Das Märchen von den Geschwistern Hänsel und Gretel trägt in der Fassung von 1810 den Titel Das Brüderchen und das Schwesterchen, der aber in der Ausgabe der Märchensammlung von 1812 für KHM 11 verwendet wurde. Das KHM 15 erscheint im Jahre 1819 mit der Überschrift Hänsel und Gretel und wird zu einem der beliebtesten Kindermärchen überhaupt. Die Gewährsperson Dorothea Grimm, geborene Wild, hat zum größten Teil zum Erzählstoff dieser Geschichte beigetragen.
Vergleicht man die beiden Fassungen dieses Märchens, so erkennt man deutlich, dass die Urfassung von Wilhelm Grimm sowohl stilistisch als auch inhaltlich verfeinert wurde. Zum einen wird die moralische Verurteilung der bösen Mutter, die 1819 zur Stiefmutter wird, noch verstärkt, der Vater noch deutlicher entlastet; zum anderen werden den Kindern mehr Hilfen an die Hand gegeben; […] des weiteren wird die Selbständigkeit der Kinder gesteigert […] und neben der Einbeziehung ganz neuer Motive […] vor allem auch das Bild der Hexe negativiert […].
Die Kinder- und Hausmärchen waren als Erziehungsbuch gedacht. Aus diesem Grund sollte nicht die leibliche Mutter, sondern eine fremde Frau die Verkörperung des Bösen sein und die Verantwortung für die Leiden und Schwierigkeiten der Kinder tragen. Der wesentliche Eingriff in den Inhalt der Urfassung erwies sich deswegen als notwendig.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Inhaltsanalyse
- 2 Interpretation des KHM 15, Hänsel und Gretel
- 3 Analyse der Frauenfiguren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Analyse des Märchens „Hänsel und Gretel“ in dieser Arbeit verfolgt das Ziel, die Geschichte in ihren verschiedenen Facetten zu beleuchten. Dazu werden die Inhaltsanalyse, die Interpretation und die Analyse der Frauenfiguren betrachtet. Diese Arbeit soll Einblicke in die komplexen Themen und symbolischen Bedeutungen des Märchens geben.
- Kindheit und Armut
- Die Gefahren des Waldes
- Die Rolle der Eltern
- Die Auseinandersetzung mit dem Bösen (die Hexe)
- Die Bedeutung von Geschwisterliebe und Zusammenhalt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die verschiedenen Fassungen des Märchens „Hänsel und Gretel“ vor und zeigt die Veränderungen im Laufe der Zeit auf. Insbesondere wird die Entwicklung des Charakters der Stiefmutter und die Steigerung der Selbstständigkeit der Kinder hervorgehoben.
1 Inhaltsanalyse
Kapitel 1 bietet eine detaillierte Inhaltsanalyse des Märchens. Es werden die Lebensumstände der Kinder, die Entscheidung der Eltern, sie im Wald auszusetzen, und die Begegnung mit der Hexe beschrieben. Dabei wird die Rolle der Familie und die Herausforderungen, die Hänsel und Gretel überwinden müssen, beleuchtet.
2 Interpretation des KHM 15, Hänsel und Gretel
Kapitel 2 befasst sich mit der Interpretation des Märchens. Es werden die Themen wie Armut, Hunger, die seelische Entwicklung der Kinder und die Bedeutung von Mut und Klugheit untersucht. Die Rolle der Eltern und die Darstellung der Mann-Frau-Beziehung in diesem Kontext werden analysiert.
Schlüsselwörter
Kindermärchen, Hänsel und Gretel, Inhaltsanalyse, Interpretation, Frauenfiguren, Armut, Hunger, Familie, Hexe, Geschwisterliebe, Zusammenhalt, seelische Entwicklung, Mut, Klugheit, Symbolismus, Märchenforschung, Grimmsche Märchen.
- Arbeit zitieren
- Michaela Dimova (Autor:in), 2008, Grimms "Hänsel und Gretel". Inhalts-, Text- und Figurenanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281573