In der vorliegenden Arbeit soll die Chemie der Wachse, insbesondere deren bekanntester Vertreter in Form des Bienenwachses, näher beleuchtet werden. Während sich viele Veröffentlichungen und besonders Schulversuche mit Wachs in seiner besonderen Form als Kerze, also als brennbarem Wachskörper mit Docht, und der damit verbundenen Eigenschaften befassen, ist die Zahl der Abhandlungen und Experimente, bei denen das Brennmaterial selbst im Mittelpunkt steht, geringer. Aus diesem Grund wird der Fokus hier explizit und hauptsächlich auf das reine Wachs gerichtet.
Gerade in der Schule wird dieser von seinen Eigenschaften gleichsam ungewöhnliche wie auch interessante Stoff wenig bis gar nicht behandelt. So taucht er etwa im Lehrplan nur beispielhaft an einer Stelle im Zuge der Behandlung der Aggregatzustände in der Mittelstufe wortwörtlich auf. Dennoch lässt er sich nicht nur hier, sondern in nahezu allen Klassenstufen vielseitig im Chemieunterricht einsetzen und kann zur Erarbeitung der verschiedensten Lerninhalte dienen. Dies soll mit Hilfe der ausgearbeiteten Experimente in dieser Arbeit deutlich gemacht werden.
Trotz der chemischen Komplexität der Wachse und ihrer Zusammensetzung aus unzähligen Einzelkomponenten, durch welche der spezielle Wachscharakter erst zu Stande kommt, sollen die Versuche einer groben Strukturaufklärung, soweit diese im schulischen Rahmen möglich sind, exemplarisch anhand des Bienenwachses gemacht werden. Diese spezifischen Wachseigenschaften, die sich innerhalb der verschiedenen Wachssorten durchaus mehr als geringfügig unterscheiden können, bieten ein breites Spektrum an zum Großteil heute noch aktuellen Anwendungsmöglichkeiten, über die ein gewisser Überblick gegeben werden soll.
Einen besonderen Reiz hat hierbei der natürliche Charakter des Bienenwachses, da den meisten Schülern dieser Naturstoff aus ihrem Alltag bekannt sein wird. Sollte dies bei einigen nicht der Fall sein, so ist es von außerordentlichem Interesse, ihnen gerade dieses Wachs, das auch heute noch in einigen Anwendungsgebieten eine erhebliche Rolle spielt, näherzubringen und somit einen wichtigen Beitrag in der alltagsorientierten Schulchemie zu leisten.
Auch wenn Bienenwachs mittlerweile zwar in einigen Bereichen von anderen Wachsarten, darunter häufig Kunstwachse, verdrängt worden ist, so ist es allein rein zeitgeschichtlich betrachtet das interessanteste aller Wachse, da es einer der dem Menschen am längsten bekannten Rohstoffe ist...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ziele und Legitimierung der Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Theoretischer Teil
- Was ist Wachs?
- Entwicklung der Begriffsbedeutung und Definition
- Charakterisierung und Klassifizierung
- Verwendung und Funktionen
- Das Bienenwachs
- Gewinnung
- Zusammensetzung und Strukturaufklärung
- Physikalische / chemische / technische Eigenschaften
- Verwendung früher und heute
- Didaktischer Teil
- Begründung der Behandlung des Themas „Wachs" im Chemieunterricht
- Curriculare Zugänge
- Physikalische Eigenschaften
- Chemische Eigenschaften
- Verwendung im Alltag
- Tabellarische Lehrplaneinordnung
- Experimenteller Teil
- Bestimmung der Dichte von Bienenwachs
- Temperaturabhängigkeit der Dichte von Bienenwachs
- Volumenänderung von Bienenwachs und Wasser
- Brennbarkeit von Bienenwachs
- Flammpunkt, Brennpunkt und Zündtemperatur von Bienenwachs
- Bestimmung des Schmelzpunkts von Bienenwachs
- Bestimmung des Erstarrungspunkts von Bienenwachs
- Löslichkeit von Bienenwachs
- Prüfungsmethoden von Bienenwachs
- Verpuffung von Bienenwachs
- Bestimmung der Säurezahl von Bienenwachs
- Bestimmung der Verseifungszahl von Bienenwachs
- Bestimmung der Iodzahl von Bienenwachs
- Nachweise funktioneller Gruppen von Bienenwachs
- Herstellung von Punischem Wachs
- Herstellung von Wachsmalkreide
- Herstellung von Lippenpflegestiften
- Herstellung von Honigseife
- Herstellung von Haarwachs
- Fazit und Ausblick
- Abbildungsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Versicherung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der Chemie der Wachse, insbesondere mit Bienenwachs. Ziel ist es, die Eigenschaften und Anwendungen dieses Naturstoffs im Chemieunterricht aufzuzeigen und durch schulexperimentelle Vorschläge eine praxisnahe Erarbeitung des Themas zu ermöglichen. Die Arbeit beleuchtet die chemische Zusammensetzung und Struktur von Bienenwachs, untersucht seine physikalischen und chemischen Eigenschaften sowie seine Verwendung im Alltag. Darüber hinaus werden didaktische Aspekte der Behandlung des Themas im Chemieunterricht beleuchtet und konkrete Experimente vorgestellt, die sich für den Einsatz in verschiedenen Klassenstufen eignen.
- Chemische Zusammensetzung und Struktur von Bienenwachs
- Physikalische und chemische Eigenschaften von Bienenwachs
- Verwendung von Bienenwachs im Alltag
- Didaktische Aspekte der Behandlung des Themas im Chemieunterricht
- Schulexperimentelle Vorschläge zur Erarbeitung des Themas
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Ziele und die Legitimierung der Arbeit. Der theoretische Teil befasst sich mit der Definition und Charakterisierung von Wachs im Allgemeinen und beleuchtet anschließend die Gewinnung, Zusammensetzung, Eigenschaften und Verwendung des Bienenwachses im Detail. Der didaktische Teil behandelt die Bedeutung des Themas „Wachs" im Chemieunterricht und zeigt verschiedene curriculare Zugänge auf. Der experimentelle Teil stellt eine Vielzahl von Experimenten vor, die sich für die Erarbeitung des Themas im Unterricht eignen. Diese Experimente umfassen die Bestimmung der Dichte, Schmelzpunkts, Löslichkeit und weiterer Eigenschaften von Bienenwachs sowie die Herstellung von verschiedenen Produkten aus Bienenwachs.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Chemie der Wachse, insbesondere Bienenwachs, seine Eigenschaften, seine Verwendung im Alltag und seine didaktische Bedeutung im Chemieunterricht. Die Arbeit beleuchtet die chemische Zusammensetzung, die physikalischen und chemischen Eigenschaften sowie die Gewinnung und Verarbeitung von Bienenwachs. Darüber hinaus werden schulexperimentelle Vorschläge zur Erarbeitung des Themas im Unterricht vorgestellt, die sich für verschiedene Klassenstufen eignen.
- Quote paper
- Patrick Hauert (Author), 2009, Die Chemie der Wachse. Ein Unterrichtsthema mit schulexperimentellen Vorschlägen am Beispiel Bienenwachs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280107