Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Rollenverhalten von Kindern in alkoholbelasteten Familien, mit besonderem Augenmerk auf dem mütterlichen Alkoholismus.
Bei dem Studium der Literatur fiel mir auf, dass beinahe ausnahmslos vom väterlichen Alkoholismus ausgegangen wird. Der väterliche Alkoholismus scheint der Stereotyp für alkoholbelastete Familien zu sein. Wegscheider erklärt die Wahl der Terminologie mit der einfacheren Lesbarkeit, jedoch ohne auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede einzugehen.
Ich stellte mir die Frage, ob es unterschiedliche Probleme in Familien mit väterlichem beziehungsweise mütterlichem Alkoholismus gibt.
Da die Literatur die Frage nicht ausreichend beantwortet, ergänzte ich meine Arbeit durch einen empirischen Ansatz.
Ich befragte eine Sozialpädagogin, eine Psychologin, sowie eine Kinderpflegerin. Die Sozialpädagogin verfügt über langjährige Erfahrungen in der Familienhilfe und dem Jugendamt, während die Psychologin in der Beratung eines gemeinnützigen Trägers tätig ist. Die Kinderpflegerin arbeitet in einer Kindertagesstätte einer Entzugsklinik für Frauen. Sie gaben Auskunft über die Probleme, die durch mütterlichen Alkoholismus für Kinder entstehen. Sie ergänzen somit meinen, auf die Literatur gestützten Ansatz durch ihr Expertenwissen aus der Praxis.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teil I Theoretische Ausführung
- 1 Alkoholismus
- 1.1 Die Alkoholikerpersönlichkeit
- 1.2 Weiblicher Alkoholismus
- 2 Alkoholbelastete Familien
- 2.1 Die Situation in alkoholbelasteten Familien
- 2.2 Adaptionsmechanismen in den Familien
- 2.3 Co-Abhängigkeit
- 2.4 Retter- Opfer- Ankläger- Spiel in der Familie
- 3 Kinder in Alkoholikerfamilien
- 3.1 Das Rollenverhalten der Kinder
- 3.2 Wechseln und Ausbrechen aus den Rollen
- 3.3 Die Auswirkungen des Alkoholismus auf Kinder
- 4 Zusammenfassung
- 1 Alkoholismus
- Teil II Teil - Empirische Untersuchung -
- 1 Methodischer Rahmen und Anlage der Untersuchung
- 1.1 Die Erhebungsmethode: Experteninterview
- 1.2 Die Interviewpartnerinnen
- 1.3 Durchführung der Interviews
- 2 Auswertung der Interviews
- 2.1 Unterschiede zwischen weiblichem und männlichem Alkoholismus
- 2.2 Probleme in Alkoholikerfamilien
- 2.3 Kinder von Alkoholikerinnen
- 3 Resümee
- 1 Methodischer Rahmen und Anlage der Untersuchung
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit dem Rollenverhalten von Kindern in alkoholbelasteten Familien, wobei der Fokus auf mütterlichem Alkoholismus liegt. Die Arbeit zielt darauf ab, die Auswirkungen des mütterlichen Alkoholismus auf Kinder zu untersuchen und die spezifischen Herausforderungen, die diese Familien erleben, zu beleuchten.
- Die Alkoholikerpersönlichkeit und die Besonderheiten des weiblichen Alkoholismus
- Die Situation in alkoholbelasteten Familien und die Entwicklung von Adaptionsmechanismen
- Die Rolle der Co-Abhängigkeit und das Retter-Opfer-Ankläger-Spiel in der Familie
- Die Rollenmuster, die Kinder in alkoholbelasteten Familien annehmen
- Die Auswirkungen des elterlichen Alkoholismus auf die Entwicklung der Kinder
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Alkoholismus als Familienkrankheit ein und beleuchtet die Bedeutung der Kinder in alkoholbelasteten Familien. Sie stellt die Forschungslücke hinsichtlich des mütterlichen Alkoholismus heraus und erläutert den methodischen Ansatz der Arbeit.
Kapitel 1 beleuchtet die Grundzüge des Alkoholismus, beschreibt die Alkoholikerpersönlichkeit und geht auf die Besonderheiten des weiblichen Alkoholismus ein. Es werden die Folgen des Alkoholismus für den Abhängigen und sein soziales Umfeld, insbesondere die Familie, dargestellt.
Kapitel 2 widmet sich den alkoholbelasteten Familien. Es werden die Situation in diesen Familien, die Entwicklung von Adaptionsmechanismen, die Co-Abhängigkeit des Ehepartners und der Kinder sowie das Retter-Opfer-Ankläger-Spiel zwischen den Familienmitgliedern beschrieben.
Kapitel 3 fokussiert auf die Kinder in Alkoholikerfamilien. Es werden die Rollenmuster, die sie annehmen, um in dem gestörten Familiengefüge zu überleben, sowie die Möglichkeiten zum Wechseln der Rollen und zum Ausbrechen aus dem Rollenverhalten dargestellt. Die Auswirkungen des elterlichen Alkoholismus auf die Entwicklung der Kinder werden ebenfalls beleuchtet.
Teil II der Arbeit stellt den methodischen Rahmen und die Anlage der empirischen Untersuchung vor. Es werden die Erhebungsmethode, das Experteninterview, die Interviewpartnerinnen und die Durchführung der Interviews erläutert.
Kapitel 2 von Teil II befasst sich mit der Auswertung der Interviews. Die im ersten Teil entwickelten Hypothesen werden anhand des Expertenwissens der Interviewpartnerinnen überprüft. Es werden die Unterschiede zwischen weiblichem und männlichem Alkoholismus, die Probleme in Alkoholikerfamilien und die spezifischen Herausforderungen für Kinder von Alkoholikerinnen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Rollenverhalten von Kindern, alkoholbelastete Familien, mütterlicher Alkoholismus, Adaptionsmechanismen, Co-Abhängigkeit, Retter-Opfer-Ankläger-Spiel, Auswirkungen des Alkoholismus auf Kinder, Experteninterview, empirische Untersuchung.
- Quote paper
- Katinka Fehrle (Author), 2006, Zum Rollenverhalten von Kindern in alkoholbelasteten Familien, unter besonderer Betrachtung des mütterlichen Alkoholismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280746