Marktentwicklung und technischer Fortschritt haben zu veränderten Kosten- und Leitungsstrukturen geführt. Durchschnittlich ist die Hälfte der Beschäftigten deutscher Industrieunternehmen in dem indirekten Leistungsbereich tätig.
Unter indirekten Leistungsbereichen sind jene Bereiche zu verstehen, deren anfallende Kosten überwiegend den Gemeinkosten zuzuordnen sind, beispielsweise Forschung und Entwicklung, Qualitätswesen, Beschaffung und Logistik. Da mit einem Anstieg der Gemeinkostenanteile aufgrund neuere technologischer Herausforderungen zu rechnen ist muss die Kosteneinsparung, Effizienzverbesserung, sowie realitätsnahe Gemeinkostenverrechnung für die Unternehmen mehr in den Fokus rücken, da dies essentiell wichtig für das „Überleben“ des Unternehmens ist.
Diese Tatsache ist der Grund dafür, dass nach neuen Wegen in der Kostenrechnung gesucht werden muss. Die Kostentransparenz muss zurückgewonnen werden. Die Prozesskostenrechnungsmethode gilt als Antwort auf diese neuen Anforderungen. Durch sie werden Planung, Erfassung, Kontrolle und Steuerung der Gemeinkostenbereiche möglich gemacht. Mit Prozesskostenrechnung werden Prozessabläufe kostenstellenübergreifend sichtbar, planbar und steuerbar gemacht. Dies passiert nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Kosten, sondern auch unter dem vom Qualität und Zeit. Die Prozesskostenrechnung versucht, konkreter zur eigentlichen Kostenverursachung vorzustoßen. Die Kosten- und Leistungsbeziehung werden dabei analytischer herausgearbeitet. Sie überträgt das Denken in Bezugsgrößen, wie es die flexible Plankostenrechnung für die flexible Plankostenrechnung für die Fertigung kennt, auf den Gemeinkostenbereich. Das Ziel ist eine leistungsorientierte Zurechnung von Gemeinkosten auf der Basis der Erfassung und Bewertung von Prozessen. Die Hauptzielsetzung der Prozesskostenrechnung besteht darin, Konzepte bzw. Methoden zum Management und zur Verrechnung der in der Praxis laufend steigenden Gemeinkosten aller indirekten Unternehmensbereiche zu entwickeln und breitzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Herangehensweise und Zielsetzung
- Definition
- Prozesse
- Prozesskostenrechnung
- Prozesserhebung und -analyse
- Ist-Aufnahme von Prozessen
- Prozessidentifikation und Abgrenzung
- Methoden zur Prozessaufnahme
- Fragebogen
- Interview
- Beobachtung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit hat zum Ziel, einen Leitfaden für die Vorbereitung der Prozessaufnahme im Kontext der Prozesskostenrechnung zu erstellen. Es werden die Begriffe Prozess und Prozesskostenrechnung definiert, die Ist-Prozess-Aufnahme und deren Modellierung erläutert, sowie die Identifikation und Abgrenzung von Prozessen im Geschäftsablauf behandelt. Verschiedene Methoden zur Prozessaufnahme werden vorgestellt.
- Definition und Abgrenzung von Prozessen und Prozesskostenrechnung
- Methoden der Ist-Prozess-Aufnahme
- Prozessidentifikation und -abgrenzung
- Methoden zur Prozessaufnahme (Fragebogen, Interview, Beobachtung)
- Zusammenhang zwischen Prozesskosten und Kostentreibern
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Problemstellung steigender Gemeinkosten im Kontext von Marktentwicklung und technischem Fortschritt in deutschen Industrieunternehmen. Ein Großteil der Beschäftigten arbeitet in indirekten Leistungsbereichen, was zu einem starken Anstieg der Gemeinkosten führt. Die Notwendigkeit von Kosteneinsparung, Effizienzverbesserung und realitätsnaher Gemeinkostenverrechnung wird hervorgehoben. Die Prozesskostenrechnung wird als Lösung präsentiert, um Planung, Erfassung, Kontrolle und Steuerung der Gemeinkostenbereiche zu ermöglichen und die Kosten- und Leistungsbeziehung analytischer herauszuarbeiten. Das Hauptziel ist eine leistungsorientierte Zurechnung von Gemeinkosten.
Definition: Dieses Kapitel definiert zunächst die Begriffe Tätigkeit und Aktivität. Eine Tätigkeit beschreibt einzelne Arbeitsschritte, während eine Aktivität mehrere Tätigkeiten einer Kostenstelle mit einem Arbeitsergebnis umfasst. Ein Prozess wird als logische Zusammenfassung zusammenhängender Aktivitäten verschiedener Kostenstellen definiert, die mit einem Arbeitsergebnis abgeschlossen werden. Wiederholende Prozesse ermöglichen die quantitative Ermittlung von Prozessmengen (Output), die als Kostentreiber fungieren. Die Gegenüberstellung von Prozesskosten und Prozessmengen erlaubt die Bildung von Prozesskostensätzen und liefert Kennzahlen für das Controlling.
Prozesserhebung und -analyse: Dieses Kapitel befasst sich mit der Ist-Aufnahme von Prozessen und deren Modellierung, einschließlich der Identifikation und Abgrenzung von Prozessen im Geschäftsablauf. Es werden die Herausforderungen und möglichen Schwierigkeiten bei der Prozessanalyse angesprochen, sowie die Bedeutung einer gründlichen Analyse für die erfolgreiche Implementierung der Prozesskostenrechnung betont. Die Kapitel geht auf die Bedeutung der Prozessanalyse für die Kostenoptimierung ein.
Methoden zur Prozessaufnahme: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Methoden zur Prozessaufnahme, darunter Fragebögen, Interviews und Beobachtung. Die Vor- und Nachteile jeder Methode werden im Detail erläutert und die Auswahl der geeigneten Methode wird in Abhängigkeit von den spezifischen Anforderungen des Prozesses und der verfügbaren Ressourcen diskutiert. Es wird erläutert wie man die Methoden kombiniert und welche Informationen die Methoden liefern.
Schlüsselwörter
Prozesskostenrechnung, Prozessaufnahme, Prozessanalyse, Kostentreiber, Prozessmengen, Gemeinkosten, Effizienzverbesserung, Kostentransparenz, Methoden, Fragebogen, Interview, Beobachtung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Leitfaden zur Prozessaufnahme in der Prozesskostenrechnung
Was ist der Hauptfokus dieses Dokuments?
Das Dokument dient als Leitfaden zur Vorbereitung der Prozessaufnahme im Kontext der Prozesskostenrechnung. Es behandelt die Definition von Prozessen und Prozesskostenrechnung, die Ist-Prozess-Aufnahme und -Modellierung, die Identifikation und Abgrenzung von Prozessen sowie verschiedene Methoden zur Prozessaufnahme.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Die behandelten Themen umfassen die Definition und Abgrenzung von Prozessen und Prozesskostenrechnung, Methoden der Ist-Prozess-Aufnahme, Prozessidentifikation und -abgrenzung, verschiedene Methoden zur Prozessaufnahme (Fragebogen, Interview, Beobachtung) und den Zusammenhang zwischen Prozesskosten und Kostentreibern. Das Dokument beschreibt auch die Herausforderungen bei der Prozessanalyse und die Bedeutung einer gründlichen Analyse für die erfolgreiche Implementierung der Prozesskostenrechnung.
Welche Methoden zur Prozessaufnahme werden vorgestellt?
Das Dokument beschreibt detailliert drei Methoden zur Prozessaufnahme: Fragebögen, Interviews und Beobachtung. Für jede Methode werden die Vor- und Nachteile erläutert und es wird diskutiert, wie die Auswahl der Methode von den spezifischen Anforderungen des Prozesses und den verfügbaren Ressourcen abhängt. Die Kombination verschiedener Methoden wird ebenfalls angesprochen.
Wie wird die Prozesskostenrechnung im Dokument definiert?
Die Prozesskostenrechnung wird als Lösung präsentiert, um Planung, Erfassung, Kontrolle und Steuerung der Gemeinkostenbereiche zu ermöglichen und die Kosten- und Leistungsbeziehung analytischer herauszuarbeiten. Ein Hauptziel ist die leistungsorientierte Zurechnung von Gemeinkosten. Der Zusammenhang zu Prozessmengen (Output) als Kostentreiber und die Bildung von Prozesskostensätzen für das Controlling wird ebenfalls erklärt.
Welche Begriffe werden im Dokument definiert?
Die Begriffe Tätigkeit (einzelne Arbeitsschritte), Aktivität (mehrere Tätigkeiten einer Kostenstelle mit einem Arbeitsergebnis) und Prozess (logische Zusammenfassung zusammenhängender Aktivitäten verschiedener Kostenstellen mit einem Arbeitsergebnis) werden definiert. Die Bedeutung wiederholender Prozesse für die quantitative Ermittlung von Prozessmengen als Kostentreiber wird hervorgehoben.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Definition von Prozessen und Prozesskostenrechnung, ein Kapitel zur Prozesserhebung und -analyse, ein Kapitel zu den Methoden der Prozessaufnahme und ein Fazit. Die Einleitung beschreibt die Problemstellung steigender Gemeinkosten in deutschen Industrieunternehmen und die Notwendigkeit von Kosteneinsparung und Effizienzverbesserung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Dokument?
Die relevanten Schlüsselwörter sind Prozesskostenrechnung, Prozessaufnahme, Prozessanalyse, Kostentreiber, Prozessmengen, Gemeinkosten, Effizienzverbesserung, Kostentransparenz, Methoden, Fragebogen, Interview und Beobachtung.
Was ist das Ziel des Dokuments?
Das Hauptziel des Dokuments ist die Erstellung eines Leitfadens für die Vorbereitung der Prozessaufnahme im Kontext der Prozesskostenrechnung. Es soll eine umfassende Hilfestellung bei der Durchführung von Prozessanalysen im Hinblick auf die Optimierung von Gemeinkosten bieten.
Wie wird die Ist-Prozess-Aufnahme beschrieben?
Die Ist-Prozess-Aufnahme wird als wichtiger Schritt zur Modellierung von Prozessen im Geschäftsablauf beschrieben. Das Kapitel behandelt die Herausforderungen und möglichen Schwierigkeiten bei der Prozessanalyse und betont die Bedeutung einer gründlichen Analyse für die erfolgreiche Implementierung der Prozesskostenrechnung und die Kostenoptimierung.
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- Jennifer Serabian (Author), 2014, Vorbereitung der Prozessaufnahme für die Prozesskostenrechnung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281768