Mit der Ernennung Otto von Bismarcks zum Ministerpräsidenten von Preußen im Jahr 1862 begann eine entscheidende Phase in der deutschen Politik. Heute vor allem für das von ihm etablierte bismarcksche Bündnissystem bekannt, schien sich der Politiker im Besonderen durch sein unvergleichliches Gespür für politische Verhältnisse auszuzeichnen, mit dem er bis zu seiner Abdankung am 20. März 1890 die Politik Preußens und des Deutschen Reiches maßgeblich bestimmte.
Diese Hausarbeit wird sich im Folgenden mit der Außen- und Kolonialpolitik Otto von Bismarcks von den Reichseinigungskriegen bis zu seiner Abdankung beschäftigen. Um Kenntnisse zur Ausgangslage der intereuropäischen Politik in den 1860ern aus deutscher Sicht zu erlangen, wird zuerst auf die politische Grundhaltung Bismarcks im Allgemeinen eingegangen. Welche Ziele verfolgte der „eiserne“ Kanzler und mit Hilfe welcher Mittel versuchte er diese zu erreichen? Danach werden die Reichseinigungskriege nähere Beleuchtung finden, während derer der damalige preußische Ministerpräsident auf eindrucksvolle Weise sein politisches Geschick bewies.
Dann wird die von Bismarck betriebene Bündnispolitik beleuchtet. Wie schaffte es der deutsche Kanzler ein diplomatisches System zu etablieren, welches das Deutsche Reich gegen Aggressoren schützte und wie genau sah dieses System aus?
Im Anschluss daran wird die Haltung des Regierungschefs in Bezug zu den Kolonien näher beleuchtet. Welchen Stellenwert maß er den überseeischen Besitzungen zu? Ging es um Prestige oder standen wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund? Inwieweit entsprach Bismarcks persönliche Einschätzung tatsächlich realen Gegebenheiten?
Zuletzt wird kurz auf die politischen Leitlinien der beiden wichtigsten Nachfolger Otto von Bismarcks und deren Bedeutung für die Geschichte des Deutschen Reiches eingegangen. Auf diese Weise wird versucht Unterschiede zu der Politik des „eisernen“ Kanzlers herauszuarbeiten, anhand derer die Entwicklung der Jahre nach 1890 historisch eingeordnet werden soll.
Zwar wurde über Otto von Bismarck, sowie dessen Außenpolitik, seit Ende des 19. Jahrhunderts schon eine Vielzahl an Werken veröffentlicht, doch erfreut sich die Forschung zu dem Thema noch immer größter Aktualität. Über die Hälfte der in dieser Hausarbeit verwendeten Literatur ist nach der Jahrtausendwende entstanden, demnach gestaltete es sich als relativ leicht den aktuellen Forschungsstand nachzuvollziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Außen- und Kolonialpolitik unter Otto von Bismarck.
- Politisches Selbstverständnis Bismarcks..
- Reichseinigungskriege
- Bündnispolitik
- Kolonialpolitik
- Außen- und Kolonialpolitik nach Bismarck.
- Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Außen- und Kolonialpolitik Otto von Bismarcks von den Reichseinigungskriegen bis zu seiner Abdankung. Sie untersucht Bismarcks politische Grundhaltung, die Reichseinigungskriege, die von ihm betriebene Bündnispolitik und seine Haltung zu den Kolonien. Die Arbeit beleuchtet auch die politische Entwicklung nach Bismarcks Abdankung und versucht, die Unterschiede zu seiner Politik herauszuarbeiten.
- Bismarcks politisches Selbstverständnis und seine Ziele
- Die Reichseinigungskriege als Schlüsselereignisse
- Bismarcks Bündnispolitik und das bismarcksche Bündnissystem
- Die Rolle der Kolonialpolitik in Bismarcks Gesamtstrategie
- Der Vergleich der Politik Bismarcks mit seinen Nachfolgern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung Otto von Bismarcks für die deutsche Politik heraus und gibt einen Überblick über die Themen der Hausarbeit. Kapitel 2.1 analysiert Bismarcks politisches Selbstverständnis und seine Ziele, die vor allem in der Machterweiterung Preußens und der Sicherung des gewonnenen Einflusses lagen. Kapitel 2.2 beleuchtet die Reichseinigungskriege, die Bismarck als Mittel zur Erreichung seiner außenpolitischen Ziele nutzte. Kapitel 2.3 behandelt Bismarcks Bündnispolitik und das von ihm etablierte System, das das Deutsche Reich gegen Aggressoren schützen sollte. Kapitel 2.4 befasst sich mit Bismarcks Haltung zu den Kolonien und untersucht, welchen Stellenwert er den überseeischen Besitzungen zumaß. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der deutschen Geschichte im 19. Jahrhundert, darunter die deutsche Frage, die Reichseinigung, die Außenpolitik Bismarcks, das bismarcksche Bündnissystem, die Kolonialpolitik und die Entwicklung des Deutschen Reiches nach 1890. Die Arbeit bezieht sich auf wichtige Persönlichkeiten wie Otto von Bismarck, Wilhelm I., Chlodwig von Hohenlohe, Leo von Caprivi und Bernhard von Bülow. Sie befasst sich mit zentralen Konzepten wie Realpolitik, Machtpolitik, Nationalismus, Imperialismus und dem Aufstieg des Deutschen Reiches.
- Quote paper
- Thomas Weber (Author), 2014, Außenpolitische Ziele Bismarcks, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279860