Im Rahmen der stufenweisen Erweiterung des Managementverständnisses und der Abkehr vom Shareholder- hin zum Stakeholderansatz, erfuhr die Unternehmenslandschaft in Europa vielfältige und tiefgreifende Veränderungen. Darunter auch die Idee der Beteiligung der Mitarbeiter am Produktivvermögen. Diese Form der Beteiligung verlangt allerdings ein Umdenken der Unternehmensführungen, denn es handelt sich nun nicht mehr um das klassische Master-Slave-System, sondern basiert in wesentlichen Teilen auf einer Gleichstellung beider Vertragsparteien.
Dabei gilt als Produktivvermögen, oder Produktivkapital, der Teil des reproduzierbaren Sachvermögens, der der Leistungserstellung im Rahmen der Produktion dient. Hiervon abzugrenzen ist die Aussage über die Verteilung des Produktivvermögens. Sie bezieht sich, abweichend von obiger Definition, auf die Verteilung der Eigentumsansprüche privater Haushalte an Unternehmen. Die Beteiligung an dem Produktivvermögen stellt den Mitarbeiter gleich mit den sonst an dieser Stelle stehenden Kapitalgebern, so dass sich unter Umständen auch eine immaterielle Beteiligung ergibt. Diese Arbeit gibt in Abschnitt 2 einen Überblick über die Ziele, Strukturen und Modelle der Beteiligung von Arbeitnehmern am Produktivvermögen und bildet die verschiedenen Maßnahmen ab. Dabei wird ein kurzer Einblick in die Fördermöglichkeiten gegeben. In Abschnitt 3 werden die Wirkungen auf Unternehmen und Mitarbeiter dargestellt und die Brücke zur Unternehmenskultur geschlagen. Hier werden die Zusammenhänge von Innovatins- und Leistungsfähigkeit von Unternehmen in Kombination mit der Motivation, also auch der Beteiligung der Mitarbeiter am Produtkivvermögen, betrachtet. Da sich die Beteiligung der Arbeitnehmer am Produktivkapital von der Mitbestimmung im Unternehmen auch über die Teilhabe erstreckt und sich die Arten der Beteiligung teilweise ergänzen, ist es unabdingbar auch die immateriellen Möglichkeiten der Beteiligung, die nicht direkt Thema der Arbeit sind aber mit dem Produktivvermögen zusammenhängen, zu beleuchten. Obwohl in diesem Bereich auch große Potentiale und Gefahren zu finden sind, werden dem immateriellen, insbesondere dem institutionellen und im weitesten Sinne politischen Teil der Beteiligung, in dieser Arbeit nur der Vollständigkeit halber Aufmerksamkeit geschenkt. Gleiches gilt für die Behandlung der Unternehmenskultur in Unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Materielle Beteiligung
- 2.1 Die Kapitalbeteiligung
- 2.1.1 Fremdkapitalbeteiligung
- 2.1.2 Eigenkapitalbeteiligung
- 2.1.3 Indirekte Kapitalbeteiligung als Form der Eigenkapitalbeteiligung
- 2.1.4 Mezzanine Formen der Beteiligung
- 2.2 Die Erfolgsbeteiligung
- 2.2.1 Ertragsbeteiligung
- 2.2.2 Leistungsbeteiligung
- 2.2.3 Gewinnbeteiligung
- 2.2.3.1 Bonuszahlungen (cash based profit sharing)
- 2.2.3.2 Sparplan (deferred profit sharing)
- 2.2.3.3 Aktienbesitz (share-based profit sharing)
- 2.1 Die Kapitalbeteiligung
- 3 Immaterielle Beteiligung
- 4 Möglichkeiten der Förderung
- 5 Wirkung der Beteiligung
- 5.1 Veränderungen
- 5.2 Allgemeine Vorteile
- 5.3 Allgemeine Nachteile
- 5.4 Unternehmenskultur und Mitarbeiterbeteiligung
- 6 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Beteiligung von Arbeitnehmern am Produktivvermögen. Ziel ist es, verschiedene Formen der materiellen und immateriellen Beteiligung zu beleuchten und deren Auswirkungen auf Unternehmen und Mitarbeiter zu analysieren. Die Arbeit betrachtet sowohl die Förderung solcher Beteiligungen als auch deren Vor- und Nachteile.
- Formen der materiellen Beteiligung (Kapital- und Erfolgsbeteiligung)
- Formen der immateriellen Beteiligung
- Möglichkeiten der Förderung von Mitarbeiterbeteiligungen
- Auswirkungen von Mitarbeiterbeteiligungen auf Unternehmen und Mitarbeiter
- Analyse der Vor- und Nachteile verschiedener Beteiligungsformen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Arbeitnehmerbeteiligung am Produktivvermögen ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie legt die Relevanz des Themas dar und beschreibt den methodischen Ansatz.
2 Materielle Beteiligung: Dieses Kapitel befasst sich umfassend mit den verschiedenen Formen der materiellen Beteiligung von Arbeitnehmern. Es unterscheidet zwischen Kapitalbeteiligung (Fremdkapital, Eigenkapital, indirekte Beteiligung, Mezzanine-Finanzierung) und Erfolgsbeteiligung (Ertragsbeteiligung, Leistungsbeteiligung, Gewinnbeteiligung in verschiedenen Ausprägungen wie Bonuszahlungen, Sparplänen und Aktienbesitz). Jede Form wird detailliert erläutert, inklusive ihrer spezifischen Charakteristika und Implikationen für Arbeitnehmer und Unternehmen. Die Kapitelteile untersuchen die unterschiedlichen Möglichkeiten, wie Arbeitnehmer direkt oder indirekt am Kapital oder am Erfolg des Unternehmens partizipieren können, und beleuchten die jeweiligen Vor- und Nachteile dieser Ansätze.
3 Immaterielle Beteiligung: Dieses Kapitel widmet sich den immateriellen Formen der Mitarbeiterbeteiligung. Es analysiert, wie Arbeitnehmer über die reine finanzielle Beteiligung hinaus in Entscheidungsprozesse eingebunden werden können und wie dies die Unternehmenskultur und die Motivation der Mitarbeiter beeinflusst. Der Fokus liegt auf der Wirkung von Mitbestimmung und Partizipation auf die Produktivität und das Engagement der Arbeitnehmer.
4 Möglichkeiten der Förderung: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Möglichkeiten, wie die Beteiligung von Arbeitnehmern am Produktivvermögen gefördert werden kann. Es analysiert staatliche Förderprogramme, betriebliche Maßnahmen und weitere Initiativen zur Unterstützung von Beteiligungsmodellen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Frage, wie geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden können, um die Arbeitnehmerbeteiligung zu stärken.
5 Wirkung der Beteiligung: Dieses Kapitel analysiert die Auswirkungen der Arbeitnehmerbeteiligung auf verschiedene Aspekte des Unternehmens und der Mitarbeiter. Es untersucht sowohl die Veränderungen, die durch die Beteiligung ausgelöst werden, als auch die allgemeinen Vor- und Nachteile. Besondere Beachtung findet der Einfluss der Beteiligung auf die Unternehmenskultur und das Verhältnis zwischen Management und Belegschaft. Die Analyse stützt sich auf theoretische Überlegungen und gegebenenfalls empirische Befunde.
Schlüsselwörter
Arbeitnehmerbeteiligung, Produktivvermögen, Kapitalbeteiligung, Erfolgsbeteiligung, immaterielle Beteiligung, Mitarbeitermotivation, Unternehmenskultur, Fördermöglichkeiten, Vor- und Nachteile.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Arbeitnehmerbeteiligung am Produktivvermögen
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Beteiligung von Arbeitnehmern am Produktivvermögen. Sie beleuchtet verschiedene Formen der materiellen und immateriellen Beteiligung und analysiert deren Auswirkungen auf Unternehmen und Mitarbeiter. Die Arbeit betrachtet zudem die Förderung solcher Beteiligungen sowie deren Vor- und Nachteile.
Welche Arten der materiellen Beteiligung werden behandelt?
Die Arbeit unterscheidet zwischen Kapitalbeteiligung (Fremdkapital, Eigenkapital, indirekte Beteiligung, Mezzanine-Finanzierung) und Erfolgsbeteiligung (Ertragsbeteiligung, Leistungsbeteiligung, Gewinnbeteiligung in Form von Bonuszahlungen, Sparplänen und Aktienbesitz). Jedes dieser Modelle wird detailliert erklärt.
Was versteht man unter immaterieller Beteiligung?
Immaterielle Beteiligung beschreibt die Einbindung von Arbeitnehmern in Entscheidungsprozesse über reine finanzielle Beteiligung hinaus. Die Arbeit analysiert, wie dies die Unternehmenskultur und die Motivation der Mitarbeiter beeinflusst, mit Fokus auf Mitbestimmung und Partizipation.
Wie können Mitarbeiterbeteiligungen gefördert werden?
Das Dokument untersucht staatliche Förderprogramme, betriebliche Maßnahmen und weitere Initiativen zur Unterstützung von Beteiligungsmodellen und beleuchtet, wie geeignete Rahmenbedingungen für eine stärkere Arbeitnehmerbeteiligung geschaffen werden können.
Welche Auswirkungen haben Mitarbeiterbeteiligungen?
Die Arbeit analysiert die Auswirkungen der Arbeitnehmerbeteiligung auf das Unternehmen und die Mitarbeiter. Dies beinhaltet die Untersuchung von Veränderungen, allgemeinen Vor- und Nachteilen, sowie dem Einfluss auf die Unternehmenskultur und das Verhältnis zwischen Management und Belegschaft.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Arbeitnehmerbeteiligung, Produktivvermögen, Kapitalbeteiligung, Erfolgsbeteiligung, immaterielle Beteiligung, Mitarbeitermotivation, Unternehmenskultur, Fördermöglichkeiten, Vor- und Nachteile.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Materielle Beteiligung (inkl. Kapital- und Erfolgsbeteiligung), Immaterielle Beteiligung, Möglichkeiten der Förderung, Wirkung der Beteiligung (inkl. Veränderungen, Vor- und Nachteile, Unternehmenskultur), und Fazit/Ausblick.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Seminararbeit ist es, verschiedene Formen der materiellen und immateriellen Arbeitnehmerbeteiligung zu beleuchten und deren Auswirkungen auf Unternehmen und Mitarbeiter zu analysieren.
- Quote paper
- Markus Mayer (Author), 2014, Die Beteiligung der Mitarbeiter am Produktivvermögen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/279203