Diese Arbeit zum Thema Asymmetrische Information soll dem Leser einen Einblick in die ökonomische Problematik geben, die mit einer ungleichen Verteilung von Information zwischen verschiedenen Marktteilnehmern einhergeht. Individuen agieren am Markt häufig aufgrund vertraglich beschlossener Vereinbarungen. In der vorliegenden Arbeit wird ein spezieller ökonomischer Problembereich behandelt, der zeitlich gesehen nach einem erfolgten Vertragsabschluss entstehen kann: Moral Hazard.
In vielen ökonomischen Modellen wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer, z.B. der Verkäufer und der Käufer eines Gutes, vollständig informiert sind, was die Qualität des zu handelnden Gutes oder das Verhalten des Vertragspartners betrifft. In der Realität ist es aber wahrscheinlicher anzunehmen, dass Marktteilnehmer nicht vollständig informiert sind, da die Informationsbeschaffung in der Regel mit Kosten verbunden ist. Sei es, dass Gutachten für die Qualitätsbeurteilung von Gütern in Auftrag gegeben werden müssten oder eine permanente Verhaltensüberwachung des Vertragspartners durchgeführt werden müsste. Diese Transaktionskosten tragen zu einer asymmetrischen Verteilung von Information bei. Dadurch wird grundsätzlich opportunistisches, also eigennütziges Verhalten (z.B. Betrug oder Täuschung) ermöglicht.
In der Arbeit wird die Principal-Agent-Theorie erläutert und ein optimales Anreizschema für den Principal abgeleitet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Überblick Asymmetrische Information
- 1.1 Einführung
- 1.2 Abgrenzung Asymmetrie vor und nach Vertragsabschluss
- 2 Die Principal-Agent Theorie
- 3 Das Principal-Agent Problem
- 3.1 Moral Hazard
- 3.2 Modellierung
- 3.2.1 Endliche Anzahl von Entscheidungen und Ergebnissen
- 3.2.2 Das optimale Anreizschema
- 3.2.3 Ergebnis
- 4 Moral Hazard in der Krankenversicherung
- 4.1 Zwei Formen von Moral Hazard
- 4.2 Selbstbeteiligungssatz und Prämie
- 4.3 Das RAND Krankenversicherungsexperiment
- 5 Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Problem der asymmetrischen Information, insbesondere dem Moral Hazard Problem. Ziel ist es, die ökonomischen Herausforderungen ungleicher Informationsverteilung zwischen Marktteilnehmern zu beleuchten und das Moral Hazard Problem im Detail zu analysieren. Die Arbeit untersucht verschiedene Aspekte dieses Problems, einschließlich seiner Modellierung und Lösungsansätze.
- Asymmetrische Informationsverteilung und Vertragsbeziehungen
- Das Moral Hazard Problem und seine ökonomischen Implikationen
- Die Principal-Agent Theorie als Rahmenmodell
- Modellierung des Moral Hazard Problems
- Moral Hazard in der Krankenversicherung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Überblick Asymmetrische Information: Dieses Kapitel führt in die Thematik der asymmetrischen Information ein und hebt die Bedeutung ungleicher Informationsverteilung zwischen Marktteilnehmern hervor, insbesondere im Kontext von Vertragsbeziehungen. Es wird der Unterschied zwischen Informationsasymmetrien vor und nach Vertragsabschluss herausgestellt, wobei das Moral Hazard Problem als ein Beispiel für eine nachvertragliche Asymmetrie eingeführt wird. Der "Market for Lemons" dient als anschauliches Beispiel für adverse Selektion, die jedoch nicht im Detail behandelt wird. Der Fokus liegt auf der Einleitung des Moral Hazard Problems und seiner Bedeutung für die folgenden Kapitel.
2 Die Principal-Agent Theorie: Das Kapitel beschreibt die Principal-Agent Theorie als Rahmen für die Analyse von Auftragsbeziehungen unter Bedingungen partieller Interessenkonflikte und asymmetrischer Informationsverteilung. Es wird erklärt, wie ungleiche Informationsverteilung dazu führt, dass Principals Agents beauftragen, und die Herausforderungen aufgrund der eingeschränkten Beobachtungsmöglichkeiten des Principals für das Verhalten des Agents dargelegt. Anschauliche Beispiele aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft verdeutlichen die weitverbreitete Relevanz des Principal-Agent Problems. Das Kapitel dient als Grundlage für die detailliertere Betrachtung des Moral Hazard Problems im nächsten Kapitel.
3 Das Principal-Agent Problem: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit dem Moral Hazard Problem als spezifischen Fall der Principal-Agent Problematik. Es beschreibt das Problem und analysiert verschiedene Aspekte seiner Modellierung, darunter die Berücksichtigung einer endlichen Anzahl von Entscheidungen und Ergebnissen sowie die Entwicklung optimaler Anreizschemata. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Problems und der Suche nach Lösungen, um die negativen Folgen von Moral Hazard zu minimieren. Das Kapitel legt die theoretischen Grundlagen für die Anwendung im Kontext der Krankenversicherung.
4 Moral Hazard in der Krankenversicherung: Das Kapitel wendet die theoretischen Konzepte des Moral Hazard Problems auf den Bereich der Krankenversicherung an. Es untersucht verschiedene Formen von Moral Hazard, die in diesem Kontext auftreten, und beleuchtet den Zusammenhang zwischen Selbstbeteiligungssätzen, Prämien und dem Ausmaß des Moral Hazard. Das RAND Krankenversicherungsexperiment wird als empirisches Beispiel herangezogen, um die theoretischen Überlegungen zu illustrieren und zu validieren. Das Kapitel zeigt die praktischen Implikationen des Moral Hazard Problems in einem spezifischen Anwendungsbereich.
Schlüsselwörter
Asymmetrische Information, Moral Hazard, Principal-Agent Theorie, Anreizschemata, Informationsasymmetrie, Vertragsbeziehungen, Krankenversicherung, ökonomische Modellierung, Opportunistisches Verhalten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Asymmetrische Information und Moral Hazard
Was ist der Hauptfokus dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit konzentriert sich auf das Problem der asymmetrischen Information, insbesondere das Moral-Hazard-Problem. Sie untersucht die ökonomischen Herausforderungen ungleicher Informationsverteilung zwischen Marktteilnehmern und analysiert das Moral-Hazard-Problem detailliert, einschließlich seiner Modellierung und Lösungsansätze. Ein besonderer Fokus liegt auf der Anwendung des Moral-Hazard-Problems im Kontext der Krankenversicherung.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Asymmetrische Informationsverteilung und Vertragsbeziehungen, das Moral-Hazard-Problem und seine ökonomischen Implikationen, die Principal-Agent-Theorie als Rahmenmodell, die Modellierung des Moral-Hazard-Problems und Moral Hazard in der Krankenversicherung. Zusätzlich wird ein Überblick über asymmetrische Information gegeben, inklusive der Unterscheidung zwischen Asymmetrien vor und nach Vertragsabschluss.
Was ist die Principal-Agent-Theorie und welche Rolle spielt sie in der Arbeit?
Die Principal-Agent-Theorie dient als Rahmenmodell zur Analyse von Auftragsbeziehungen unter Bedingungen partieller Interessenkonflikte und asymmetrischer Informationsverteilung. Sie erklärt, wie ungleiche Informationsverteilung dazu führt, dass Principals Agents beauftragen und welche Herausforderungen sich aufgrund der eingeschränkten Beobachtungsmöglichkeiten des Principals für das Verhalten des Agents ergeben. Die Theorie bildet die Grundlage für die detailliertere Betrachtung des Moral-Hazard-Problems.
Was ist Moral Hazard und wie wird es in der Arbeit modelliert?
Moral Hazard ist ein spezifischer Fall der Principal-Agent-Problematik, bei dem eine Informationsasymmetrie nach Vertragsabschluss besteht. Die Arbeit analysiert verschiedene Aspekte seiner Modellierung, darunter die Berücksichtigung einer endlichen Anzahl von Entscheidungen und Ergebnissen sowie die Entwicklung optimaler Anreizschemata. Es werden Lösungsansätze zur Minimierung der negativen Folgen von Moral Hazard untersucht.
Wie wird Moral Hazard im Kontext der Krankenversicherung behandelt?
Die Arbeit wendet die theoretischen Konzepte des Moral-Hazard-Problems auf die Krankenversicherung an. Sie untersucht verschiedene Formen von Moral Hazard in diesem Kontext, den Zusammenhang zwischen Selbstbeteiligungssätzen, Prämien und dem Ausmaß des Moral Hazard, und nutzt das RAND Krankenversicherungsexperiment als empirisches Beispiel zur Illustration und Validierung der theoretischen Überlegungen. Dies zeigt die praktischen Implikationen des Moral-Hazard-Problems in einem konkreten Anwendungsbereich.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Seminararbeit am besten?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Asymmetrische Information, Moral Hazard, Principal-Agent Theorie, Anreizschemata, Informationsasymmetrie, Vertragsbeziehungen, Krankenversicherung, ökonomische Modellierung, Opportunistisches Verhalten.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit und was ist ihr jeweiliger Inhalt?
Die Arbeit besteht aus fünf Kapiteln: Kapitel 1 bietet einen Überblick über asymmetrische Information; Kapitel 2 beschreibt die Principal-Agent-Theorie; Kapitel 3 behandelt das Principal-Agent-Problem im Detail; Kapitel 4 wendet das Moral-Hazard-Problem auf die Krankenversicherung an; und Kapitel 5 liefert eine Schlussbemerkung. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung im Text.
Für wen ist diese Seminararbeit gedacht?
Diese Seminararbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht, das sich für die Themen Asymmetrische Information, Moral Hazard und Principal-Agent-Theorie interessiert. Sie eignet sich insbesondere für Studenten der Wirtschaftswissenschaften und verwandter Disziplinen.
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- Dipl. oec. Patrik Egeler (Author), 2004, Asymmetrische Information I: Das Moral Hazard Problem, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28024