Die Metamorphose als Motiv literarischer Texte ist so alt wie die Schriftkultur Europas und hat ihren festen Platz im Mythos; doch so weit verbreitet das Motiv ist, so vielgestaltig ist es, und so unterschiedlich kann seine Bedeutung sein: In gewisser Weise verkörpert damit die Metamorphose in ihrer literatur-, kunst- und kulturgeschichtlichen Erscheinung die Wandelbarkeit, von der sie erzählt.
Auf den ersten Blick scheinen die Kunstmärchen "Die kleine Seejungfrau" von Hans Christian Andersen und "Siebenhaut" von Ludwig Bechstein wenig miteinander gemein zu haben. Doch bei näherer Betrachtung fallen zunehmend Gemeinsamkeiten auf. Die auffälligste Ähnlichkeit ist die körperliche Verwandlung, welche die Protagonisten der Texte beide durchmachen. Verwandlung ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen, also eine einschneidende äußerliche, d.h. körperliche Veränderung. Solche Verwandlungen beschreibt auch der römische Dichter Ovid in seinen Metamorphosen.
Mit Bezug auf diesen antiken Text, sollen in meiner Arbeit die Kunstmärchen von Andersen und Bechstein analysiert und verglichen werden. Dabei geht es um die symbolische Bedeutung der Verwandlung im Text und dem „Tier“, in das sich die Figur verwandelt. Dabei wird gefragt, warum sich die Figur verwandelt, in welcher Form die Verwandlung vonstatten geht und was die Auswirkungen davon sind. In einem letzten Teil werden vor diesem Hintergrund die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Texte herausgearbeitet und mit Ovids Arbeit verglichen.
Aufgrund der Komplexität der Begriffe, werden diese jedoch zunächst erläutert und ein Definitionsversuch gemacht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel 1: Hans Christian Andersens "Die kleine Seejungfrau"
- Kapitel 2: Ludwig Bechsteins "Siebenhaut"
- Kapitel 3: Vergleichende Analyse: Metamorphosen und ihre Symbolik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, die Metamorphosen in Hans Christian Andersens "Die kleine Seejungfrau" und Ludwig Bechsteins "Siebenhaut" vergleichend zu analysieren. Es wird untersucht, wie die Verwandlungen in beiden Märchen dargestellt werden und welche symbolische Bedeutung ihnen zukommt.
- Vergleichende Analyse von Metamorphosen in beiden Märchen
- Symbolische Bedeutung der Verwandlungen
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Erzählstrukturen
- Die Rolle der weiblichen Protagonisten
- Thematik von Liebe, Verlust und Transformation
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der vergleichenden Analyse von Metamorphosen in Märchen ein und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit. Sie begründet die Auswahl der beiden Märchen und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der Darstellung von Verwandlungen und deren Symbolik dar. Die Einleitung bildet somit den Rahmen für die anschließende detaillierte Analyse.
Kapitel 1: Hans Christian Andersens "Die kleine Seejungfrau": Dieses Kapitel analysiert die Metamorphosen in Andersens Märchen "Die kleine Seejungfrau". Es beleuchtet die Transformation der Seejungfrau in einen Menschen und die damit verbundenen Herausforderungen und Verluste. Besonders wird die symbolische Bedeutung der Verwandlung im Kontext von Liebe, Sehnsucht und dem Konflikt zwischen zwei Welten untersucht. Die Analyse betrachtet die Auswirkungen der Metamorphose auf die Identität und das Schicksal der Seejungfrau. Die einzelnen Abschnitte des Märchens werden eingehend betrachtet, um die Entwicklung der Transformation und deren Folgen zu verstehen. Der Fokus liegt auf der sprachlichen Gestaltung und der symbolischen Aufladung der Erzählung.
Kapitel 2: Ludwig Bechsteins "Siebenhaut": Kapitel 2 widmet sich der Analyse der Metamorphosen in Bechsteins "Siebenhaut". Im Mittelpunkt steht die mehrstufige Verwandlung des Prinzen, der durch das Ablegen seiner sieben Häute eine Entwicklung durchläuft. Die Analyse untersucht die symbolische Bedeutung dieser Häute und wie sie die innere und äußere Transformation des Prinzen repräsentieren. Es wird die Frage nach dem Einfluss der Metamorphosen auf die Handlung und den Charakter des Protagonisten behandelt. Der Zusammenhang zwischen der äußeren Verwandlung und der inneren Entwicklung wird im Detail beleuchtet, indem die jeweiligen Stadien der Transformation und deren symbolische Bedeutung im Kontext des gesamten Märchens untersucht werden.
Kapitel 3: Vergleichende Analyse: Metamorphosen und ihre Symbolik: In diesem Kapitel werden die in den vorherigen Kapiteln analysierten Metamorphosen vergleichend gegenübergestellt. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung der Verwandlungen und deren symbolischer Bedeutung herausgearbeitet. Die Analyse berücksichtigt sowohl die narrativen Strukturen als auch die jeweiligen symbolischen Kontexte beider Märchen. Die unterschiedlichen Ausprägungen der Metamorphosen und deren Auswirkungen auf die Protagonisten und die Handlung werden detailliert verglichen und interpretiert. Dabei wird der Fokus auf die jeweiligen kulturellen und literarischen Hintergründe gelegt.
Schlüsselwörter
Metamorphosen, Märchen, Vergleichende Literaturwissenschaft, Hans Christian Andersen, Ludwig Bechstein, "Die kleine Seejungfrau", "Siebenhaut", Symbolanalyse, Verwandlung, Transformation, Identität, Liebe, Verlust.
Häufig gestellte Fragen (FAQ): Vergleichende Analyse von Metamorphosen in Märchen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert vergleichend die Metamorphosen in Hans Christian Andersens "Die kleine Seejungfrau" und Ludwig Bechsteins "Siebenhaut". Der Fokus liegt auf der Darstellung der Verwandlungen und ihrer symbolischen Bedeutung.
Welche Märchen werden untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf zwei bekannte Märchen: Hans Christian Andersens "Die kleine Seejungfrau" und Ludwig Bechsteins "Siebenhaut".
Welche Themen werden behandelt?
Die zentralen Themen sind: Vergleichende Analyse von Metamorphosen, Symbolische Bedeutung der Verwandlungen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Erzählstrukturen, Die Rolle der weiblichen Protagonisten, Thematik von Liebe, Verlust und Transformation.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, drei Kapiteln und einem Schlussteil mit Schlüsselwörtern. Kapitel 1 analysiert "Die kleine Seejungfrau", Kapitel 2 "Siebenhaut", und Kapitel 3 vergleicht beide Märchen hinsichtlich ihrer Metamorphosen und Symbolik.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung von Verwandlungen und deren Symbolik in den beiden Märchen herauszuarbeiten und zu interpretieren.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine vergleichende Literaturanalyse, um die Metamorphosen und ihre symbolische Bedeutung in den beiden Märchen zu untersuchen. Es werden die narrativen Strukturen, die sprachliche Gestaltung und der symbolische Kontext berücksichtigt.
Welche Rolle spielen die Protagonisten?
Die Rolle der weiblichen Protagonistin in "Die kleine Seejungfrau" und die Entwicklung des männlichen Protagonisten in "Siebenhaut" werden im Hinblick auf die Metamorphosen und deren Auswirkungen auf ihre Identität und ihr Schicksal analysiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Metamorphosen, Märchen, Vergleichende Literaturwissenschaft, Hans Christian Andersen, Ludwig Bechstein, "Die kleine Seejungfrau", "Siebenhaut", Symbolanalyse, Verwandlung, Transformation, Identität, Liebe, Verlust.
Welche Aspekte der Metamorphosen werden verglichen?
Der Vergleich umfasst die Darstellung der Verwandlungen selbst, ihre symbolische Bedeutung im Kontext der jeweiligen Erzählung, die narrativen Strukturen und die Auswirkungen der Transformationen auf die Protagonisten und die Handlung.
Wie wird die symbolische Bedeutung der Metamorphosen analysiert?
Die symbolische Bedeutung der Metamorphosen wird durch eine detaillierte Analyse der Texte, unter Berücksichtigung der sprachlichen Gestaltung und des kulturellen Kontextes, ermittelt und interpretiert.
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- Nikola Schulze (Author), 2005, Metamorphosen im Märchen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/278635