Der Wunsch nach dem Wechsel des Geschlechts ist kein Phänomen der Neuzeit, sondern bereits seit der Antike bekannt. So beschäftigen sich zahlreiche Soziologen mit dem Geschlechtswechsel und Transsexualität, wobei nach heutigen Vorstellungen Geschlechtskörper und subjektives Geschlechtsempfinden auseinander fallen.
In vorliegender Seminararbeit wird herausgearbeitet, welche Veränderungen sich im Begriffsverständnis von Transsexualität vollzogen haben und schließlich eine Definition von Transsexualität mit aktueller Gültigkeit gegeben. Hierbei werde ich zunächst einen kurzen historischen Einblick geben und im weiteren Verlauf auf aktuelle Vorstellungen vom gesellschaftlichen Phänomen der Transsexualität eingehen.
In einem nächsten Abschnitt wird dargestellt, dass Geschlechtszugehörigkeit nicht als natürlich gegeben angesehen werden kann, sondern Entwicklungen und Veränderungen unterworfen ist. Geschlechtszugehörigkeit ist somit, wie Geschlecht selbst, eine soziale Konstruktion. Mit dieser Tatsache setzt sich Stefan Hirschauer auseinander. Die Annahme dass ein kulturelles Entgegenwirken zur dichotomen Geschlechterordnung möglich ist, wird von einer Vielzahl von Soziologen geteilt. So beschreibt Erving Goffman, dass scheinbar naturgegebene Vorgaben nicht starr sind, sondern vielmehr übergangen werden könnten.
Transsexuelle können nicht selbstverständlich davon ausgehen, von der Gesellschaft toleriert oder akzeptiert zu werden. Es soll aus interaktionstheoretischer Perspektive heraus untersucht werden, welcher gesellschaftliche Wandel sich bezüglich der gesellschaftlichen Akzeptanz vollzogen hat. Verdeutlicht wird dies anhand der Fallbeispiele „Blank“ und „Katrin Lindemann“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wandel im Begriffsverständnis
- Ein historischer Einblick
- Neuere Vorstellungen von Transsexualität
- Geschlecht und Geschlechtszugehörigkeit als Konstruktion
- Wandel in der gesellschaftlichen Akzeptanz von Transsexualität
- Vor der Jahrtausendwende
- Fallbeispiel Katrin Lindemann
- Das neue Jahrtausend
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Wandel des Begriffsverständnisses und der gesellschaftlichen Akzeptanz von Transsexualität. Ziel ist es, die historischen Entwicklungen und aktuellen Vorstellungen von Transsexualität aufzuzeigen und zu beleuchten, wie die gesellschaftliche Akzeptanz von Transsexualität sich im Laufe der Zeit verändert hat.
- Historische Entwicklung des Begriffs "Transsexualität"
- Differenzierung von Transsexualität und Transvestitismus
- Soziale Konstruktion von Geschlecht und Geschlechtszugehörigkeit
- Wandel der gesellschaftlichen Akzeptanz von Transsexualität
- Interaktionstheoretische Perspektive auf gesellschaftliche Akzeptanz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert das Thema Transsexualität als ein gesellschaftliches Phänomen im Wandel und stellt den zentralen Forschungsgegenstand der Arbeit dar. Kapitel 2 beleuchtet die historischen Veränderungen im Begriffsverständnis von Transsexualität, beginnend mit den frühen Beschreibungen durch Ellis und Hirschfeld bis hin zur Etablierung des Begriffs "Transsexualität" durch Benjamin Harry. Kapitel 3 argumentiert, dass Geschlechtszugehörigkeit nicht als natürlich gegeben, sondern als eine soziale Konstruktion verstanden werden muss. Kapitel 4 analysiert den Wandel in der gesellschaftlichen Akzeptanz von Transsexualität, wobei historische Entwicklungen sowie exemplarische Fallbeispiele herangezogen werden.
Schlüsselwörter
Transsexualität, Geschlechtswechsel, Geschlechtszugehörigkeit, soziale Konstruktion, gesellschaftliche Akzeptanz, Transvestitismus, Interaktionstheorie, "doing gender", "passing"
- Quote paper
- Luise Richter (Author), 2014, Transsexualität. Ein gesellschaftliches Phänomen im Wandel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279935