Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem „Phänomen“ weiblicher Fußballfans erstreckt sich in Deutschland bisher auf einige wenige Veröffentlichungen, welche meist in Form von Artikeln und Aufsätzen abgefasst sind. Trotz ihres stetig wachsenden Anteils in der Fußball-Fangemeinde, sind die weiblichen Fußballfans in den fachwissenschaftlichen Veröffentlichungen deutlich unterrepräsentiert.
Im Rahmen dieser Arbeit soll nun der Frage nachgegangen werden, wie die weiblichen Fußballanhänger ihr Fansein organisieren, ob beispielsweise spezifische Verhaltensweisen und Erlebnismodi oder eventuell sogar charakteristische Arten der Auseinandersetzung mit dem Spiel und dem Umfeld des Vereins bestehen.
Die methodische Vorgehensweise dieser Untersuchung bildet hierbei vor allen Dingen das problemzentrierte Interview, als eine Sonderform des qualitativen Interviews.
Die Schilderung der besonderen Situation des Fußballclubs 1. FC Kaiserslautern, aus dessen Umfeld die befragten weiblichen Fans stammen, und die Einbindung dieses Traditionsvereins in die Stadt Kaiserslautern und die umgebende Region sind ebenfalls zentrale Elemente dieser Arbeit. Die bestehende Verbundenheit des Vereins und der Menschen eines ganzen Gebiets wird dabei unter Beachtung der Begriffe ‚Heimat‘ und ‚Ortsbezogenheit‘ erörtert.
Selbstverständlich werden auch generelle Aspekte und Details der Fußball-Fankultur näher dargestellt. Zusätzlich beschäftigt sich ein Abschnitt der Arbeit mit einer spezifischen Art der Ausdifferenzierung der allgemeinen Fanszene in einzelne Fangruppen und der Verbindung der Fußball-Fankultur zu dem Phänomen der Außeralltäglichkeit.
Den Hauptteil dieser Diplomarbeit umfasst die Beschreibung weiblicher Fußballfans. Dabei wird in einem ersten Schritt die bisherige Entwicklung der weiblichen Fankultur kurz skizziert. Daran anschließend folgt eine ausführliche Darstellung der vier weiblichen Fantypen (Normalos, Teenies, Fancluberinnen, Fanatikerinnen), die sich im Rahmen dieser Arbeit herauskristallisierten.
Bestehende Differenzen zwischen weiblichen und männlichen Fans, welche sich nicht allein in der Organisationsstruktur des jeweiligen Fanseins oder geschlechtsspezifischen Erlebnismodi erschöpfen, sondern auch durch den Konsum von Alkohol und das Auftreten von Aggressivität bestimmt werden, finden ebenfalls ihre Darstellung im Rahmen der vorliegenden Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Aktueller Forschungsstand
3. Methodische Vorbemerkungen
3.1 Methodik
3.2 Feldzugang
3.3 Auswertung des Datenmaterials
4. Der 1. FC Kaiserslautern und die Einbindung des Vereins in die Stadt Kaiserslautern und die umgebende Region
5. Fußball-Fankultur
6. Weibliche Fußballfans
6.1 Allgemeine Vorbemerkungen
6.2 Problematik bei der Charakterisierung und Abgrenzung der weiblichen Fantypen
7. Typologie weiblicher Fußballfans
7.1 Normalos
7.2 Teenies
7.3 Fancluberinnen
7.4 Fanatikerinnen
7.5 Einzelfall „Die Schweizerin“
8. Differenzierung weiblicher und männlicher Fußballfans
9. Schlußbetrachtung
Anhang
Leitfaden
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„Am Anfang war nur der Ball. Als das runde Leder rollen lernte, gab es auf den Zuschauerrängen keine bengalischen Feuer, keine Fahnenschwenker, keine Trommler, keine Vereinshymnen und keine Haßgesänge. Es gab überhaupt keine Fans, nicht einmal Zuschauerränge. Denn zur Zeit des Volksfußballs, als man noch keine fest definierten Regeln oder Spielfelder kannte, existierte noch keine Trennung in Spieler und Zuschauer.“[1] Seit dieser Zeit hat sich die Situation jedoch grundlegend verändert, gerade in den letzten Jahrzehnten rückte der Profi-Fußball mehr und mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Immer neue Besucherrekorde in den Fußballstadien der einzelnen Vereine gingen mit der Tatsache einher, daß sich auch die Zuschauerschaft in den letzten Jahren mehr und mehr veränderte. Zwar dominieren in den Fußballstadien noch immer die Männer, doch der Anteil der weiblichen Fans hat sich in der vergangenen Zeit immer mehr erhöht. Die wachsende Frauenquote in der Fangemeinde führt allerdings auch zu neuen Aspekten der Fußball-Fankultur, welche einer eingehenden Untersuchung bedürfen. Im Rahmen dieser Arbeit soll nun der Frage nachgegangen werden, wie die weiblichen Fußballanhänger ihr Fansein organisieren, ob beispielsweise spezifische Verhaltensweisen und Erlebnismodi oder eventuell sogar charakteristische Arten der Auseinandersetzung mit dem Spiel und dem Umfeld des Vereins bestehen.
Das sich an diese Einleitung anschließende zweite Kapitel vermittelt zunächst eine Übersicht über den aktuellen Forschungsstand auf dem Themengebiet der weiblichen Fußballfans. Dabei wird sehr schnell deutlich, daß die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Forschungsgegenstand kaum ausgeprägt ist. Im Gegensatz zu den männlichen Fußballfans und zu ihrer Präsenz im Stadion sind die Frauen in der Literatur nur sehr spärlich vertreten.
Nachfolgend wird im dritten Punkt die methodische Vorgehensweise bei dieser Untersuchung dargestellt, welche vor allen Dingen durch das problemzentrierte Interview, als einer Sonderform des qualitativen Interviews, geprägt ist. Weiterhin werden in diesem Zusammenhang die diversen Arten des Feldzugangs und die Vorgehensweise bei der Datenauswertung veranschaulicht.
Der vierte Gliederungspunkt schildert die besondere Situation des Fußballclubs
1. FC Kaiserslautern, aus dessen Umfeld die befragten weiblichen Fans stammen, und die Einbindung dieses Traditionsvereins in die Stadt Kaiserslautern und die umgebende Region. Die bestehende Verbundenheit des Vereins und der Menschen eines ganzen Gebiets wird dabei unter Beachtung der Begriffe ‚Heimat‘ und ‚Ortsbezogenheit‘ erörtert.
In Kapitel fünf werden einige generelle Aspekte und Details der Fußball-Fankultur, wie beispielsweise äußere Erkennungszeichen und charakteristische Rituale der Fangemeinde, näher dargestellt. Außerdem beschäftigt sich dieser Abschnitt mit einer spezifischen Art der Ausdifferenzierung der allgemeinen Fanszene in einzelne Fangruppen und mit der Verbindung der Fußball-Fankultur mit dem Phänomen der Außeralltäglichkeit.
Der sich anschließende sechste Gliederungspunkt beinhaltet eine einleitende Beschreibung weiblicher Fußballfans. Dabei wird in einem ersten Schritt die bisherige Entwicklung der weiblichen Fankultur kurz skizziert, und in einem nächsten Schritt werden einige problematische Aspekte im Zusammenhang mit der Charakterisierung und Abgrenzung der weiblichen Fangruppen, welche sich im Rahmen dieser Untersuchung ergaben, geschildert.
Das siebte Kapitel umfaßt eine ausführliche Darstellung der vier weiblichen Fantypen (Normalos, Teenies, Fancluberinnen, Fanatikerinnen), die sich im Rahmen dieser Arbeit, anhand der durchgeführten Interviews mit FCK-Fans, herauskristallisierten. Zusätzlich wird eine ganz besondere weibliche Fanpersönlichkeit, eine 64jährige Schweizerin, die zu jedem Heimspiel des FCK aus Zürich anreist, in einem Einzelfall-Porträt beschrieben.
Punkt acht beschreibt im Anschluß daran bestehende Differenzen zwischen weiblichen und männlichen Fans, welche sich nicht allein in der Organisationsstruktur des jeweiligen Fanseins oder geschlechtsspezifischen Erlebnismodi erschöpfen, sondern auch durch den Konsum von Alkohol und das Auftreten von Aggressivität bestimmt werden.
Abschließend beschäftigt sich die Schlußbetrachtung mit einer zusammenfassenden Darstellung der bis dahin behandelten Aspekte der Untersuchung und gibt einen Ausblick auf mögliche zukünftige Entwicklungen auf diesem Gebiet.
2. Aktueller Forschungsstand
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen der weiblichen Fußballfans erstreckt sich in Deutschland bisher auf wenige Veröffentlichungen, welche meistens in Form von Artikeln und Aufsätzen abgefaßt sind. Zusätzlich existieren einige Werke, die sich in allgemeiner Art mit der Materie ‚Frauen und Fußball‘ beschäftigen. Die Durchsicht verschiedener Werke ergibt folgendes Bild: Das von Beate Fechtig vorgelegte Buch zu diesem Thema beinhaltet Aufsätze und Abhandlungen zur Geschichte des Damenfußballs, zu Fußballspielerinnen, Trainerinnen und Journalistinnen, ebenso wie zu Frauen von Fußballprofis und zu weiblichen Fußballfans. „Frauen und Fußball – zwei Welten treffen aufeinander“[2], diese Aussage aus dem Vorwort ihres Buches bestätigt sich in leicht abgewandelter Form ebenso für die Präsenz weiblicher Fußballfans in der wissenschaftlichen Literatur. In den fachwissenschaftlichen Veröffentlichungen sind die weiblichen Fußballfans deutlich unterrepräsentiert. Einer der wenigen weiteren Artikel, der sich mit dieser Thematik beschäftigt, wurde von Claudia Pöhland verfaßt und beinhaltet einen kurzen Abriß der aktuellen Situation innerhalb der deutschen Fußballstadien. Die Autorin stellt dar, wie durch die allgegenwärtige Präsenz der Medienlandschaft und die Bestrebungen der einzelnen Vereine das Fußballspiel zu einem ‚Allrounderlebnis‘ für die ganze Familie werden zu lassen, auch immer mehr Frauen den Weg ins Fußballstadion finden. Zudem setzt sich die Verfasserin kritisch mit der althergebrachten Meinung auseinander, daß Fußball ein reiner Männersport ist und die Kombination von Frauen und Fußball bereits einen Widerspruch an sich darstellt.[3] Ein etwas älterer Aufsatz von Alexander Thomas befaßt sich mit der Thematik des Damenfußballs und dessen bisheriger Entwicklung in Deutschland[4], und ein relativ kurzer Artikel von Gisela Kern gibt die Meinungen dreier „FußballFrauen“[5], zweier Fußballspielerinnen und der Ex-Frau eines Fußballfans wieder.
Die wissenschaftliche Literaturlage zum Themenkomplex der männlichen Fußballfans stellt sich hingegen völlig anders dar. Es existieren diverse Veröffentlichungen zu diesem Themengebiet, in vielen Fällen sogar in detaillierter Buchform. Die Werke der Autoren Peter Becker und Gunter A. Pilz [6], Wilhelm Heitmeyer und Jörg-Ingo Peter [7] sowie das Buch von Hans Ulrich Herrmann [8] beschäftigen sich in sehr ausführlicher Form mit männlichen (jugendlichen) Fußballanhängern. Sie beschreiben die Entwicklung der Fußball-Fankultur, die Motivationen der Fußballfans, aber auch Gesellungsformen und die Gewaltaffinität mancher Fans. Zusätzlich existieren noch etliche Veröffentlichungen in Artikel- bzw. Aufsatzform, die sich mit jeweils spezifischen Themenkomplexen der Fußball-Fankultur befassen. In einigen Publikationen zu männlichen Fußballfans finden auch Frauen ab und zu Erwähnung. In den meisten Artikeln und Aufsätzen werden Frauen dabei vielfach als „Freundin von ...“ dargestellt, als eine Art Anhängsel, deren Anwesenheit im Fußballstadion lediglich dem Zweck dient, die männliche Fanehre über sie zu definieren.[9]
Im Vergleich zur Anwesenheit im Fußballstadion sind die weiblichen Fans in der wissenschaftlichen Literatur also noch immer deutlich unterrepräsentiert. Untersuchungen zufolge ist heute bereits jeder vierte Fußballfan weiblich[10], und die aktuellen Bilder aus den Fußballstadien zeigen deutlich, daß der Anteil der Frauen an der Gesamtheit der Fans mehr und mehr ansteigt. Dieser Entwicklung wird von der Literatur jedoch keine Rechnung getragen. Wie bereits dargestellt existieren kaum detaillierte Veröffentlichungen zum spezifischen Themenkomplex weiblicher Fußballfans. Auch die Motivationen der weiblichen Fans und der Grad der Beteiligung am Fanalltag bleiben bei den bisherigen Abhandlungen weitgehend im Dunkeln. Dabei lassen sich durchaus einige Hypothesen bezüglich der weiblichen Fankultur aufstellen, welche natürlich einer gründlichen Überprüfung bedürfen:
1) Frauen betreiben eher einen persönlichen Starkult als Männer, sie favorisieren viel öfter einen spezifischen Fußballspieler, dessen Fan sie sind. Je jünger die Frauen sind, desto hingebungsvoller betreiben sie diese Leidenschaft.
2) Für Männer steht während eines Fußballspiels – neben den spielerischen Fähigkeiten – eher der Kampf im Vordergrund, für die Frauen eher die Körperlichkeit der ‚Kämpfer‘.
3) Je größer die allgemeine Identifikation mit dem Verein innerhalb seines ganzen Umfeldes (Stadt, Region) ist, desto größer ist auch die weibliche Fangemeinde des Fußballvereins.
4) Je medienwirksamer der Fußball vermarktet wird (‚ran‘, Champions League), je mehr er als Massenphänomen alle Bevölkerungsschichten erreicht, desto mehr Frauen finden den Weg ins Stadion bzw. in die Fangemeinschaft.
5) Je mehr Bestrebungen in Richtung Fußball als ‚Freizeitvergnügen für Groß und Klein‘ unternommen werden, desto mehr weibliche Fans kommen ins Stadion. Hinzu kommt eine Veränderung der gesellschaftlichen Perspektive, Fußball wird nicht mehr nur als primitiv und rowdyhaft angesehen, sondern als gesellschaftliches und kulturelles Ereignis.
6) Wenn Frauen ins Stadion gehen, dann viel eher in Fangruppen als alleine. Die Gemeinschaft vermittelt ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit in einer – trotz wachsender weiblicher Teilnahme – noch immer männlich dominierten Freizeitkultur.
7) Die weiblichen Fans lassen sich unterschiedlichen Fantypen zuordnen, welche sich u.a. in Organisationsform, Art der Motivation und Grad der Beteiligung unterscheiden.
Die Richtigkeit dieser Hypothesen soll im folgenden, mit Hilfe spezifischer qualitativer Forschungsmethoden, untersucht werden. Weiterhin versucht diese Arbeit ein differenziertes Bild der weiblichen Fans darzustellen und aktuelle Entwicklungen in diesem Bereich zu berücksichtigen.
3. Methodische Vorbemerkungen
3.1 Methodik
Das qualitative Interview als eine Sonderform der Befragung hat in den vergangenen Jahren eine vermehrte Beachtung innerhalb der empirischen Sozialforschung erfahren. Dabei sei im folgenden unter einem Interview ein planmäßiges Vorgehen mit wissenschaftlicher Zielsetzung verstanden, „bei dem die Versuchsperson durch eine Reihe gezielter Fragen oder mitgeteilter Stimuli zu verbalen Informationen veranlaßt werden soll.“[11] Im Gegensatz zu den rein quantitativen Forschungsmethoden, die den Befragten, wenn überhaupt, einen relativ geringen Spielraum für individuelle Erfahrungen und Statements lassen, ermöglicht das qualitative Interview, die befragten Personen als Einzelpersonen stärker in den Vordergrund zu stellen. Dadurch, daß in einem solchen Gespräch keine feste Fragen-Reihenfolge mit vorgegebenen Antwortformulierungen besteht, erlaubt diese Form des Interviews den Befragten offen und ohne, durch den Fragebogen vorgegebene, formelle Einschränkungen zu den spezifischen Themengebieten Auskunft zu geben. Zusätzlich bietet diese Art der Befragung die Chance, dem betreffenden Forschungsgegenstand möglichst offen gegenüberzutreten, um bestehende Hypothesen zu überprüfen, zu ergänzen und abzusichern oder gegebenenfalls durch neue zu ersetzen.
Eine spezifische Ausprägung des qualitativen Interviews stellt das sogenannte problemzentrierte Interview dar, welches von Andreas Witzel konzeptioniert wurde. Dabei erfüllt dieses Interview eine doppelte Funktion, „einmal bezieht es sich auf eine relevante gesellschaftliche Problemstellung und ihre theoretische Ausformulierung als elastisch zu handhabendes Vorwissen des Forschers; zum anderen zielt es auf Strategien, die in der Lage sind, die Explikationsmöglichkeiten des Befragten so zu optimieren, daß sie ihre Problemsicht zur Geltung bringen können.“[12] Ein wesentlicher Bestandteil des problemzentrierten Interviews ist der sogenannte Leitfaden, welchem die Aufgabe zukommt, das Gespräch zwischen Interviewer und Befragtem zu strukturieren bzw. zu lenken. Mit Hilfe des Leitfadens werden spezifische Themenkomplexe abgehandelt, die helfen, die einzelnen Interviews in ähnlicher Weise aufzuschlüsseln und diese somit untereinander vergleichbar zu machen.
Zur Erforschung der Erlebniswelten weiblicher Fußballfans eignet sich diese spezifische Form des qualitativen Interviews ganz besonders, denn sie ermöglicht den befragten Personen möglichst ausführlich zu den, durch den Leitfaden vorgegeben Themen, Stellung zu nehmen. Gleichzeitig wird dem Interviewer die Chance gegeben, durch ergänzende Nachfragen bestimmte Themengebiete zu vertiefen und durch das Gespräch neu hinzukommende Inhalte aufzunehmen, um aus dieser möglichst ausführlichen individuellen Darstellungsweise unter Umständen übergreifende Muster ableiten und so eine entsprechende Typologie herstellen zu können.
Der Großteil, der für diese Arbeit gesammelten Daten wurde deshalb mit Hilfe eben dieser Form der Befragung erhoben. Die Methode erlaubt es, eine Gesprächssituation zu schaffen, in welcher sich die einzelnen Interviewpartner selbst als Experten bezüglich des Interviewthemas wahrnehmen können. Dies führt dazu, daß sich die betreffenden Personen ernst genommen fühlen, das Interesse an der Unterhaltung wächst und es somit möglich ist, das Gespräch in einer offenen und angenehmen Atmosphäre durchzuführen. Die veranstaltete Gruppendiskussion war in ihrem Aufbau ebenfalls an den Interviewleitfaden angelehnt. Im Verlauf der Diskussion zeigten sich jedoch die spezifischen Vor- und Nachteile dieser Form der Befragung. Einerseits wurden mehr Themengebiete und Gesichtspunkte angesprochen als in der doch etwas künstlicher wirkenden Situation eines Einzelinterviews, andererseits bestanden auch gewisse Koordinationsprobleme, denn die Beteiligten sprachen doch mehr oder weniger häufig durcheinander, was zwangsläufig zu gewissen Schwierigkeiten bei der Auswertung des Gespräches führte.[13]
In einem Ausnahmefall war der direkte persönliche Kontakt, der zur Durchführung eines problemzentrierten Interviews nötig gewesen wäre, aufgrund der großen räumlichen Distanz zwischen Kaiserslautern und Zürich nicht herzustellen. Deshalb kam in dieser Angelegenheit lediglich eine schriftliche Befragung mit Hilfe eines Fragebogens, welcher im Aufbau an den Leitfaden der Interviews angelehnt war, in Betracht. Die Fragen waren in offener Form gestellt, so daß der Befragten, ähnlich dem problemzentrierten Interview, ein relativ großer Spielraum für eine detaillierte individuelle Beantwortung blieb.
3.2 Feldzugang
Der Kontakt zu den einzelnen Gesprächspartnern wurde auf höchst unterschiedliche Art und Weise hergestellt. Eine sehr erfolgversprechende Variante war der Besuch der Homepage des 1. FC Kaiserslautern im Internet. Hier bietet der Verein seinen Mitgliedern, Fans und Interessierten die Möglichkeit, sich in einem sogenannten Gästebuch mit diversen Kommentaren, Einstellungen und Meinungen zu verewigen. In diesem Gästebuch fanden sich unterschiedliche Eintragungen von weiblichen FCK-Fans, die einerseits ihre Meinung zur aktuellen Situation des Vereins äußerten und andererseits auf diesem Wege Kontakt zu anderen FCK-Fans suchten, um sich mit ihnen auszutauschen. Über die jeweiligen E-Mail-Adressen wurde Kontakt zu den betreffenden Fans aufgenommen und Erkundigungen eingezogen, ob sie Interesse an einem Interview über den FCK bzw. über ihre eigene Rolle als weibliche FCK-Fans hätten. Der größte Teil von ihnen war auf der Stelle zu einem solchen bereit, lediglich bei zwei Mädchen kam es aufgrund mangelnder zeitlicher Flexibilität der beiden nicht zu einem Gespräch. Eine Alternative zu dieser Methode stellte der Besuch des Trainings der Mannschaft des FC Kaiserslautern dar. Bei diesen Gelegenheiten war es möglich, weibliche Fans direkt anzusprechen und somit in den meisten Fällen gleich einen Zeitpunkt für ein Interview zu vereinbaren. Weiterhin erwies sich ein Gespräch mit dem offiziellen Fanbeauftragten des FCK als sehr erfolgreich, er war in der Lage, diverse Informationen über einige Fanclubs zu vermitteln. Mit einem Fanclub konnte ein Termin vereinbart werden, zu dem dann auch fünf weibliche Fanclubmitglieder erschienen. Aufgrund der Teilnehmerzahl gestaltete sich das Gespräch dann jedoch eher als Gruppendiskussion statt als ‚normales‘ Interview, was sich jedoch sehr anregend auf den Gesprächsverlauf und somit auch auf die Ergiebigkeit der Informationen auswirkte. Ein weiteres Interview mit einer Fanclubvorsitzenden kam durch die Hilfe eines Fanclubverzeichnisses aus dem Internet zustande, und zusätzlich vermittelte diese Fanclubliste einige erste Informationen über den ‚besonderen‘ weiblichen FCK-Fan aus Zürich. Mit dieser Dame wurde ein erster Kontakt über E-Mail geknüpft, und nach einem flüchtigen Kennenlernen erklärte sie sich zur Teilnahme an einer Befragung bereit und schickte den Fragebogen umgehend ausgefüllt zurück. Ein weiterer Kontakt zu weiblichen FCK-Fans kam über private Bekanntschaften zustande. Alle angesprochenen Fans erklärten sich gerne zu einem Interview bereit, und mit einer Ausnahme erschienen sie auch alle pünktlich zum vereinbarten Termin.
3.3 Auswertung des Datenmaterials
Alle durchgeführten Interviews und auch die Gruppendiskussion wurden, nachdem das Einverständnis der Befragten eingeholt wurde, auf Tonband aufgezeichnet. Dies hat den Vorteil, daß der Interviewer seine volle Aufmerksamkeit dem jeweiligen Gespräch widmen kann, ohne nebenbei protokollieren zu müssen, außerdem ermöglicht die Aufnahme eine Art Kontrolle des Gesprächskontexts und der Interviewerrolle. Nach jedem Interview wurde ein sogenanntes Postskriptum angefertigt, dessen Aufgabe darin besteht, auch die nicht vom Tonband aufgezeichneten Interaktionen, sowohl vor und während des Gesprächs als auch nach dessen Ende, darzustellen. Zusätzlich werden darin die jeweilige Gesprächssituation, die äußeren Rahmenbedingungen sowie Beobachtungen, Zweifel und Vermutungen des Interviewers notiert, die eine spätere Auswertung des Interviews möglicherweise erleichtern können.[14]
Das im Rahmen der vorliegenden Arbeit in Form von Tonbandaufzeichnungen erhobene Datenmaterial wurde zunächst transkribiert und anschließend qualitativ ausgewertet. In einzelnen Fällen war es nötig Interviews ins Hochdeutsche zu ‚übersetzen‘ und den Grundsätzen der Schriftsprache anzugleichen, um eine exakte Verwertung des Materials zu gewährleisten. Dabei war es jedoch wichtig, die einzelnen Schritte jeweils anhand der Tonbandaufzeichnungen präzise nachzuvollziehen, um durch die ‚Übersetzung‘ eventuell auftretende Sinnverzerrungen so weit als möglich auszuschließen. Als Grundlage für die Auswertung diente der Interviewleitfaden, dessen einzelne Kategorien eine gewisse Strukturierung der einzelnen Gespräche ermöglichten bzw. vorgaben. Die Porträts der unterschiedlichen Fantypen sind dabei wie folgt gegliedert:
- Fankultur/Organisation
- Gemeinschaft/Interaktion
- Erlebnismodi/Emotionen
- Geschlechtsspezifik
Diese Vorgehensweise schafft die Voraussetzungen, die einzelnen Individuen untereinander, aber auch die spezifischen Fantypen miteinander vergleichbar zu machen. Im Fall der Gruppendiskussion gestaltete sich die Auswertung etwas schwieriger, da die beteiligten Personen sehr häufig auch durcheinander sprachen, waren einige Textpassagen unverständlich und konnten somit nicht vollständig transkribiert werden.
Die durchgeführte schriftliche Befragung, welche in ihrer Struktur an den Interviewleitfaden angelehnt war, wurde mit Hilfe der Leitfadenkategorien ausgewertet. Da die befragte Person jedoch eine solch besondere ‚Fanpersönlichkeit‘ darstellte, mündete die Auswertung des Fragebogens in eine Einzelfalldarstellung, eine Art Porträt.
Es läßt sich folgender abschließender Stand der Datenerhebung festhalten:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die befragten weiblichen Fußballfans verteilen sich nach ihrem Alter wie folgt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
4. Der 1. FC Kaiserslautern und die Einbindung des Vereins in die Stadt Kaiserslautern und die umgebende Region
Der 1. FC Kaiserslautern, welcher am 02.06.1900 gegründet wurde, gilt als einer der Traditionsvereine der Fußball-Bundesliga. Ursprünglich entstand der 1. FC Kaiserslautern als Zusammenschluß mehrerer ortsansässiger Vereine, bevor allerdings der heutige Name gewählt wurde, änderte sich auch die Bezeichnung des Vereins einige Male. Trotz einiger Hochs und Tiefs des Vereins war Kaiserslautern seit Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 bis zur Saison 1996/97 beständig Mitglied der obersten Fußballklasse. In jenem Jahr aber mußte der
1. FCK als Gründungsmitglied nach 33 Jahren Erstliga-Zugehörigkeit aus der Bundesliga absteigen. Fans, Verantwortliche und Spieler des Vereins mußten sich für ein Jahr mit der Realität der Zweiten Liga abfinden. In Kaiserslautern ging in dieser Zeit die Angst vor einem schwarzen Loch um, in welchem der Verein in der Zweiten Liga versinken könnte. Doch die Fans unterstützten ihren Verein nach Kräften, die Zuschauerinnen und Zuschauer strömten wie in Erstliga-Zeiten in das Stadion auf den Betzenberg und auch die Auswärtsspiele des FCK wurden zu wahren Pilgerfahrten der Fans. In der Saison 1997/98 gelang dem 1. FCK dann jedoch der direkte Wiederaufstieg in die Eliteklasse des deutschen Fußballs. Innerhalb der fast 100jährigen Geschichte des Vereins konnten jedoch auch einige wichtige Erfolge verzeichnet werden, so errang der 1. FCK in den Jahren 1951, 1953, 1991 und 1998 den Titel des „Deutschen Meisters“; desweiteren konnten zwei Pokalsiege (1990 und 1996) und ein Super-Cup-Sieg (1991) auf Seiten des FCK verbucht werden.
Obwohl vor allem der Profifußball den Verein und die Stadt Kaiserslautern auch international bekannt gemacht hat, widmen sich die mehr als 10.500 weiblichen und männlichen Mitglieder des Vereins jedoch nicht nur dem Fußballsport, sondern auch diversen anderen Sportarten wie beispielsweise Basketball, Boxen, Handball, Hockey und Leichtathletik.[15] Genauere Angaben über die FCK-Mitglieder lassen sich anhand zweier Mitgliederstatistiken ablesen:
FCK-Mitgliederstatistik nach Abteilungen[16]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Altersstruktur aller Mitglieder16
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die breite Öffentlichkeit nimmt jedoch in der Hauptsache Notiz von den Profifußballern des FCK, von den Erfolgen und Mißerfolgen der Mannschaft um Ciriaco Sforza und Youri Djorkaeff. Alle vierzehn Tage, regelmäßig zu den Heimspielen des FCK, wird das Fritz-Walter-Stadion zum Ziel wahrer Besucherströme, bis auf wenige Ausnahmen während der Saison ist das Fußballstadion mit 40.500 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauft. An den Spieltagen der Fußball-Bundesliga herrscht dann sowohl in der Innenstadt als auch auf den Autobahnen und Bundesstraßen rings um Kaiserslautern ein buntes Treiben. Dies ist unter anderem auf die Tatsache zurückzuführen, daß ein Großteil der Fans des FCK nicht aus Kaiserslautern selbst oder aus dem direkten Umland der Stadt kommt. Die Mehrzahl der Anhänger des Vereins nehmen für ihr Fansein längere Anreisezeiten in Kauf, viele kommen aus dem Saarland, dem Rheinland, dem Raum Trier, aus Luxemburg, der Vorderpfalz und aus Hessen. So verbindet der 1. FC Kaiserslautern Menschen einer gesamten Region, die über die Pfalz hinausreicht, auf besondere Weise.[17]
„Wer nach Kaiserslautern kommt, den muß man über die Bedeutung des 1. FC Kaiserslautern und seines Stadions für die Stadt und Region nicht lange aufklären. Symbolträchtig erhebt sich das Stadion auf dem ‚Betze‘ wie eine Burg über der Stadt (...). Bei Flutlichtspielen erhält man den Eindruck, die Stadt würde von hier aus an- und ausgeknipst.“[18] Eng verbunden mit dem Verein 1. FCK ist natürlich Kaiserslautern und die unmittelbar umgebende Region. Die Stadt Kaiserslautern, welche im Bundesland Rheinland-Pfalz liegt und dem Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz angehört, gilt als Oberzentrum der Region Westpfalz. Innerhalb der Grenzen der Großstadt leben 101.315 Einwohner (1998), darunter 9.554 Ausländer, was einem Anteil von 9,4% entspricht. Insgesamt wohnen somit 18,2% der Bewohner der Region Westpfalz innerhalb der Stadtgrenze Kaiserslauterns. Die größten Arbeitgeber der Stadt Kaiserslautern und der umgebenden Region sind das Opel-Werk, die US-Army und die Firma Pfaff. Fakt ist weiterhin, daß sich die Stadt im Mittelpunkt einer strukturschwachen Region befindet, in einer (ökonomischen) Randlage. Die Arbeitslosenquote von Kaiserslautern betrug im Dezember 1999 10,6%.
Die sozialgeographische Situation der Stadt stellt sich folgendermaßen dar: Die A6 von Saarbrücken nach Mannheim führt direkt an Kaiserslautern vorbei, desweiteren leitet einen die A62 ab Landstuhl direkt in Richtung Pirmasens, Kusel und Trier. Die sich noch im Bau befindliche A63 ebnet den Weg nach Mainz, und von dort erschließen diverse weitere Autobahnen das Rhein-Main-Gebiet. Kaiserslautern liegt an der Bahnlinie Saarbrücken-Mannheim, weiterhin bestehen direkte Zugverbindungen nach Bingerbrück, Pirmasens, Lauterecken und in diverse weitere Ortschaften. Die Entfernungen zu den nächstgelegenen Flughäfen betragen nach Frankfurt am Main circa 100 Kilometer und nach Saarbrücken circa 60 Kilometer. Das kulturelle Angebot der Stadt umfaßt u.a. diverse Bibliotheken, Sporteinrichtungen, Kinos, ein Theater, in welchem Opern, Operetten, Musicals, Schau- und Kammerspiele aufgeführt werden, ein Museum, ein Kulturzentrum und eine Pfalzgalerie. Zudem findet im Jahr 2000 die Landesgartenschau innerhalb der Stadtgrenzen statt, von der erwartet wird, daß sie viele Gäste in das Zentrum der Westpfalz locken wird. Diverse Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Grund-, Haupt-, Sonder- und Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen, ein technisches Gymnasium und ein Wirtschaftsgymnasium, sowie eine Volkshochschule) ergänzen das Kulturangebot der Stadt. Desweiteren verfügt Kaiserslautern über eine Vielzahl von Freizeit- und Sporteinrichtungen, und direkt vor der Haustür eröffnet sich den Kaiserslauterern mit dem Naturpark Pfälzerwald das größte zusammenhängende Waldgebiet in Deutschland.[19]
Trotz der auch regional übergreifenden Aktualität des 1. FC Kaiserslautern spielen gerade in diesem Zusammenhang natürlich ganz besonders die Aspekte der Heimat und Ortsbezogenheit von Menschen eine wichtige Rolle. In der heutigen Zeit der Modernisierung, des sozialen Wandels aller Lebensformen, der zunehmenden Anonymisierung und Entwurzelung, suchen Menschen immer häufiger nach neuen Räumen von Heimat. In vielen Bereichen findet eine Art Rückbesinnung auf Heimat und Region statt, denn die meisten Menschen sind auf eine gewisse Art und Weise auf die Zugehörigkeit zu einer fortdauernden Gemeinschaft angewiesen, innerhalb derer die Bedürfnisse nach Sicherheit, emotionaler Beständigkeit, Bestätigung und Vertrauen eine Antwort finden. Heimat läßt sich dabei als eine Art einmaligen (räumlichen) Erfahrungsraum darstellen, einen subjektiven Bereich der Vertrautheit. Dieses Gefühl wächst den Menschen schon von Kindesbeinen an durch die Gesamtheit der Traditionen und spezifischen Lebensbedingungen, durch Zuteilung und Empfang partieller Loyalitäten und Sinnerfülltheiten zu. Innerhalb dieses komplexen Gebildes reift der einzelne Mensch zu einer individuellen Persönlichkeit heran, knüpft erste Beziehungen in der sozialen Welt und sammelt erste Erfahrungen in der Gesellschaft. Allerdings muß man sich Heimat in gewisser Weise auch aktiv aneignen und gestalten, denn nur in der bewußten Auseinandersetzung mit diesem Thema kann der einzelne Mensch das für die eigene Identität so wichtige Passungsgefüge zwischen sich und seiner Umwelt herstellen. Die häufig positive Besetzung der eigenen Heimat – sowohl in der territorialen als auch in der individuellen Ausprägung – ermöglicht es dem Menschen eine eigene Identität zu finden und auszuprägen und später, auch in eventuellen Krisen- und Umbruchsituationen, eine emotionale und soziale Sicherheit zu erlangen und zu erhalten. Der jederzeit mögliche Rückzug auf die eigene Heimat schafft die Voraussetzungen für die Menschen soziale Zugehörigkeiten zu empfinden, diese zu konsolidieren oder neu auszuprägen.[20]
Eng verbunden mit dem Begriff der Heimat ist das Phänomen der Ortsbezogenheit, der Tendenz von Menschen, sich in bestimmtem Situationen und zu bestimmten Zeiten mit einem Ort zu identifizieren. Der Ort, ganz besonders der eigene Geburtsort, in welchem man über die Jugendzeit hinaus einen Lebensabschnitt verbracht hat, dient als Bezugsobjekt, als Symbol der Identifizierung. Der Prozeß der sozialen Integration von Menschen in bestimmte Gruppen oder Gemeinschaften (auch Ortsgemeinschaften) findet über allgemein geteilte Werte und Normen statt. Zur Verstärkung der Integration bedienen sich die einzelnen Gruppierungen je spezifischer Ziele und Symbole, wie beispielsweise Fahnen, Gesängen, Tänzen, Wappen usw. Der Identifizierungsprozeß macht sich dabei die Aktivierung von bestimmten Symbolen zu ganz gewissen Situationen zunutze. Wenn ein Individuum diese spezifischen Symbole benutzt, so kommt auf diesem Wege auch ein Bezug auf die charakteristische Gruppierung zustande. Der Integrationsprozeß findet um so stärker statt, je mehr der Verkehrskreis einer Person, also Freunde und Bekannte, als Teil einer auf den Ort bezogenen Kategorie zutage tritt.
Die dauerhaften Verknüpfungen von Handlungen und Gefühlen mit einem bestimmten Ort führen häufig zu kollektiven Emotionen, welche sich in gewissen Situationen als Ortsbezogenheit von Menschen äußern können.[21]
Heimat und Ortsbezogenheit, diese beiden Begriffe stellen Phänomene dar, welche in gewisser Weise die enge Verbundenheit der Menschen aus der Region mit dem 1. FC Kaiserslautern erklären können. Der Verein bietet seinen Fans eine Art Identifikationspotential an, scheinbar „stiftet der Fußballverein regionale Identität in Zeiten weltweiter Globalisierung.“[22] Gerade in einer Region, die von Strukturschwäche und hoher Arbeitslosigkeit betroffen ist, suchen viele Menschen, sowohl Frauen als auch Männer, ein Gegenstück zu dem oft tristen Alltag, eine Art Gegenpol, um sich wenigstens ab und zu an einem positiven Erlebnis aufzubauen. Einiges davon finden sie auch im Fritz-Walter-Stadion beim FCK. Der Verein und das in den letzten Jahren immer weiter modernisierte Stadion sind erfreuliche Symbole einer Stadt und Region, in der ansonsten hauptsächlich Stagnation und pessimistische Stimmung vorherrschen. Für die Fans des 1. FC Kaiserslautern, und zu dieser Gruppe zählt sich ein Großteil der Bewohner der Region, bietet der Verein ein Stück Lebensqualität. „Denn der FCK ist nicht nur von sportlicher Bedeutung, sondern auch ein psychologischer und ökonomischer Faktor – mittelbar, als derzeit wichtigster Imageträger für Stadt und Region; unmittelbar, als bedeutender Steuerzahler und Arbeitgeber.“[23]
5. Fußball-Fankultur
Der Fußball hat in den vergangenen Jahrzehnten ein beständig wachsendes Interesse in der Öffentlichkeit erfahren. Von besonderer Bedeutung bei dieser Sportart sind dabei die sogenannten Fußballfans, Menschen, die Woche für Woche bei Heim- und Auswärtsspielen hinter ihrer Mannschaft stehen und diese durch diverse Aktivitäten unterstützen. Gerade in den Medien findet jedoch häufig eine recht einseitige Berichterstattung über die Fans statt. Für viele Journalisten sind sie ein Gegenstand, um Menschen das Gruseln zu lehren und somit die Einschaltquoten der Sendungen bzw. die Auflage von Zeitungen und Magazinen zu steigern. Ausschreitungen, Randale und Provokationen, Dinge, die im Umfeld eines Bundesliga-Spiels immer wieder vorkommen, werden in der Medienlandschaft häufig in den Mittelpunkt der Berichterstattung gerückt. Doch das Bild der Fußballfans ist vielschichtiger. Die Tatsache, Fan eines bestimmten Vereins zu sein, spielt im Leben der Menschen eine sehr wichtige Rolle. Durch die Zugehörigkeit zu der Gruppe der Fans realisieren die Betreffenden auch verschiedene, auf sich selbst bezogene, Erlebnisansprüche: Spannung und Ent-spannung, Gemeinschaftsgefühl, Zugehörigkeit, Anerkennung, Selbstbestätigung und nicht zuletzt auch Erfahrung von Identität.[24]
Doch was sind eigentlich Fußballfans, wie unterscheiden sie sich von der übrigen Zuschauerschaft von Fußballspielen und was prägt die Fußball-Fankultur? „Fußballfans sind demzufolge sportlich besonders interessierte Zuschauer, die sich durch ein hohes Maß prinzipiell nicht auswechselbarer Vereinstreue, verbunden mit einer überdurchschnittlichen Begeisterungsfähigkeit, von den distanzierten Besuchergruppen unterscheiden. Ihre stark affektive Bindung an das jeweilige Bezugsobjekt drängt nach kollektiver Stabilisierung und damit nach auch räumlicher Separierung von den übrigen Teilen des Publikums.“[25] Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer nimmt eine Ausdifferenzierung der Fan-Szenerie in drei Gruppen vor: Die konsumorientierten Fans zeichnen sich dadurch aus, daß der Fußball lediglich eine Freizeitbeschäftigung neben anderen und somit prinzipiell austauschbar ist. Diese Fans haben häufig keine allzu enge Bindung an den Verein, der Konsum des Fußballspiels steht im Vordergrund. Die betreffenden Personen finden ausreichende Akzeptanz und Bestätigung auch in anderen sozialen Bereichen, aus diesem Grund ist auch die Gruppenorientierung dieser Fans nur sehr schwach ausgeprägt. Der überwiegende Standort der konsumorientierten Fans ist der Sitzplatz-Bereich. Für die Gruppe der fußballzentrierten Fans steht das Erleben von Spannungssituationen in Verbindung mit dem Sport im Mittelpunkt. Sie zeichnen sich durch ein besonders großes Interesse am Fußballsport aus und besitzen eine absolute Treue zu ‚ihrem‘ Verein und zwar unabhängig von der aktuellen Leistung der Mannschaft. Der Fußball ist die Freizeitbeschäftigung schlechthin und nicht durch andere Aktivitäten austauschbar. Der Einzelne findet in der Gruppe der Fans Anerkennung und Bestätigung, deshalb ist auch die Gruppenorientierung dieser Menschen stark ausgeprägt. Der Stadionstandort dieser Fans ist der Fanblock im Stehplatz-Bereich. Kennzeichnend für die Gruppe der erlebnisorientierten Fans ist die Suche nach Spannung während eines Fußballspiels, generell jedoch ist der Fußball gegen andere spannende Freizeitaktivitäten austauschbar. Das Spiel wird als eine Art Spektakel angesehen und das Stadion wird als Repräsentationsfeld für Anerkennungsprozesse genutzt. Die erlebnisorientierten Fans gehören keiner stabilen Gruppe an, was auch an den wechselnden Stadionstandorten deutlich wird.[26]
Den maßgeblichen Rahmen für die Fußballfans – und zwar für die männlichen und weiblichen – bilden vor allem die Besuche der Spiele ihrer Mannschaft. Dabei treten ganz bestimmte Rituale, Symbole und Regeln in Erscheinung. Von besonderer Bedeutung für die Fans ist vor allen Dingen das Fußballstadion. Der Raum des eigenen Stadions ‚gehört‘ den heimischen Fans, er vermittelt Selbstbestätigung und Sicherheit. Für die einheimischen Fußballanhänger gilt es diesen Ort zu verteidigen, was mit Hilfe lautstarker Fangesänge und Graffitis an den Stadionwänden zum Ausdruck gebracht wird.
Äußerst wichtig ist zudem die Kleidung der Fans, denn durch sie ist man schon aus weiter Entfernung als Anhänger eines bestimmten Vereins zu erkennen. Trikots, Mützen, Schals, Jacken und die ärmellosen Fanwesten („Kutten“), gehören zur Grundausstattung eines Fans. Insbesondere die Kutte, die mit den unterschiedlichsten Aufnähern bestickt ist, stellt ein sehr wichtiges Kleidungsstück eines Fans dar. Gerade diese Sticker, die in ihrer bunten Farbenpracht die Kutten dicht bedecken, verdeutlichen die jeweiligen Orientierungen der Fußballfans. Jeder einzelne Aufnäher erzählt seine eigene Geschichte, es gibt beispielsweise Sticker von ganz besonderen Ereignissen (Meisterschaften, Pokalspielen usw.), bei denen der Träger selbst anwesend war. Desweiteren werden mit Hilfe dieses Mediums die gegnerischen Vereine, zu denen eine ganz besondere Feindschaft besteht, verhöhnt und verspottet, und die eigene Mannschaft besonders deutlich herausgestellt. Die Kleidung der Fans ist keine Alltagskleidung sondern eine nur zu bestimmten Anlässen getragene Festtagskleidung, mit der man sich ein gewisses Zugehörigkeitsbewußtsein innerhalb der eigenen Gruppe verschafft und gleichzeitig auch bewußt gegen andere Gruppen abgrenzt. „Nach innen versichert man sich der Cliquenzugehörigkeit und verspricht sich zusammenzuhalten, nach außen grenzt man sich bewußt ab. Die Kleidung wird unter diesem Gesichtspunkt zu einer Gesinnungs- und Bekenntnisbekleidung.“[27] Grundsätzlich ist bei der Kleidung alles erlaubt was gefällt, jedoch muß eine gewisse Uniformität unter den Fans eines Vereins erhalten bleiben, damit die Mannschaft, die man gemeinsam unterstützt, als allgemeines Identifikationssymbol erkennbar bleibt. Mit der bewußt getragenen Fankleidung will der jeweilige Träger Signale der Zugehörigkeit zu und Identifikation mit dem eigenen Verein setzen.
Ein weiteres Ritual, das in den Stadien Woche für Woche zelebriert wird, sind die Gesänge, die Sprechchöre und das rhythmische Klatschen der Fans. Häufig sind alte Schlager oder Volkslieder Grundlage für Fangesänge, diese werden übernommen und für den eigenen Gebrauch umgetextet bzw. umgedichtet. Ziel dieser Gesänge ist die Verteidigung des eigenen Territoriums, die Unterstützung der Mannschaft und die Provokation der jeweiligen Gegner – sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen. Die wichtigste Funktion der Gesänge ist allerdings, ganz ähnlich wie bei der fanspezifischen Kleidung, die Stärkung der Gemeinschaft und das Finden von Identität innerhalb bzw. mit Hilfe der Gemeinschaft. Weiterhin spielen in dieser noch immer von Männern dominierten Kultur Alkohol, dessen Konsum auf die meisten Fans eine enthemmende Wirkung hat, wodurch Gefühle und damit auch das Gemeinschaftserlebnis intensiver erlebt werden, und maskuline Normen wie Härte, Verläßlichkeit und Mut eine wichtige Rolle innerhalb der Fangemeinschaft.[28] Die angesprochenen Aspekte einer Fußball-Fankultur verdeutlichen alle auf ihre Weise was den Fußballfans besonders wichtig ist und welche Bedeutung die Kleidung, die Gesänge, der Alkohol und der Männlichkeitskult für sie haben. Es geht hierbei vor allem um das Erlebnis und die Erfahrung von Gemeinschaft und zwar innerhalb einer relativ großen und kollektiven Ausdrucksform.
Im Zusammenhang mit der Fußball-Fankultur lassen sich auch deutliche Elemente des Außeralltäglichen erkennen. Feste und Feiern als universelle Erscheinungsformen in der Menschheitsgeschichte stellen Veranstaltungen dar, die sich von den alltäglichen Lebenswelten der Menschen abheben, allerdings zugleich auch als Bestandteil der spezifischen Alltagskultur angesehen werden. Aus eigener Erfahrung kennen die meisten Menschen Kirchen- und Familienfeste wie beispielsweise Taufe, Kommunion oder Konfirmation, Hochzeit und Geburtstag, aber auch Parties mit Freunden und Bekannten oder ganz einfach Zusammenkünfte von Gleichgesinnten zu ganz speziellen Anlässen. Viele geschichtliche Überlieferungen berichten von Festen und Feiern als Gelegenheiten, bei denen den teilnehmenden Personen die Möglichkeit gegeben wurde, aus dem jeweiligen Alltag auszubrechen, Emotionen auszuleben und neue Erfahrungen zu sammeln. Gerade auch in der heutigen Zeit kommt solchen außeralltäglichen Erlebnissen eine besondere Bedeutung zu. In einem Leben, in dem fast alles perfekt durchorganisiert ist und die Arbeit einen großen Teil des Lebens einnimmt, bieten Feste, Parties und Feiern die Gelegenheit, sich individuelle Freiräume zu schaffen und Routine, Langeweile und Frustration zu durchbrechen. Wie bereits Gerhard Schulze in seinem Werk „Die Erlebnisgesellschaft“ dargestellt hat, nimmt die Erlebnisorientierung als „unmittelbarste Form der Suche nach Glück“[29], einen wichtigen Platz im Leben der Menschen ein. Oftmals werden solche Ereignisse als eine Art Flucht aus der Wirklichkeit begriffen, eine Befreiung als dem Alltag, als sozialer Ort der individuellen und kollektiven Begegnung, das sonst Verbotene wird ausgelebt und bestehende Grenzen werden ganz bewußt übertreten, eben dies wird auch bei den allwöchentlichen Fußballspielen deutlich. Außeralltägliche Begegnungen können auch dazu führen, daß – zumindest für eine gewisse Zeit – eine Art Aufhebung oder Beseitigung von sozialen Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten des alltäglichen Lebens im Bewußtsein der Menschen zustande kommt. Aus diesem Grund dominiert bei diesen Gelegenheiten auch eine gewisse Ausgelassenheit und Phantasie.
Außeralltägliche Begegnungen können jedoch nicht nur innerhalb stabiler Gruppenzusammenhänge stattfinden, offensichtlich bieten auch Situationen, in denen sich eine Vielzahl von Menschen, die einander gar nicht persönlich kennen, den Rahmen für solche Zusammenkünfte. Bei diesen Treffen, z.B. bei Fußballspielen oder anderen Großveranstaltungen wie beispielsweise der Love-Parade o.ä., spielen oftmals auch ganz bestimmte Rituale eine Rolle. Durch das Ausleben dieser Rituale (gemeinsames Singen von Liedern, gemeinsames Tanzen, ...) wird das Gemeinschaftsbewußtsein der Gruppe gefördert und gestärkt, es wird deutlich, daß die Mitglieder zusammengehören und sich in der Gemeinschaft wohl fühlen. Eine der wichtigsten Aufgaben ist also – neben einer gewissen Abwechslung vom Alltag – vor allem in der Stärkung des Gemeinsamkeits- und Zusammengehörigkeitsgefühls zu sehen.[30] „Aus dem Fest geht die Gesellschaft gestärkt hervor; doch nicht nur sie. Auch für das einzelne Individuum gilt, was für die Gesellschaft als Ganzes gilt.“[31] Innerhalb der Gemeinschaft ist es dem Einzelnen möglich seine eigene Identität mit einzubringen und diese somit auch zu fördern und zu bestärken, was gerade in der heutigen Zeit der Entwurzelung und Anonymisierung von besonderer Bedeutung für den Einzelnen sein kann. In diesem Zusammenhang spielen auch Emotionen eine wichtige Rolle. Gefühle drücken oftmals spontane emotionale und affektive Zustände von Personen aus. Sympathie, Spannung und Anteilnahme werden besonders innerhalb der Gemeinschaft ausgelebt, wobei sich die Emotionen in dieser Konstellation auch wechselseitig verstärken können, also in der Gruppe intensiver erlebt werden können. Gerade in der modernen Gesellschaft werden durch Rationalisierung und Technologisierung die Gefühle der Menschen mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt.[32] Ab und zu findet dann jedoch eine Art ‚Ausbruch‘ aus dieser starren und geregelten Welt statt, Menschen lassen ihren Gefühlen freien Lauf und zwar häufig bei Gelegenheiten, die eine Abwechslung im Alltag darstellen und die nicht von bestehenden Vorschriften und Ordnungen geprägt werden.
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[1] Schulze-Marmeling, D.1: Vom Spieler zum Fan. Kleine Geschichte der Fußballfans. In: Schulze-Marmeling, D. (Hrsg.): „Holt Euch das Spiel zurück“: Fans und Fußball. Göttingen, 1995, S. 11.
[2] Fechtig, B.: Frauen und Fußball: Interviews, Porträts, Reportagen. Dortmund, 1995, S, 7.
[3] Vgl. Pöhland, C.: Fußball – Fans – Frauen. In: Schulze-Marmeling, D. (Hrsg.): „Holt Euch das Spiel zurück“: Fans und Fußball. Göttingen, 1995, S. 103ff.
[4] Vgl. Thomas, A.: Zur Sozialpsychologie des Damenfußballs. In: Albrecht, D. (Hrsg.): Fußballsport: Ergebnisse sportwissenschaftlicher Forschung. Berlin, 1979, S. 218ff.
[5] Kern, G.: FußballFrauen – drei Protokolle. In: Der Deutschunterricht, Jhg. 50, Heft 2/1998, S. 74.
[6] Vgl. Becker, P./Pilz, G.A.: Die Welt der Fans. Aspekte einer Jugendkultur. München, 1988.
[7] Vgl. Heitmeyer, W./Peter, J.-I.: Jugendliche Fußballfans. Soziale und politische Orientierungen, Gesellungsformen, Gewalt. Weinheim, München, 1988.
[8] Vgl. Herrmann, H.U.: Die Fußballfans. Untersuchungen zum Zuschauersport. Schondorf, 1977.
[9] Vgl. Becker, P./Pilz, G.A., a.a.O., S. 82.
[10] Vgl. Fechtig, B., a.a.O., S. 7.
[11] Scheuch, E.K.: Das Interview in der Sozialforschung. In: König, R. (Hrsg.): Grundlegende Methoden und Techniken der empirischen Sozialforschung. Erster Teil. Stuttgart, 1973, S. 70f.
[12] Witzel, A.: Verfahren der qualitativen Sozialforschung. Frankfurt a.M., 1982, S. 69.
[13] Vgl. Scheuch, E.K., a.a.O., S. 127ff.
[14] Vgl. Spöhring, W.: Qualitative Sozialforschung. Stuttgart, 1989, S. 179.
[15] Vgl. Rohrbacher-List, G.1: Punkte, Tore, Spieler – Daten zum Verein. In: Rohrbacher-List, G. (Hrsg.): 1. FC Kaiserslautern: der Berg, das Land und der Ball. Göttingen, 1995, S. 349.
[16] Quelle: 1. FCK (Hrsg.): fair. Das Mitglieder-Magazin des 1. FC Kaiserslautern. Kaiserslautern, 3. Quartal 1999, S.32.
[17] Vgl. Rohrbacher-List, G.2: Prolog – Der „Betze“ ist immer in Sichtweite. In: Rohrbacher- List, G. (Hrsg.): 1. FC Kaiserslautern: der Berg, das Land und der Ball. Göttingen, 1995, S. 11f.
18 Schulze-Marmeling, D.2: Pfälzer Spezialitäten. Über die Vor- und Nachteile, ein „Provinzverein“ zu sein. In: Rohrbacher-List, G. (Hrsg.): 1. FC Kaiserslautern: der Berg, das Land und der Ball. Göttingen, 1995, S. 275.
[19] Vgl. SVA (Hrsg.): Alles über Kaiserslautern 1999/2000. Mannheim, 1999, S. 8f.
[20] Vgl. Graf von Krockow, C.: Heimat – Eine Einführung in das Thema. In: Cremer, W./Klein, A. (Hrsg.): Heimat – Analysen, Themen, Perspektiven. Bielefeld, 1990, S. 56ff.
[21] Vgl. Treinen, H.: Symbolische Ortsbezogenheit. In: Atteslander, P./Hamm, B. (Hrsg.): Materialien zur Siedlungssoziologie. Köln, 1974, S. 234ff.
[22] Schmidt, K.-W.: Religion, Heimat, Identität. Vereinsbilder und Fansongs im Deutschunterricht – eine Anregung. In: Der Deutschunterricht, Jhg. 50, Heft 2/1998, S. 79.
[23] Schulze-Marmeling, D.2, a.a.O., S. 275.
[24] Vgl. Becker, P./Pilz, G.A., a.a.O., S. 11.
[25] Friebel, H.: Selbstorganisierte Jugendgruppen zwischen Partykultur und politischer Partizipation: am Beispiel von Jugendzentren und Fußball-Fanclubs. Wiesbaden, 1979, S. 45.
[26] Vgl. Heitmeyer, W./Peter, J.-I., a.a.O., S. 32f.
[27] Becker, P./Pilz, G.A., a.a.O., S. 35.
[28] Vgl. Ebenda, S. 35ff.
[29] Schulze, G.: Die Erlebnisgesellschaft: Kultursoziologie der Gegenwart. Frankfurt a.M., New York, 1997, S. 14.
[30] Vgl. Gebhardt, W.: Fest, Feier und Alltag: über die gesellschaftliche Wirklichkeit der Menschen und ihre Deutung. Frankfurt a.M., 1987, S. 36ff.
[31] Ebenda, S. 38.
[32] Vgl. Elias, N./Dunning, E.: The Quest for Excitement in Unexciting Societies. In: Lüschen, G. (Ed.): The Cross- Cultural Analysis of Sport an Games. Illinois, 1970, S. 31.
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- Christiane Schorr (Autor:in), 2000, Weibliche Fußballfans. Eine Typologie der Fans des 1. FC Kaiserslautern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28201
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