Ohne Sekundärliteratur.
Das Abendmahl ist ein wichtiger Bestandteil des heutigen Gottesdienstes. Dabei ist die Geschichte des Abendmahls so alt wie die des Christentums selbst. Über die Jahrhunderte haben sich aber konfessionelle Unterschiede manifestiert, sodass Abendmahlsgemeinschaft teilweise nicht möglich ist. Das spiegelt sich auch in den verschiedenen Begrifflichkeiten wider. Auf katholischer Seite spricht man eher von Eucharistie, also wird besonders das Element der Danksagung betont. Dieser Begriff wurde schon in der Didache verwendet. In den ökumenischen Dialogen begegnet der Begriff Herrenmahl, der auf Paulus zurückgeht. Luther übersetzte dagegen den Begriff deipnon mit Abendmahl. Dieser Begriff betont den Bezug zum Abschiedsmahl Jesu. Trotz der verschiedenen Auffassungen gibt es immer wieder Bestrebungen die konfessionellen Schranken zu überwinden. Gelungen ist dies z.B. auf dem evangelischen Kirchentag 2011 in Dresden. Die gemeinsame Abendmahlsfeier von Katholiken und Protestanten geschah auf Grundlage der Lima-Liturgie von 1982. Neben der Theoligie beschäftigt sich auch die Kunst mit dem Motiv des Abendmahls. Berühmtestes Beispiel ist wohl das Gemälde von Da Vinci, welches Jesus mit seinen 12 Jüngern beim letzten Abendmahl darstellt.
Ausgehend von der Frage worin das Abendmahl seinen Ursprung hat, soll zunächst die Forschungsgeschichte betrachtet werden. Daraufhin folgt ein biblischer Befund aus dem Neuen Testament, bevor ein chronologischer Abriss der Abendmahlsentwicklungen erfolgt. Da dieser Essay dem Überblick dient, werden nur Schlaglichter der Geschichte herausgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsgeschichte
- Konsequent-eschatologische Deutung
- Religionsgeschichtliche Ableitung
- Synthese der konsequent-eschatologischen und der religionsgeschichtlichen Erklärung
- NT
- Alte Kirche
- Kirchenordnungen und Quellen
- 2. Jahrhundert
- 3./4. Jahrhundert
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay bietet einen Überblick über die Geschichte des Abendmahls, beginnend mit der Forschungsgeschichte und gefolgt von einer Betrachtung der biblischen Quellen und der Entwicklung in der Alten Kirche. Das Ziel ist es, verschiedene Deutungen und Entwicklungen des Abendmahls darzustellen, ohne detailliert auf einzelne Aspekte einzugehen.
- Die unterschiedlichen Forschungsansätze zum Ursprung des Abendmahls
- Die Darstellung der biblischen Einsetzungsworte und ihrer Interpretationen
- Die Entwicklung des Abendmahlsverständnisses in der Alten Kirche
- Die verschiedenen Abendmahlstypen und Praktiken im frühen Christentum
- Die Bedeutung des Abendmahls als Ausdruck von Gemeinschaft und Erinnerung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Bedeutung und die geschichtliche Entwicklung des Abendmahls vor, unterstreicht die konfessionellen Unterschiede und deren Auswirkung auf die Abendmahlsgemeinschaft. Sie erwähnt verschiedene Bezeichnungen wie Eucharistie und Herrenmahl und hebt die Bestrebungen zur Überwindung konfessioneller Grenzen hervor, exemplifiziert am evangelischen Kirchentag 2011. Schließlich wird die Struktur des Essays umrissen, der sich auf die Forschungsgeschichte, den biblischen Befund und einen chronologischen Abriss der Abendmahlsentwicklung konzentriert.
Forschungsgeschichte: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Forschungsansätze zum Ursprung des Abendmahls. Es unterscheidet zwischen einer konsequent-eschatologischen Deutung (Schweitzer), die das nahe Gottesreich im Fokus hat, einer religionsgeschichtlichen Ableitung (Eichhorn, Heitmüller, Bultmann), welche das Abendmahl als Variante der Theophagie erklärt, und einer Synthese beider Ansätze (Lietzmann, Lohmeyer, Cullmann), die von zwei nebeneinander existierenden Mahltypen ausgeht. Der Kapitel veranschaulicht die Herausforderungen bei der Klärung des Ursprungs und stellt die Kontroversen in der Forschung dar, insbesondere die Frage nach dem Ursprung im letzten Abendmahl Jesu oder in der jüdischen Tradition.
NT: Dieser Abschnitt untersucht die Einsetzungsworte in den synoptischen Evangelien und bei Paulus, wobei er auf unterschiedliche Versionen und deren möglichen Ursprung hinweist. Die Analyse beleuchtet die Vielfalt der Mahlpraxis im frühen Christentum, die Verbindung des Brotwortes mit dem Tod Jesu und die unterschiedlichen Interpretationen des Kelchwortes. Der Text hebt die Bedeutung der Kritik des Paulus am Sättigungsmahl und seine Warnung vor der gleichzeitigen Teilnahme am Götzenopfermahl hervor. Zusätzlich werden weitere Abendmahlstypen in Johannes und der Apostelgeschichte diskutiert, die verschiedene Aspekte wie Jesus als Brot des Lebens und das tägliche Brotbrechen in den Gemeinden betonen. Der Abschnitt schließt mit der Feststellung, dass es keine einheitliche Darstellung im Neuen Testament gibt.
Alte Kirche: Dieses Kapitel behandelt die Entwicklung des Abendmahlsverständnisses in der Alten Kirche. Es analysiert die Didache als ältestes Zeugnis außerhalb der Bibel, welches die Eucharistie erwähnt, aber keine Verbindung zum Tod Jesu herstellt. Die Traditio Apostolica wird als weiterer wichtiger Text vorgestellt, der den Bezug zum Tod Jesu und die Einsetzungsworte betont. Der Abschnitt integriert den Brief von Plinius als heidnische Quelle, beschreibt die Darstellung Justins mit den Einsetzungsworten und der Vorstellung einer geistlichen und körperlichen Ernährung. Die Ansichten von Ignatius, Irenäus und Origenes zum Abendmahl werden dargelegt, welche die Aspekte der Unsterblichkeit und die Opfergabe hervorheben. Schließlich beleuchtet der Text die Entwicklungen im 3. und 4. Jahrhundert, einschließlich Cyprians Betonung des Opfergedankens und Ambrosius' und Augustins unterschiedlichen Auffassungen zur Wandlung der Elemente.
Schlüsselwörter
Abendmahl, Eucharistie, Herrenmahl, Forschungsgeschichte, Neues Testament, Alte Kirche, Einsetzungsworte, Religionsgeschichte, Eschatologie, Agapemahl, Theophagie, Sakrament, Gemeinschaftsmahl, Liturgie, Kirchliche Ordnung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Essay: Geschichte des Abendmahls
Was ist der Inhalt des Essays "Geschichte des Abendmahls"?
Der Essay bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte des Abendmahls. Er beginnt mit der Darstellung verschiedener Forschungsansätze zu dessen Ursprung, analysiert die biblischen Quellen im Neuen Testament und verfolgt die Entwicklung des Abendmahlsverständnisses in der Alten Kirche bis ins 4. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf der Darstellung unterschiedlicher Deutungen und Entwicklungen, ohne detailliert auf einzelne Aspekte einzugehen.
Welche Forschungsansätze zum Ursprung des Abendmahls werden behandelt?
Der Essay unterscheidet drei Hauptansätze: die konsequent-eschatologische Deutung (Schweitzer), die das nahe Gottesreich betont; die religionsgeschichtliche Ableitung (Eichhorn, Heitmüller, Bultmann), die das Abendmahl als Variante der Theophagie erklärt; und eine Synthese beider Ansätze (Lietzmann, Lohmeyer, Cullmann), die von zwei nebeneinander existierenden Mahltypen ausgeht. Die Herausforderungen bei der Klärung des Ursprungs und die Kontroversen in der Forschung, insbesondere die Frage nach dem Ursprung im letzten Abendmahl Jesu oder in der jüdischen Tradition, werden ebenfalls diskutiert.
Wie werden die biblischen Quellen im Neuen Testament behandelt?
Der Essay untersucht die Einsetzungsworte in den synoptischen Evangelien und bei Paulus, einschließlich unterschiedlicher Versionen und deren möglichen Ursprungs. Er beleuchtet die Vielfalt der Mahlpraxis im frühen Christentum, die Verbindung des Brotwortes mit dem Tod Jesu und die unterschiedlichen Interpretationen des Kelchwortes. Die Kritik des Paulus am Sättigungsmahl und seine Warnung vor der gleichzeitigen Teilnahme am Götzenopfermahl werden ebenso hervorgehoben wie weitere Abendmahlstypen in Johannes und der Apostelgeschichte. Der Abschnitt betont das Fehlen einer einheitlichen Darstellung im Neuen Testament.
Wie wird die Entwicklung des Abendmahlsverständnisses in der Alten Kirche dargestellt?
Das Kapitel zur Alten Kirche analysiert die Entwicklung des Abendmahlsverständnisses, beginnend mit der Didache als ältestem Zeugnis außerhalb der Bibel. Es werden wichtige Texte wie die Traditio Apostolica, der Brief von Plinius (als heidnische Quelle), und die Ansichten von Justin, Ignatius, Irenäus und Origenes zum Abendmahl untersucht. Die Entwicklungen im 3. und 4. Jahrhundert, einschließlich Cyprians Betonung des Opfergedankens und Ambrosius' und Augustins unterschiedlichen Auffassungen zur Wandlung der Elemente, werden ebenfalls beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Essay am besten?
Schlüsselwörter sind: Abendmahl, Eucharistie, Herrenmahl, Forschungsgeschichte, Neues Testament, Alte Kirche, Einsetzungsworte, Religionsgeschichte, Eschatologie, Agapemahl, Theophagie, Sakrament, Gemeinschaftsmahl, Liturgie, Kirchliche Ordnung.
Welche Zielsetzung verfolgt der Essay?
Der Essay bietet einen Überblick über die Geschichte des Abendmahls, beginnend mit der Forschungsgeschichte und gefolgt von einer Betrachtung der biblischen Quellen und der Entwicklung in der Alten Kirche. Das Ziel ist es, verschiedene Deutungen und Entwicklungen des Abendmahls darzustellen, ohne detailliert auf einzelne Aspekte einzugehen.
Welche Themenschwerpunkte werden im Essay behandelt?
Die Themenschwerpunkte umfassen die unterschiedlichen Forschungsansätze zum Ursprung des Abendmahls, die Darstellung der biblischen Einsetzungsworte und ihrer Interpretationen, die Entwicklung des Abendmahlsverständnisses in der Alten Kirche, die verschiedenen Abendmahlstypen und Praktiken im frühen Christentum sowie die Bedeutung des Abendmahls als Ausdruck von Gemeinschaft und Erinnerung.
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- Antje Holtmann (Author), 2014, Die Geschichte des Abendmahls, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279288