Einleitung
Der Gesundheitsversorgung werden bis zum Jahr 2010 Kostensteigerungen von bis zu 35% vorausgesagt. Als Hauptursache werden dabei vor allem die demographische Entwicklung und der technische Fortschritt angeführt.(1)
Anfang des Jahres hat die regierende Koalition von SPD und Bündnis 90 / Die Grünen eine Gesundheitsreform auf den Weg gebracht, die schwer von dem Konsens mit der Opposition gezeichnet ist. Überlegungen zur Stärkung der Einnahmeseite der GKV wurden schon im Vorfeld an den Rand der Diskussion gedrängt, während angebliche
Instrumente zur Ausgabensteuerung (Stichwort Globalbudget) die Hürde
Bundesrat erst gar nicht überlebten. Wie ist dieser Kosten-entwicklung vor allem in der GKV also wirksam zu begegnen ?
Gibt es Instrumente, die diesen Zweck verfolgen ? Und wenn ja, wie wirksam sind sie bzw. wo soll man am besten ansetzen ?
Der Ansatz von Managed Care verfolgt das Ziel, die Versorgung im Gesundheitswesen effizienter zu gestalten und sich dabei sowohl auf die Seite der Leistungserbringer als auch auf die der Versicherten zu konzentrieren. Die Implementierung von Managementelementen im Gesundheitswesen soll dabei wesentlich zu Qualitätssteigerung
und Kostensenkung beitragen.(2) Hierbei wird der Hebel zur Ausgabensteuerung auf Basis einer verstärkten Kontrolle, der Intensivierung des Wettbewerbs oder auch der Schaffung finanzieller Anreize angesetzt.
[...]
______
1 Vgl. Analyse der Boston Consulting Group (BCG), HANDELSBLATT vom 14.12.1999, S. 49 „Mehr Marktfreiheit für das Gesundheitswesen“
2 Vgl. Weiss, Mario (1997), S. 87
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsdefinition
- 2.1 Sachleistungsprinzip
- 2.2 Kostenerstattungsprinzip
- 3. Kostenerstattung in der GKV
- 3.1 Bisherige Einsatzfelder der Kostenerstattung in der GKV
- 3.2 Rechtliche Rahmenbedingungen zur Ausweitung der Kostenerstattung im SGB
- 4. Erfahrungen auf dem Gebiet der Kostenerstattung
- 4.1 Der Ansatz Wettbewerbsfähigkeit
- 4.1.1 Erfahrungen in der PKV
- 4.1.2 Erfahrungen in der GKV
- 4.2 Ansatz Kostentransparenz und Leistungsinanspruchnahme
- 4.2.1 Erfahrungen in der PKV
- 4.2.2 Erfahrungen in der GKV
- 5. Fazit - Kostenerstattung als Steuerungsinstrument ?
- 6. Literaturverzeichnis
- 7. Erklärung zur Haus-/Diplomarbeit gemäß § 26 Abs. 6 DiplPrüfO
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Kostenerstattung im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Ziel ist es, zu untersuchen, inwieweit das Prinzip der Kostenerstattung als versichertenorientiertes Instrument zur Steuerung der Leistungsausgaben in der GKV im Rahmen von Managed Care in Frage kommt. Die Arbeit analysiert die bisherigen Einsatzfelder der Kostenerstattung, die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Ausweitung und die Erfahrungen in der PKV und GKV.
- Analyse der Kostenerstattung als Steuerungsinstrument in der GKV
- Untersuchung der Erfahrungen in der PKV und GKV im Hinblick auf Kostenerstattung
- Bewertung der Tauglichkeit der Kostenerstattung als versichertenorientiertes Steuerungsinstrument
- Einbezug der rechtlichen Rahmenbedingungen im SGB
- Diskussion der Ansätze Wettbewerbsfähigkeit und Kostentransparenz / Leistungsinanspruchnahme
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik der Kostenerstattung in der GKV ein und beleuchtet den aktuellen Hintergrund der Diskussion um Kostensteigerungen im Gesundheitswesen. Kapitel 2 definiert die zentralen Begriffe Sachleistungsprinzip und Kostenerstattungsprinzip. Kapitel 3 untersucht die bisherigen Einsatzfelder der Kostenerstattung in der GKV und die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Ausweitung. Kapitel 4 analysiert die Erfahrungen mit Kostenerstattung in der PKV und GKV, getrennt nach den Ansätzen Wettbewerbsfähigkeit und Kostentransparenz / Leistungsinanspruchnahme.
Schlüsselwörter
Kostenerstattung, GKV, Sachleistungsprinzip, Managed Care, Wettbewerbsfähigkeit, Kostentransparenz, Leistungsinanspruchnahme, SGB, PKV.
- Citar trabajo
- Sebastian Angerstein (Autor), 2000, Kostenerstattung in der GKV, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2788