Manuele Fiors "Fräulein Else" ist eine Adaption der gleichnamigen Novelle von Arthur Schnitzler. Der Vorlagentext zeichnet sich durch die stilistische Besonderheit aus, durchgängig in der Erzähltechnik des inneren Monologs verfasst zu sein. Die Adaption einer solchen Geschichte in einem graphischen Medium birgt verschiedene Problematiken, die in der Hausarbeit näher untersucht werden.
Die Hausarbeit erforscht, wie Manuele Fior das Zeigen von Literatur in seiner Graphic Novel bewerkstelligt.
In einem ersten Schritt wird zunächst ein kurzer Blick auf die Geschichte der Literaturadaptionen in Graphic Novels sowie den Forschungsstand über das Medium des Comics geworfen. Anschließend wird der Terminus der Adaption näher erläutert und die sich hieraus für die Analyse ergebenen Problematiken zur Diskussion gebracht. Hiernach wird die Transformation von Fior näher in den Blick genommen und insbesondere erzähltheoretische Schwierigkeiten, die sich aufgrund der Überführung der Novelle in ein graphisches Medium ergeben, erörtert. Diese werden in einem weiteren Schritt exemplarisch an der zentralen Szene der Erzählung veranschaulicht. Zuletzt werden sämtliche aufgeworfene Probleme auf die Graphic Novel bezogen und so veranschaulicht, wie Fior die Transformation des Originals gelungen ist.
1 Einleitung
Die Graphic Novel Fräulein Else von Manuele Fior erschien im Jahr 2009 auf französisch, ein Jahr später legte der Berliner Avant-Verlag die deutsche Übersetzung vor. Im Jahr ihrer Erstveröffentlichung wurde das Buch mit dem renommierten Preis der Stadt Genf für Comics ausgezeichnet.1 Das Werk basiert auf der gleichnamigen Novelle von Arthur Schnitzler, welche im Jahr 1924 zunächst in der Neuen Rundschau und anschließend als Buch veröffentlicht wurde.2 Der Vorlagentext zeichnet sich durch die stilistische Besonderheit aus, durchgängig in der Erzähltechnik des inneren Monologs verfasst zu sein. Die Adaption einer solchen Geschichte in einem graphischen Medium birgt verschiedene Problematiken, die in der vorliegenden Hausarbeit näher untersucht werden.
Die Novelle von Arthur Schnitzler erfuhr eine überaus positive Rezeption und wurde kurze Zeit später in den USA und in Frankreich publiziert.3 Die Graphic Novel von Manuele Fior rief hierzulande indes ein geteiltes Medienecho hervor. Während sie Markus Dewes im Tagesspiegel als „elegante Adaption eines Klassikers und […] visuelles Fest für Freigeister“4 feierte, gab Felix Giesa in dem Online-Feuilleton satt.org eine differenziertere Meinung preis, wenn er schloss: „[...] ein herrlich anzusehender und zu lesender Comic, als Literaturadaption bleibt er jedoch hinter seinen Möglichkeiten zurück“5. Diese Evaluation ist beachtenswert, denn sie basiert offenbar auf zweierlei Gesichtspunkten: Zum einen wird die Graphic Novel an sich, losgelöst von dem Originaltext, betrachtet, zum anderen wird der Comic in Abhängigkeit von der Novelle untersucht.
Die Hausarbeit erforscht, wie Manuele Fior das Zeigen von Literatur in seiner Graphic Novel bewerkstelligt. In einem ersten Schritt wird zunächst ein kurzer Blick auf die Geschichte der Literaturadaptionen in Graphic Novels sowie den Forschungsstand über das Medium des Comics geworfen. Anschließend wird der Terminus der Adaption näher erläutert und die sich hieraus für die vorliegende Analyse ergebenen Problematiken zur Diskussion gebracht. Hiernach wird die Transformation von Fior näher in den Blick genommen und insbesondere erzähltheoretische Schwierigkeiten, die sich aufgrund der Überführung der Novelle in ein graphisches Medium ergeben, erörtert. Diese werden in einem weiteren Schritt exemplarisch an der zentralen Szene der Erzählung veranschaulicht. Zuletzt werden sämtliche aufgeworfene Probleme auf die Graphic Novel bezogen und so veranschaulicht, wie Fior die Transformation des Originals gelungen ist.
2 Graphic Novels und Literaturadaptionen:
Ein Überblick
Die ersten Literaturadaptionen im Comicformat erschienen in den Jahren 1935 bis 1936 unter der Bezeichnung New Comics in den USA. Diese Form der Literaturvermittlung wurde im Jahr 1941 ebendort mit der Reihe Classics Illustrated wieder aufgenommen. Bis zum Jahr 1971 wurden in dieser Serie 169 Titel veröffentlicht. Das deutsche Pendant hierzu, die Illustrierten Klassiker, kamen in den Jahren ihrer Publikation, von 1952 bis 1972, auf insgesamt 204 Ausgaben. Danach wurde es zunächst still um die graphischen Literaturadaptionen, bis sie in den 90er Jahren wieder auftauchten. Nach Urs Haugartner kann hier als Neubeginn die von David Mazzuchelli gezeichnete Graphic Novel City of Glass angesehen werden, die auf dem gleichnamigen Roman Paul Austers basiert. Dieser Comic leitete mit seine Kunstfertigkeit gleichzeitig eine neue Ära ein, da er ebenso gut als „neues, eigenständiges Werk“ angesehen werden könne, „das […] den Geist des Romans nie verrät“.6 Die frühen Literaturadaptionen der 40er bis 70er Jahre werden gemeinhin als „Fastfood für Bildungsbeflissene“ angesehen. Den graphischen Romanen liegt ein „Bildungsauftrag“ zugrunde, denn er soll zum Lesen des originalen Werks anhalten. Zumeist sind solcherlei Adaptionen jedoch zu reduktiv und simplifizierend und werden „den literarischen Vorlagen […] kaum […] gerecht“.7
Comics an sich wurden in Deutschland lange Zeit als „Schundliteratur“8 denunziert und galten als oberflächlich und trivial. Als Grund hierfür kann das Fehlen einer deutschen Comic-Tradition angesehen werden. Ab 1970 gründeten sich hierzulande Interessengemeinschaften, die aus der Fan- und Sammlerszene stammten. Sie organisierten Ausstellungen und gaben Fachzeitschriften heraus, sodass die graphische Literatur stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit geriet. Die Sekundärliteratur begann ebenfalls zu diesem Zeitpunkt, sich für Graphic Novels zu interessieren. Die Untersuchungen beschäftigten sich zumeist mit der Comic-Geschichte.9
Anfang der 90er Jahre konstatierte Jürgen Kagelmann, dass die wissenschaftliche Betrachtung der graphischen Literatur in Deutschland noch in den Kinderschuhen stecke, obwohl das Medium „in voller Blüte“10 stehe. Zu diesem Zeitpunkt stammten fast dreiviertel aller Publikationen über Graphic Novels aus nicht-wissenschaftlichen Genres, nahezu der Rest bestand aus didaktischen Vorschlägen für den Unterricht.11 Fast zwanzig Jahre später hat sich das Bild gewandelt, denn nunmehr liegen umfassende Comic-Theorien in deutscher Sprache vor und auch einige Sammelbände sind erschienen.12 Seit dem Erscheinen von autobiographischen Graphic Novels und der damit einhergehenden Beschäftigung mit ernsten Themen haben Comics zudem Einzug in das Feuilleton von Zeitungen gefunden, wodurch die Gesellschaft stärker auf diese aufmerksam wird.13
Mit der damit zum Ausdruck gebrachten Aufwertung der graphischen Romane geht auch der Begriff der Graphic Novel einher. Dieser wurde 1978 in den USA durch Will Eisner geprägt, er setzte diese Bezeichnung unter sein Werk A Contract with God. 14 Deutsche Verlage verwenden den Terminus etwa seit 2003. Der Ausdruck wird mittlerweile als Hinweis auf die Literarizität des Buches, welches Geschichten mit ernsthaftem Anspruch beinhaltet, verwandt. Feuilletonisten und Verlage bedienen sich des Begriffs aufgrund der damit einhergehenden besseren Verkäuflichkeit der Werke. Er kann daher als Marketingstrategie angesehen werden.15
Eine Definition der Bezeichnung Graphic Novel gestaltet sich aus diesem Grund schwierig. Die meisten der unter diesem Label veröffentlichten Werke weisen als Gemeinsamkeit einen größeren Umfang auf, sie erscheinen als Einzelpublikationen, die nicht Teil einer Serie sind, die Künstler betrachten sich zudem als autonome Autoren.16 In der vorliegenden Hausarbeit werden die Termini aufgrund ihrer unzureichenden Unterscheidbarkeit synonym verwandt. Nachfolgend wird zunächst der Begriff Adaption näher bestimmt. Hiernach wird unter Diskussion verschiedener Problematiken aufgezeigt, wie die Transformation der schnitzlerschen Novelle in das Medium des Comics gelang.
3 Der Begriff der Adaption
Manuele Fior hat Arthur Schnitzlers Geschichte Fräulein Else in ein anderes Medium transferiert, wie bereits unschwer an dem Untertitel des Comics Nach der Novelle von [ … ] ersichtlich ist. Eine nähere Erläuterung des Ausdrucks der Adaption ist daher geboten.
Die Bezeichnung Adaption stammt aus dem Lateinischen und bedeutet zunächst nichts weiter als anpassen. Im wissenschaftlichen Sinn bezeichnet sie eine
Transformation eines literarischen oder medialen Werks, die durch einen
Gattungs- oder Medienwechsel bei Wahrung wesentlicher
Handlungselemente gekennzeichnet ist.17
Adaptionen können hinsichtlich ihrer inhaltlichen und formalen Nähe zum Original unterschieden werden. Die Spannbreite erstreckt sich von „bewahrend“, womit der Begriff der Werktreue einhergeht, über „modifizierend“ bis hin zu „frei“.18
Der Terminus Werktreue „berührt die Frage der Deutung“ des Originals und beinhaltet eine festgelegte Meinung vom Sinngehalt eines Kunstwerks, die sich an übernommenen Mustern orientiert und dabei die Vielschichtigkeit und Vieldeutigkeit des Werks ebenso ignoriert wie die unaufhebbare Zeitbedingtheit und Subjektivität jeder Interpretation.19
Die oben stehenden Erläuterungen führen zu weiteren Fragestellungen bei der Besprechung von Adaptionen. Zunächst ist nicht klar, welche „wesentliche Handlungselemente“ einer Geschichte sein sollen, deren Übernahme die Transformation zu einer werkgetreuen machen können. Weiter ist strittig, wie „bewahrend“ eine Adaption bei einem Wechsel des Mediums überhaupt sein kann, da in einigen Fällen manch formale Änderungen, wie beispielsweise ein Perspektivwechsel, hierdurch nicht umgangen werden können. Der ursprüngliche Wortsinn des Terminus der Adaption indiziert jedenfalls, dass bestimmte Sachen angepasst werden müssen. Ferner ist eine Einordnung der Transformation in eine der drei Typen „bewahrend“, „modifizierend“ und „frei“ problematisch, da die Grenzen zwischen den Kategorien nicht klar sind.
Der adaptierende Künstler entscheidet sich, wie er mit dem Original umgehen und welches Werk er hieraus erschaffen möchte. Seine subjektive Interpretation führt ihn sodann entweder näher an eine werkgetreue oder freie Bearbeitung der Vorlage. Aufgrund der vorstehenden Schwierigkeiten, die sich aus dem Begriff der Adaption ergeben, ist auch eine Einteilung der Graphic Novel von Fior in eine der drei Klassen nicht eindeutig möglich. Hier werden „wesentliche Handlungselemente“ des Originals übernommen, welche wiederum an die Gegebenheiten des graphischen Mediums des Comics angepasst werden. Fiors Werk kann daher als „bewahrende“ bis „modifizierende“ Übernahme klassifiziert werden, wie unten stehend näher erörtert wird.
Die vorstehenden Ausführungen sind für eine Evaluation von Transformationen essentiell, da das Urteil über die Adaption von der Einordnung derselben in eine der drei Klassen abhängig ist. Sofern eine Bearbeitung den Anspruch erhebt, werkgetreu zu sein, müssen demnach auch entsprechende formale und inhaltliche Eigenschaften der Vorlage übernommen werden. Bei freien Adaptionen kann der Künstler neue Geschichten erfinden, die zum Beispiel lediglich durch Aussagen oder Inhalte eines anderen Werks inspiriert worden sind. Hier kann sich die Kritik nur schwerlich nach der Vorlage richten, sie muss dieses bei der Beurteilung außer Acht lassen. In der Literaturwissenschaft gilt derzeit statt Werktreue eine gattungs- bzw. medienadäquate Transformation als erstrebenswert, die das originale Werk den Möglichkeiten und Konventionen der gewählten (Medien-)Gattung anpasst.20
Mit dieser Ansicht wird der oben stehenden Problematik Rechnung getragen, dass bei einem Medienwechsel Anpassungen vorgenommen werden müssen, die das adaptierende Werk von dem Original entfernen, so dass es nicht mehr als werkgetreue Bearbeitung gelten kann. Die Kritik scheint sich dahin entwickeln zu wollen, auch relativ „bewahrende“ Adaptionen unabhängig von dem Vorlagentext zu bewerten.21
Das tut Julia Bertschik, eine der Rezensenten der Graphic Novel. Sie sieht als Ziel von Literaturadaptionen ebenso „die Kreation eines eigenständigen Werks, das die atmosphärische Essenz des Originals in neuer Form herausarbeitet und interpretiert“22. Ihre Bewertung des Comics als „eigenständige[s] Werk[...]“, also unabhängig von der Vorlage, ist sodann positiv. Ein anderer Rezensent, Felix Giesa, nimmt, wie eingangs erwähnt, eine Zweiteilung vor. Er evaluiert Fiors Buch zum einen mit Blick auf das Original, zum anderen losgelöst von diesem. An seiner Einschätzung ist erkennbar, dass die zunächst positive Beurteilung der Graphic Novel negativ wird, wenn sie in Abhängigkeit zum Ursprungstext betrachtet wird. Hieran ist ferner ersichtlich, dass die Bewertung, je nachdem, welche Herangehensweise gewählt wird, unterschiedlich sein kann.
Im nächsten Schritt wird der Comic von Manuele Fior näher untersucht und einige erzähltheoretische Problematiken, die sich bei einer graphischen Adaption des Ursprungstextes ergeben, dargelegt.
4 Fräulein Else
Die Novelle Fräulein Else 23 von Arthur Schnitzler gibt die Gedankengänge der 19-jährigen Else wieder, die sich in einem Kurort in den Südtiroler Dolomiten befindet. Dort erhält sie einen Brief ihrer Mutter, der die Bitte beinhaltet, den alten Bekannten und ebenfalls im Hotel logierenden Dorsday nach einer finanziellen Hilfe für den Vater zu ersuchen. Ansonsten drohe ihm, aufgrund der Veruntreuung von Mündelgeldern, eine Inhaftierung. Nach einem Gespräch mit Else willigt Dorsday ein, das Geld bereitzustellen, allerdings unter der Bedingung, die junge Frau nackt zu sehen. Else, die nach der Bitte der Mutter bereits höchst verunsichert ist, wie sie sich verhalten soll, wirft diese Forderung vollends aus der Bahn. Sie entschließt sich entgegen Dorsdays Bedingung dafür, sich nicht nur vor ihm, sondern vor der gesamten Öffentlichkeit zu entkleiden. Nach der Entblößung bricht sie zusammen. Sie wird auf ihr Zimmer getragen, wo sie in einem unbeobachteten Moment eine große Menge Veronal, ein Schlafmittel, zu sich nimmt und stirbt.
Der Comic24 von Manuele Fior ist größtenteils in gedeckten Aquarellfarben gehalten. Die Inhalte der Sprech- und Gedankenblasen sind in Maschinenschrift verfasst, nur die verbaler Entgleisungen wie eines Gelächters (MF z.B. S. 17/5, 58/3, 63/6) oder Aufschreis (MF S. 75/5) sind handschriftlich geschrieben. Die Panels sind durch weiße Leerstellen, die sogenannten Gutter, voneinander getrennt. Hierdurch entsteht Raum für die Imagination des Lesers, die bei der originalen Erzähltechnik des inneren Monologs besonders hoch sein dürfte. Auf den ersten Blick ist erkennbar, dass ein Großteil des Vorlagentextes getilgt wurde. An einigen Stellen wurde überdies die Reihenfolge der Sätze verändert.25
[...]
1 Dies ist der Homepage Manuele Fiors zu entnehmen: http://www.manuelefior.com/?page_id=320. Letzter Aufruf am 06.04.2014.
2 Polt-Heinzl, Evelyne: Erläuterungen und Dokumente. Arthur Schnitzler: Fräulein Else. Stuttgart 2002, S. 53.
3 Ebd., S. 57.
4 Dewes, Markus: Luder, nicht Dirne. In: Tagesspiegel vom 19.09.2010, http://www.tagesspiegel.de/ kultur/comics/grafische-novelle-luder-nicht-dirne/1937408.html. Letzter Aufruf am 06.04.2014.
5 Giesa, Felix: Spiegelung des Inneren. In: satt.org vom 02.11.2010, http://www.satt.org/comic/10_11_else.html. Letzter Aufruf am 06.04.2014.
6 Haugartner, Urs: Von Bildern und Büchern. Comics und Literatur - Comic-Literatur. In: Comics, Mangas, Graphic Novels. Hrsg. v . Ludwig Arnold und Andreas C. Knigge. München 2009, S. 38 ff., Zitat S. 40.
7 Ebd., S. 39, alle Zitate ebd.
8 Grünewald, Dietrich: Comics. Tübingen 2000, S. 69.
9 Ebd., S. 69 ff.
10 Kagelmann, H. Jürgen: Einige Bemerkungen zum Stand der Comic-Forschung im deutschsprachigen Raum. In: Comics zwischen Lese- und Bildkultur. Hrsg. v. Bodo Franzmann u.a. München u.a. 1991, S. 47.
11 Ebd.
12 Stein, Daniel u.a.: Birth of a Nation. Comics als populärkulturelles Medium. In: Comics. Zur Geschichte und Theorie eines populärkulturellen Mediums. Hrsg. v. dens. Bielefeld 2009, S. 7 ff.
13 Ditschke, Stephan: Comics als Literatur. Zur Etablierung des Comics im deutschsprachigen Feuilleton seit 2003. In: Comics. Zur Geschichte und Theorie eines populärkulturellen Mediums. Hrsg. v. Daniel Stein u.a. Bielefeld 2009, S. 265 ff.
14 Haugartner, S. 38. Christoph Haas richtet sich gegen die übliche und weitverbreitete Ansicht, Eisner habe als erstes den Ausdruck der Graphic Novel verwandt. Ihm zufolge ist der Begriff vermutlich zum ersten Mal bereits im Jahr 1964 von Richard Kyle benutzt worden. Zudem seien Eisners Graphic Novels im engeren literaturwissenschaftlichen Sinn gar keine, denn sie stellten keine abgeschlossenen und umfangreichen Romane, sondern lediglich Kurzgeschichten dar (Haas, Christoph: Graphische Romane? Zum schwierigen Verhältnis von Comic und Literatur. In: Neue Rundschau 3 (2012), S. 46 - 63, hier S. 47 und S. 61, Fußnote 1).
15 Ditschke, S. 273 ff.
16 Haas, S. 47 f.
17 Art. „Adaption“. In: Metzler Lexikon: Literarische Begriffe und Definitionen. Hrsg. v. Dieter Burdorf u.a. Stuttgart 2007, S. 5.
18 Ebd.
19 Art. „Werktreue“. In: Ebd., S. 829.
20 Ebd.
21 Hierfür plädiert beispielsweise Dirk Vanderbeke (Vanderbeke, Dirk: It Was the Best of Two Worlds, It Was the Worst of Two Worlds: The Adaptation of Novels in Comics and Graphic Novels. In: The Rise and Reason of Comics and Graphic Literature: Critical Essays on the Form. Hrsg. v. Joyce Goggin und Dan Hassler-Forest. North Carolina 2010, S. 107).
22 Bertschik, Julia: Manuele Fior: Fräulein Else. Erzählung in zwei Teilen. In: literaturhaus.at vom 21.02.2011, http://www.literaturhaus.at/index.php?id=8772. Letzter Aufruf am 06.04.2014.
23 Schnitzler, Arthur: Fräulein Else. Stuttgart 2002.
24 Fior, Manuele: Fräulein Else. Nach der Novelle von Arthur Schnitzler. München 2012. Der Nachweis von Zitaten sowie der Beleg von Feststellungen erfolgt durch Angabe der Seitenzahl direkt im Fließtext. Die Belege zur Graphic Novel werden hierbei mit MF für Manuele Fior, diejenigen zur Novelle mit AS für Arthur Schnitzler vor der Seitenzahl angegeben. Sollte bei den Belegen zum Comic die Angabe des dazugehörigen Panels unerlässlich sein, so wird dieses mithilfe eines Querstriches hinter der Seitenzahl mit angegeben. Die Zählung der Panels einer Seite erfolgt hierbei von links oben über rechts oben nach links unten und schließlich rechts unten, also in allgemein westlicher Leserichtung.
25 Elses Wiedergabe von Pauls Einschätzung, dass „der schöne schwarze mit dem Römerkopf“ (MF S. 16/1) „wie ein Filou“ (MF S. 16/2) aussähe, befindet sich beispielsweise am Anfang des Comics. In der Novelle taucht sie erst später auf (vgl. AS S. 10).
- Quote paper
- Julia Hans (Author), 2014, Das Zeigen von Literatur in Manuele Fiors Graphic Novel "Fräulein Else", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281421
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