In Minden wurde in der Zeit von 1584 bis in das Jahr 1684 gegen insgesamt 170 Personen wegen Hexerei ermittelt. In 132 Fällen führten die eingeleiteten Ermittlungen zur Erhebung einer Anklage und somit zu einem Hexenprozess vor dem Ratsgericht der Stadt. Die Akten zu diesen Ermittlungen beziehungsweise Prozessen sind im Kommunalarchiv Minden zugänglich. In dieser Arbeit soll es jedoch nicht um die Hexenprozesse im Allgemeinen gehen, sondern es soll der Frage nach dem finanziellen Aspekt eines Hexenprozesses nachgegangen werden. Hierzu wird der Prozess gegen die Rockemansche von 16694 herangezogen. Die Umstände dieses Prozesses werden zum Großteil aus der Monographie von Barbara Groß rekonstruiert, da für eine vollständige Zusammenfassung aus den Akten der Umfang dieser Arbeit nicht ausreicht. Es soll hier exemplarisch eine Auseinandersetzung mit der Rechnung oder, wie in der Akte bezeichnet, mit dem „Behgleichnis der Unkosten“ zu diesem Prozess stattfinden.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit
3. Verfolgung und deren Intensität in Minden
3.1 Der Verlauf der Verfolgung 1584-1684 und politische Rahmenbedingungen
3.2 Beteiligte an einem Hexenprozess in der Stadt Minden
4. Fallstudie
4.1 Der Hexenprozess gegen die Rockemannsche 1669
4.2 Beginn und Verlauf des Prozesses
4.3 Urteil und Prozesskosten
5. Hexenprozesse als potentielle Einnahmequelle für die Stadt
6. Fazit und Ausblick
Quellen- und Literaturverzeichnis
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