Obwohl die bildungstheoretische Didaktik und ihr zentrales Element, die didaktische Analyse, eine der ältesten „gängigen“ Didaktiken ist und darüber hinaus Ende der sechziger /Anfang der siebziger Jahre massiv von Vertretern anderer Erziehungs- und Bildungstheorien kritisiert wurde, hat sie im Laufe der Zeit kaum an Aktualität verloren. Noch heute sind die fünf Grundfragen der didaktischen Analyse nach Klafki Standart für die sorgfältige und fundierte Planung von Unterricht. Wie aber ist es möglich, dass die didaktische Analyse nach wie vor die am häufigsten genutzte Hilfe zur Unterrichtsplanung ist, obwohl der bildungstheoretische Ansatz in den siebziger Jahren bereits für nicht weiterführenswert erklärt wurde? Neben einem Überblick über die bildungstheoretische Didaktik und dessen Strukturmodell für die Unterrichtsplanung, der didaktischen Analyse, soll dieser Frage im Rahmen dieser Arbeit nachgegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die geisteswissenschaftliche Pädagogik
- 3. Definition: Didaktisches Modell
- 4. Definition: Bildung
- 5. Wolfgang Klafki
- 6. Das Grundproblem: Die Frage nach dem Bildungsgehalt
- 7. Didaktische Analyse: Entstehungs- und Wirkungsgeschichte
- 7.1 Der Urtext
- 7.2 Die Neufassung
- 8. Strukturmodell der Bildungstheoretischen Didaktik: Die didaktische Analyse
- 9. Die fünf Grundfragen
- 9.1 Exemplarische Bedeutung des Inhaltes
- 9.2 Gegenwartsbedeutung
- 9.3 Zukunftsbedeutung
- 9.4 Struktur des Inhalts
- 9.5 Unterrichtliche Zugänglichkeit
- 10. Kritik
- 11. Zur Aktualität der didaktischen Analyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die bildungstheoretische Didaktik, insbesondere die didaktische Analyse nach Klafki. Sie beleuchtet die Entstehung und die anhaltende Aktualität dieses didaktischen Modells trotz früherer Kritik. Ein Schwerpunkt liegt auf der Beantwortung der Frage, warum die didaktische Analyse trotz des in den 70er Jahren als überholt erklärten bildungstheoretischen Ansatzes weiterhin eine wichtige Rolle in der Unterrichtsplanung spielt.
- Die Entstehung und Entwicklung der bildungstheoretischen Didaktik
- Die didaktische Analyse nach Klafki und ihre fünf Grundfragen
- Die Kritik an der bildungstheoretischen Didaktik
- Die anhaltende Relevanz der didaktischen Analyse für die Unterrichtsplanung
- Der Bezug zur geisteswissenschaftlichen Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der bildungstheoretischen Didaktik und der didaktischen Analyse ein. Sie stellt die zentrale Forschungsfrage nach der anhaltenden Relevanz der didaktischen Analyse trotz früherer Kritik und skizziert den Aufbau der Arbeit.
2. Die geisteswissenschaftliche Pädagogik: Dieses Kapitel beschreibt die geisteswissenschaftliche Pädagogik, ihre Entstehung nach dem Ersten Weltkrieg und ihre Bedeutung bis in die 1960er Jahre. Es betont die Philosophie Wilhelm Diltheys mit ihrem Fokus auf das Verstehen menschlichen Handelns und die zentrale Rolle der Lebensphilosophie. Die wichtigsten Vertreter dieser Richtung wie Nohl, Litt, Spranger, Flitner und Weniger werden genannt. Der Niedergang der geisteswissenschaftlichen Pädagogik im Zuge der "realistischen Wende" und der allgemeinen sozialwissenschaftlichen Orientierung wird ebenfalls behandelt.
3. Definition: Didaktisches Modell: Dieses Kapitel definiert den Begriff des didaktischen Modells als ein erziehungswissenschaftliches Theoriegebäude, das didaktisches Handeln analysiert und modelliert. Es betont den Anspruch auf theoretische Vollständigkeit und praktische Relevanz sowie die Zuordnung zu wissenschaftstheoretischen Positionen. Die bildungstheoretische Didaktik wird als ein solches Modell der geisteswissenschaftlichen Pädagogik eingeordnet.
4. Definition: Bildung: Dieses Kapitel klärt den Begriff "Bildung" aus der Perspektive der Bildungstheoretiker. Es zitiert Klafkis implizite Leitfrage klassischer Bildungstheorien und beschreibt die vier gemeinsamen Charakteristika dieser Theorien nach Klafki: das Ziel der vernünftigen Selbstbestimmung, die Bedeutung der Selbsttätigkeit und die zentralen Begriffe Selbstbestimmung, Freiheit, Autonomie, Mündigkeit und Vernunft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur bildungstheoretischen Didaktik nach Klafki
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die bildungstheoretische Didaktik, insbesondere die didaktische Analyse nach Wolfgang Klafki. Der Fokus liegt auf der Entstehung und der anhaltenden Aktualität dieses didaktischen Modells, trotz früherer Kritik. Ein zentraler Punkt ist die Beantwortung der Frage, warum die didaktische Analyse trotz des in den 70er Jahren als überholt erklärten bildungstheoretischen Ansatzes weiterhin eine wichtige Rolle in der Unterrichtsplanung spielt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung und Entwicklung der bildungstheoretischen Didaktik, die didaktische Analyse nach Klafki mit ihren fünf Grundfragen, die Kritik an der bildungstheoretischen Didaktik und deren anhaltende Relevanz für die Unterrichtsplanung. Weiterhin wird der Bezug zur geisteswissenschaftlichen Pädagogik hergestellt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in diesen?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Die Einleitung führt in die Thematik ein. Das Kapitel zur geisteswissenschaftlichen Pädagogik beschreibt deren Entstehung und Bedeutung. Die Definitionen von "Didaktisches Modell" und "Bildung" klären zentrale Begriffe. Die Kapitel zur didaktischen Analyse nach Klafki befassen sich mit der Entstehungs- und Wirkungsgeschichte, dem Strukturmodell und den fünf Grundfragen (exemplarische Bedeutung, Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung, Struktur des Inhalts und unterrichtliche Zugänglichkeit). Weitere Kapitel widmen sich der Kritik an Klafkis Ansatz und dessen Aktualität.
Was sind die fünf Grundfragen der didaktischen Analyse nach Klafki?
Die fünf Grundfragen der didaktischen Analyse nach Klafki sind: Exemplarische Bedeutung des Inhalts, Gegenwartsbedeutung, Zukunftsbedeutung, Struktur des Inhalts und Unterrichtliche Zugänglichkeit. Diese Fragen sollen bei der Unterrichtsplanung helfen, den Bildungsgehalt eines Themas zu ermitteln.
Welche Bedeutung hat die geisteswissenschaftliche Pädagogik in diesem Kontext?
Die geisteswissenschaftliche Pädagogik bildet den historischen und theoretischen Hintergrund der bildungstheoretischen Didaktik. Sie beeinflusst Klafkis Ansatz maßgeblich und wird im Kontext von Vertretern wie Dilthey, Nohl, Litt, Spranger, Flitner und Weniger erläutert. Der Niedergang dieser Pädagogik und der Übergang zu sozialwissenschaftlichen Ansätzen wird ebenfalls thematisiert.
Warum ist die didaktische Analyse nach Klafki trotz Kritik aktuell?
Die Arbeit untersucht genau diese Frage. Trotz Kritik in den 70er Jahren wird die didaktische Analyse weiterhin als wichtiges Instrument der Unterrichtsplanung angesehen. Die Arbeit analysiert die Gründe hierfür.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Frage nach den verwendeten Quellen wird in der vollständigen Arbeit beantwortet. Diese Übersicht enthält nur eine Zusammenfassung des Inhalts.
- Quote paper
- Katarina Michaele Raker (Author), 2002, Die bildungstheoretische Didaktik: Entstehung, Kritik, Aktualität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28136