„Dienstag, der 14. Oktober 1806, ein Tag von weltgeschichtlicher Bedeutung, war angebrochen. Wenige Stunden später, nach dem Weichen von Dunkelheit und dichtem Frühnebel, sollte die Sonne einen schönen, warmen Herbsttag überstrahlen, an dem sich die Geschicke von Menschen und Staaten durch tausendfaches Morden auf zwei Schlachtfeldern entschieden.“ So beginnt Wolf-Jörg Schuster ein Kapitel über den entscheidenden Tag im Zuge der Ereignisse um die Schlacht bei Jena und Auerstedt. Und es sind zwei Dinge, die wir daraus lesen können. Zum einen der Hinweis auf ein weltgeschichtliches Ereignis, zum anderen der Hinweis auf zumindest zwei Schlachtfelder. Dies ist notwendig, denn obwohl der Name „Jena und Auerstedt“ ja klar mindestens eine Doppelschlacht impliziert, so ist die öffentliche Wahrnehmung doch eine stark davon abweichende und lediglich auf die Schlacht in den Gebieten zwischen Jena und Cospeda beschränkt, rund um den heutigen Napoleonstein.
Viel wichtiger ist jedoch die Bezeichnung als weltgeschichtliche Bedeutung, zeigt sie doch deutlich einen seit einigen Jahren stattfinden Wandel in der historischen Einordnung und Bewertung der Ereignisse um das Jahr 1806. Waren bisher die Ereignisse 1789 und 1813/1815 die in der Historiographie am stärksten hervorgehobenen, wenn die Französische Revolution im Allgemeinen und die Rolle Napoleons im Speziellen betrachtet wurden, so rückt doch immer mehr die Schlacht bei Jena und Auerstedt in den Fokus der Betrachtung. Mit der vernichtenden Niederlage der Preußen, die daraufhin bis zu den eigenen Reformen als Großmacht jeglichen politischen Einfluss verloren, dem im August zuvor erfolgten Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und der Gründung der Rheinbundstaaten kann das Jahr 1806 tatsächlich als eines der bedeutendsten für die deutsche Geschichte und, in Folge der sich wandelnden Machtverhältnisse auf der europäischen Karte, auch als Schlüsselmoment europäischer Geschichte im beginnenden 19. Jahrhundert betrachtet werden. Napoleon erreichte nach der Schlacht 1806 den Höhepunkt seiner Macht. Und so kommentiert der Historiker Thomas Nipperday die Rolle Napoleons für die Geschichte mit den Worten: „Am Anfang war Napoleon“.
Heute als Weltereignisse bezeichnete Geschehnisse werden nicht immer bereits zu ihrer Zeit als solche wahrgenommen, teilweise wird ihnen der einmal verliehene Status auch wieder aberkannt, je nach Betrachtungsart und Untersuchungsschwerpunkt der Historiker. (...)
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Medien in der frühen Neuzeit
- 3. Historischer Abriss
- 3.1. Ursachen der Schlacht bei Jena und Auerstedt.
- 3.2. Verlauf der Schlacht..
- 3.3. Auswirkungen auf Jena und die Umgebung..
- 4. Die Schlacht als Medienereignis.
- 4.1. Napoleonische Darstellung.
- 4.2. Darstellung in den lokalen Medien.....
- 5. Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Schlacht bei Jena und Auerstedt im Jahr 1806 und untersucht, wie dieses Ereignis in den Medien der Zeit wahrgenommen wurde. Ziel ist es, die Rolle der Medien bei der Vermittlung und Interpretation historischer Ereignisse zu beleuchten, insbesondere im Kontext der napoleonischen Propaganda.
- Die Bedeutung der Schlacht bei Jena und Auerstedt für die deutsche und europäische Geschichte
- Die Rolle der Medien in der frühen Neuzeit und ihre Bedeutung für die Informationsverbreitung
- Die napoleonische Medienstrategie und ihre Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung der Schlacht
- Die Darstellung der Schlacht in lokalen Medien, insbesondere in der deutschsprachigen Presse
- Die Frage, ob die Schlacht bei Jena und Auerstedt als Medienereignis betrachtet werden kann
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Schlacht bei Jena und Auerstedt als ein weltgeschichtliches Ereignis vor und erläutert die Bedeutung des Themas. Kapitel 2 beleuchtet den Medienbegriff und die Medienlandschaft der frühen Neuzeit. Kapitel 3 bietet einen historischen Abriss der Schlacht, einschließlich der Ursachen, des Verlaufs und der Auswirkungen auf Jena und die Umgebung. Kapitel 4 analysiert die napoleonische Darstellung der Schlacht und die Berichterstattung in lokalen Medien. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bewertet die Bedeutung der Schlacht als Medienereignis.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter sind: Schlacht bei Jena und Auerstedt, Medien, Medienereignis, frühe Neuzeit, Napoleon, Propaganda, lokale Medien, Printmedien, deutsche Geschichte, europäische Geschichte.
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- Moritz Leopold (Author), 2014, Die Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806 als Medienereignis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279540