Die nonverbale Kommunikation ist die älteste Form zwischenmenschlicher Verständigung. Schon unsere Vorfahren konnten sich verständigen, lange bevor der Mensch das erste Wort geäußert hatte. Und auch Kinder verständigen sich sofort nach ihrer Geburt (und auch schon im Mutterleib) mit ihrer Umwelt. Und das, lange bevor sie zu sprechen beginnen. Aus diesen Gründen verwundert es kaum, dass der nonverbalen Kommunikation heutzutage von der Forschung eine gewichtige Rolle im zwischenmenschlichen Interaktions- und Verständigungsprozess zugemessen wird. So meint Michael Argyle, dass das menschliche Sozialverhalten nicht ohne eine Entwirrung des nonverbalen Systems zu verstehen ist.
Dennoch konnten die recht einheitlichen Forschungsergebnisse bisher nichts daran ändern, dass die Bedeutung dieser nichtsprachlichen Form der Verständigung von den meisten Menschen noch immer in markanter Weise unterschätzt wird. Was wir sagen, scheint für die Meisten ausschlaggebend für die Reaktion des Gegenübers zu sein. Weniger die Art, wie wir etwas sagen.
Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass nur ca. 3 % der zwischenmenschlichen Kommunikation auf der rein sprachlichen Ebene abläuft.
Bevor näher auf die nonverbale Kommunikation eingegangen wird, sollen zunächst einige Begriffe geklärt werden und dabei gleichzeitig eine Abgrenzung zur verbalen Kommunikation geschaffen werden. Beide Bereiche sind zwar eng miteinander verbunden, können aber auch eindeutig voneinander getrennt werden.
Zuvor noch eine Anmerkung: mittlerweile wird der Begriff ′Kommunikation′ von den meisten Menschen wie selbstverständlich und oft in vollkommen verschiedenen Bedeutungen verwendet. Um Verwirrungen zu vermeiden, sollen unter Kommunikation im folgenden ,,alle Prozesse der Übertragung von Nachrichten oder Informationen durch Zeichen aller Art unter Lebewesen (...)"1 verstanden werden. [...]
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1 Brockhaus: Artikel "Kommunikation"
Gliederung
1 Vorbemerkungen
2 Begriffsklärungen: einige Unterscheidungen
2.1 Verbal versus nonverbal
2.2 Gestik
2.3 Mimik
2.3.1 Exkurs: Pupillensignale
3 Zur Kontaktanbahnung zwischen Mann und Frau
3.1 Biologisches vorab
3.2 Territorialität: Die Distanzzonen und deren Bedeutung
3.2.1 Die öffentliche Zone
3.2.2 Die soziale bzw. gesellschaftlich-kommerzielle Zone
3.2.3 Die persönliche Zone
3.2.4 Die intime Zone
3.3 Intime Annäherung: eine erste Liste
3.4 Der Flirt: Detailbetrachtungen zum Werbeverhalten
3.4.1 Begriffsklärung und Situationsbeschreibung
3.4.2 Geschlechtsspezifische Unterschiede
3.4.2.1 Weibliches Verhalten
3.4.2.2 Männliches Verhalten
4 Abschließende Bemerkungen und Ausblicke
5 Literaturverzeichnis
Beim Anbaggern ist alles erlaubt!
1 Vorbemerkungen
Die nonverbale Kommunikation ist die älteste Form zwischenmenschlicher Verständigung. Schon unsere Vorfahren konnten sich verständigen, lange bevor der Mensch das erste Wort geäußert hatte. Und auch Kinder verständigen sich sofort nach ihrer Geburt (und auch schon im Mutterleib) mit ihrer Umwelt. Und das, lange bevor sie zu sprechen beginnen.
Aus diesen Gründen verwundert es kaum, dass der nonverbalen Kommunikation heutzutage von der Forschung eine gewichtige Rolle im zwischenmenschlichen Interaktions- und Verständigungsprozess zugemessen wird. So meint Michael Argyle, dass das menschliche Sozialverhalten nicht ohne eine Entwirrung des nonverbalen Systems zu verstehen ist.
Dennoch konnten die recht einheitlichen Forschungsergebnisse bisher nichts daran ändern, dass die Bedeutung dieser nichtsprachlichen Form der Verständigung von den meisten Menschen noch immer in markanter Weise unterschätzt wird. Was wir sagen, scheint für die Meisten ausschlaggebend für die Reaktion des Gegenübers zu sein. Weniger die Art, wie wir etwas sagen.
Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass nur ca. 3 % der zwischenmenschlichen Kommunikation auf der rein sprachlichen Ebene abläuft.
Bevor näher auf die nonverbale Kommunikation eingegangen wird, sollen zunächst einige Begriffe geklärt werden und dabei gleichzeitig eine Abgrenzung zur verbalen Kommunikation geschaffen werden. Beide Bereiche sind zwar eng miteinander verbunden, können aber auch eindeutig voneinander getrennt werden.
Zuvor noch eine Anmerkung: mittlerweile wird der Begriff 'Kommunikation' von den meisten Menschen wie selbstverständlich und oft in vollkommen verschiedenen Bedeutungen verwendet. Um Verwirrungen zu vermeiden, sollen unter Kommunikation im folgenden ,,alle Prozesse der Übertragung von Nachrichten oder Informationen durch Zeichen aller Art unter Lebewesen (...)"[1] verstanden werden.
2 Begriffsklärungen: einige Unterscheidungen
2.1 Verbal versus nonverbal
Der Phänomen "menschliche Kommunikation" wird nun unterschieden in verbale und nonverbale Kommunikation. Watzlawick zieht für diese Unterscheidung in seinem vierten Axiom[2] die Begriffe "digital" und "analog" heran, wobei (mit einigen Kautelen) digitale gleich verbaler und analoge gleich nonverbaler Kommunikation ist.
Digitale Kommunikation zeichnet sich durch "eine komplexe und vielseitige logische Syntax"[3] aus, sie ist "analytisch, partikulär und sequentiell organisiert"[4].
Analoge Kommunikation ist dagegen als "synthetisch, holistisch und global"[5] zu charakterisieren; es mangelt der analogen Kommunikation zwar an einer für eindeutige Mitteilungen erforderlichen logischen Syntax[6], allerdings besitzt ein umfangreiches semantisches Arsenal, das auf dem Gebiet der Beziehung seinen Einsatz findet. Ein Problem bei den Körpersprachlichen Mitteilungen ist ihre Decodierung, Entschlüßelung. So kann ein und dasselbe Zeichen in verschieden Situationen verschiedenes Bedeuten. Den Ausdrucksformen, derer sich die nonverbale Kommunikation bedient, stehen nun im Mittelpunkt des Interesses.
[...]
[1] Brockhaus: Artikel "Kommunikation"
[2] Watzlawick, Beavin, Jackson: Auf den Seiten S.50 - S.71 werden versuchsweise fünf
pragmatische Axiome bezüglich menschlicher Kommunikation postuliert. Axiom vier
(S.68) unterscheidet Kommunikation in digitale und analoge: "Menschliche
Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten. Digitale
Kommunikationen haben eine komplexe und vielseitige logische Syntax, aber eine auf
dem Gebiet der Beziehungen unzulässige Semantik. Analoge Kommunikationen dagegen
besitzen dieses semantische Potential, ermangeln aber die für eindeutige
Kommunikationen erforderliche Syntax."
[3] vgl. Watzlawick, Beavin, Jackson: S.68
[4] Hübler: S.282
[5] Hübler: S.282
[6] vgl. Watzlawick, Beavin, Jackson: S.68
- Quote paper
- Stefan Krauss (Author), 2002, Stellung der Körpersprache in menschlichen Interaktionen. Das Werbeverhalten zwischen Mann und Frau, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28013
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