Der Erfolg eines Unternehmens zeichnet sich heutzutage nicht nur dadurch aus, dass ein Produkt möglichst gewinnbringend verkauft wird. Es zeigt sich vielmehr, dass die Personalwirtschaft bzw. das Personalmanagement entscheidend sind, da hier auf personeller Ebene Möglichkeiten zur Gestaltung und zur Durchsetzung der Unternehmensziele liegen. Bleiben die Bedürfnisse der Mitarbeiter unbefriedigt, wirkt sich dies negativ auf den Unternehmenserfolg aus. Erfolgreich ist ein Unternehmen also besonders auch dann, wenn sowohl Vorgesetzte als auch Mitarbeiter zufrieden sind.
Um dies zu erreichen bietet die Personalbestandsanalyse, als Bestandteil des Personalmanagements, mit ihren Werkzeugen einen wichtigen Ansatzpunkt für die Erstellung eines Fähigkeitsprofils der Mitarbeiter. Zur Ermittlung des Leistungspotenzials werden u.a. auf Basis von Verhaltensbeobachtungen Eigenschaftsmerkmale eines Mitarbeiters erfasst. Diese Eindrücke sind von Bedeutung, da sie von der Personalentwicklung bis zur Nutzung als Entlohnungsgrundlage eines Mitarbeiters Einsatz finden können.
Für den Arbeitnehmer ist es daher von großem Interesse zu wissen, wie und weshalb er von seiner Umwelt, hier insbesondere dem Vorgesetzten, wahrgenommen wird.
Im Zuge dieser Hausarbeit soll nicht weiter auf die beobachtbaren Fähigkeitsmerkmale im Einzelnen eingegangen werden. Stattdessen steht die mögliche Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung im Vordergrund, also wie und weshalb der Mitarbeiter seine Eigenschaften und Fähigkeiten in einer bestimmten Art und Weise wahrnimmt und wie diese von fremden Personen eingeschätzt werden.
Im folgenden Kapitel werden die hierzu notwendigen Begrifflichkeiten kurz erläutert. Anschließend werden die polaren Menschenbilder von McGregor und die pluralistischen Menschenbilder von Schein in ihrer Funktion zur Klassifizierung von Individuen vorgestellt. Basierend auf diesen Modellen empfehlen Hersey und Blanchard mit ihrer Reifegradtheorie mögliche Führungsstile. Im vierten Kapitel folgt die Schilderung eines Praxisfalls, dessen Abweichung zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung anhand dieser Menschenbilder erläutert werden soll. Auf Basis dieser Analyse wird geprüft, ob die Situation durch den Einsatz von Feedbacksystemen positiv beeinflusst werden kann. Im letzten Kapitel folgt eine Zusammenfassung dieser Arbeit in einem Resümee.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Klärung der Begrifflichkeiten
- 2.1 Selbstwahrnehmung
- 2.2 Fremdwahrnehmung
- 2.3 Sich selbst erfüllende Prophezeihungen
- 2.4 Menschenbilder
- 2.5 Feedbacksysteme
- 3. Ausgewählte Menschenbilder und Führungstheorien
- 3.1 Führungstheorien nach McGregor
- 3.2 Menschenbilder nach Schein
- 3.3 Reifegradtheorie nach Hersey und Blanchard
- 4. Praxisbeispiel
- 4.1 Beschreibung des Praxisfalls
- 4.2 Analyse nach McGregor und Schein bei Selbstwahrnehmung
- 4.3 Analyse nach McGregor und Schein bei Fremdwahrnehmung
- 4.4 Führungsverhalten nach dem Reifegradmodell
- 4.5 Lösungsmöglichkeiten durch Feedback
- 4.6 Mitarbeiterbeurteilung / Mitarbeitergespräch als Feedback
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Einfluss von Selbst- und Fremdwahrnehmung auf das Führungsverhalten. Ziel ist es, die mögliche Diskrepanz zwischen der eigenen Wahrnehmung der Fähigkeiten und Eigenschaften eines Mitarbeiters und der Einschätzung durch andere, insbesondere Vorgesetzte, zu analysieren. Anhand ausgewählter Menschenbilder und Führungstheorien wird ein Praxisbeispiel beleuchtet und die Möglichkeiten der positiven Beeinflussung der Situation durch Feedbacksysteme geprüft.
- Selbstwahrnehmung und ihre Entstehung
- Fremdwahrnehmung und ihre Beeinflussung durch implizite Persönlichkeitstheorien
- Menschenbilder nach McGregor und Schein und deren Relevanz für die Führung
- Das Reifegradmodell von Hersey und Blanchard und seine Anwendung
- Der Einsatz von Feedbacksystemen zur Verbesserung der Führungssituation
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung betont die Bedeutung des Personalmanagements für den Unternehmenserfolg und die Rolle der Mitarbeiterzufriedenheit. Sie führt das Problem der möglichen Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung ein und skizziert den Aufbau der Arbeit, der die Klärung von Begriffen, die Vorstellung relevanter Theorien und die Analyse eines Praxisfalls umfasst. Der Fokus liegt auf der Untersuchung dieser Diskrepanz und den Möglichkeiten der Verbesserung durch Feedback.
2. Klärung der Begrifflichkeiten: Dieses Kapitel definiert zentrale Begriffe wie Selbstwahrnehmung (inkl. attributionstheoretischer Aspekte), Fremdwahrnehmung (und den Einfluss impliziter Persönlichkeitstheorien), sich selbst erfüllende Prophezeihungen, Menschenbilder und Feedbacksysteme. Es legt die Grundlage für das Verständnis der späteren Analysen, indem es die theoretischen Konzepte präzise erläutert und die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Begriffen herstellt. Der Abschnitt über sich selbst erfüllende Prophezeihungen verdeutlicht die potentiell negative Wirkung von Erwartungen auf das Verhalten und die Wahrnehmung.
3. Ausgewählte Menschenbilder und Führungstheorien: Kapitel 3 stellt die Menschenbilder nach McGregor (Theorie X und Y) und Schein (pluralistische Menschenbilder) vor und beschreibt ihre Anwendung in der Führung. Die Reifegradtheorie von Hersey und Blanchard wird als möglicher Ansatz für die Anpassung des Führungsstils an den Reifegrad der Mitarbeiter eingeführt. Dieses Kapitel bildet das theoretische Fundament für die spätere Analyse des Praxisfalls, indem es verschiedene Führungsansätze und deren Abhängigkeit vom Mitarbeiterverhalten beschreibt.
4. Praxisbeispiel: Dieses Kapitel präsentiert einen konkreten Praxisfall, in dem die Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung eines Mitarbeiters analysiert wird. Die Analyse erfolgt anhand der in Kapitel 3 vorgestellten Menschenbilder und Führungstheorien. Es wird untersucht, wie das Führungsverhalten durch den Einsatz von Feedbacksystemen, insbesondere Mitarbeitergesprächen, positiv beeinflusst werden kann. Dieses Kapitel demonstriert die praktische Anwendung der zuvor dargestellten Theorien und zeigt Möglichkeiten zur Verbesserung der Führungssituation auf.
Schlüsselwörter
Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung, Führungsverhalten, Menschenbilder (McGregor, Schein), Reifegradmodell (Hersey & Blanchard), Feedbacksysteme, Mitarbeitergespräch, Leistungsbeurteilung, Diskrepanz, Attributionstheorie, implizite Persönlichkeitstheorie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Selbst- und Fremdwahrnehmung im Führungsverhalten
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den Einfluss von Selbst- und Fremdwahrnehmung auf das Führungsverhalten. Im Fokus steht die Analyse der möglichen Diskrepanz zwischen der eigenen Wahrnehmung der Fähigkeiten und Eigenschaften eines Mitarbeiters und der Einschätzung durch andere, insbesondere Vorgesetzte. Es werden ausgewählte Menschenbilder und Führungstheorien angewendet und anhand eines Praxisbeispiels die Möglichkeiten der positiven Beeinflussung der Situation durch Feedbacksysteme geprüft.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende zentrale Themen: Selbstwahrnehmung und ihre Entstehung, Fremdwahrnehmung und ihre Beeinflussung durch implizite Persönlichkeitstheorien, Menschenbilder nach McGregor und Schein und deren Relevanz für die Führung, das Reifegradmodell von Hersey und Blanchard und seine Anwendung sowie der Einsatz von Feedbacksystemen zur Verbesserung der Führungssituation. Zusätzlich werden Begriffe wie sich selbst erfüllende Prophezeiungen und Attributionstheorie erläutert.
Welche Menschenbilder und Führungstheorien werden betrachtet?
Die Hausarbeit analysiert die Menschenbilder nach Douglas McGregor (Theorie X und Y) und Edgar Schein (pluralistische Menschenbilder) sowie das Reifegradmodell von Hersey und Blanchard. Diese Theorien dienen als Grundlage für die Analyse des Praxisbeispiels und ermöglichen die Beurteilung des Führungsverhaltens im Kontext von Selbst- und Fremdwahrnehmung.
Wie wird der Einfluss von Selbst- und Fremdwahrnehmung dargestellt?
Der Einfluss von Selbst- und Fremdwahrnehmung wird anhand eines Praxisbeispiels veranschaulicht. Die Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung eines Mitarbeiters wird analysiert und Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation durch Feedbacksysteme, insbesondere Mitarbeitergespräche, aufgezeigt. Die Analyse basiert auf den in der Arbeit vorgestellten Menschenbildern und Führungstheorien.
Welche Rolle spielen Feedbacksysteme in der Hausarbeit?
Feedbacksysteme spielen eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Führungssituation. Die Hausarbeit untersucht, wie Feedback, beispielsweise durch Mitarbeitergespräche und Leistungsbeurteilungen, dazu beitragen kann, die Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung zu verringern und das Führungsverhalten zu optimieren. Die positive Beeinflussung der Situation durch konstruktives Feedback steht im Mittelpunkt.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Hausarbeit wichtig?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung, Führungsverhalten, Menschenbilder (McGregor, Schein), Reifegradmodell (Hersey & Blanchard), Feedbacksysteme, Mitarbeitergespräch, Leistungsbeurteilung, Diskrepanz, Attributionstheorie und implizite Persönlichkeitstheorie.
Wie ist die Hausarbeit aufgebaut?
Die Hausarbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Klärung der Begrifflichkeiten, Ausgewählte Menschenbilder und Führungstheorien, Praxisbeispiel und Resümee. Die Einleitung führt in die Thematik ein, die folgenden Kapitel behandeln die theoretischen Grundlagen und die Analyse des Praxisfalls, und das Resümee fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Ziel der Hausarbeit ist es, den Einfluss von Selbst- und Fremdwahrnehmung auf das Führungsverhalten zu untersuchen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Führungssituation durch den gezielten Einsatz von Feedbacksystemen aufzuzeigen. Die Analyse der Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung steht dabei im Mittelpunkt.
- Quote paper
- Andreas Buchta (Author), 2014, Einfluss von Selbst- und Fremdwahrnehmung auf das Führungsverhalten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280227