Im Rahmen dieser Diplomarbeit habe ich mein berufliches Umfeld zum Gegenstand der wissenschaftlichen Erforschung von relevanten theoretischen Begründungszusammenhängen gemacht. Das Forschungsfeld entsteht aus meiner langjährigen beruflichen Tätigkeit als Leiter verschiedener inner- und überbetrieblicher Personaltrainings.
Meine Seminarteilnehmer(-innen) äußern häufig bereits zu Beginn eines Trainings den Wunsch nach allgemeingültigen Ratschlägen, Verhaltensrezepten, Tipps oder Tricks zum jeweiligen Seminarthema. Besonders ausgeprägt erlebe ich diese anfängliche Erwartungshaltung in Zeitmanagement-Seminaren.
Das Ziel dieser Arbeit ist nicht der empirische Nachweis der Wirkung des Seminars. Mein Erkenntnisinteresse in dieser Literaturarbeit gilt den theoretischen Zusammenhängen bezüglich der Motivation zur Selbstreflexion im Seminarkontext. Die Forschungsfrage, der ich bei der Betrachtung des Zeitmanagement-Seminars nachgehen werde, lautet:
Wie erklärt sich die Motivation von Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern zur Selbstreflexion im dargestellten Fallbeispiel?
Ich möchte Faktoren identifizieren, die die Selbstreflexion im Seminar fördern können. Im Fokus der Untersuchung stehen der Seminaraufbau, die Seminarme-thodik und das Verhalten der Trainer. Bei der Literaturauswahl berücksichtige ich die Erkenntnisse von Arbeits- und Organisationspsychologen, die in Theorie und Praxis dieses Feld untersucht haben und prüfe, inwieweit sich ihre Ergebnisse auf die Fallvignette beziehen lassen. Weiterhin bilden Erkenntnisse der Kognitionspsychologie, der Therapieforschung, der Erwachsenenbildung, der Sozialpsychologie und der Systemtheorie den literarischen Schwerpunkt dieser Arbeit. Die Betrachtung von Gruppenprozessen spielt hier eine untergeordnete Rolle, da die selbstreflexiven Seminarmodule zumeist in Partnerarbeit organisiert sind.
Die Erkenntnisse dieser Arbeit sind meines Erachtens relevant für Weiterbildungsverantwortliche in Unternehmen und für Trainer(-innen), denen es darum geht, bei der Konzeption von Personaltrainings die Selbstreflexion zum Wohle von Seminarteilnehmer(-innen) erfolgreich für die Entwicklung authentischer Lösungswege zu berücksichtigen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- FORSCHUNGSMETHODIK
- VORGEHENSWEISE
- FALLVIGNETTE
- VORBEREITUNG AUF DIE SELBSTREFLEXION (BAUSTEINE: „VORBEREITUNG 1-7")
- Vorbereitung 1: Einleitung mit humorvoller Grafik
- Vorbereitung 2: Hinführung zum Seminarthema und Seminarziel
- Vorbereitung 3: „Goldene“ Regeln des Zeitmanagements
- Vorbereitung 4: Zeitdiebe sammeln und den wichtigsten persönlichen Zeitdieb auswählen
- Vorbereitung 5/Reflexionsschritt 1: Vision und Ziele schriftlich ausarbeiten
- Vorbereitung 6: Übersicht und Zustimmung zum Reflexionsprozess
- Vorbereitung 7: Kurze Vorstellung des persönlichen Zeitdiebs in der Gruppe
- BESCHREIBUNG DER SELBSTREFLEXIVEN ARBEIT IM SEMINAR
- Reflexionsschritt 2: Partnerinterview „Dem Zeitdieb auf die Spur kommen"
- Reflexionsschritt 3: Brainstorming zu Lösungsmöglichkeiten
- Reflexionsschritt 4: Wahl des persönlichen Lösungsweges
- Exkurs: Veränderung und persönliche Einstellungen
- Reflexionsschritt 5: Präzisierung und Konkretisierung der Lösungsschritte
- Reflexionsschritt 6: „Ökocheck"
- ZUSAMMENFASSUNG
- VERORTUNG DES BEGRIFFES „,SELBSTREFLEXION" IM SEMINARKONTEXT
- SELBSTREFLEXION IN BEZUG AUF DAS SELBSTKONZEPT
- BEGRIFFLICHE EINORDNUNG: „REFLEXION“ UND „SELBSTREFLEXION"
- SELBSTREFLEXION IM KONTEXT VON PROBLEMLÖSEPROZESSEN
- ARBEITSDEFINITION DES BEGRIFFES „SELBSTREFLEXION“ FÜR DEN SEMINARKONTEXT
- ZUSAMMENFASSUNG
- HEMMENDE UND FÖRDERLICHE FAKTOREN DER SELBSTREFLEXION
- VERMEIDUNGSTENDENZEN BEZÜGLICH SELBSTREFLEXION
- THEORIE DER SELBSTAUFMERKSAMKEIT UND SELBSTREFLEXION NACH GREIF (2008)
- DIE ÖKONOMIE-TENDENZ
- SOZIALE ASPEKTE DER SELBSTREFLEXION
- Private und öffentliche Selbstaufmerksamkeit
- Funktionen der Gruppe
- AFFEKTZUSTAND UND SELBSTREFLEXION
- ZUSAMMENFASSUNG
- SELBSTREFLEXION IM COACHING
- COACHING VS. TRAINING
- ERGEBNISORIENTIERTES COACHING NACH GREIF
- Methodische Empfehlungen
- Problemlösekreis-Schritt: "Analyse"
- Problemlösekreis-Schritt: "Zieldefinition"
- Zusammenfassung
- Unterstützung der Affektkontrolle
- SYSTEMISCHES COACHING
- Systemische Haltung des Coaches
- Funktion der Fragetechniken
- Reflexionsschritt 2 „Analyse“
- Reflexionsschritt 5,,Konkrete Schritte"
- Reflexionsschritt 6 „Ökocheck"
- ZUSAMMENFASSUNG
- FAZIT
- ZUSAMMENFASSENDE DARSTELLUNG UND DISKUSSION DER ERGEBNISSE
- OFFENE FRAGEN UND AUSBLICK
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Motivation zur Selbstreflexion von Teilnehmern im inner- und überbetrieblichen Personaltraining. Sie analysiert die Faktoren, die die Selbstreflexion im Kontext von Zeitmanagement-Seminaren beeinflussen, und beleuchtet die Rolle der Selbstreflexion im Coaching-Prozess.
- Motivation zur Selbstreflexion im Personaltraining
- Faktoren, die die Selbstreflexion beeinflussen
- Rolle der Selbstreflexion im Coaching
- Vergleich von Coaching und Training
- Methoden und Techniken der Selbstreflexion im Coaching
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Selbstreflexion im Personaltraining ein und erläutert die Forschungsmethodik sowie die Vorgehensweise der Arbeit. Die Fallvignette stellt einen konkreten Fall aus dem Zeitmanagement-Seminar vor, der als Grundlage für die Analyse der Selbstreflexion dient.
Das Kapitel „Vorbereitung auf die Selbstreflexion“ beschreibt die einzelnen Bausteine des Seminars, die die Teilnehmer auf den Prozess der Selbstreflexion vorbereiten. Dazu gehören die Hinführung zum Thema, die Einführung von Zeitmanagement-Regeln, die Identifizierung von Zeitdieben und die Formulierung von Visionen und Zielen.
Das Kapitel „Beschreibung der selbstreflexiven Arbeit im Seminar“ beschreibt die einzelnen Reflexionsschritte, die im Seminar durchgeführt werden. Dazu gehören das Partnerinterview, das Brainstorming zu Lösungsmöglichkeiten, die Wahl des persönlichen Lösungsweges, die Präzisierung der Lösungsschritte und der „Ökocheck“.
Das Kapitel „Verortung des Begriffs „Selbstreflexion“ im Seminar Kontext“ beleuchtet den Begriff der Selbstreflexion aus verschiedenen Perspektiven. Es werden die Bezüge zur Selbstkonzeption, die Einordnung des Begriffs „Reflexion“ und „Selbstreflexion“ sowie die Rolle der Selbstreflexion in Problemlöseprozessen betrachtet.
Das Kapitel „Hemmende und förderliche Faktoren der Selbstreflexion“ analysiert die Faktoren, die die Selbstreflexion beeinflussen können. Dazu gehören Vermeidungstendenzen, die Theorie der Selbstaufmerksamkeit und Selbstreflexion nach Greif, die Ökonomie-Tendenz, soziale Aspekte der Selbstreflexion und der Einfluss des Affektzustands.
Das Kapitel „Selbstreflexion im Coaching“ untersucht die Rolle der Selbstreflexion im Coaching-Prozess. Es werden die Unterschiede zwischen Coaching und Training, das Ergebnisorientierte Coaching nach Greif und das Systemische Coaching betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Selbstreflexion, Personaltraining, Zeitmanagement, Coaching, Problemlöseprozesse, Affektkontrolle, Vermeidungstendenzen, Selbstaufmerksamkeit, soziale Aspekte, systemische Haltung, Fragetechniken und die Motivation zur Selbstreflexion.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Psychologe Jürgen Hampe (Autor:in), 2009, Motivation zur Selbstreflexion als Teilnehmer(in) im inner- und überbetrieblichen Personaltraining, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/280020
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