Während Doping in der Sport- und Verhaltensökonomie bereits Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten war und der Bestand von Abhandlungen insbesondere über moralische, ethische, psychologische und medizinische Aspekte des Dopings praktisch unüberschaubar ist, wurde die Bedeutung von Fair Play Werten im Rahmen dieser Problematik von der Wissenschaft bislang vernachlässigt. Dabei könnte der Nachweis eines Zusammenhangs zwischen der Ausprägung von Fair Play Werten und der Dopingverbreitung wichtige Erkenntnisse für die Dopingprävention liefern.
Die vorliegende Abhandlung geht nach einer allgemeinen Darstellung der Dopingproblematik sowie der Bemühungen zur aktiven Förderung von Fair Play Werten von einem verhaltensökonomischen 2 Spieler Doping Modell und dessen Erweiterung um Fair Play Werte aus. Die maßgeblichen Charakter-Parameter der Sportler und deren Bedeutung für einen dopingfreien Hochleistungssport werden einer eingehenden Analyse unterzogen. Dabei wird auf die kritische Mindestausprägung der Charakter-Parameter, die diesbezüglichen Auswirkungen von im Hochleistungssport typischerweise anzutreffenden Mehrspielerwettkämpfen und die Erosion von Fair Play Werten durch eine weite Dopingverbreitung eingegangen.
Die Untersuchung zeigt, dass Fair Play Werte für einen dopingfreien Hochleistungssport unverzichtbar sind und ihre aktive Förderung daher zu begrüßen ist. Indes werden auch die Grenzen dieser präventiven Form der Dopingbekämpfung aufgezeigt und eine Optimierung der bestehenden Sanktionsmechanismen angeregt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Abgrenzung...
- 2.1 Vielschichtigkeit und Bedeutung der Dopingproblematik..
- 2.2 Definition von Doping ...
- 2.3 Förderung von Fair Play Werten als Mittel der Dopingbekämpfung .
- 3 Verhaltensökonomische Modellierung der Dopingproblematik ......
- 3.1 Das 2 Spieler Doping Modell von Haugen .......
- 3.2 Das 2 Spieler Fair Play Modell von Eber
- 3.2.1 Die Integration von Fair Play Werten...
- 3.2.2 Analyse der Fair Play Parameter.
- 3.2.3 Zwischenergebnis 1
- 3.3 Berücksichtigung mehrerer Spieler.......
- 3.3.1 Modellerweiterung und Auswirkungen
- 3.3.2 Zwischenergebnis 2
- 4 Zusammenhang zwischen Fair Play Werten und Dopingverbreitung
- 4.1.1 Die sozialpsychologische Studie von Gneezy und Rustichini .
- 4.1.2 Das formale Erklärungsmodell von Lin und Yang
- 4.1.3 Übertragung auf die Dopingproblematik .
- 4.1.4 Zwischenergebnis 3
- 5 Zusammenfassung .
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Thematik des Dopings im Hochleistungssport und analysiert die Möglichkeiten und Grenzen der Dopingbekämpfung durch die Förderung von Fair Play Werten. Im Zentrum der Arbeit stehen die Erforschung und Analyse des Zusammenhangs zwischen der Ausprägung von Fair Play Werten und der Verbreitung von Doping im Sport.
- Die Vielschichtigkeit und Bedeutung der Dopingproblematik im Kontext des Hochleistungssports
- Die Förderung von Fair Play Werten als mögliches Mittel der Dopingbekämpfung
- Die verhaltensökonomische Modellierung der Dopingproblematik
- Der Zusammenhang zwischen Fair Play Werten und der Verbreitung von Doping
- Die Übertragung von Modellen und Studien auf die Dopingproblematik im Sport
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die aktuelle Dopingproblematik im Sport beleuchtet und den Forschungsgegenstand der Arbeit einführt. Anschließend werden in Kapitel 2 die Thematik abgegrenzt, eine Definition von Doping gegeben und die Förderung von Fair Play Werten als mögliches Mittel der Dopingbekämpfung vorgestellt. Kapitel 3 präsentiert eine verhaltensökonomische Modellierung der Dopingproblematik, in der die Entscheidung für Doping aus der Perspektive des einzelnen Athleten analysiert wird. Es wird gezeigt, dass in Abwesenheit von Fair Play Werten die Entscheidung für Doping die dominante Strategie darstellt und erst die Einführung von Fair Play Werten ein Gleichgewicht unter Dopingverzicht ermöglichen kann. Kapitel 4 beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Fair Play Werten und der Verbreitung von Doping. Die Arbeit analysiert eine sozialpsychologische Studie und ein formales Erklärungsmodell, um zu untersuchen, inwieweit sich der „Schneeballeffekt“ von normverstoßenden Verhalten auf die Dopingproblematik übertragen lässt.
Schlüsselwörter
Doping, Hochleistungssport, Fair Play, Verhaltensökonomie, Modellierung, soziale Normen, Schneeballeffekt, Dopingprävention, Ethik, Sportökonomie
- Quote paper
- Philipp Kynast (Author), 2013, Doping im Hochleistungssport, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279315