Mit „Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee“ wagte Stephan Thoss in Wiesbaden ein neues Ballett-Experiment. Schwanensee, das ist nicht neu, es hat viele Neuauflagen und Versuche der Neuinszenierung gegeben seit der Uraufführung 1877 und der erfolgreichen Choreographie durch Marius Petipa und Lew Iwanow am Marijnskij-Theater in St. Petersburg 1895. Der Ansatz eines chinesischen Zirkusensembles macht „Swan Lake“ mit einer Mischung aus Tanz und zirkusreifer Akrobatik zu einer weltweiten Showsensation. Die Guangdong Acrobatic Troupe of China verbindet „westliche Musik, chinesische Akrobatik und klassischen Tanz zu [...] Acrobatik-Ballett“ . Thoss dagegen scheint weniger einen Schritt nach vorn gehen zu wollen wie seinerzeit John Neumeier oder Matthew Bourne, vielmehr wendet er sich wieder der Balletttradition zu, wenn auch mit neuen Mitteln. Es geht ihm nicht darum zu schocken, vielmehr stehen psychologische Verflechtungen und der Mensch selber im Zentrum seiner Betrachtung.
Die vorliegende Arbeit will, nach einem kurzen Überblick über die Geschichte des „Schwanensees“ in ausgewählten Neuinszenierungen und Neuaufnahmen, einen Einblick geben in die Arbeit des Choreographen, seine Motive und seinen ganz persönlichen Zugang zu Iwanows und Tschaikowskys Meisterwerk.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Neuinszenierungen
- 2.1 Vladimir Bourmeister: Moskau, 1953
- 2.2 John Cranko: Stuttgart, 1972
- 2.3 John Neumeier: Hamburg, 1976
- 2.4 Matthew Bourne: London, 1995
- 3. Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee
- 3.1 Stephan Thoss
- 3.2 Bühne und Kostüm
- 3.2.1 Akte I und III: Clubszenerie
- 3.2.2 Akte II und IV: Schwanenwelt
- 3.3 Bewegungsvokabular
- 4. Konzeption und Neuerungen
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Stephan Thoss' Ballett "Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee" im Kontext anderer Neuinszenierungen des klassischen Schwanensees. Die Zielsetzung ist es, Thoss' Ansatz, Motive und seine persönliche Interpretation von Iwanows und Tschaikowskys Werk zu beleuchten.
- Neuinszenierungen von Schwanensee und deren Unterschiede
- Analyse von Stephan Thoss' choreographischem Ansatz
- Bedeutung psychologischer Aspekte in Thoss' Interpretation
- Vergleich mit traditionellen und modernen Inszenierungen
- Die Rolle von Bühne, Kostüm und Bewegung im Gesamtwerk
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt Stephan Thoss' "Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee" als ein neues Ballett-Experiment vor. Im Gegensatz zu modernen, oft schockierenden Inszenierungen, konzentriert sich Thoss auf psychologische Aspekte und den Menschen im Zentrum der Handlung. Die Arbeit wird einen Überblick über die Geschichte des Schwanensees in ausgewählten Neuinszenierungen geben und anschließend Thoss' Arbeit, Motive und Zugang zu Iwanows und Tschaikowskys Meisterwerk beleuchten.
2. Neuinszenierungen: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Neuinszenierungen des Schwanensees, insbesondere die Versionen von Vladimir Bourmeister (Moskau, 1953) und John Cranko (Stuttgart, 1972). Bourmeisters Adaption, die die Originalchoreographie des zweiten Aktes beibehält, zeigt eigene Choreographien für die anderen Akte und integriert Elemente von Schauspiel und Volkstänzen. Crankos Version hingegen konzentriert sich auf die vielseitige Charakteristik der Menschen und vermeidet konventionelle Zurschaustellung von Tanzformen, um eine stringente Handlung und Charakterkonstellation zu erzeugen. Beide Inszenierungen zeigen unterschiedliche Ansätze im Umgang mit der Originalpartitur und dem Gesamtkonzept des Stücks.
Schlüsselwörter
Schwanensee, Neuinszenierung, Stephan Thoss, Ballett, Choreographie, Marius Petipa, Lew Iwanow, Tschaikowsky, psychologische Aspekte, Bühnenbild, Kostüm, Bewegung, John Cranko, Vladimir Bourmeister, Tanztradition, Moderne Interpretation.
Häufig gestellte Fragen zu "Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Stephan Thoss' Ballett "Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee" im Kontext anderer Neuinszenierungen des klassischen Schwanensees. Der Fokus liegt auf Thoss' Ansatz, Motiven und seiner persönlichen Interpretation von Iwanows und Tschaikowskys Werk.
Welche Neuinszenierungen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Neuinszenierungen von Schwanensee, mit besonderem Augenmerk auf die Versionen von Vladimir Bourmeister (Moskau, 1953), John Cranko (Stuttgart, 1972), John Neumeier (Hamburg, 1976) und Matthew Bourne (London, 1995). Der Vergleich dient dazu, Thoss' Ansatz in Relation zu anderen Interpretationen zu setzen.
Wie wird Thoss' Inszenierung charakterisiert?
Im Gegensatz zu modernen, oft schockierenden Inszenierungen, konzentriert sich Thoss auf psychologische Aspekte und den Menschen im Zentrum der Handlung. Seine Interpretation wird im Detail analysiert, unter Berücksichtigung der Choreographie, der Bühnenbildgestaltung und der Kostüme.
Welche Aspekte von Thoss' Inszenierung werden analysiert?
Die Analyse umfasst Thoss' choreographischen Ansatz, die Bedeutung psychologischer Aspekte in seiner Interpretation, einen Vergleich mit traditionellen und modernen Inszenierungen, sowie die Rolle von Bühne, Kostüm und Bewegung im Gesamtwerk. Die Arbeit beleuchtet auch die Unterschiede zu anderen Neuinszenierungen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Neuinszenierungen von Schwanensee und deren Unterschiede, die Analyse von Stephan Thoss' choreographischem Ansatz, die Bedeutung psychologischer Aspekte in Thoss' Interpretation, den Vergleich mit traditionellen und modernen Inszenierungen und die Rolle von Bühne, Kostüm und Bewegung im Gesamtwerk.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über verschiedene Neuinszenierungen des Schwanensees (inkl. detaillierter Betrachtung der Versionen von Bourmeister und Cranko), ein Kapitel über Thoss' "Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee" (inkl. Analyse von Bühne, Kostüm und Bewegungsvokabular), ein Kapitel zu Konzeption und Neuerungen und schließlich ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Schwanensee, Neuinszenierung, Stephan Thoss, Ballett, Choreographie, Marius Petipa, Lew Iwanow, Tschaikowsky, psychologische Aspekte, Bühnenbild, Kostüm, Bewegung, John Cranko, Vladimir Bourmeister, Tanztradition, Moderne Interpretation.
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- M.A. Christine Pepersack (Author), 2008, Aspekte von "Schwanensee". "Zwischen Mitternacht und Morgen" von Stephan Thoss, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279289