In den aktuellen Diskussionsbeiträgen zur Thematik „Schule und deren Aufgabe(n)“ gibt es wenige Erwartungen, die so sehr im Konsens und Vehemenz vorgetragen werden, wie die, dass Schule zur Bildung von Werten und normativen Verhaltensweisen beizutragen habe. Lässt man die Debatten bezüglich dieses Themas Revue passieren, so lässt sich eine Abkehr einer kognitiven Orientierung der Schularbeit hin zu einer forcierten Forderung nach Werterziehung, resp. Sozialerziehung konstatieren. Werterziehung wird evident im Konsens für eine Zeit gefordert, in der als Diagnose des Sozialverhaltens Erziehungsdefizite, gar ein Erziehungsnotstand erklärt wird. Der Bildung wird hierbei die Aufgabe zuteil, die Schule als eine Lebenswelt begreiflich zu machen, in der sich unausweichlich ein Bewusstsein von Werten und Normen, alltäglichen Verhaltensstandards und den Regeln der öffentlichen Kommunikation herausbildet, resümierend postuliert, einen Fundus an normativen Überzeugungen und moralischen Standards zu vermitteln, der für alle eine unumstößliche Validität besitzen soll. Dies geschieht in einer erwünschten Weise, wenn die Schule als Welt gestaltet ist, die Normen und ihre Geltung erfahrbar, prüfbar und akzeptierbar macht. Konkretisiert und kultiviert werden diese Prozesse der Bildung eines moralischen Bewusstseins nicht allein im Schulleben und durch die Verfassung der Schule, sondern auch und vor allem in der kommunikativen Alltagssituation, in der Begegnung von Lehrern und Schülern sowie in der Auseinandersetzung der Schüler untereinander. Die daraus sich ergebenden Formen der moralisch relevanten Gestaltung des schulischen Lebens finden sich inzwischen in den Vorgaben der Schulgesetzgebung des Landes Berlin (§ 3 des Berliner Schulgesetzes).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 1.1 Aufbau der Arbeit
- 1.2 Problemstellung und Leitfragen der Arbeit..
- 2. Begriffsbestimmung.
- 2.1 Soziales Lernen.
- 2.2 Kooperationsfähigkeit als Teil der Sozialkompetenz..
- 3. Der Sportunterricht als Möglichkeit einer Förderung sozialen Miteinanders und kooperativen Verhaltens..
- 3.1 Sozialförderung im Sportunterricht? Plädoyer für einen kooperativ gestalteten Sportunterricht.
- 3.2 Zur Problematik von Kooperation und Wettkampf - ein Spannungsverhältnis.
- 3.3 Merkmale und Auswahlkriterien von kooperativen Spielen.
- 3.4 Klassifizierung von kooperativen Spielen.………………………….
- 4. Planung der Unterrichtseinheit.
- 4.1 Unterrichtsvoraussetzungen.
- 4.1.1 Allgemeine Unterrichtsvoraussetzungen..
- 4.1.2 Räumlich-materielle Unterrichtsvoraussetzungen.
- 4.1.3 Zur Lerngruppe
- 4.1.4 Der Kompetenzstand der Schüler.
- 4.2 Bezug zum Rahmenlehrplan ..
- 4.3 Standardformulierungen...
- 4.4 Standardkonkretisierung.
- 4.5 Begründung der allgemeinen didaktischen und methodischen Entscheidungen
- 4.5.1 Didaktische Reduktion
- 4.5.2 Methodische Entscheidungen.
- 5. Synopse der Unterrichtsreihe..
- 6. Durchführung der Unterrichtsreihe - Darstellung und Analyse ausgewählter Unterrichtssequenzen .
- 6.1 Darstellung der ersten Doppelstunde
- 6.1.1 Inhaltliche Schwerpunktsetzung...
- 6.1.2 Standard und Standardkonkretisierung der ersten Doppelstunde
- 6.1.3 Unterrichtsverlauf
- 6.1.4 Methodisch-didaktische Entscheidungen
- 6.1.5 Übungsbeschreibung und Begründung der Auswahl..
- 6.1.6 Reflexion der ersten Doppelstunde.
- 6.2 Darstellung der zweiten Doppelstunde.
- 6.2.1 Inhaltliche Schwerpunktsetzung..
- 6.2.2 Standard und Standardkonkretisierung der zweiten Doppelstunde..
- 6.2.3 Unterrichtsverlauf.
- 6.2.4 Methodisch-didaktische Entscheidungen
- 6.2.5 Übungsbeschreibung und Begründung der Auswahl..
- 6.2.6 Reflexion der zweiten Doppelstunde.
- 7. Gesamtreflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Förderung des sozialen Handelns im Sportunterricht durch den Einsatz von ausgewählten Spiel- und Übungsformen unter besonderer Berücksichtigung der pädagogischen Perspektive „Kooperation“ zu untersuchen.
- Der Einsatz von kooperativen Spielen im Sportunterricht
- Die Förderung von prosozialen Verhaltensweisen im Sportunterricht
- Die Entwicklung von Sozialkompetenz im Sportunterricht
- Die Analyse und Reflexion einer konkreten Unterrichtssequenz
- Die Bedeutung von Kooperation im Rahmen der Sportpädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und die Leitfragen der Arbeit vor. Kapitel 2 befasst sich mit der begrifflichen Klärung von „sozialem Lernen“ und „Kooperationsfähigkeit“ und untersucht deren Bedeutung für die pädagogische Praxis. Kapitel 3 beleuchtet die Möglichkeiten des Sportunterrichts, soziales Miteinander und kooperatives Verhalten zu fördern.
Kapitel 4 befasst sich mit der Planung der Unterrichtseinheit, die sich auf die Förderung des sozialen Handelns im Sportunterricht konzentriert. Die Planung beinhaltet die Festlegung der Unterrichtsvoraussetzungen, den Bezug zum Rahmenlehrplan, die Standardformulierungen und die Begründung der didaktischen und methodischen Entscheidungen.
Kapitel 5 bietet eine Synopse der Unterrichtsreihe, die den Gesamtrahmen für die Analyse der ausgewählten Unterrichtssequenzen liefert.
Kapitel 6 präsentiert die Analyse und Reflexion von zwei ausgewählten Doppelstunden. Die Analyse beinhaltet die Darstellung der inhaltlichen Schwerpunktsetzung, des Unterrichtsverlaufs, der methodisch-didaktischen Entscheidungen sowie die Reflexion der jeweiligen Doppelstunde.
Schlüsselwörter
Soziale Kompetenz, Kooperation, Sportunterricht, pädagogische Perspektive, Sozialförderung, prosoziales Verhalten, Spiel- und Übungsformen, Unterrichtssequenz, Analyse, Reflexion, Rahmenlehrplan, Standardkonkretisierung, methodisch-didaktische Entscheidungen.
- Quote paper
- Peter Müller (Author), 2011, Förderung des sozialen Handelns im Sportunterricht durch den Einsatz von ausgewählten Spiel- und Übungsformen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279457