtenstelle für den Orient“
- 3. Deutsch-iranische Beziehungen nach dem Ersten Weltkrieg
- 3.1. Deutsch-iranische Beziehungen
- 3.2. Die Zeitschrift Kaveh und das Persisches Comité
- 4. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die deutsch-iranischen Beziehungen während des Ersten Weltkriegs, wobei der Fokus auf den Aktivitäten des „Persischen Comités“ und der Zeitschrift „Kaveh“ liegt. Ziel ist es, die Hintergründe, Programme und Inhalte dieser Akteure zu beleuchten und deren Rolle im Kontext der politischen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Iran zu verstehen.
- Die Geschichte der deutsch-iranischen Beziehungen vor dem Ersten Weltkrieg.
- Die Rolle Deutschlands im Iran während des Ersten Weltkriegs.
- Die Aktivitäten des „Persischen Comités“ und deren Ziele.
- Die Inhalte und die Bedeutung der Zeitschrift „Kaveh“.
- Der Einfluss iranischer Intellektueller auf die deutsch-iranischen Beziehungen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Historischer Hintergrund: Dieses Kapitel liefert einen umfassenden Überblick über die deutsch-iranischen Beziehungen vor dem Ersten Weltkrieg. Es beleuchtet die deutschen Interessen in Iran, die politische und gesellschaftliche Lage des Landes, den Einfluss westlicher Mächte und die Bedeutung der Konstitutionellen Revolution für die Entwicklung Irans. Der Abschnitt zeichnet ein detailliertes Bild der historischen Voraussetzungen, die die Beziehungen zwischen Deutschland und Iran während des Krieges prägten und das Verständnis für die späteren Ereignisse erleichtern.
2. Deutsch-iranische Beziehungen während des Ersten Weltkrieges: Dieses Kapitel analysiert die deutsch-iranischen Beziehungen während des Krieges, konzentriert sich auf die „Nachrichtenstelle für den Orient“, das „Persische Comité“, und die Zeitschrift „Kaveh“. Es untersucht die Gründung, die Ziele, die Mitglieder und die Aktivitäten dieser Organisationen, sowie deren Programme und Inhalte. Die Kapitel beleuchten die Strategien und die Hintergründe dieser Akteure im Kontext des Ersten Weltkriegs und die politischen und kulturellen Austauschprozesse, die sie initiierten.
3. Deutsch-iranische Beziehungen nach dem Ersten Weltkrieg: Dieses Kapitel befasst sich mit den deutsch-iranischen Beziehungen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Es untersucht den Einfluss des Krieges auf die Beziehungen und wie das „Persische Comité“ und die Zeitschrift „Kaveh“ nach dem Konflikt weiter agierten, die entstandenen Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die deutsch-iranischen Beziehungen. Es setzt das Thema fort und schließt die Lücke zwischen dem Kriegsgeschehen und den Folgen.
Schlüsselwörter
Deutsch-iranische Beziehungen, Erster Weltkrieg, Persisches Comité, Zeitschrift Kaveh, Sayyed Hasan Taqīzādeh, Sayyed Mohammad-Alī Ğamālzadeh, Intellektuelle, Kolonialpolitik, Nationalismus, Propaganda, politisch-kulturelle Beziehungen, Orient, Exiliraner.
Häufig gestellte Fragen zur Magisterarbeit: Deutsch-iranische Beziehungen während des Ersten Weltkriegs
Was ist der Gegenstand dieser Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht die deutsch-iranischen Beziehungen während des Ersten Weltkriegs, mit besonderem Fokus auf die Aktivitäten des „Persischen Comités“ und der Zeitschrift „Kaveh“. Sie beleuchtet die Hintergründe, Programme und Inhalte dieser Akteure und deren Rolle im Kontext der politischen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Iran.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Geschichte der deutsch-iranischen Beziehungen vor dem Ersten Weltkrieg, die Rolle Deutschlands im Iran während des Krieges, die Aktivitäten und Ziele des „Persischen Comités“, die Inhalte und Bedeutung der Zeitschrift „Kaveh“, und den Einfluss iranischer Intellektueller auf die deutsch-iranischen Beziehungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: 1. Historischer Hintergrund, 2. Deutsch-iranische Beziehungen während des Ersten Weltkriegs, 3. Deutsch-iranische Beziehungen nach dem Ersten Weltkrieg und 4. Schlusswort. Kapitel 1 bietet einen umfassenden Überblick über die deutsch-iranischen Beziehungen vor dem Krieg. Kapitel 2 analysiert die Aktivitäten des „Persischen Comités“, der „Nachrichtenstelle für den Orient“ und der Zeitschrift „Kaveh“. Kapitel 3 untersucht die Beziehungen nach dem Krieg. Kapitel 4 fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Organisationen werden im Detail untersucht?
Die Arbeit analysiert im Detail das „Persische Comité“ und die Zeitschrift „Kaveh“, sowie die „Nachrichtenstelle für den Orient“. Es werden deren Gründung, Ziele, Mitglieder, Aktivitäten, Programme und Inhalte untersucht.
Welche wichtigen Persönlichkeiten werden erwähnt?
Die Arbeit erwähnt und analysiert die Rolle von Sayyed Hasan Taqīzādeh und Sayyed Mohammad-Alī Ğamālzadeh.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Deutsch-iranische Beziehungen, Erster Weltkrieg, Persisches Comité, Zeitschrift Kaveh, Sayyed Hasan Taqīzādeh, Sayyed Mohammad-Alī Ğamālzadeh, Intellektuelle, Kolonialpolitik, Nationalismus, Propaganda, politisch-kulturelle Beziehungen, Orient, Exiliraner.
Welche Quellen werden in der Arbeit wahrscheinlich verwendet?
Die Arbeit basiert wahrscheinlich auf historischen Dokumenten, Archiven, Zeitungsartikeln, und den Ausgaben der Zeitschrift „Kaveh“ sowie möglicherweise auf biographischen Arbeiten zu den genannten Persönlichkeiten. Der genaue Umfang der Quellen wird in der Arbeit selbst detailliert beschrieben.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung der Arbeit ist es, die deutsch-iranischen Beziehungen während des Ersten Weltkriegs zu untersuchen und die Rolle des „Persischen Comités“ und der Zeitschrift „Kaveh“ im Kontext dieser Beziehungen zu verstehen. Es geht darum, die Hintergründe, Programme und Inhalte dieser Akteure zu beleuchten.
- Citar trabajo
- Julia Müller (Autor), 2003, Die deutsch-iranischen Beziehungen während des Ersten Weltkrieges - Ein Untersuchung über die intellektuellen Kreise um das "Persische Comité" und die Zeitschrift "Kaveh", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28202