Die vorliegende Arbeit soll sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland in der Zeit von 1945 bis Anfang der sechziger Jahre und hierbei insbesondere mit dem Wirtschaftswunder und den damit verbundenen Ereignissen und Begleitumständen sowie seinen Ursachen befassen. Hier soll untersucht werden, ob es sich bei der in diesem Zusammenhang im kollektiven Gedächtnis der Deutschen vorhandenen und immer weiter transportierten Geschichte vom Wirtschaftswunder, seinen Ausgangsbedingungen und Ursachen um einen politischen Mythos oder sogar einen Gründungsmythos der Bundesrepublik Deutschland handeln könnte.
Es soll aufgezeigt werden, was in der Zeit des Wirtschaftswunders in Deutschland ökonomisch und politisch geschehen ist und ob es sich beim Wirtschaftswunder und seinen Ursachen um einen Mythos und ein bis heute relevantes, weil im kollektiven Gedächtnis verhaftetes, politisches Narrativ handelt. Hierbei sollen insbesondere die Bedeutung der Währungsreform, der sozialen Marktwirtschaft und des Marshallplanes sowie der grundliegenden ökonomischen Ausgangsbedingungen für die ökonomische Entwicklung der jungen Bundesrepublik Deutschland veranschaulicht werden. Schließlich soll die Frage geklärt werden, inwiefern das Wirtschaftswunder ein Mythos im politischen Sinne ist und ob es sich aufgrund der hohen Relevanz wirtschaftspolitischer und wirtschaftlicher Ereignisse und Zusammenhänge in der Bundesrepublik Deutschland um einen Gründungsmythos handelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Wirtschaftswunder
- Politische und ökonomische Ausgangslage
- Kriegsende und Teilung Deutschlands
- Westdeutschland (Bizone; Trizone)
- Ostdeutschland (Sowjetische Besatzungszone)
- Wirtschaftliche Entwicklung Westdeutschlands
- Die pränatale Phase
- Währungsreform und neue Wirtschaftsordnung
- Souveränität und Aufschwung
- Zu den Gründen des Wirtschaftswunders
- Rekonstruktionsthese
- Aufholthese (Catch-up-hypothesis)
- Innovationsschub und Zweiphasenmodell
- Mythos und Narration
- Mythen und ihre Bedeutung für Staaten
- Politischer Mythos
- Staatlicher Gründungsmythos
- Mythemen des Wirtschaftswunders
- Stunde Null
- Marshallplan und Währungsreform
- Soziale Marktwirtschaft
- Gründungsmythos Wirtschaftswunder
- Wirtschaftsmythos ersetzt Staatsmythos
- Mythos Wirtschaftswunder im kollektiven Gedächtnis
- Mythos Wirtschaftswunder in der Bundespolitik
- Schlussbetrachtung
- Zusammenfassung
- Fazit
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Mythos des Wirtschaftswunders in Westdeutschland. Ziel ist es, die narrativen und politischen Aspekte dieses Mythos zu analysieren und dessen Bedeutung für die nationale Identität zu beleuchten. Die Arbeit untersucht sowohl die ökonomischen Realitäten als auch die konstruierten Erzählungen, die zum Bild des Wirtschaftswunders beitrugen.
- Die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die wirtschaftliche Entwicklung Westdeutschlands und die verschiedenen Erklärungsansätze für das Wirtschaftswachstum
- Die Rolle von Mythen und Narrativen im Prozess der Staatsbildung und der nationalen Identitätsfindung
- Die Konstruktion des Mythos "Wirtschaftswunder" in Politik und Gesellschaft
- Die anhaltende Relevanz des Wirtschaftswunder-Mythos für das heutige Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Relevanz, Problemstellung und die Vorgehensweise der Arbeit. Sie skizziert den Forschungsansatz und die Methodik, die zur Analyse des Mythos "Wirtschaftswunder" verwendet werden.
Das Wirtschaftswunder: Dieses Kapitel analysiert die politischen und ökonomischen Voraussetzungen des Wirtschaftswunders. Es beleuchtet die Kriegsfolgen, die Teilung Deutschlands und die unterschiedlichen Entwicklungen in Ost und West. Die wirtschaftliche Entwicklung Westdeutschlands wird detailliert dargestellt, inklusive der Währungsreform und der Entstehung der sozialen Marktwirtschaft. Es werden verschiedene Theorien zur Erklärung des Wirtschaftswachstums vorgestellt und diskutiert, wie die Rekonstruktionsthese und die Aufholthese.
Mythos und Narration: Dieses Kapitel widmet sich der Analyse der Mythenbildung im Kontext des Wirtschaftswunders. Es untersucht die allgemeine Bedeutung von Mythen für den Staat und die Konstruktion eines nationalen Gründungsmythos. Die Arbeit untersucht, wie das Wirtschaftswunder zu einem zentralen Bestandteil der deutschen nationalen Identität wurde und welche Rolle spezifische Mythemen wie die "Stunde Null", der Marshallplan und die soziale Marktwirtschaft spielten.
Schlüsselwörter
Wirtschaftswunder, Mythos, Nationbuilding, nationale Identität, Marshallplan, Währungsreform, Soziale Marktwirtschaft, Nachkriegsdeutschland, Westdeutschland, Ostdeutschland, ökonomische Entwicklung, politische Geschichte.
FAQ: Analyse des Mythos "Wirtschaftswunder" in Westdeutschland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Bachelorarbeit untersucht den Mythos des Wirtschaftswunders in Westdeutschland. Sie analysiert die narrativen und politischen Aspekte dieses Mythos und beleuchtet dessen Bedeutung für die nationale Identität. Die Arbeit betrachtet sowohl die ökonomischen Realitäten als auch die konstruierten Erzählungen, die zum Bild des Wirtschaftswunders beitrugen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen nach dem Zweiten Weltkrieg, die wirtschaftliche Entwicklung Westdeutschlands und verschiedene Erklärungsansätze für das Wirtschaftswachstum. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Rolle von Mythen und Narrativen in der Staatsbildung und nationalen Identitätsfindung, der Konstruktion des Mythos "Wirtschaftswunder" in Politik und Gesellschaft und dessen anhaltender Relevanz für das heutige Deutschland.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Wirtschaftswunder (mit Unterkapiteln zu politischen und ökonomischen Ausgangslagen, der wirtschaftlichen Entwicklung Westdeutschlands und den Gründen des Wirtschaftswunders), ein Kapitel zu Mythos und Narration (mit Unterkapiteln zu Mythen und ihrer Bedeutung, Mythemen des Wirtschaftswunders und dem Gründungsmythos Wirtschaftswunder) und eine Schlussbetrachtung mit Zusammenfassung, Fazit und Ausblick.
Wie wird das Wirtschaftswunder erklärt?
Die Arbeit präsentiert und diskutiert verschiedene Theorien zur Erklärung des Wirtschaftswachstums, darunter die Rekonstruktionsthese und die Aufholthese (Catch-up-hypothesis), sowie ein Zweiphasenmodell. Sie beleuchtet die Rolle von Faktoren wie der Währungsreform, der sozialen Marktwirtschaft und dem Marshallplan.
Welche Rolle spielen Mythen im Kontext des Wirtschaftswunders?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung von Mythen für die Staatsbildung und die Konstruktion eines nationalen Gründungsmythos. Sie analysiert, wie das Wirtschaftswunder zu einem zentralen Bestandteil der deutschen nationalen Identität wurde und welche Rolle spezifische Mythemen wie die "Stunde Null", der Marshallplan und die soziale Marktwirtschaft dabei spielten. Es wird auch der Übergang vom Staatsmythos zum Wirtschaftsmythos betrachtet.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Wirtschaftswunder, Mythos, Nationbuilding, nationale Identität, Marshallplan, Währungsreform, Soziale Marktwirtschaft, Nachkriegsdeutschland, Westdeutschland, Ostdeutschland, ökonomische Entwicklung, politische Geschichte.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Einleitung skizziert den Forschungsansatz und die Methodik, die zur Analyse des Mythos "Wirtschaftswunder" verwendet werden. Nähere Details zur konkreten Methodik werden im Text der Arbeit erläutert.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit wird in der Schlussbetrachtung präsentiert und fasst die wichtigsten Ergebnisse der Analyse zusammen. Es bietet einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich für die deutsche Nachkriegsgeschichte, die ökonomische Entwicklung Deutschlands und die Rolle von Mythen in der nationalen Identität interessieren. Sie richtet sich insbesondere an Studierende der Geschichte, Politikwissenschaft und Wirtschaftswissenschaften.
- Quote paper
- Alexander Würth (Author), 2014, Mythos Wirtschaftswunder: Eine Untersuchung der westdeutschen Nachkriegsprosperität und ihrer Bedeutung für die deutsche Identität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279360