Ängste nehmen im alltäglichen Wahrnehmen und Handeln einen großen Stellenwert ein. Die generalisierte Angststörung ist laut WHO die zweithäufigste Ursache als „psychischer Konsultationsanlass“ bei den Ärzten. (www.psychotherapie.de) Auch Krankschreibungen gehen mehr und mehr auf psychische Ursachen zurück. Die Angststörungen haben inzwischen -laut Berufsverband der Allgemeinärzte- eine höhere Verbreitung als etwa Diabetes erreicht (ca. 7 Millionen Menschen), deren Dimension jedoch durch die breite Bevölkerung bisher aber kaum wahrgenommen wird oder wahrgenommen werden will. (DIE ZEIT, 27/02) Scheinbar versuchen viele Menschen so gut es geht, diese Störungen zu verheimlichen, da diese eine Inkombatibilität zur allgemeinen Leistungsgesellschaft darstellen (bzw. als solche empfunden werden). Für die Volkswirtschaft entstehen durch die Angststörungen Kosten von 50 Milliarden Euro pro Jahr, wie eine Studie der Fachhochschule Köln besagt. (www.psychotherapie.de) Wenn man bedenkt, dass viele Haus- und Allgemeinärzte noch dazu fehlerhafte Diagnosen stellen, kann man sich vorstellen, dass es ein bedeutsames Problem ist. Jeder fünfte Deutsche erlangte in einer Studie des Münchner Max-Planck- Instituts für Psychiatrie den Status „psychische Störung“. An der Spitze dieser Untersuchung lagen die verschiedenen Formen der Angststörungen.
Aus dem Inhalt:
- Angst als Problem.
- Das "Zeitalter der Angst"?
- Charakterneurose und Hilflosigkeit.
- Angst als Abbild gesellschaftlicher Zustände.
Inhaltsverzeichnis
- Angst als Problem
- Das Zeitalter der Angst? - kurzer Abriss der Situation
- Gibt es „gute“ Gründe für unsere Angst?
- Abwehrmechanismen
- Angst als Abbild gesellschaftlicher Zustände
- Gesellschaftliche Probleme mit und durch die Angst
- „Der neurotische Mensch unserer Zeit“ - Neurosen als kulturelles Abbild
- Charakterneurose und Hilflosigkeit
- Typische Ängste unserer Tage
- Epidemiologie „realer“ Ängste und der „Angststörungen“
- Diffusität und neue Abhängigkeiten - Angstquellen und Technikdominanz
- Strukturelle Ursachensuche - belastende Bedingungen
- Stress und Angst
- Kapitalismus und Angst: Anpassung und Entfremdung
- Furcht vor der Freiheit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Ursachen von Angstzuständen, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Sie beleuchtet die steigende Prävalenz von Angststörungen, analysiert gesellschaftliche Faktoren, die Angst verstärken, und erforscht verschiedene Abwehrmechanismen. Die Studie strebt ein umfassendes Verständnis der komplexen Interaktion zwischen individuellen Erfahrungen und gesellschaftlichen Strukturen im Kontext von Angstzuständen an.
- Steigende Prävalenz von Angststörungen und deren sozioökonomische Auswirkungen
- Gesellschaftliche Faktoren als Verstärker von Angstzuständen
- Individuelle Abwehrmechanismen im Umgang mit Angst
- Der Zusammenhang zwischen Angst und gesellschaftlichen Strukturen (z.B. Kapitalismus)
- Die Rolle von Angst in der modernen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Angst als Problem: Der einführende Abschnitt beleuchtet die hohe Verbreitung von Angststörungen in der deutschen Bevölkerung, untermauert durch Statistiken und Studien. Er zeigt die erheblichen volkswirtschaftlichen Kosten und die oft fehlende Diagnose durch Ärzte auf. Besonders wird hervorgehoben, dass Angststörungen kein individuelles Problem darstellen, sondern ein Zustand von „großer gesundheitsökonomischer Bedeutung“ sind. Der Abschnitt betont den gesellschaftlichen Druck, der die offene Auseinandersetzung mit Angst verhindert und die Verheimlichung der Störung begünstigt.
Das Zeitalter der Angst? - kurzer Abriss der Situation: Dieses Kapitel erörtert den historischen Wandel der Wahrnehmung von Angst. Es wird der Frage nachgegangen, ob die Angst in der heutigen Gesellschaft eine größere Rolle spielt als in früheren Epochen. Die Arbeit bezieht sich auf psychoanalytische Theorien, die Angst als kollektives Phänomen und Mittel der Anpassung beschreiben. Die steigende Angst wird mit gesellschaftlichen Entwicklungen in Verbindung gebracht. Der Abschnitt thematisiert auch die verstärkte Angst nach Ereignissen wie den Anschlägen vom 11. September 2001.
Schlüsselwörter
Angststörungen, Gesellschaft, Kapitalismus, Abwehrmechanismen, Neurose, Volkswirtschaft, Stress, moderne Gesellschaft, psychische Gesundheit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Angst in der modernen Gesellschaft
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Ursachen von Angstzuständen, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Sie beleuchtet die steigende Prävalenz von Angststörungen, analysiert gesellschaftliche Faktoren, die Angst verstärken, und erforscht verschiedene Abwehrmechanismen. Ziel ist ein umfassendes Verständnis der komplexen Interaktion zwischen individuellen Erfahrungen und gesellschaftlichen Strukturen im Kontext von Angstzuständen.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die steigende Prävalenz von Angststörungen und deren sozioökonomische Auswirkungen, gesellschaftliche Faktoren als Verstärker von Angstzuständen, individuelle Abwehrmechanismen, den Zusammenhang zwischen Angst und gesellschaftlichen Strukturen (z.B. Kapitalismus), und die Rolle von Angst in der modernen Gesellschaft. Die Arbeit beinhaltet auch eine Auseinandersetzung mit "realen" Ängsten, Angststörungen, Stress, Anpassung und Entfremdung, sowie der Furcht vor der Freiheit.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es jeweils?
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung zum Thema Angst als Problem, inklusive statistischer Daten und der gesellschaftlichen Auswirkungen. Es folgt ein Kapitel zum historischen Wandel der Angst und deren verstärkter Rolle in der heutigen Gesellschaft, unter Einbezug psychoanalytischer Theorien. Weitere Kapitel befassen sich mit den Gründen für Angst, Abwehrmechanismen, Angst als Abbild gesellschaftlicher Zustände (inklusive der Rolle von Kapitalismus und Neurose), und typischen Ängsten unserer Zeit. Die Arbeit schließt mit einer strukturellen Ursachensuche, die belastende Bedingungen und deren Einfluss auf Angst beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt am besten?
Angststörungen, Gesellschaft, Kapitalismus, Abwehrmechanismen, Neurose, Volkswirtschaft, Stress, moderne Gesellschaft, psychische Gesundheit.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit strebt ein umfassendes Verständnis der komplexen Interaktion zwischen individuellen Erfahrungen und gesellschaftlichen Strukturen im Kontext von Angstzuständen an. Sie untersucht die Ursachen von Angstzuständen und analysiert die steigende Prävalenz von Angststörungen sowie die gesellschaftlichen Faktoren, die Angst verstärken.
Wie ist der Aufbau der Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung ("Angst als Problem"), einen Überblick ("Das Zeitalter der Angst?"), Kapitel zu den Ursachen und Auswirkungen von Angst, sowie eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse. Sie beinhaltet ein detailliertes Inhaltsverzeichnis und eine Liste von Schlüsselwörtern.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, Studenten, und alle, die sich für die Ursachen und Folgen von Angst in der modernen Gesellschaft interessieren. Sie bietet einen umfassenden Überblick über das Thema und analysiert die komplexen Zusammenhänge zwischen individuellen und gesellschaftlichen Faktoren.
- Quote paper
- Jonas Wetzel (Author), 2002, Angstzustände. Individuelle und gesellschaftliche Ursachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/281100